AW: Handbremse ruckelt

Hallo zusammen,

vielen Dank an euch alle sei es wegen den Tipps bzgl. Steckachsen oder auch die rechtlichte Betrachtung.
Ich weiß euren Rat zu schätzen.
Mir geht es jedoch hauptsächlich nur um die Technik.
Was meint ihr, bekommt man das Ruckeln irgendwie beseitigt?

Ich danke euch.

Beste Grüße, Ralf

AW: Handbremse ruckelt

Nein, das Ruckeln entsteht, wie Marc schon schrieb, kurz vor Stillstand, durch das -bauartbedingte- Spiel im Antriebsstrang und den damit verbundenen Rückschlag.
(Wenn es vor der Rep nicht geruckelt hat, dann war die Bremswirkung wohl sehr mässig und die Bremsbacken haben sich nicht `verkeilt`)

Du sollst, wie schon mehrfach hier beschrieben, die Feststellbremse der Serie möglichst ausschließlich bei Stillstand betätigen und nur im Notfall während der Fahrt.

Michael

AW: Handbremse ruckelt

Moin,

die Frage lässt sich ja schon semantisch klären:

Die Betriebsbremse ist für den Betrieb des Fahrzeugs - also beim fahren - gedacht.
Die Feststellbremse eben zum "fest stellen" - also wenn´s steht.

Daran sollte man sich gerade bei einer Serie halten.
Bremsen heißt ja, Bewegungsenergie durch Reibung in Wärme zu verwandeln.
Wer seine Handbremse mal in der Hand hatte, wird nachvollziehen können, daß diese Keksdose wg ihrer schwachen Materialstärke nicht in der Lage ist, viel Wärme aufzunehmen.

2t Auto bei 30km/h mit der Feststellbremse halten zu wollen, erzeugt mal richtig Wärme. Nach etwa 3-5sec sicher so viel, daß die Keksdose/Handbremstrommel viel zu weich wird.

Mit folgenden Folgen:
- Trommel wird heiß = weich = verzieht sich = Bremse ruckelt
- Einstellung ruiniert = packt gelegentlich bei Fahrt = Hitze (s.o.), Bremsstaub im Ablauf, Schläge auf kompletten Antriebsstrang etc...

Zur Theorie der Notbremsung mit Handbremse in der Serie:
Ich würde mich eher in die nächste kuschelige Böschung drücken, als auf diese Notlösung zu vertrauen.

Wie jede Notbremsung müsste eine solche per Feststellbremse ja auch ruckartig erfolgen, um die Trommel direkt zu blockieren. Dabei brechen in der Serie uU die Steckachsen und die Motorbremse ist auch noch futsch. Wenn man sich einfach nur an eine erkennbare Bremswirkung heran "zieht", ist die Trommel schon weich bevor was passiert.

Also runter immer im selben Gang, wie rauf!
Weil Motorbremse in der Serie eigentlich das zuverlässigste ist.
Dazu im Zweifel lieber mit ordentlich Zwischengas schnell runter schalten und die Kupplung zügig kommen lassen. Ist insgesamt geschmeidiger für den Antriebsstrang. Und der Motor kann das ab - auch wenn er ziemlich aufheult.

Besten Ruß

AW: Handbremse ruckelt

Moin,

Hier wechelst man zwischen brüllendem Gelächter und andächtigem Schweigen.
Natürlich ist die Handbremse bei der Serie die zweite, von der Betriebsbremse unabhängige, Bremsanlage.
Und hier wird, zur eigenen Versicherung und aus Überzeugung, vor jedem Gang zum TÜV nur mit der Handbremse aus Tempo 30 km/h gebremst. Und zwar so, das es zwei scharze Streifen auf dem Asphalt gibt.
Weder hat es dem Antriebsstrang geschadet, noch ist die Handbremstrommel verglüht. Die wird da handwarm.
Bei der anschließenden Prüfung auf dem Bremsprüfstand gibt es ordentliche Werte, und mir die Sicherheit, im Notfall damit auch die Fuhre zum Stehen zu bekommen.-

Happy rovering - Birger

AW: Handbremse ruckelt

Ich habe die Chipstüte schon auf.........

Gruß aus OL

Bolex

AW: Handbremse ruckelt

Seit die Moderation nur noch im Keller lacht, kommt hier irgenwie Reibungshitze auf....

Wer direkt die Bremse blockiert, produziert ja kaum Wärme in der Trommel, sondern am Reifen. Schöne schwarze Streifen. Klaro. In den flachen Weiten des Nordens auf dem Weg von der Couch zum TÜV sollte das bei gleichmäßiger Krafteinwirkung über die Reifen auch gut funktionieren. Voll beladen in der x. Spitzkehre bei amtlichen Gefälle ist die Handbremse aber wirklich nicht geeignet, um mich in den Planeten zu krallen. Weder für dauerhafte Reibung als sog. "zweite Bremsanlage" ist die Handbremse gedacht, noch ist deren Verwendung für Vollbremsungen vorgesehen. Das kann man doch nicht allen Ernstes gleich stellen...

Für anspruchsvollere (Not-)Situationen biete ich einfach mal den Umkehrschluß an:
Die alpine Spitzkehre, die man bergab noch knapp vorm Scheitelpunkt mit der Handbremse ausreichend anbremsen wollte - weil die Betriebsbremse schlapp, die Kurve plötzlich zu und der Berg auf macht - nehme man mal mit gleicher Dynamik bergan, daß das innere Rad hinten kurz die Haftung verliert und beim Wiedereintritt auf den Planeten die Steckachse killt. Ungleichmäßige Krafteinleitung fern des Prüfstands mag die Konstruktion hinter der Handbremse einfach nicht.

Vielleicht ist das auch meinem Diesel geschuldet, aber ich würde immer eher die Motorbremse der Betriebsbremse gleich stellen. Als denn diese dünne, labbrige Handbremse.

Besten Ruß, auch an H.

AW: Handbremse ruckelt

Jungs, ihr seid totally offtopic, aber sonst ganz nah beieinander....

et Ralf:
Ralf, hier mal ein Video https://www.youtube.com/watch?v=TwPAmQtWaH4 wie man die Handbremse (aka Feststellbremse) einstellt und repariert. Wie Du siehst, schlägt der Antriebsstrang jedesmal zurück, sobald der Mechaniker die Bremstrommel (samt Antriebsstrang) dreht. Das gleiche passiert auch beim Benutzen der Feststellbremse während der Fahrt, spätestens kurz vor Stillstand, vor allem dann, wenn die Strasse uneben oder der Strassenbelag wechselt oder der Strassenbelag unter dem rechten Rad griffiger ist als unter dem linken oder umgekehrt, oder.... ....und nochmals, nein, dieses Verhalten kann man nicht ändern.


et al.: Das ist das, was der TS Ralf wissen wollte......

Ich prüf die Funktion meiner Handbremse während die Serie rollt eher auf lockerem Untergrund (z.B. Split), und im Stand an der 12% Rampe vor meinem Haus.

Je nach Bereifung, Beladung und Straßenverhältnissen dauert es bis zum Stillstand der nur durch blockierte Hinterräder gebremsten Serie weit länger als es dem Fahrer lieb ist.

Im Übrigen bedeuten die 1,5 m/s2 wie in der STVO für Feststellbremsen gefordert, eine Bremsverzögerung (aka negative Beschleunigung) von


aus Wikipedia Bremsverzögerung


100 m Bremsweg bis Erreichen einer Geschwindigkeit von 36 km/h bei einer Anfangsgeschwindigkeit von 72 km/h.....



entschleunigenden Gruß

Michael

AW: Handbremse ruckelt

Was für Birger "H" ist, ist für mich mein Kumpel Atze....

Der hatte gestern die Idee, in Notsituationen nicht nur den schwarzen Hebel zu ziehen, sondern auch gleichzeitig den gelben Knopf zu drücken!
Dann verteilt sich die Bremsleistung auf 4 Räder?.......4 schwarze Striche?...........schont das die Steckachsen?
.........beseitigt das vielleicht das Ruckel?..........ist das dann 41 (1) oder 41 (5) StVZO?

Oder doch anstelle des gelben Knopfes, den roten Hebel nach hinten reißen?

Irgendwie kamen mir da wieder die Bilder eines Land Rover auf dem Hahntennjoch in den Sinn......besser gesagt in dessen Schlucht......einfach mal googln!

In diesem Sinne
Gruß aus OL
Bolex

AW: Handbremse ruckelt

Hallo zusammen.
Ich danke euch für eure auch sehr umfassenden Beiträge.
Da mein TÜV sowieso fällig ist, werde ich demnächst noch mal Rückmeldung geben wie es lief.
Beste Grüße Ralf

AW: Handbremse ruckelt

Ich werde beim "Pickerl" (TÜV in Österreich) regelmäßig aufgefordert, am Prüfstand die Wirksamkeit der Handbremse nachzuweisen. Bei meiner Serie 1 als historisches Fahrzeug wird das sehr großzügig ausgelegt und von mir auch entsprechend schonend für das Material vorgeführt. Die erzielten Werte sind aber durchaus passabel und wären - natürlich dann nicht so schonend - durchaus in der Lage, das Fahrzeug bei Ausfall der Fußbremse zum Stillstand zu bringen oder zumindest sehr stark zu verlangsamen.
Abgesehen von dieser Situation wird die Handbremse von mir zusätzlich zu einem eingelegten Gang natürlich nur zur Absicherung bei Stillstand benützt.
Viele Grüße
Franzjosef