Hallo in die Runde,
Bin mit meinem Latein komplett am Ende und ich brauche einmal Hilfe von den Motorenflüsterern - Popcorn raus - wird jetzt etwas mehr Text zur Geschichte und Werkstattgeschichte:
Gekauft habe ich den Earl (Ninety SW mit 2,5er D n/a MY 85) im August 2018 mit Tacho 286.000 und bis Ende Sept. 2019 bis km 298.900 relativ problemlos unterwegs gewesen. Bis auf Anhübschen oder kleinere Rostbeseitigung nix.
Für nen alter Sauger war der echt flink, problemlos 125 km/h GPS (nur kurzfristig genutzt); meist max 100 auf BAB - Verbrauch lt Fahrtenbuch BAB so um 8,2-8,9 und Kurzstrecke oder mit Last MAX 10,8 ltr/100.
Alles soweit original bis auf den Motor (der gehörte wohl nicht immer zum Earl), der war taubeneigrün übergeduscht und irgendwer hatte die Nummer weg geschliffen …
2.Oktober 2019
299.000 km
ruckeln, schütteln, Leistungsverlust - Düsenstöcke raus und mit 4 neuen BOSCH 0 434 250 047 Düsen zum Motorenbauer - Test: 1. Düse ohne Funktion, eine tropfte - alle neu einsetzen lassen mit 135 bar; eine Dieselleitung zum Düsenstock defekt und getauscht.
Alles wieder eingebaut; Laufverhalten völlig anders als vorher: Startverhalten prima, grundsätzlich hört er sich immer noch gesund an, aber der Klang ist spür- und hörbar härter (irgendwie tackern/nageln) geworden. Leistungsabgabe zäh und widerwillig, in den oberen beiden Gängen träge wie nix, mit schwarzem Qual irgendwann mal 90 km/h, die minimalste Steigung und es wird langsamer. Er säuft - seit dem Tausch bin ich rund 1.000km gefahren, min Verbrach 10.7 - max 16,43 Liter - auf 100 km!! Und - er russt schwarz, jetzt nicht wie auf Schweröl, aber bei Last, beim Beschleunigen und im Stand 3-4 mal aufs Gas sehr deutlich - fette Wolken.
Düsenstöcke raus, auf Fehler beim Einbau kontrolliert - Proberunde - Nichts.
Düsenstöcke wieder raus, zu nem Bekannten gegeben, der seit vielen Jahren an alten Traktoren & Lkw schraubt - Düsen auf seinem Prüfstand kontrolliert, eine tropfte, daher wieder Austausch gg neuen Einsatz - alle 4 Düsen dann auf 135 bar (nach WHB) kontrolliert/eingestellt.
November 2019
299.890 km
wieder mal Ventilspiel kontrolliert, lassen sich nicht gut einstellen, Kratzer auf der Fühlblattlehre, Verdacht Kipphebel abgenutzt, aber akzeptabel - keine Änderung am Laufverhalten; immer wieder mit meinem Schrauberfreund (und mehrfach Landybesitzer) bei Bier hin und her überlegt - keine Idee. Ventilhub überprüft - nicht neu aber noch ok
Jetzt alle 4 Dieselleitungen getauscht
Januar 2020
300.400 km
Mit einem alteingesessenen Fachbetrieb in NOH, der sich auf nur historische Dieseltechnik spezialisiert hat, telefonisch ausgetauscht. DPS und Düsenstöcke ausgebaut und dort hin geschickt.
Düsenstöcke komplett zerlegt gereinigt und eingestellt; Pumpe auf Prüfstand getestet, hatte ca 19% zu viel Fördermenge, gereinigt und lt Vorgaben eingestellt, neuer Simmerring - zurück.
Vorfreude, das wars dann. Das ganze Zeugs mal wieder eingebaut, dabei gleich neuer Zahnriemen & Spanner und KW-Zahnrad & Simmerring neu, Ventile wieder kontrolliert und ggf eingestellt.
Danach starker blauweisser Rauch wie nen Trabbi auf Steroide - wieder in die heimische Werkstatt geschlichen, gefühlt lebe ich dort mittlerweile; iwi riecht immer alles nach Diesel. Standgas prima, läuft ruhig, aber im Teillastbereich ruckelt der Motor (und der ganze Wagen), spottert (als wenn ein Pott nicht sauber mitkommt) und dabei jedesmal weisssblaue Wölkchen. Sehr träge, Gang 1-3 ist soweit ok, ab dann wird’s richtig zäääh. Säuft um die 14 Liter!
Dann wieder mal vorne alles zerlegt; Kontrolle ob DPS Zahnrad und Timing Zahnriemen noch passt, top!
Dann Druckverlustprüfung, leider kalt, das Motor ja schon Zt zerlegt - zw 25% bis max 35% Verlust - i.O.
Landy Motor - 1.jpg
Februar und März 2020
300.480 km
Jetzt Kopf runter, mal sehen, ob dort an Ventilen o.ä. was defekt ist; nix - Kopf ordentlich gerade; Ventilführungen nicht mehr schön, gutes Spiel, Ventilsitze nicht mehr ganz schick aber nicht völlig hin. Kipphebel völlig eingelaufen, Welle nicht mehr schön, Spiel die Kipphebel.
Kopf zu einem Motoreninstandsetzer in Osnabrück geschafft, Arbeiten dort: Rissprüfung - iO. Neue Führungen, alte Ventile top, wieder rein, alle Ventilsitze überprüft und nachbearbeitet und leicht geplant, neue Hot plugs.
Ich habe parallel dazu die Kipphebelwelle neu gemacht; garnicht einfach noch alle Benötigten überhaupt zu bekommen; 9056 ist nicht mehr lieferbar. FWD hat Iwo noch 2 Stück nach einiger Wartezeit auftreiben können.
Den überarbeiteten Kopf mit der neuen Welle und frischen Stösselstangen bestückt; Gleiter und Rollen kontrolliert, Nocken nicht mehr ganz schick, aber kein massiver Schaden. 3 Rollen und einen Gleiter neu. Block auf Verzug kontrolliert; eine leine Stelle zw. 2 und 3. Zyl. 0,02mm Luft
Landy Motor - 4.jpg
Das Ganze dann wieder mal zusammen gebaut; in den Frustphasen der ganzen Wochen immer wieder mal Abends mit Whisky das Hirn gereinigt
Vor dem Einbau der Düsenstöcke diese „über Kopf“ an die Leitungen gehangen, durch Anlasser Diesel Pumpen lassen zur Kontrolle ob alle 4 Düsen mit Diesel versorgt werden - iO!
Dann - Start - springt gut an, Proberunde - 50 km wie oben schon geschrieben - KEINE Änderung! Standgas prima, läuft ruhig, aber im Teillastbereich ruckelt der Motor (und der ganze Wagen), spottert (als wenn ein Pott nicht sauber mitkommt) und dabei jedesmal weisssblaue Wölkchen. Sehr träge, Gang 1-3 ist soweit ok, ab dann wird’s richtig zäääh.
- dann DPS geschwenkt (immer von der Standartposition mit Blick von Oben auf die Pumpe)
1. Ca 5mm (halbe mögliche Strecke) Schwenk vom Motor weg, müsste früher sein, weniger blau
und etwas besserer Lauf, damit Probefahrt, nicht gruselig aber nach oben sehr zäh, vor allem im 5.Gang kaum über 90km/h
2. dann Gegenrichtung zum Motor hin, auch wieder ca 5mm auf später - ganz grausam, schütteln und riesen wiessblauer Rauch, keine Testfahrt - sofort wieder …
3. Schwenk vom Motor weg bis Richtung Anschlag, starten unwillig aber springt dann ohne Gas
zu geben an, klingt aber ingesamt hart - Probefahrt heute 50km mit BAB, Topspeed wird (mal/mal nicht) erreicht aaaber zäh, im heissen wie im kalten Zustand in Teillast immer noch schütteln, spottern, läuft nicht weich rund
4. wieder auf "Standart" eingestellt ...
4. April 2020
301.000 km
Kompressionstest mit Motometer, warmer Motor über Glühkerzen - Ergebnis:
Zyl. 1 28,5, Zyl. 2 26,9, Zyl. 3. 27,8, Zyl. 4. 27,9 - nicht toll aber aus unserer Sicht (und wieder mal Telefonat mit der Dieselfirma in NOH) aber keine Erklärung.
Kompletten Satz Düsenstöcke aus dem baugleichen und gut laufendem ExMod meines Freundes raus und bei mir rein; Probefahrt - keine Änderung.
Vorförderpumpe getauscht - keine Änderung
So viel Text, habe versucht die chronologische Reihenfolge zusammen zu schreiben. Ich habe (und bin) fertig und brauche mal Rat, Whisky hilft auch nicht mehr, auch keine grösseren Mengen :v - ich habe heute ein Video gemacht und bei YouTube rein gestellt - hier der Link: https://youtu.be/OovslQrQ4vE - wenn der Motor richtig heiss ist, wird das Bläuen etwas weniger, der Rest bleibt.
ich glaube, das "Stottern" kann man zT hören, sehen auf jeden Fall, leider ist das Ruckeln des Motors nicht gut sichtbar. Aber am Fahrzeug sehr gut zu sehen und zu fühlen.
Langsam gehen uns die Ideen und mir die Lust und der Whisky aus; wäre toll, wenn es sachdienliche Hinweise gäbe - wäre echt super!
:vD
Bin mit meinem Latein komplett am Ende und ich brauche einmal Hilfe von den Motorenflüsterern - Popcorn raus - wird jetzt etwas mehr Text zur Geschichte und Werkstattgeschichte:
Gekauft habe ich den Earl (Ninety SW mit 2,5er D n/a MY 85) im August 2018 mit Tacho 286.000 und bis Ende Sept. 2019 bis km 298.900 relativ problemlos unterwegs gewesen. Bis auf Anhübschen oder kleinere Rostbeseitigung nix.
Für nen alter Sauger war der echt flink, problemlos 125 km/h GPS (nur kurzfristig genutzt); meist max 100 auf BAB - Verbrauch lt Fahrtenbuch BAB so um 8,2-8,9 und Kurzstrecke oder mit Last MAX 10,8 ltr/100.
Alles soweit original bis auf den Motor (der gehörte wohl nicht immer zum Earl), der war taubeneigrün übergeduscht und irgendwer hatte die Nummer weg geschliffen …
2.Oktober 2019
299.000 km
ruckeln, schütteln, Leistungsverlust - Düsenstöcke raus und mit 4 neuen BOSCH 0 434 250 047 Düsen zum Motorenbauer - Test: 1. Düse ohne Funktion, eine tropfte - alle neu einsetzen lassen mit 135 bar; eine Dieselleitung zum Düsenstock defekt und getauscht.
Alles wieder eingebaut; Laufverhalten völlig anders als vorher: Startverhalten prima, grundsätzlich hört er sich immer noch gesund an, aber der Klang ist spür- und hörbar härter (irgendwie tackern/nageln) geworden. Leistungsabgabe zäh und widerwillig, in den oberen beiden Gängen träge wie nix, mit schwarzem Qual irgendwann mal 90 km/h, die minimalste Steigung und es wird langsamer. Er säuft - seit dem Tausch bin ich rund 1.000km gefahren, min Verbrach 10.7 - max 16,43 Liter - auf 100 km!! Und - er russt schwarz, jetzt nicht wie auf Schweröl, aber bei Last, beim Beschleunigen und im Stand 3-4 mal aufs Gas sehr deutlich - fette Wolken.
Düsenstöcke raus, auf Fehler beim Einbau kontrolliert - Proberunde - Nichts.
Düsenstöcke wieder raus, zu nem Bekannten gegeben, der seit vielen Jahren an alten Traktoren & Lkw schraubt - Düsen auf seinem Prüfstand kontrolliert, eine tropfte, daher wieder Austausch gg neuen Einsatz - alle 4 Düsen dann auf 135 bar (nach WHB) kontrolliert/eingestellt.
November 2019
299.890 km
wieder mal Ventilspiel kontrolliert, lassen sich nicht gut einstellen, Kratzer auf der Fühlblattlehre, Verdacht Kipphebel abgenutzt, aber akzeptabel - keine Änderung am Laufverhalten; immer wieder mit meinem Schrauberfreund (und mehrfach Landybesitzer) bei Bier hin und her überlegt - keine Idee. Ventilhub überprüft - nicht neu aber noch ok
Jetzt alle 4 Dieselleitungen getauscht
Januar 2020
300.400 km
Mit einem alteingesessenen Fachbetrieb in NOH, der sich auf nur historische Dieseltechnik spezialisiert hat, telefonisch ausgetauscht. DPS und Düsenstöcke ausgebaut und dort hin geschickt.
Düsenstöcke komplett zerlegt gereinigt und eingestellt; Pumpe auf Prüfstand getestet, hatte ca 19% zu viel Fördermenge, gereinigt und lt Vorgaben eingestellt, neuer Simmerring - zurück.
Vorfreude, das wars dann. Das ganze Zeugs mal wieder eingebaut, dabei gleich neuer Zahnriemen & Spanner und KW-Zahnrad & Simmerring neu, Ventile wieder kontrolliert und ggf eingestellt.
Danach starker blauweisser Rauch wie nen Trabbi auf Steroide - wieder in die heimische Werkstatt geschlichen, gefühlt lebe ich dort mittlerweile; iwi riecht immer alles nach Diesel. Standgas prima, läuft ruhig, aber im Teillastbereich ruckelt der Motor (und der ganze Wagen), spottert (als wenn ein Pott nicht sauber mitkommt) und dabei jedesmal weisssblaue Wölkchen. Sehr träge, Gang 1-3 ist soweit ok, ab dann wird’s richtig zäääh. Säuft um die 14 Liter!
Dann wieder mal vorne alles zerlegt; Kontrolle ob DPS Zahnrad und Timing Zahnriemen noch passt, top!
Dann Druckverlustprüfung, leider kalt, das Motor ja schon Zt zerlegt - zw 25% bis max 35% Verlust - i.O.
Landy Motor - 1.jpg
Februar und März 2020
300.480 km
Jetzt Kopf runter, mal sehen, ob dort an Ventilen o.ä. was defekt ist; nix - Kopf ordentlich gerade; Ventilführungen nicht mehr schön, gutes Spiel, Ventilsitze nicht mehr ganz schick aber nicht völlig hin. Kipphebel völlig eingelaufen, Welle nicht mehr schön, Spiel die Kipphebel.
Kopf zu einem Motoreninstandsetzer in Osnabrück geschafft, Arbeiten dort: Rissprüfung - iO. Neue Führungen, alte Ventile top, wieder rein, alle Ventilsitze überprüft und nachbearbeitet und leicht geplant, neue Hot plugs.
Ich habe parallel dazu die Kipphebelwelle neu gemacht; garnicht einfach noch alle Benötigten überhaupt zu bekommen; 9056 ist nicht mehr lieferbar. FWD hat Iwo noch 2 Stück nach einiger Wartezeit auftreiben können.
Den überarbeiteten Kopf mit der neuen Welle und frischen Stösselstangen bestückt; Gleiter und Rollen kontrolliert, Nocken nicht mehr ganz schick, aber kein massiver Schaden. 3 Rollen und einen Gleiter neu. Block auf Verzug kontrolliert; eine leine Stelle zw. 2 und 3. Zyl. 0,02mm Luft
Landy Motor - 4.jpg
Das Ganze dann wieder mal zusammen gebaut; in den Frustphasen der ganzen Wochen immer wieder mal Abends mit Whisky das Hirn gereinigt
Vor dem Einbau der Düsenstöcke diese „über Kopf“ an die Leitungen gehangen, durch Anlasser Diesel Pumpen lassen zur Kontrolle ob alle 4 Düsen mit Diesel versorgt werden - iO!
Dann - Start - springt gut an, Proberunde - 50 km wie oben schon geschrieben - KEINE Änderung! Standgas prima, läuft ruhig, aber im Teillastbereich ruckelt der Motor (und der ganze Wagen), spottert (als wenn ein Pott nicht sauber mitkommt) und dabei jedesmal weisssblaue Wölkchen. Sehr träge, Gang 1-3 ist soweit ok, ab dann wird’s richtig zäääh.
- dann DPS geschwenkt (immer von der Standartposition mit Blick von Oben auf die Pumpe)
1. Ca 5mm (halbe mögliche Strecke) Schwenk vom Motor weg, müsste früher sein, weniger blau
und etwas besserer Lauf, damit Probefahrt, nicht gruselig aber nach oben sehr zäh, vor allem im 5.Gang kaum über 90km/h
2. dann Gegenrichtung zum Motor hin, auch wieder ca 5mm auf später - ganz grausam, schütteln und riesen wiessblauer Rauch, keine Testfahrt - sofort wieder …
3. Schwenk vom Motor weg bis Richtung Anschlag, starten unwillig aber springt dann ohne Gas
zu geben an, klingt aber ingesamt hart - Probefahrt heute 50km mit BAB, Topspeed wird (mal/mal nicht) erreicht aaaber zäh, im heissen wie im kalten Zustand in Teillast immer noch schütteln, spottern, läuft nicht weich rund
4. wieder auf "Standart" eingestellt ...
4. April 2020
301.000 km
Kompressionstest mit Motometer, warmer Motor über Glühkerzen - Ergebnis:
Zyl. 1 28,5, Zyl. 2 26,9, Zyl. 3. 27,8, Zyl. 4. 27,9 - nicht toll aber aus unserer Sicht (und wieder mal Telefonat mit der Dieselfirma in NOH) aber keine Erklärung.
Kompletten Satz Düsenstöcke aus dem baugleichen und gut laufendem ExMod meines Freundes raus und bei mir rein; Probefahrt - keine Änderung.
Vorförderpumpe getauscht - keine Änderung
So viel Text, habe versucht die chronologische Reihenfolge zusammen zu schreiben. Ich habe (und bin) fertig und brauche mal Rat, Whisky hilft auch nicht mehr, auch keine grösseren Mengen :v - ich habe heute ein Video gemacht und bei YouTube rein gestellt - hier der Link: https://youtu.be/OovslQrQ4vE - wenn der Motor richtig heiss ist, wird das Bläuen etwas weniger, der Rest bleibt.
ich glaube, das "Stottern" kann man zT hören, sehen auf jeden Fall, leider ist das Ruckeln des Motors nicht gut sichtbar. Aber am Fahrzeug sehr gut zu sehen und zu fühlen.
Langsam gehen uns die Ideen und mir die Lust und der Whisky aus; wäre toll, wenn es sachdienliche Hinweise gäbe - wäre echt super!
:vD
bitte!! ... steh schon wieder vorm Whiskyschrank >k
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