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wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

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    wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

    Moin,
    mein schöner 200 Tdi aus einem Ex-Discovery, der in meine Serie 3 eingebaut wurde, läuft rund und willig, raucht nicht und springt sofort an - aber: er entwickelt kaum Öldruck. Nicht gut. Kalt im Leerlauf kaum 1 bar, bei 2.000 rpm kaum 2 bar. Warm geht im Leerlauf sofort die Kontrolllampe an. Erster Verdacht: Ölpumpe. Ausgebaut und vermessen samt Überdruckventil: alles OK. Die Verbindungsleitung zwischen Ansaugsieb und Pumpenkörper war indes locker und ich hoffte schon, dass er hier Luft ansaugen würde. Allerdings nach Remontage das gleiche Bild: zuwenig Öldruck. Nächste Option (und im WHB wärmstens empfohlen): O-Ringe unterhalb der Vakuumpumpe im skew gear kontrollieren. Also "Fakumpumpe" ab und skew gear entnommen:
    20190109_185618.jpg 20190109_203510.jpg
    20190109_203729.jpg
    Soweit so gut. Dann noch ein kurzer Blick auf die Nockenwelle ... und mein Herz setzte wohl einen Schlag aus:
    20190109_203903.jpg 20190109_203903.jpg
    Korrigiert mich, wenn ich mich irre, aber in meinen Augen haben wir es hier mit einem Fall von Nockenwellenlagerwanderung zu tun. Ist ja offenbar beim 200 Tdi nicht ganz unbekannt. Das sich hier kein Öldruck aufbauen kann, ist plausibel. Was kommt da auf mich zu? Wie werden diese Lager eigentlich eingesetzt und wie "befestigt"?

    Leicht geschockte Grüße
    Georg

    #2
    AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

    wenn das nicht durch ein zurücksetzen und evtl verkleben des lagers mit dem block zu heilen ist ,dann ist das was für einen spezialbetrieb der auf landrover spezialisiert ist wie turner Engineering.die lagergasse ist ziemlich lang und man braucht spezialwerkzeug was auch nicht jeder motorinstandsetzter hat.

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      #3
      AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

      Wenn man ein wenig sucht, findet man Motorinstandsetzer, die das können. Ich habe das vor wenigen Jahren an einem 12L machen lassen. Die Preisangebote waren sehr unterschiedlich. Letztlich habe ich einen gefunden, bei dem es gar nicht so teuer war. Inzwischen war ich mit mehreren Blöcken und Köpfen bei ihm und immer zufrieden. Also tief durchatmen und ruhig bleiben. :-) Einen Spezialbetrieb für LR Motoren brauchst Du nicht.

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        #4
        AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

        Ich habe mich mittlerweile ein bisschen durchs weltweite Netz gelesen und schlecht geschlafen und bin immer noch geschockt. Ich sehe folgende Optionen:
        1. Nockenwelle raus (bei eingebauter Maschine, mit Kopf und Stirndeckel runter), Lager mit Einziehwerkzeug (Gewindestange) wieder in Position ziehen, dabei mit Loctite kleben, auf Lage der Ölbohrung achten, weiterfahren. Nicht ideal, aber Minimalaufwand und würde wohl noch ne Weile halten, wenn das Verfahren klappt.
        2. Da ich nicht weiß, wie lange der Voreigner schon so gefahren ist, muss man eigentlich KW- und Pleuellager checken. Das heißt beim 200Tdi definitiv Maschine raus. Das würde also auf eine komplette Generalüberholung hinauslaufen mit entsprechendem Zeit- und Kostenaufwand. Vielleicht finde ich ja einen Shop, der neue NW-Lager einbauen und aufreiben kann.
        3. Maschine entsorgen und 1.000 € und viele viele Stunden Arbeit in den Sand setzen. Anderen 200Tdi kaufen. Turner ist hier keine Option, außerhalb eines realistischen Budgets.
        4. Der alte 2.25er 3MB Diesel steht ja hier noch und lief auch vor dem Ausbau. Man könnte ja diesen interimsmäßig einbauen, während der Tdi regeneriert wird.
        Und ich dachte, jetzt könnte der Fahrspaß losgehen... Richard Hall von Glencoyne schreibt zu "displaced camshaft bearings" beim 200Tdi: This is the killer! Ich glaub, mir wird schon wieder schlecht.

        Georg

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          #5
          AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

          Nr.1 halte ich für Pfusch und wäre mir zu riskant
          Nr.3 ist m.E auch Nonsens, weil Du nicht weißt, wie lange der neue 200er hält.
          Nimm den Motor raus, mache ihn nackig und baue ihn wieder zusammen. So lange dauert das nicht und Du weißt hinterher, was Du hast und kennst obendrein den Motor besser. Ich bin auch nicht vom Fach und habe das mit dem 12L als ersten Motor ohne Probleme hinbekommen. Zwischendurch einen anderen Motor als Interim einbauen, ... ist halt wieder zusätzliche Arbeit und kostet Zeit. Da Du nicht auf den Wagen angewiesen zu sein scheinst, würde ich Nr2 wählen. Tief durchatmen, Augen zu und durch.
          Was ein Killer ist, ist eine Frage der Perspektive. Wenn mir auf der Insel vor Jahren Dissco Motoren zu Hauf für 200 Pfund zur Verfügung gestanden hätten, dann kann man ein austretendes NW Lager natürlich als Killer ansehen. Zu heutiger Zeit und hier bei uns, sehe ich das anders.

          VG

          VG

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            #6
            AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

            Zitat von georgramm Beitrag anzeigen
            Anderen 200Tdi kaufen.
            Wenn Du zuviel Geld hast und das unbedingt weg muss, dann ja. Ansonsten würde ich auf jeden Fall einen 300er nehmen! Vrone rechts musst Du einen eigenen Motorträger bauen, das was.

            Leider sind die Bilder noch nict alle vorrätig, sorry. Aber Du solltest sie auch hier finden: https://web.archive.org/web/20180703...rainer4x4.net/
            Da sollte es sein: https://web.archive.org/web/20180602...di300-lr90.htm

            Ach ja, die Wasseranschlüsse sind natürlich auch etwas anders.
            Gruß Rainer
            https://www.ecosia.org/ Die Suchmaschine die Bäume pflanzt!

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              #7
              AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

              Lösung 1 ist Pfusch, das ist wohl richtig. Ein letzter verzweifelter Versuch, die Realität zu leugnen.
              Einen 2.25er Benziner hab ich schon mal bis zur letzten Dichtung zerlegt und neu aufgebaut, von der Seite her kann ich den Aufwand und meine Fertigkeiten einschätzen. Neu wären nur die NW-Lager.
              Vom 300 TDI halte ich extrem viel, mein Defender von 1995 hat jetzt klaglose 400.000 km auf der Uhr. Wenn ich aber einen weiteren gebrauchten 200 oder 300 TDI kaufen würde, wäre ich soweit, wie jetzt auch: unbekannter Motor, der gut sein kann oder auch nicht. Auch den würde ich mit den heutigen Erfahrungen überholen wollen. Da kann ich auch gleich den vorhandenen 200Tdi zerlegen und inspizieren. Ob es eine Interimslösung geben wird, weiß ich noch nicht. Vielleicht bau ich mir mal eine Halterung für den alten 2.25er Diesel und messe Öldruck und Kompression.
              Meine Serie hat zudem einen verzinkten Rahmen, der ist irgendwie "unantastbar" :o. Muss ich nochmal drüber schlafen.
              @Rainer: die vergrößerten Bilder auf deinem Link tun's nicht...

              Danke für's Mitdenken!
              Georg

              edit: sorry, im web.archive sind die Bilder da, war ich zu schnell.

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                #8
                AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

                Moin Georg,

                gerade gesehen das du hier auch Schreibst.

                Die " Vernünftigste Lösung" ist ganz sicher die, das du deinen 200TDI machst. Der Motor ist Simpel aufgebaut und sehr Robust.

                In der Serie ist das mit dem 300TDI nicht ganz so einfach: Mit dem Flachriemen wird der Motor zu lang (Wenn ein Serie Kühler verwendet wird) - Position vom Turbo passt nicht vernünftig und noch einiges mehr.

                Ich habe nur die Maschinenarbeiten weggegeben (Bohren und Schleifen €450.-). Und Schleifen wirst du deine Welle nur müssen wenn sie eingelaufen ist. Die Wellen sind in sehr guter Qualität gefertigt und halten sehr lange. Dann nur neu Lagern ( Ca. € 150.-)
                Wenn dein Motor gut läuft, dann bei Kolben und Bohrungen nix machen. Beim Kopf zumindest die Ventile einschleifen und neue Schaftdichtungen setzen.
                Dichtsatz dazu und eine Kopfdichtung von Elring..

                Und fertig. Übrigens kosten die NW Lager irgendwas um 5gbp....

                Gruß Reinhard

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                  #9
                  AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

                  Moin,
                  habe gerade mit "meinem" Motoreninstandsetzer hier in der Region gesprochen. Die machen solche Sachen (Gasse bohren) grundsätzlich schon. Ob es notwendig ist, hängt wohl vom Lagertyp (Dicke, Material) ab. Er gab allerdings zu bedenken, dass, wenn das alte Lager schon mitgedreht hat und nicht nur seitlich gewandert ist, auch ein neues Lager nicht fest genug sitzen würde. Kleben hält er für nicht ausreichend. In einem solchen Fall müssten wohl spezielle Lagerschalen angefertigt werden...
                  Es läuft wohl darauf hinaus, dass erst mal eine detaillierte Befundaufnahme gemacht werden muss, um den Gesamtaufwand einer Instandsetzung zu bewerten. Also Ärmel hochkrempeln und Motor raus. Im Grunde eine spannende Sache. Sollte es zu einer Instandsetzung kommen, werde ich hier einen eigenen Thread aufmachen, um euch mitfiebern zu lassen. Mit vielen Bildern.

                  Und Tschüß
                  Georg

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                    #10
                    AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

                    Moin,

                    klar bei vielen älteren OHV Motoren wird entweder die Lagergasse gespindelt und anschliessend Übermaßlager angefertigt. Oder aber neue Broncelager verbaut und die dann auf Maß gespindelt.
                    Beim Landy werden aber Vorgespannte Hülsen verbaut, die von innen ein paar 1/10mm beschichtet sind. Nach dem Spindeln wäre da Kein Lagermetall mehr drauf.

                    Ich habe auch schon von Leuten Gehört, die diese Buchsen mit einer Schraube Sichern. Dann kann die nicht mehr weg.

                    Gruß Reinhard

                    Kommentar


                      #11
                      AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

                      Moin,

                      @Reinhard: vielleicht haben wir ein Missverständnis, aber ich weise mal daraufhin, was Turner zu den von ihm vertriebenen NW-Lagern schreibt:

                      "Description



                      90519054/5 Camshaft bearing set - pre-finished. NOTE: after fitment it is recommended the bearings are line reamed to ensure the camshaft turns properly. Specialist equipment is required."

                      Bereits bei der Serie findet man im WHB Arbeitshinweise zum Einsetzen und Ausreiben der NW-Lager.

                      VG,
                      Boris

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                        #12
                        AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

                        Ja, das bei Turner hatte ich auch gelesen. In den Haynes Manuals zu Serie und Defender steht :
                        "Renewal of the bearings is a specialist job and should be entrusted to a suitably-equipped specialist with access to line-boring equipment."
                        Witzigerweise sind ja die NW-Lager von 1958 (SerieII) bis 1998 (Ende 300 TDi) die gleichen geblieben und auch die Nockenwelle des 200 TDi kann leistungssteigernd im Serie-Diesel verbaut werden. Im WHB der Serie IIa findet man sehr detaillierte Anweisungen zum Tausch der NW-Lager, die allerdings auf Spezialwerkzeugen beruhen. Nach der Montage wird ein (trockenes) Ausreiben beschrieben, und zwar einzeln und nacheinander. Interessanterweise werden keine Maße angegeben (?), was ich so interpretieren würde, dass man reibt, bis die Welle flutscht. Und Turner schreibt: "line reaming recommended", also empfohlen, was ja auch einen gewissen Spielraum lässt.
                        Demgegenüber steht die erfolgreiche Buschmethode von Michael (SerieIIa), die ich zugegebenermaßen sehr bewundere (siehe hier). Ich bau jetzt erst mal die Welle aus und mach mir ein eigenes Bild.

                        Georg

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                          #13
                          AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

                          Zitat von Santana109 Beitrag anzeigen
                          In der Serie ist das mit dem 300TDI nicht ganz so einfach: Mit dem Flachriemen wird der Motor zu lang (Wenn ein Serie Kühler verwendet wird) - Position vom Turbo passt nicht vernünftig und noch einiges mehr.
                          Das kann ich so nicht glauben. Vorm TDI200 ist Platz für zwei nebeneinander laufende Keilriemen. Einen für die Kühlung, einen für eine mögliche Klimaanlage. Der einzelne Flachriemen ist mit Sicherheit schmaler.
                          Und der Turbo kann samt Frisch- und Abgaskrümmerei vom 200er übernommen werden!


                          Ach ja, imho sitzt doch die Wapu auch noch auf dem Steuergehäusedeckel. Aller dunkelste Erinnerung, ich hoffe das war so.....
                          Gruß Rainer
                          https://www.ecosia.org/ Die Suchmaschine die Bäume pflanzt!

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                            #14
                            AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

                            Moin Rainer:

                            Ich möchte den Thread nicht Zerpflücken, aber ganz kurz:

                            Um den Kühler in der Originalposition zu belassen, musste ich die Wasserpumpenwelle bis zum Riemenrad kürzen. Ob der Riemen tatsächlich schmaler ist möchte ich nicht Beschwören. Ich habe mir das nur eingebaut im Defender angesehen.

                            Gruß Reinhard

                            Kommentar


                              #15
                              AW: wandernde Nockenwellenlager beim 200Tdi

                              NW-Lager.jpgNW-Lager2.JPGKühler.jpg


                              Moin,

                              die Nockenwellenlager habe mir keine Ruhe gelassen, denn der Absatz im WHB war mir durchaus bekannt.

                              Ich habe heute morgen ein Lager aus einem altem Block rausgepuhlt und mit dem Taschenmesser das Lagermetall aus der Schale gekratzt. Dann etwas Buschmethode aber Ausreichend mit dem Messscheiber gemessen: Da ist deutlich mehr Fleisch als ich dachte!

                              Die Schichtstärke ist etwa 0,20-0,25mm, damit kann man die Lager durchaus nach Einbau Ausreiben!
                              Beim Reiben der Grundbohrung geht es sicherlich um 1-3/100 mm und nicht um die 0,50mm Fleisch.

                              Auf dem 2. Bild erkannt man das die Lager Geschlitzt sind und mit Vorspannung in der Lagergasse klemmen. Klar sind die nur Präpariert, das Endmass ergibt sich erst wenn das Lager in der Gasse klemmt.

                              @ Rainer: Das 3. Bild zeigt meinen 200TDI Umbau von oben, der hat nur einen Riemen. Sicherlich bekommt man da einen 300er Motor hinein, aber mehr Platz wird das nicht.

                              Gruß Reinhard

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