hier mal ein Erfahrungsbericht über eine kleine Ursache und das teure Versagen der Vertragswerkstätten...Vielleicht bewahrt diese Geschichte ja andere Forumsmitglieder mit Schlüssel ohne Funköffnung davor dieselben Fehler zu machen.
Alles fing damit an, dass der Funkschlüssel den Wagen nur noch sporadisch öffnete oder schloss. Mal gings, mal nicht, unabhängig vom Schlüssel. Wiederholte Anlernprozedur brachte keine Linderung, am Schlüssel konnte es eigentlich auch nicht liegen. Ich hatte erst kurz vorher bei beiden Klappschlüsseln Leergehäuse besorgt ( Ebay, Achtung da gibt's durchaus Qualitätsunterschiede!) und neue Akkus eingelötet.
Dann nach einiger Zeit ging das Öffnen oder Schließen überhaupt nicht mehr per Remote, beim manuellen Aufschließen ging jedes Mal der Alarm los. Darauf hab ich erstmal die Tröte unter der Haube entfernt damit Ruhe ist. Zumindest ließ sich der Range immer manuell öffnen und starten mit beiden Schlüsseln.
Leider war ich in diesem Jahr sehr viel beruflich unterwegs, daher dachte ich Scheiss drauf, lass' die offizielle Land-Rover-Werkstatt ran. Werkstatt Nummer 1 schwor darauf dass beide Schlüssel nicht funktionieren, ich müsse zuallererst einen neuen bestellen. Direkt bei diesem ersten Gespräch merkte ich an dass ich eher auf eine zum Empfang nötige Komponente tippe und wettete um eine Flasche Champagner dass es nicht am Schlüssel liegt. Knappe 200 Euro und eine Woche später hatte ich dann zwar einen nagelneuen Schlüssel, aber ein dritter Schlüssel der auch nicht per Funk schließt ist irgendwie blöd. Zumindest konnte ich mich mit dem Champagner betäuben.
Nun hatte sich Werkstatt 1, zwar seit mehreren Jahrzehnten Landrover-Werkstatt, wegen des fehlenden "großen" Diagnosegerätes Amtshilfe bei Jaguar-Landrover Krüll geholt, die sich Ihrer Sache bezüglich der Ursache sicher waren: Schuld muss ein defektes Body Control Module sein, welches dafür zuständig ist die Schlüssel zu erkennen und überhaupt die grundlegende Benutzung des Fahrzeuges freizuschalten.
Es erschien mir zwar auch irgendwie unlogisch, weil eigentlich ja nur die Erkennung des Funksignals der Schlüssel nicht funktionierte. Aber die Fachwerkstatt mit dem ganz großen OBD-Diagnosegerät muss es wissen, also flugs bestellt das Modul. Schwupps, schon ein halbes Jahr und ein paar Hundert Euro später war dieses dann auch schon da. Laut der Werkstatt sollte es in der Mittelkonsole verbaut sein, müsse aber dann fahrzeugspezifisch programmiert werden, sonst bewegt sich das Auto keinen Zentimeter. An einem meiner wenigen freien Wochenenden mache ich mich endlich daran mal das Modul in der Mittelkonsole zu orten um dann am Montag zu Krüll zu fahren, aber oh Schreck, kein solches Modul in der Konsole zu finden. Ich also den Range vor der nächsten Reise wieder zur Werkstatt mit dem festen Glauben dass ich den nach meiner Rückkehr endlich repariert und programmiert abholen kann. Aber was ist, natürlich war es wieder nicht das Modul, und es sitzt auch nicht in der Mittelkonsole sondern unterm Armaturenbrettoberteil hinter den oberen Lüftungsschlitzen. Zusätzlich war das Auto schlampig repariert, es lagen noch Schrauben im Fußraum, Clips waren nicht mehr vorhanden, im Kunstleder der Mittelkonsole ein dicker Cut. Vielen Dank auch!
Also hab' ich mir zusammen mit dem Ersatzteilmeister mal alle Komponeneten der ZV-Remote auf dem Rechner angesehen, und festgestellt dass es noch einen Empfangsverstärker für das Schlüsselsignal gibt, welcher in der oberen Heckklappe hinter der inneren Abdeckung des Scheibenwischermotors verbaut ist. Und siehe da, nach dem Tausch dieses nur € 70,- kostenden Teils funktionieren alle Schlüssel wie am ersten Tag.
Hätte ich bloß nie den Wagen in die Werkstatt gegeben, sondern wäre lieber meinem ersten Verdacht gefolgt, hätte selber recherchiert oder hier im Forum gefragt! Aber leider ist man meistens erst hinterher schlau...
Gruß Jan
das vordere Teil im Bild ist es, wie immer bei allen defekten Teilen prangt das widerliche BMW-Logo darauf. Wie ich diesen Hersteller hassen gelernt habe seit ich L322 fahre!
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