Ich habe eine erfreuliche Positivmeldung für alle Besitzer des 2,4l TD4:
Die kostenlos erhältliche Motordiagnosesoftware „FORScan“ (für Ford, Mazda, Lincoln und Mercury) funktioniert bei mir im Defender 2,4l TD4! :kl
- Genau, wie an anderer Stelle schon vermutet, denkt die Software, sie hat einen Ford Transit vor sich – die VIN stellt dabei offenbar kein Problem dar. (In australischen Foren gab es bereits ein paar Erfolgsmeldungen mit Defendern – das hatte mich zum Ausprobieren motiviert.) Mit dem, was ich mir in unterschiedlichen Foren zusammen gelesen habe, kann ich mit recht großer Wahrscheinlichkeit sagen, dass das beim 2,2l leider nicht funktioniert. Das Steuergerät des 2,2l-Motors wurde offenbar zu stark überarbeitet und hat dann auch ganz andere PIDs im OBD-System, wie man beim DeCANder nachlesen kann.
- Für FORScan wird ein „guter“ ELM327 Diagnoseadapter (mit "HS-CAN" / "MS-CAN" Umschaltung) benötigt. (Hier werden im Gegensatz zu gewöhnlichen OBD-Geräten nicht nur zwei, sondern vier Datenleitungen am Diagnosestecker verwendet.) Welche Modelle sich gut eignen, ist im Forum der FORScan-website aufgelistet. Da ich Probleme hatte, das polnische Modell zu bestellen (Sie liefern ins Ausland nur in größerer Stückzahl und gegen gutes Porto.) und das russische Modell für mich noch weiter weg ist, habe ich mich für einen der „good clones“ entschieden. (mit mechanischem Umschalter für HS-CAN und MS-CAN) Hier muss man wohl gut aufpassen, weil der Markt mit nicht oder nicht vollständig funktionierenden Adaptern („clones“ / Billigkopien) überschwemmt ist.
- Kostenpunkt meines „good clone“: rund 30€ inkl. Porto. Nein, ich bin nicht verwandt oder verschwägert - nur begeistert. :) Deswegen auch kein konkreter Name oder link – einen Kauf soll jeder für sich selbst entscheiden.
- Aber Vorsicht: Will man nicht nur Live-Daten anschauen, sondern z.B. auch die Anlern-Prozeduren nutzen, dann sollte man wohl auf bluetooth- und WLAN-Adapter verzichten, da diese Verbindungen sich allgemein als zu instabil erwiesen haben. (Auch das kann man im FORScan-Forum so nachlesen.) Ich habe mich also für ein USB-Modell entschieden und nutze FORScan auf einem Windows-Laptop. (Es gibt auch Versionen für android und iOS mit eingeschränktem Funktionsumfang.)
- Erfolgreich kann ich so die gewünschten Live-Daten in beliebiger Zusammenstellung als Zahlenwert oder im Diagramm anzeigen lassen, angefertigte Messprotokolle auch abspeichern und im csv-Format exportieren. Interessant ist z.B. der Vergleich von SOLL- und IST-Wert des Raildruckes im Zusammenhang mit dem bekannten VCV-Problem. (Bei mir: Drehzahlschwankungen im Leerlauf & gelegentliches Absterben des Motors im Leerlauf) Auch erfolgreich habe ich schon ein „pump learn“ (Hochdruckpumpe bzw. PID-Regelung anlernen) und eine „pilot correction“ (Voreinspritzkorrektur der Düsen) durchgeführt. Man wird jeweils Schritt für Schritt durch den Prozess geleitet. Fehlercodes auslesen, deren Erklärung anzeigen lassen und sie löschen hat ansonsten auch schon geklappt. Man kann das Programm auf verschiedene Sprachen einstellen - ich habs für mich auf englisch belassen.
Für mich alles in allem eine sehr günstige aber fähige DIY-Alternative zu den bekannten Landy-Diagnosegeräten.
Gruß
Martin
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