AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Die Kurbel so ansetzen, daß man mindestens eine halbe Umdrehung zum Anwerfen hat. Mit der Kurbel vorsichtig und eher langsam bis zum Kompressionspunkt (merklicher Widerstand) eines Zylinders drehen, dann stoppen, Kurbel abziehen und möglichst auf kurz vor "12 Uhr" neu ansetzen. Tief Luftholen und mit Schmackes möglichst bis "6 Uhr" andrehen.

P.S.: So mancher XL- oder XT 500-Treiber kennt die Nachmittage mit geschwollenem Knöchel auf dem Sofa :-)

Gruß
Dieter

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Ja, dass war schön, besonders wenn man dann noch mit dem Knie den Lenker getroffen hat.

XT treibende Grüße,

Sascha

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Moin,

ich hab eine Kurbel für meinen W50 (6,6l 4 Zylinder Diesel), wer möchte den mal Andrehen :-)) ??

Gruß Reinhard

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Meine, die war nur zum Ventile einstellen

Kumpel hatte Mal einen Sil 131 6l Benziner bei einem Steinbruch gekauft.
Ich hab das Fahrzeug überführt und bei ihm zu Hause haben wir das Teil links gemacht und auch die Kurbel gefunden.
Nachbar (exNVA) meinte , Ist nur für Ventile einstellen! keine Chance den Anzukurbeln.
Der Ehrgeiz war geweckt,und der Warme Motor ließ sich tatsächlich von Hand starten.
Kalt ! keine Chance.
So !und jetzt Mal nen bisschen ergeiz:p

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Hallo,

wer rückschlagfrei üben will, darf gerne mal vorbei kommen.

Viele Grüße
Walter

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

OK, also für mich ergibt das jetzt zwischen allen Abschweifungen hier ein recht klares Bild...
Nicht falsch verstehen, steht ja auch viel Relevantes im Trööt!
Sehr wahrscheinlisch steht meine Zündung recht früh, gepaart mit einem Bedienungsfehler hat das zum "andersum drehenden" Motor geführt. Wobei drehen übertrieben ist, es war ja nur ein Ruck von einer Zündung.

Und Nein, Finger bricht man sich so nicht, aber das Handgelenk :/

An der falschen Technik lag es nicht, das Prinzip bis zur Kompression drehen und dann "Gib ihm" kenne ich und wende ich auch an.
Der Fehler war: nach erfolglosem Versuch den Motor mit der Kurbel weiterdrehen wollen und dann beim nächsten Zündzeitpunkt nicht an ebendiesen gedacht zu haben und gemütlich weiterzudrehen bis das Gemisch dann zündet und die Kurbel mit voller Wucht hochschlägt.

Dank eurer Erläuterungen hab ich nun verstanden was ich falsch gemacht habe und schreibe das als deutliche Warnung nochmal im Klartext hier rein! Da sind ganz schöne Kräfte am walten, also passt auf und denkt lieber zweimal nach anstatt einfach weiterzumachen obwohl das Bauchgefühl schon meldet das da was nicht stimmt...
Denn das erste Mal ging noch glimpflich aus, aber ich musste es ja unbedingt nochmal versuchen :/

Grüßle,
Bob

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln



Und hier das not to do:



OT: Auch die Wehrmacht hatte noch Kurbeln, wenn die Batterien zu schwach waren: https://www.youtube.com/watch?v=8L9M1Icy8NU

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Das Zurückschlagen kommt nicht unbedingt von falscher Zündeinstellung.
Oft liegts auch an der Gemischaufbereitung.

Und nach dem Zünd-OT ist vor dem Zünd-OT...


Gruß Marc

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Könntest du das bitte etwas ausführlicher erklären, Danke?

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Das Rückschlagproblem ist meiner Erfahrung nach weniger ein motortechnisches (Zündzeitpunkt), sondern eher eines der Ankurbeltechnik. Wenn er einmal zurückgeschlagen hat, neigt man dazu, gehörigen Respekt zu haben. Man muß aber, ausgehend von einem Verdichtungspunkt, unbeirrt mit voller Kraft drehen und kurz vor dem Ende des Ankurbelwegs versuchen, die Kurbel abzuziehen. Also nach der Runterbewegung mit seiner seitlichen Bewegung die Kurbel rausziehen. So nimmt man den Motor die Möglichkeit, einen zu ärgern.

Gruß
Dieter

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Also ich werde doch in Zukunft eher wieder den Anlasser nehmen. :) Danke für die technische Erklärung.
Gruß Christian

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Hallo Bob

Wie verschiedentlich angedeutet kann das an falscher Einstellungen liegen, muss aber nicht.

Zum technischen Hintergrund:

Ein Motor zündet ja bekanntlich vor OT. Dies begründet sich im Zeitbedarf bis das Gemisch durchbrennt. Denn zwischen Funke und tatsächlicher Explossion und daraus resultierender Thermodynamik braucht es Zeit. Da der Explossionsdruck gleich nach überschreiten des OT auf der Kolben wirken sollte muss die Explosion via Funke vor OT eingeleitet werden.

Stellt man die Zündung nach OT läuft der Motor schön weich, zieht aber keine Wurst vom Teller denn der Explossionsdruck baut sich erst auf, wenn der Kolben schon auf dem Weg nach unten ist. Damit verpufft die Energie.

Beim Kurbelstart gibt’s das Problem, dass durch die Verdichtung der mechanische Wiederstand kurz vor OT am höchsten ist.
Liegt zu diesem Zeitpunkt kein ausreichendes Moment vor passierts: Vor OT kommt die Zündung und die Explossion wird gestartet. Braucht nun der Kolben zu viel Zeit um über den OT zu kommen findet die Explossion vor OT statt und der Kolben weicht aus. Da er vor OT steht kann er nur rückwärts...mit allen Folgen.

Das Hauptproblem ist somit ein Mangel an Schwung.


rückschlagende Grüße
Frank

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Kurbel abziehen braucht man nicht und sollte man auch nicht tun. Die dreht sich von allein raus wenn alles richtig funktioniert.

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Das kann man noch verbessern, indem man die Kurbel nicht mit dem Daumen umgreift, sondern diesen mit auf die Kurbel legt, damit wird zumindestens vermieden, das beim Rückschlag sich das Daumengrundgelenk ins Nirwana verabschiedet....

Zumindest hat sich diese Technik beim anwerfen von Tragkraftspritzen mit VW Motor bewährt. Und beim 500er Sachs Zweitaktdiesel auch.

Grüße justin

AW: "Rückschlag" beim Ankurbeln

Und: man steht in Fahrtrichtung rechts neben der Kurbel; Kurbelhandgriff unten; Hände von unten an die Kurbel im Affengriff und dann nach oben "werfen", bei zu geringer "Wurfgeschwindigkeit" entsteht obiges Problem..... jenachdem wie weit der Choke gezogen ist potenziert sich das auch noch...