AW: Der TÜV und seine Mängel

Zum Einen ist es in der Werkstatt bedeutend billiger: hier sind es 25€ in der Werkstatt und fast 40€ beim TÜV Nord.

Zum Anderen: nein, das ist nicht der Fall. Forenregelkonform ausgedrückt: viele freie AU Buden sind ziemlich schluderig. Da kommt es vor dass das Fahrzeug am Messplatz nicht zum Fahrzeugschein passt. Muss man höllisch aufpassen als Kunde!

Gruß
Sir Landy
...von der AU Pflicht befreit...

AW: Der TÜV und seine Mängel

Die AU wird in der Werkstatt in der Regel vom Werkstatt-Personal gemacht (Ausnahmen gibt es, wenn kein qualifiziertes Personal da ist). Wenn es Probleme bei der Prüfung gibt, können am Tester und Fahrzeug diverse Parameter angepasst werden. Sei es um den Prüfablauf überhaupt erst zu ermöglichen (z.B. Drehzahlvorgaben, die nicht eingehalten werden) oder die Messwerte zu optimieren. Die Bandbreite ist groß und hängt natürlich auch vom Vertrauen dem Kunden gegenüber ab. Bei einer Prüfstelle (vor allem bei TÜV und Dekra) macht das keiner. Wenn da nicht alles passt: Pech gehabt. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Entscheidungsträger beim TÜV weitere Ziele verfolgen und gegen gemäßigte Mitarbeiter vorgehen. Bei TÜV und Dekra sind die Prüfer auch seltenst allein bei den Stationen und laufen immer Gefahr, von Kollegen angeschwärzt zu werden.

Ich würde auch nie auf die Idee kommen, die HU bei TÜV oder Dekra vornehmen zu lassen (außer ich habe einen persönlichen Draht zum Prüfer). Entweder bei GTÜ und dergleichen oder in einer freien Werkstatt (idealerweise mit Prüfer von GTÜ etc). Der TÜV möchte eine jährliche Prüfung der PKWs erreichen, weil er damit seine Umsätze in der Sparte mal eben verdoppeln kann. Das bekommt er aber bei der Politik nur durch, wenn die Mängelzahlen entsprechend hoch sind. Das sind sie jedoch nicht. Deshalb hat der TÜV vor ein paar Jahren schon die "leichten Mängel" abgeschafft. Diese "leichten Mängel", die früher für das Prüfergebnis nicht relevant waren, sind nun "Mängel" und damit nicht nur prüf-relevant, sondern sie verändern auch die Mängelstatistik erheblich, mit der vorm Gesetzgeber für die jährliche Prüfung argumentiert wird. Damit die TÜV-Prüfer auch jede Bagatelle als Mangel aufschreiben, beschäftigt der TÜV Spitzel, die inkognito mit solchen, vorher dokumentierten, leichten Mängeln zur Prüfung erscheinen. Prüfer, die dabei als kulant auffallen, bekommen richtig Ärger und riskieren ihren Job. Kollegen, die sich selbst bevorteilen wollen und andere anschwärzen, tragen ihr übriges dazu bei.

In einer freien Werkstatt ist der Prüfer nicht unter Aufsicht seiner Kollegen, kann freier agieren. Bei Stammkunden können sogar TÜV-Prüfer über manches hinwegsehen, kann ja dann kein Spitzel sein. Hinzu kommt der wirtschaftliche Aspekt. Ein einzelner Kunde in einer Prüfstelle ist wirtschaftlich unbedeutend. Die freie Werkstatt mit vielen Prüfungen jeden Monat steht gegenüber dem einbestellten Prüfer wirtschaftlich ganz anders da. Die Werkstatt kann sich aussuchen, mit welchem Prüfer sie zusammenarbeitet und ist nicht daran interessiert, dass die Kunden-Fahrzeuge kleinlich geprüft werden (dann gehen die Kunden zu einer anderen Werkstatt, meist nicht nur für die HU).

Natürlich spielt auch eine Rolle, was der Prüfer gewohnt ist vor Augen zu bekommen. Das relativiert den Blick fürs Wesentliche. Und daher sind freie Nutzfahrzeug-Werkstätten oft das Optimum.