AW: Servolenkung für Serie

Na ja, ob man sich eine elektrische Lenkung in ein minderkomplexes Fahrzeug bauen sollte, welches man sich eigentlich wegen der Zuverlässigkeit und leichten Reparierbarkeit gekauft hat, ist fraglich.

Gruß Marc, der schon einige abgerauchte elektrische Servolenkungen an Opelkarren bestaunen durfte.

AW: Servolenkung für Serie

Mach mal Bilder, technisch interessiert mich das auf jeden Fall.
Über Sinn und Unsinn läßt sich bestimmt prima streiten, meine Sorge wäre eine Überlastung der gesamten Lenkung weil die hohen Kräfte ganz oben eingeleitet werden.
Ist vom Ansatz mal was ganz anderes.
Gruss

AW: Servolenkung für Serie

Lenkung2.jpgLenkung1.jpgLenkung3.jpgLenkung4.jpg

Ist ne tolle Sache, kannst das Lenkrad mit dem kleinen Finger drehen. Entweder als Bausatz oder als Kompletteinheit zu bekommen.
Mit einem Schalter kann die e-Unterstützung auch weggeschaltet werden, lenkt sich dann wir original - nur ohne Unterstützung.

LG
Hannes

AW: Servolenkung für Serie

Interessant, ist aber nicht ganz so bedenkenlos wie auf deren Webseite zu lesen.

In der Lenkstange eingebaut ist ein Torsionsstab über den das Lenkmoment gemessen wird. Dieses Lenkmoment wird dann über einen Mikroprozessor gesteuert so ausgeregelt (mittels des seitlich angebauten Elektromotors unterstützt), dass nur noch ein gewünschtes Restmoment zurückbleibt.

Für den Elektromotor (du kannst das ja vielleicht mittels einer Stromzange mal messen) sind im stationären Betrieb, also beim Lenken im Stand locker über 100 Ampere nötig. Soll heissen, vielleicht braucht es auf Dauer eine grössere Lichtmaschine.

Weiterhin steht auf der Webseite, dass sich das System bei einem Fehler "mit einer gleichmässigen Verzögerung abschaltet".
Das halte ich für Unsinn. Wenn durch einen Fehler der Motor so angesteuert wird dass er zum Selbstlenker wird (Du kannst das dann nicht mehr von Hand verhindern), dann muss dass System sofort abschalten, nicht erst so langsam. Geschieht dies in einer Kurve - beispielsweise beim Einbiegen in eine Seitenstrasse - dann ist der Fahrer davon derart überrascht, das es sich so anfühlt als ob das Lenkrad plötzlich wie blockiert ist .... und Du wirst die Kurve sicher nicht wie geplant durchfahren ...

Weiterhin: Das System ist letztlich ein Stromregler. Dabei wirkt die Lenkmechanik als Regelstrecke und - falls nicht richtig abgestimmt - gerät das System in Schwingen. Kann man übrigens bei alten Opel Corsa Eco 3-Zylinder nachstellen. Einfach mal im Stand mit der Faust auf das Lenkrad schlagen. Das Brummen und Vibrieren am Lenkrad das dann auftritt bis man etwas lenkt, sind exakt diese Schwingungen.

Was mich noch interessieren würde: Normalerweise bekommt der Mikroprozessor auch die Geschwindigkeit als Parameter mit. Ist das bei diesem System auch der Fall ? Damit wird sichergestellt dass bei hohen Geschwindigkeiten weniger unterstützt wird, oder teilweise sogar gedämpft wird. Ansonsten machst Du den Abflug wenn Du mal mit etwas Pepp am Lenkrad reisst und dann loslässt. Die Wankbewegung des Fahrzeugs "dreht" dann nämlich ebenfalls durch die Lenkgeometrie am Lenkrad .. welches durch die Massenträgheit dann dem Drehmomentsensor ein Drehmoment vorgaukelt was die Wankbewegung aktiv unterstützt! In dem Fall hält man das Fahrzeug nicht mehr auf der Strasse....

Ich will keine Angst machen, sicherlich verkaufen die kein System was absolut unsicher ist. Trotzdem weiss ich aus Erfahrung dass diese Systeme nicht zu unterschätzen sind und so mal eben als Nachbau ... das passt nicht zu dem was ich bisher in dieser Richtung erlebt habe.

Grüße,
thomas

AW: Servolenkung für Serie

Ich hatte mir das auch einmal für meine SIIA überlegt (war speziell ein Wunsch meiner besseren Hälfte:)), der Kit Preis war irgendwo bei 2.200€. Technisch sicherlich ok, würde aber den Entfall des H-Kennzeichens bedeuten (muss vom TÜV eingetragen werden). Habe es dann nicht weiter verfolgt. Ein Erfahrungsbericht würde mich aber interessieren.

Hier der Link zur Homepage des Anbieters:

AW: Servolenkung für Serie

Näher technische Details bitte bei der Fa. EZ Powersteering nachfragen. Bedenkt bitte, dass die alten Servolenkungen, welche hydraulisch funktionieren längst ausgedienthaben. In modernen Fahrzeugen werden nur mehr elektrische Lenkunterstützungen verbaut. Egal ob hydraulisch od. elektrisch, wenn die Teile defekt sind, fällt bei beiden Systemen die Lenkunterstützung aus. Der Preis beträgt rund € 1.400,- für den Bausatz od. aber etwa € 2.300,- wo ihr die komplett umgebaute Lenksäule inkl. neuem Lenkgetriebe bekommt (alte Lenksäule mit Lenkgetriebe ist zurückzugeben und wird für den Nächsten wieder aufgereitet)
Ich habe mich für die teurere Variante entschlossen, da die Schweißverbindung und der Zusammenbau zwischen den Teilen mit Zertifikat und Nachwies für den TÜV dann vorliegen.

Bezüglich H-Gutachten kann das sicherlich hinderlich sein, jedoch ist dies für den Prüfer im unzerlegten Zustand nicht erkennbar. Vom Motorraum sieht man es nicht und von der Fahrgastzelle ist ein Decke auf dem Armaturenbrett und mit einem Schalter kann es deaktiviert werden. So bleibt es bei der H-Abnahme unsichtbar.

Da ich bei meiner Zufahrt mehrmals reservieren muss, möchte ich diese Unterstützung nicht mehr missen.

AW: Servolenkung für Serie

Beim H sollte das keine Probleme bereiten.
Ist ein Sicherheitsfeature und von Außen nicht zu erkennen (wenn ich das richtig verstanden habe).
Danke für die Fotos.

Grusd

AW: Servolenkung für Serie

Dass die Lenkunterstützung bei einem Defekt inaktiv wird und das Fahrzeug nach fahrbar bleibt, finde ich gut.
Nicht so toll finde ich den Gedanken, dass ich dann, wenn mal die Lenkspindel in der Lenkbox frisst, auf eine AT-Lenkspindel vom Hersteller angewiesen bin.

Gruß Marc

AW: Servolenkung für Serie

Ketzerische Frage: Wenn schon Servo (Werde ich irgendwann auch brauchen ;) ), warum dann nicht Teile aus dem Defender-Regal nehmen?

AW: Servolenkung für Serie

Moin,

wollte mich ursprünglich nicht zu diesem Thema äussern, aber:

Warum?

Für Menschen mit einer Schweren Behinderung, die ihren liebgewonnenen Land Rover weiter bewegen möchten, ok!
Ein Land Rover ist doch einfach zu lenken, sobald er rollt. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn ich auf dem Einkaufsparkplatz 2 mal vor und zurück muss, das ist dann halt so.

Auch bei den Damen gibt es da mehrere Ansätze:

Meine Holde (1,83m Freizeitreiterin) weigert sich seit Jahren, das Auto zu fahren, weil alles Schwer geht. ( Auch den MX-5 fährt sie nicht mehr, seitdem die Servo ausgebaut ist)
Eine Nachbarin ( 1,55m Studentin) wollte den Land Rover garnicht mehr hergeben, nachdem sie die Anfangsschwierigkeiten überwunden hatte (Das Verständniss für ein Unsynchronisiertes Getriebe, nicht die Lenkung oder die Übersichtlichkeit für Zwerge war das Problem)

Gruß Reinhard

AW: Servolenkung für Serie



Ob sich das jemand in eine Serie reinbaut, das ist Ansichtssache und muss selber jeder für sich entscheiden.

Ich weiß nicht ob wir über das gleiche Auto schreiben. Meine Serie hatte und war auch nie mit einer Lenkunterstützung welcher Art auch immer konstruiert oder verkauft worden.
Erst ab dem RRC wurde ein Lenkservo integriert. Da kann man sich auch den konstruktiven Unterschied anschauen.

Ich denke gerade darüber nach wie es in manchen Lenkgetrieben ausschaut. Auch das Lenkrelay ist mit zu bedenken. Da gab es genug Bilder von weggescherten Wellen. Auch bei Neubauteilen.
Wenn ich da jetzt daran denke das in diese Bauteile ein Motor seine Kraft einleitet, halte ich das für mindestens leichtsinnig.

Wenn ich mit meiner Serie fahre, lenke ich prinzipiell erst wenn die Räder in Bewegung sind. Ich versuche so es geht nie im Stand zu lenken.
Die Eigenart wie die Serie zu lenken ist habe ich halt mit der Serie dazugekauft inkl. Wendekreis.

So wie Pernot schrieb, das einzig sinnvolle wäre dann ein kompletter Systemwechsel wie Besipielsweise vom Defender.
Das ist dann auch konstruktiv sicher.

Aber das sind die Dave Bastelbuden welche zurecht kein Recht auf das H im Kennzeichen haben.

MfG
Michael

AW: Servolenkung für Serie

Kann mich da nur anschließen. Ich halte den Einbau einer Servo in die Serie für sehr zweifelhaft. Im Stand lenken wird dann wohl zur Gewöhnung und das macht die Lenkung vermutlich nicht lange mit. Und das merkt man dann hoffentlich nicht auf der Passstrasse in der Kurve. Aber vielleicht bin ich auch nur ein Angsthase.

AW: Servolenkung für Serie

Ich hätte liebend gerne eine Servolenkung in meinem 109er. Es ist ja oft so, dass man garnicht den Platz hat, erstmal an´s Rollen zu kommen, bevor man lenken muss - z.B., wenn ich meinen Wohnwagen im Garten an seinen Abstellplatz rangieren muss - und da bleibt dann nur zweiarmiges Reißen.

Aber ich kann die Befürchtungen bzgl. Überbelastung der Komponenten hier durchaus nachvollziehen. Und ein Komplett-Umbau auf Defender-Lenkung ist mir zu aufwändig. Seufz - wäre zu schön gewesen.

Zu den grundsätzlichen Bedenken bzgl. Elektro-Servolenkungen muss ich allerdings sagen: Wir fahren zwei Renault Kangoo mit Laufleistungen weit jenseits der 250.000 km und bei Beiden hat die Servolenkung bisher nicht ein einziges Mal gezickt.

Gruß, Ralph

AW: Servolenkung für Serie

Das muss auch so sein :)
Allerdings wird da ein Wahnsinns Aufwand hinsichtlich der Sicherheit reingesteckt. Ich habe da einfach Bedenken dass das eine kleine Firma mal eben so kann. Ausserdem werden diese Lenkungen sehr spezifisch auf die Fahrzeuge angepasst - das ist normalerweise kein Plug&Play...

Grüße,
Thomas