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Lala - Noch eine verbastelte SIIA LWB - Wiederaufbaudoku

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    Diese Woche war ich beruflich in Köln und konnte danach einen Abstecher zu Stephan machen. Köln liegt ja praktisch auf halber Strecke :D

    Als Erfolgserlebnis wollten wir endlich mal den Motor laufen hören und haben angefangen die Einspritzpumpe zu entlüften. Da ja alles auseinander war, waren sowohl Pumpe als auch Leitungen komplett leer.
    Zuerst haben wir mit der Handpumpe (die sehr undicht ist und Diesel überall hin verteilt hat (eine neue ist schon bestellt)) entlüftet bis einerseits keine Blubbergeräusche mehr im Tank zu hören waren und andererseits keine Luftgeräusche mehr im Filter.
    Es wäre klug gewesen, die Batterien etwas mehr zu laden, bevor man versucht einen 3.0L Fünfzylinder Dieselmotor aus dem vierjährigen Dornröschenschlaf zu erwecken, aber die Sammlung der Bleiaquarien hat sich ganz gut geschlagen.
    Die kleine 44Ah Batterie ist aus meinem Volvo und musste etwas kämpfen, die staubige Batterie ist die 140Ah Batterie, die original bei Lala dabei war und die mittelgroße 110Ah Batterie hat Stephan vor vier Jahren gekauft, als das Projekt nur ein paar Monate dauern sollte :D

    Erstaunlicherweise hat sich die alte Batterie am besten geschlagen, danach die 44Ah Batterie und auf dem letzten Platz die "neue" 110Ah Batterie. Die großen Batterien sind Calciumbatterien und haben wohl die lange Lagerzeit nicht sonderlich genossen, auch wenn sie nicht tiefentladen waren.
    Calciumbatterien brauchen auch eine höhere Ladespannung als üblicherweise in Autos zu finden ist, richtig voll sind sie erst bei über 15V und sie müssen mit bis zu 16V geladen werden, um die Säureschichtung zu durchmischen.
    Naja... hat noch gereicht, aber vermutlich werden wir eine neue Varta Bleibatterie kaufen, sobald Lala "fertig" ist.
    076da7ca-e7d2-48fe-ba28-11ee2b3fdd35.jpg

    Da ich noch nicht mit der Elektrik angefangen habe, war die Verdrahtung "fliegend" mit Überbrückungskabeln (die sich erstaunlich gut geschlagen haben, wenngleich eine der Klemmen geschmolzen ist) und 2x1.0mm² H07RN Kabel für die Glühkerzen.
    Auf jeden Fall haben wir festgestellt, dass bei dem Kabelquerschnitt nicht nur die Glühkerzen geglüht haben, sondern auch das Kabel gut warm wurde :D

    Jedenfalls haben wir zuerst einmal angefangen die Leitungen zu entlüften, bis Diesel an den Einspritzdüsen ankommt. Das hat soweit gut geklappt und währenddessen haben wir mit dem Multimeter den Widerstand des Öldruckgebers gemessen und damit überprüft, ob die Ölpumpe schon Öl im Motor verteilt (er soll ja nicht trocken anspringen nach der langen Standzeit).
    PXL_20240918_190026975.jpg

    Die Zugänglichkeit der Einspritzdüsen ohne Kotflügel ist erstaunlich gut :D

    Nachdem die Glühanlage provisorisch verkabelt war, hörten wir mit Hilfe von etwas Bremsenreiniger (ja, ich weiß, es war aber nicht viel) den Motor das erste Mal husten.
    Naja... gehustet haben wir dann auch (man beachte die Nebelwolke) :D
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    Das Abluftrohr haben wir dann schnell wieder aufs Endrohr geschoben, um uns nicht komplett auszuräuchern.... sondern die Nachbarn
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    Zweifelsohne lief der Motor noch nicht super rund auf allen Zylindern, auch wenn er brav sein Standgas gehalten hat.
    Die Qualmwolke war jedenfalls beachtlich und wir haben es dann für den Abend gut sein lassen. Die Klemme vom Überbrückungskabel war ja geschmolzen und die Verkabelung der Glühkerzen auch alles andere als optimal. Die fünf Kerzen genehmigen sich immerhin 100A Startstrom und gehen dann runter auf 50A kontinuierlich.

    Aber ein großer Erfolg war schonmal geschafft :)

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      Respekt vor euerer Arbeit!
      Das sieht alles hervorragend aus!

      Ich hatte mal leihweise für 4 Wochen einen /8 mir dem 3l Motor, da waren die Glühkerzen mit starrem Draht verbunden, welcher auch munter mitgeglüht hat.
      Würde das in Betracht ziehen.

      Weiter so!!!
      if it ain't broken, don't fix it ????

      Kommentar


        Am nächsten Tag ging es in die Aufputz-KFZ-Abteilung vom Globus und ich hab eine provisorische, aber etwas weniger schlechte Verkabelung umgesetzt. Der Anlasser wird mit einem Aufputztaster statt mit "Kabel an Batteriepol halten" bedient, damit man auf einer Seite des Motors arbeiten kann und die Glühkerzen haben ein 6mm² Kabel bekommen mit eigenen Batteriepolklemmen. Dem Aufputzlichtschalter wollte ich die >100A Einschaltstrom nicht zumuten...

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        Die bessere Verkabelung der Glühkerzen scheint jedenfalls einen großen Unterschied gemacht zu haben, der Motor sprang nämlich praktisch sofort an. In der Zwischenzeit haben wir aber auch das Heck zur Tür gedreht, um den Verqualmungsgrad etwas geringer zu halten :D
        Weiterhin besteht das Problem, dass der Motor zwar gut anspringt und ziemlich sauber im Standgas läuft, allerdings eher widerwillig Gas annimmt und auch weiterhin weiß qualmt.
        Achja und der Motor läuft nur, wenn die Glühkerzen eingeschaltet sind. Sobald man sie ausschaltet, wird der Motorlauf deutlich schlechter und die Qualmmenge höher :D

        Das kann natürlich diverse Ursachen haben, aber eine Vermutung liegt auf einem falschen Einspritzzeitpunkt. Wir haben uns zwar Mühe gegeben, die Pumpe nicht zu verdrehen als sie ausgebaut war und auch den Motor wieder auf die richtige Gradzahl zu stellen.
        Aktuell steht der Förderbeginn bei 17° vor OT des ersten Zylinders, der korrekte Wert sind 24° vor OT. Das ist schon ein biiiiisschen daneben.

        Anbei ist ein Video vom Anlassen. Der Motorlauf wird unruhiger, weil ich die Einspritzleitungen noch einmal nacheinander gelöst habe um sicherzugehen, dass alle Zylinder mitlaufen und nirgendwo mehr Luft in der Leitung ist.
        Das zweite Video zeigt den Motorlauf und wie er sich verschlechtert, sobald die Glühkerzen nicht mehr glühen.
        Mal schauen, was das Forum aus den Videos macht...

        Edit: Tjoa, die Videos sind zwar da aber drauf zugreifen kann man nicht. Da muss ich mir was anderes überlegen.
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          Zitat von Atrophis Beitrag anzeigen
          Respekt vor euerer Arbeit!
          Das sieht alles hervorragend aus!

          Ich hatte mal leihweise für 4 Wochen einen /8 mir dem 3l Motor, da waren die Glühkerzen mit starrem Draht verbunden, welcher auch munter mitgeglüht hat.
          Würde das in Betracht ziehen.
          Vielen Dank :)

          Bei den Glühkerzen muss man unterscheiden: Es gibt den alten Typ, die einfach nur eine "glühende Schlaufe" vorne dran haben und den neuen Typ, die einen glühenden Stift haben.
          Die alten Glühkerzen waren in Reihe geschaltet und waren mit einem gebogenen Draht verbunden (siehe Bild, dreist aus dem Strich Acht Forum geklaut: https://www.strichacht-forum.de/read.php?1,158225 )
          Screenshot 2024-09-22 204406.jpg

          Bei dieser Art von Glühkerzen hatte man auch den Glühwächter bzw. das Glühauge im Armaturenbrett. Da hat einfach alles geglüht, aber irgendwie hats nicht so viel gebracht :D
          In Lala ist allerdings schon der neue Typ verbaut (der Motor ist ja auch schon der "neue" mit 88PS statt dem "alten" mit 80PS). Die Glühkerzen sind auch nachglühfähig, also haben wir die bei unseren Versuchen (vermutlich) auch nicht beschädigt.
          Verbaut wird ein Glührelais aus einem Peugeot Diesel, das auch nachglühen sollte. Dieses Relais wurde von Bosch (und anderen Herstellern) in vielen Fahrzeugen verbaut, und funktioniert auch in Verbindung mit dem OM617 prima.

          Die Idee kommt von Dieselsend, allerdings verkaufen die ihr Kit nicht mehr, weshalb ich es selbst zusammengestellt habe: https://www.dieselsend.de/info0250201955.shtml
          Mit dem Relais beträgt die Vorglühzeit 5s und die Nachglühzeit 180s.

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            "aber irgendwie hats nicht so viel gebracht": immerhin hatten alles DB-Diesel bis dahin die Drahtschleifen. Nach meinen persönlichen Erfahrungen haben die immer gut funktioniert und man hatte nie Kontaktprobleme durch Oxyd o.ä.
            gruß
            thomas
            ........wir wollten nur das Beste, aber dann kam es wie immer.......

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              Zitat von Th. Dinter Beitrag anzeigen
              "aber irgendwie hats nicht so viel gebracht": immerhin hatten alles DB-Diesel bis dahin die Drahtschleifen. Nach meinen persönlichen Erfahrungen haben die immer gut funktioniert und man hatte nie Kontaktprobleme durch Oxyd o.ä.
              Okay, vermutlich hätte ich meine Aussage besser einordnen sollen. Im Vergleich zu "keine Glühkerzen" sind die Drahtschlaufen natürlich ein Segen, aber es bedarf dennoch der "Rudolf Diesel Gedenkminute" und ggf. braucht es trotzdem einen zweiten Versuch. (Hier muss man dazu sagen, dass ich damit keine eigene Erfahrung hab und das nur aus Videos kenne).
              Da sind die Stabglühkerzen, die nach wenigen Sekunden auf Betriebstemperatur sind und auch noch nachglühen für einen besseren Kaltlauf hingegen luxuriöser.
              Ich bin ja auch verwöhnt von modernen Dieseln, die gar keine bemerkbare Vorglühzeit mehr haben und sich starten lassen wie ein Benziner.

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