AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Moin von der dänische Grenze,

ich selbst habe Ende der 90er einen SIIa Station Wagon (RHD) mit einem Kit aus England umgebaut. Das Kit gab es in GB zu kaufen (Anzige in LRO International) und beinhaltete neben der Anleitung und einem Adapter für das Getriebe sogar vorgefertige Stahlbleche für die Motoraufhängung (wurden an den Rahmen geschweisst) nebst Anbau-Schablonen für die richtige Postition. Das Set passte für Mercedes Dieselmotoren OM 615 und 616. Mit Anpassung auch für den 617 (Länger, weil ein Zylinder mehr). Verbaut wurde ein OM 617.910 aus einem Mercedes 240D 3.0 ("Strich-Acht") Taxi. Der Motor wurde in Hamburg vor dem Umbau generalüberholt. Das Taxi hatte ich geschlachtet und mit den Verkauf der Teile den Umbau finanziert.
Es stellte sich heraus, dass für den 617 die Kühlung unzureichend war, sodass ich mir vom Schrottplatz eine Kühler/ Ölkühler-Kombination aus einem Mercedes L407D Lieferwagen (ex-Bundespost) geholt habe.
Um die unter zu bekommen, habe ich die Scheinwerfer in die Kotflügel versetzt und einen Plastikkühler etwa 10 cm weiter vorn angebaut (alles einfach aus Serie III genommen). da die Motorhaube jetzt zu kurz war, wurde diese an den Scharnieren verlängert und die Lücke vor der Windschutzscheibe mit einem Stück Alublech gefüllt. Gehalten wurde sie mit zwei Gummi-Knebeln aus der Landwirtschaft (wie beim Traktor...)

Solche Eigen-Umbauten gab es in England sehr viel - in Deutschland auch ab und zu. Nachteil des großen Motors war das völlig überdimensionierte Drehmoment. Ich habe nach dem Umbau mehrere Kardanwellen abgerissen und musste das Getriebe zwei Mal wechseln....

Ich würde deswegen keinen 617 im SIIa/SIII mehr wollen, einen 615 oder 616 hingegen schon. Die Kombi ist denke ich ganz clever gewesen....

Die Mercedes-Diesel sind übrigens top!

Soweit von mit,

VG
Torben

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Hallo Torben,

das ist ja genial. Und deine Geschichte dazu auch. Ist ja ganz schön eskaliert :)

Das LRO International Magazin wo die Anzeige drin war hast du nicht noch zufällig?

Was ist aus deiner Serie geworden? Hast du sie noch?

Grüße
Aka

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Die Geschichte ist historisch interessant und zeigt die damalige Herangehensweise an das Thema LR - heutzutage würde ich so etwas allerdings nicht mehr empfehlen und ist auch nicht mehr notwendig... lg. Flo

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Naja, irgendwie eskaliert doch immer alles mit Öl und Schrauben, oder ;-)
Ja, damals war eine Serie IIa ein billiges Offroad-Reise-Auto und musste uns nur einfach von A nach B bringen. Der Diesel war eher mau und verbrauchte zum Schluss fast soviel Öl wie Kraftstoff. So kam es zum Mercedes-Motor. Heute würde ich eine Serie IIa möglichst original restaurieren und erhalten. Ich stimme also Flo total zu: so etwas ist heute nicht mehr zu empfehlen!
Die Zeitschriften sind nach mehreren Umzügen leider verloren gegangen. Das Auto habe ich schon 2003 an einen Händler verkauft.

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

vieleicht war das auch je motorworks https://www.jemotorworks.co.uk/je-motorworks

aktuell kann man mit dem 2.3 ecoboost benziner von ford n'en DEFENDER auf euro 6c bringen ... :kl

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Aber zu welchem Preis. Ich hatte eine Serie 3 mit MB Motor, Grottenschlecht eingebaut und die gleichen Probleme mit der Kühlung wie von TorbenDisco2 beschrieben.
Eine andere Serie hatte ich mit einem Peugeot Turbo Diesel (Ich glaube der hatte so was um die 80/90 PS) umgerüstet, aber musste ihn dann aus Zeitgründen verkaufen.
Wurde nach Frankreich verkauft und ich erinnere mich noch, das der Käufer nach der Probefahrt aus dem Grinsen nicht raus kam.
Den Umbausatz hatte ich mir in UK bestellt, passte alles super und die Serie ging im Vergleich zu vorher wie die Feuerwehr.

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Der Peugeot-Motor wird wahrscheinlich der 2,5 Liter gewesen sein. Den gab es als reinen Sauger mit 78 PS und turboaufgeladen mit ich meine 95 PS. Beide z.B. im Trasporter "J5" bestens bewährt. Diese Motoren sind super robust und haben im Vergleich zum Mercedes einen riesen Vorteil: sie sind bei gleicher Leistung leichter und kleiner. Der mit Turbo hat meiner Meinung nach zwei Nachteile: 1. den Turbo (der gerne kaputt gehen kann ;-) ) und 2. das größere Drehmoment. Sämtliche Getriebe, Wellen und Lager sind ja "nur" auf die Landrover-Motoren ausgelegt. In der Theorie reicht zwar zumindest der 2,25 Liter LR-Diesel noch an das Drehmoment der Mercedes bzw. Peugeot-Diesel heran, in der Praxis zeigt sich dann aber das Leistungsspektrum über den deutlich größeren Drehzahlbereich der moderneren Aggregate negativ im Verschleißbild der übrigen Komponenten.

Mal sehen, ob aus Erfahrung gelernt wurde und was die Zeit so gebracht hat: Ich "erlerne" gerade den Td5 mit seinen Tücken in einem Disco Serie II des Bundesgrenzschutzes - soooo viel ist offensichtlich zumindest bei mir also noch nicht passiert ;-P.

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Hahaha, ja bleiben eben doch irgendwie englische Autos, auch mit Mercedes Motor :) G-Klasse Fahrer kommen komischerweise nicht auf die Idee auf 2 oder 300tdi umzubauen :)

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Die Benzfahrer haben das Geld um die 20l die ein langer G 300 D verbraucht zu zahlen, ohne dafür auch nur ansatzweise eine adäquate leistung zu bekommen - 95PS Luftpumpe . Ich habe mitte der achziger mal eine SII auf 240D umgebaut. Der hat gut funktioniert, der Ölfilterumbau sowie die Abgasrohre waren etwas tricky =). Sowas macht man heute nicht mehr, weil niemand mehr ernsthaft mit einer serie im Alltag unterwegs ist und nicht weil die Dinger plötzlich besser geworden wären wenn dann baut man einen TDI Motor ein. Der Benzmotor war zu der Zeit ein sehr guter Motor den es für kleines Geld in goßer Auswahl gab. Der 300D fünfzyl. ist etwas zuviel des guten, weil er säuft und eigentlich nicht reinpasst. Ein 300 D der Kardanwellen abreißt :=a, fast wie ein Big Block. Ich hatte mit dem Umbau keine Probleme. Den ersten 240er musste wieder raus weil sich die Karre geschüttelt hat wie ein nasser Hund :D, der Grund war dass ich die Schwungscheibe getauscht habe da der Motor von einem Automatik stammte. Beim Benz wurden aber Kurbelwelle und Schwungscheibe zusammen gewuchtet, da kann man nicht einfach mal die Schwungscheiben wechseln. Die Umbauteile hatte ich bei FWD gekauft.

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

.....ich kenne keinen Benz-Fahrer, der -zivil- einen G300D gekauft hat. Nur weiß ich aus eigener Erfahrung, daß z.B. der 280G(Benziner) keine 20l braucht, bei angemessenen Fahrleistungen.
Das Märchen vom sparsamen Diesel ist dort genauso gut/schlecht wie beim LR.....
gruß
thomas

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Ich musste so ein Ding als zivil. Werkstattwagen fahren (hauptsächlich BAB), dagegen ist der TDI ein Sportwagen da liegen Welten zwischen. Aber bei dem Umbau ging´s ja hauptsächlich um die Haltbarkeit (war vorher schon ein Diesel) und wenn man einen Benziner umbaut spielt sicher auch die Sparsamkeit des Diesels eine Rolle. Mit meiner Serie 3 (Benziner) waren das immer ca. 16l mit dem 240 D 12-13l und Diesel war da noch deutlich günstiger vor allem im Ausland und man hatte beim Furten deutlich mehr Sicherheit. Ich war mal in Island mit einem 280GE zusammen unterwegs und da lief abseits der Hauptstraße eigentlich nix unter 20l wo wir mit 11l unterwegs waren. Sobald Benziner in´s Gelände müssen fangen sie das saufen an, egal ob LR, Benz oder Pinzgauer. Das sind aber meine persönlichen Erfahrungen vielleicht haben andere andere Erfahrungen gemacht.

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

... ad Benziner fangen das saufen an ... is ja ganz klar: wie der Herr sos Gscherr ;)- aber, Spaß beiseite - prinzipiell liegt der "höhere" Verbrauch an der üblichen Bemessung - l/100 km - wenn du nun den ganzen Tag in der Untersetzung mit max. 20 - 30 km/h herumgurkst hast Du im Vergleich ja viel weniger km zurückgelegt - ergo steigt der Verbrauch/100 km an je weniger km du pro h zurücklegst - würde man den Verbrauch aber auf l/h umrechnen - wäre der Verbrauch annähernd gleich oder sogar geringer, weil man ja im Gelände üblicherweise mit weniger Drehzahl fährt ...
lg. Flo

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

Das kannst du dir schön rechnen wenn du magst, aber wenn der TDI mit fast dem gleichen Sprit wie auf der Straße auskommt und z.B. der Pinz seinen ohnehin stattlichen Verbrauch, auf der gemeinsamen gefahrenen Strecke locker mehr als verdoppelt ist für mich die Rechnung relativ einfach ;).

AW: Land Rover mit Mercedes Diesel - Umbauten in den 80ern und 90ern

....ich staune immer wieder, wieviele Menschen 24/7/ im Gelände unterwegs sind.
Ich habe bis heute(!!) meine Haupt- sowohl Km als auch h- , beim BGS im Gelände zugebracht. Da hat mein IIa ziemlich gleich viel Benzin verbraucht, wie die gleichzeitigen Hano AL27 an Diesel.....nur der Hano kam da hin, wo meine Serie nicht mehr hinkam.....
gruß
thomas