AW: Kompressor Luftfederung Miessler

Ich würde erst einmal ein paar Grundvoraussetzungen klären, bzw. erfüllen:

1. Motor starten. Dann hat das Bordnetzt 14Volt und genügend Leistung, um den Kompressor zu Starten und zu betreiben.

2. Alle Fehler/DTCs löschen. Kommunikationsfehler sind meistens Unterspannungsfehler. Z.B. beim Starten.

3. Warten, bis der Druckluftbehälter gefüllt ist. Das kann sehr lange dauern. Falls Fehler auftauchen, einfach ignorieren. Die Elektronik schaltet ab, wenn der Luftbehälter noch nicht voll ist, aber die Temperatursensoren am Kompresser Überhitzung melden. Der Kompressor ist thermisch äußerst ungünstig verbaut! Am besten die Schutzhülle entfernen. Das kühlt.

4. Wenn beim Ausbau des ersten Kompressors die Luftschläuche gekürzt wurden, kann das bei Kälte schon zu Fehlern führen. Sie verlieren an Elastizität und schrumpfen. Deshalb ist es von Vorteil, wenn die Schlauchenden mit Abstützröhrchen am Schrumpfen gehindert werden.
Sind die Schläuche zu kurz, können die nicht mehr fluchtend zum Schlauchstecker geführt werden. Das macht es auch undicht. Wurden die Luftschläuche nicht mit einer Schlauchzange gekürzt, sind diese oval und anfällig auf Undichtigkeit.

6. Wird die Ansaugleitung (8mm) nicht richtig montiert, z.B. ohne Stützrohr, kann Wasser angesaugt werden und der Kompresser wird angetötet. Ist mir passiert, da Leitung zu kurz, Außentemperatur niedrig und kein Stützrohr. Der neue Kompressor sah böse aus.

Es gäbe da noch sehr viel mehr an Hinweisen...

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Hier ist noch einer bzgl. der Umprogrammierung: #2

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Noch ein paar kurze Anmerkungen zum Kompressor:

1. Wie schon öfters angemerkt, sind HITACHI und AMK-Nachbau nicht 100% kompatibel.

1.1. Ersetzt man den Kunststoffdeckel durch einen Metalldeckel*, dann muss ein Schlauchadapter (siehe Foto) eingesetzt werden. Die Schlauchleitung vom HITACHI (Überdruckschlauch) hat einen Aussendurchmesser < 5.0mm. Der Metalldeckel ist aber für 5.0mm Schläuche vorgesehen. Das passt nicht zusammen und erzeugt ein Leck am Steckverschluss.

2. Wird der Kunststoffschlauch nicht sauber geschnitten (siehe Foto, Zange), kann das zu mehreren Problemen führen. Z.B. kann mit der scharfen Schlauchkante der innere Dichtring im Schlauchstecker radial verdreht werden. Die scharfe Schlauchkante greift tangential am Dichtring (O-Ring) an. Das ergibt wiederum ein Leck. Abhilfe: Mit einem Bleistiftspitzer den Schlauch leicht anfasen.

3. Die 5.0 mm Überdruckleitung wird beim Transport direkt am Schlauchstecker abgeknickt. Auch das kann zum Leck führen.

4. Je nach Metalldeckel passt der 5.0mm-Schlauch nicht durch die Schlauchhalterbohrung. Diese entsprechend aufbohren. Diese Bohrung (siehe Foto) ist erheblich vorteilhafter, als die Kerbe am Kunststoffdeckel.

hosecutter.jpg amk 99.jpg hitachi 99.jpg



*) Der Metalldeckel ist m.E. ein Muss. Durch die laufenden Dehnungen am Material, ist die Wahrscheinlich sehr groß, dass es zwischen den beiden Schlauchanschlüssen zu einem Haarriss kommt. Das generiert einen Leck, den man nur sehr schwer findet.

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Hinweise zu den Steckverbindungen:

Der Kompressormotor zieht einen gewaltigen Strom (> 40.0 A). Deswegen auch dieser starke 2pol-Stecker. Bei meinen Mustern passten Steckeinsätze und Kabel nicht zueinander*. Deshalb wurden die dicken Motorkabel an die Steckeinsätze (10mm breit) gelötet. Dabei wurden die Kontakteinsätze so warm, das der umgebene Kunststoff schmolz. Und damit auch die Rastung der Kontakteinsätze. Diese wurden dann logischerweise beim Einstecken weggedrückt. Das ergab dann eine sehr schlechte und/oder wackelige Verbindung. Da war nix verschmutzt, da wurde (wird?) gemurkst.


*) Diese Paarung ließ sich nicht crimpen.

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@Uwe - die Positionierung der Zange war doch so beabsichtigt? :D:D:D

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ja. ………… :-)

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Die Luftschläuche gingen beim ausbau vom alten Kompressor nicht raus, die Steckkupplungen waren fest.
Dann habe ich die Schläuche abgeschnitten (schön mit nem Seitenschneider>k) und mit Industriellen 8mm Pneumatik Verbindern und Schläuchen wieder verlängert.

Ich habe mir einen Rep-Satz (neue Schläuche/Leitungen mit Abstützröhrchen usw. von Meissler) bestellt und werde die Leitungen neu machen.

Die Anschlüsse am Deckel werde ich mir dann auch noch mal genauer angucken, wegen dem Durchmesser.

Noch was: beim auslesen sagt mir das Diagnosetool immer, dass die Batterie nur 11,4V hat. ist die jetzt kaputt? Ich habe mal was von Tiefenentladen gelesen.
kann das auch Fehler hervorrufen. Der Motor startet immer zuverlässig.

Gruß Sven

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Ich kenne den HITACHI-Nachbau von eBay nicht. Die beiden gekürzten Schläuche haben einen Durchmesser von 10mm (Auslassseite) und 8mm (Ansaugseite). Die Auslassseite ist relativ egal. Die Ansaugseite muss aber absolut dicht sein. Sonst werden einige Funktionsteile schwer angegriffen. Bei Interesse könnte ich die aufzählen.

Es ist ein großer Vorteil, wenn man den Kompressor so modifiziert, dass man ihn in ein paar Minuten aus und einbauen kann. Ich habe zuhause einen zweiten Kompressor, der ist schnell ausgetauscht. Dann kann man in aller Ruhe den Ausgebauten solide warten.

Die Fa. Miessler bietet eine solide V2A-Halterung für den Kompressor an. Da man an die obere Befestigungsschraube nur sehr schwer herankommt, sollte man das obere Befestigungsloch am Halter einfach auffeilen. Dann braucht man die obere Schraube nur etwas lösen und kann den kpl. Kompresser nach unten herausziehen. Die unteren zwei schrauben sind ja null Problem.

Solide Schlauchkupplungen an die vier Schläuche, und der Kompressortausch macht Spaß.

BTW: Der Stromversorgungsstecker vom Kompressor besitzt zwei 10mm Flachkontakte. Da passen sehr gut die normalen Fastenstecker drauf. Diese wiederum am Akku anklemmen. So kann man am Fahrzeug den Druck aufbauen und in Ruhe nach Lecks suchen.

MiesslerKompr.Fastensteck..jpg

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Nachtrag:

Verbesserter Halter für den Hitachi - Kompressor - Made in Germany - Miessler Automotive GmbH & Co. KG Luftfederungsteile. - Die bessere Wahl

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Braket HITACHI 01.jpg

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Hallo zusammen!

Hier ist ja in den letzten Tagen viel passiert. Danke für die vielen Informationen.
Ich habe hinsichtlich meines Problemchens den Verdacht, dass es sich um mehrere Ursachen handelt, nämlich 1. dass der Kompressor inzwischen wirklich schwächelt und 2. dass die Elektronik irgendwo gammelig ist. Ich habe gestern per iiD-Tool wieder mal ausgelesen. Hier die Fehler (die gelben Texte sind meine Kommentare)


L319 - Discovery 3 2007
Vehicle scanned on 26-02-2020 16:06
Using IIDTool BT V3.0 B2624

Engine TDV6
• P0630-00 (2F) VIN not programmed or incompatible - engine control module - powertrain control module
Damit kann ich überhaupt nichts anfangen.

Suspension
• C1A20-64 (AF) Pressure increases too slow when filling reservoir - Algorithm based failure - signal plausibility failure
• ( on 26-02-2020 16:04:27 at 232160 km )
Das kommt auch im Display, aber erst seit kurzer Zeit (2-3 Wochen) Die Suspension-fault Warnleuchte mit "Normal height only" geht schon viel länger an. Eigentlich seit ich den Wagen habe :)

Vehicle Dynamic
• U0132-87 (2B) Lost communication with ride level control module - Bus signal/message failure - missing a message
• ( on 26-02-2020 16:04:27 at 232160 km )
In der selben Sekunde wie der zu langsame Druck im Fehler vorher. Hier vermute ich, dass irgendwo ein Wackelkontakt zu finden sein müsste. Warum sollte sonst die Verbindung abbrechen. Bei einem Scan am Vormittag desselben Tages kam dieser Fehler 5 Minuten nach dem Suspension-Fehler.

Ventilation
• B1B78-84 (2F) System pressure - Bus signal/message failure - signal is below allowable range
• ( on 26-02-2020 15:57:55 at 232154 km )
Den Code kann ich nicht zuordnen. Ist das die Klimaanlage? Die geht nicht :)

Bin auf eure Meinungen gespannt!

Olaf

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Wackelkontakt ist die eine Möglichkeit, eine schwache Batterie die andere (Spannungszusammenbruch beim Start) gerade bei den derzeitigen Temperaturen...

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Mal gaaanz grob ins Blaue gesprochen: Da ist der Kompressor (oder sein Umfeld) nicht in Ordnung. Und zum Anderen würde ich testhalber mal den Akku tauschen*. Wenn ich via den OBDII-Stecker teste, ist immer ein Ladegerät am Akku!
Der Kompressor zieht einen sehr hohen Einschaltstrom. Wenn da die Bordelektronik, also incl. Akku*, nicht i.O. ist, kann es kurze Spannungseinbrüche geben. Dann spinnt der CAN-BUS. Dann gibt es viele Ungereimtheiten. Die LR-Entwickler haben da völlig versagt.

*) Selbst wenn der Akku noch neu ist!!

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Vielen Dank für eure Einschätzungen.
Das Elektronik-Chaos durfte ich schon kennenlernen. Bis vor Kurzem ist das Auto regelmäßig runtergefahren und mit HDC-Fehler, Suspension-Fehler und weiteren Fehlern in den Notlauf gegangen. Toll auf der Autobahn. Das ist weg, seit ich ein durchgewetztes Kabel an den Nebelscheinwerfern (zufällig beim Leuchtenwechsel entdeckt) geflickt habe...
Dann werde ich mich mal auf den Kompressor und die Kabel und Stecker dahin stürzen.

Nochmal Danke für eure Hilfe!