AW: Schütteldisco...

Das Problem ist bei den Querlenkerbuchsen, dass viele Werkstätten und vor allem auch Selbstschrauber alle Schrauben schön im hochgehobenen Zustand festziehen.

Korrekt ist aber, das Rad auf die vorgeschriebene Radhöhe anzuheben und ERST DANN die gesamten Schrauben der Aufhängung festziehen. Die Einstellwerte für Mitte der Radnabe oben zur Plastik-Kotflügelkante hole ich mir immer hier bei Discovery-Parts - ist einfacher zu finden, als im Workshop-Manual.

Tut man das nicht, sind die Lager ständig unter Spannung und sind ruckzuck hinüber!

Da ich das auch bisher nicht wusste, habe ich neulich meine hinteren Querlenker noch mal komplett gelöst und mit der passenden Höhe neu mit den entsprechenden Drehmomenten neu angezogen.

Schönen Gruß
Jürgen

AW: Schütteldisco...

#hondaholm: keine 10t km

@gseum: also meine damalige LR-Werkstatt hat das damals nicht gemacht und die Buchsen haben über 50t km gehalten. Kann man den die Schrauben zu fest anziehen? Die Buchsen sitzen doch in einer Art "U" aus Metall? Da müsste man ja auch gleichzeitig das ganze Metall zusammenziehen? Muss ich mal einen Blick draufwerfen wenn die Werkstatt die neuen Buchsen einbaut!

AW: Schütteldisco...

Kann der Wagen für die richtige Einstellung dabei denn auf einer Hebebühne sein
oder muß er über einer Grube stehen?

AW: Schütteldisco...

@Toxicovery - falsch bleibt falsch. Du befestigst mit den Schrauben die innere Hülse der Lager, wird dann eingefedert, sind die Gummilager dann IMMER unter Spannung, auch im normalen Fahrzustand -> höhere Belastung der Lager und vor allem auch schwergängigere (mehr Gegenfeder durch die Buchsen) Querlenker.

Hier die Anleitung (D3, ist beim D4 identisch): https://workshop-manuals.com/landrov....02)/page_182/
Man beachte Schritt 1 (nur lose die Schrauben anziehen), Schritt 7 (auf Höhe bringen) und Schritt 8 (Schrauben fest ziehen).

@rallebraun - das geht auf der Bühne auch. Da muss dann eben beim Festziehen der Lagerschrauben mit einem Getriebewagenheber der Achsschenkel auf die passende Höhe (siehe Link oben) angehoben werden.

AW: Schütteldisco...

Zwischeninfo: Es wurden neue Buchsen eingebaut. Das Knacken beim einschlagen der Lenkung ist nun weg. Wackeln tut die Kiste aber nach wie vor.
Fahren will bei uns keiner mehr mit dem Auto weil es echt nervig ist. Daher steht er im Moment in der Land Rover Werkstatt. Buchsen, Lager usw. alles gecheckt und die sind alle in Ordnung. Das passt alles. Bei den Felgen hatte einer einen leichten Höhenschlag, ok, aber den hatte er schon immer auch als er total ruhig lief. Nun geht der Verdacht in Richtung Spurplatten das da eine unwuchtig ist, aber als ich Winterreifen drauf hatte waren keine Spurplatten montiert da die Räder sonst zu weit außen gewesen wären.
Der nächste Verdacht sind die Bremsscheiben aber die sind vor 15tkm auch neu gemacht worden (also vorne) die hinteren vor 1000km (da hat er vorher schon gewackelt)....

Echt zum verzweifeln mit der Schütteldisco...

Wenn es Neuigkeiten gibt gebe ich euch Bescheid.

AW: Schütteldisco...

Soooo, jetzt wird alles gut und gleichzeitig mysteriös:

Das "Schütteln" ist so gut wie weg. Was hat die Werkstatt gemacht?
Sommerräder komplett neu gewuchtet, Spurplatten demontiert und die Felge mit dem leichten Höhenschlag auf die Hinterachse montiert. Jetzt fährt er fast total ruhig, nur beim Bremsen schüttelt er sich ein bisschen. Die Werkstatt ist der Meinung das dies vom Höhenschlag der einen Felge kommt.
Zusätzlich sind die Spurplatten verzogen.
Soweit ist nun alles ok. ABER:

Ich hinterfrag gerne die Sachen...
Wie bereits erwähnt "schüttelte" sich der Disco auch mit Winterreifen und mit WR sind keine Spurverbreiterungen machbar da diese bereits eine große negative ET haben. Also: Panzer zuhause, Sommerräder runter, Winterreifen drauf. Weit und breit kein Schütteln spürbar und absolut ruhiger Lauf? WTF? ALSO: Vorne Winterräder runter, Spurverbreiterungen drauf, Somerräder drauf. Testfahrt: Absolut ruhiges Fahrverhalten! WTF? ALSO: Winterräder hinten runter, Spurverbreiterungen drauf, Sommerräder drauf. Testfahrt: Minimales unruhiges Fahrverhalten und leichtes "schütteln" beim bremsen. Ist ok, auf der Hinterachse ist ja die Felge mit dem leichten Höhenschlag. Aber das Auto ist ja nun so wie vorher nur das die "Höhenschlagfelge" auf der Hinterachse ist. Das dies aber so massive Auswirkungen hat ist dennoch unwahrscheinlich.

Daher nochmal intensiv die Rechnung der Werkstatt durchgelesen was gemacht wurde und da fand sich dann wohl auch der Fehler: Es wurden zusätzlich alle Bremsscheiben demontiert, vermessen, Auflageflächen gereinigt und wieder montiert. Wenn vorne bei der Montage zwischen Radnabe und Bremsscheibe etwas "Dreck" etc. gelangt ist (wurde ja vor ca. 15tkm in der Werkstatt neu gemacht) würde dies das "schütteln" erklären und eben ab einer gewissen Geschwindigkeit so stark sein das es sich spürbar macht.
DAS würde dann auch erklären warum mit den Winterreifen ohne Spurverbreiterungen das "schütteln" da war und jetzt nicht mehr. Und selbst mit Spurverbreiterungen fahren sie Sommerräder extrem ruhig (abgesehen vom Höhenschlag)!
Wenn man nun davon ausgeht das eine kleine Verunreinigung bei der Bremsscheibenmontage für einen unrunden Lauf der Bremsscheibe sorgte und dann auch noch die Felge mit dem Höhenschlag an dieser Stelle montiert wurde erklärt sich wie von selbst warum sich die Kiste ab ca. 100 km/h geschüttelt und gerüttelt hat wie bescheuert. :)

Fakt: Die Felge mit Höhenschlag wird entweder repariert oder ausgetauscht, mal sehen was der Felgenexperte bei uns um die Ecke sagt ob es sich lohnt und überhaupt machbar ist.

Wenn also mal jemand ein ähnliches Verhalten hat und die Bremsscheiben vor kurzem erneuert oder demontiert waren, einfach nochmal die Bremsscheiben demontieren alles gründlich reinigen und wieder montieren, sonst sucht man sich den Ast ab mit Gelenken und Co.

AW: Schütteldisco...

Hallo.

Wie es ausieht, ist das "mysteriöse Schütteln" nun dauerhaft weg? Das mit den Bremsscheiben erinnert mich an die Symptome, die ich neulich an meinem D3 hatte. Vielleicht nützt es hier jemanden, auch die folgende Möglichkeit zu prüfen:

Gelegentlich und unvermittelt fing die Kiste an, stark zu vibrieren. Es kam und ging, war (scheinbar) mit der Geschwindkeit korreliert (am stärksten bei 60-70 km/h). Ich dachte zunächst auch, dass dies aus dem Antriebsstrang kommt (also Kardanwellen o.ä.), konnte aber nichts Verdächtiges finden. Eines Tages fiel mir dann nach dem Aussteigen ein ungewöhnlicher "Hitzegeruch" auf - das eine Hinterrad war schon ziemlich am rauchen! Es war nämlich der Bremszylinder (nicht der Schwimmsattel) fest, was sich offenbar ab und zu durch eine Überhitzung der Bremsscheibe bzw. der gesamten Bremse geäußert hat, die dann das Schütteln/Pulsieren verursacht hat.

Auf die Idee, dass es sich um eine pulsierend klemmende Bremse handelt, kam ich offenbar zunächst nicht... Denn meine früheren Fahrzeuge hatten zwar auch mal klemmende Bremsen, das war dann aber vorallem durch "ich rolle an der Kreuzung nicht zurück" etc. zu merken, nie am Vibrieren der ganzen Kiste. Vibrationen hatte ich am D2 auch mal - da war die Doppelkardanwelle unwuchtbar. Also, alles sprach für mich bis dahin für den Antriebsstrang.

Ich habe dann den Bremzylider mit einem speziellen Hydraulikfett für Bremszylinder durchgeschmiert (ohne Demontage unter den Gummibalg gefettet) und so das Problem beseitigt (alle Zylinder profilaktisch so behandelt).

HTH - XOR

AW: Schütteldisco...

Das hatte ich vor 3 Monaten auch an den hinteren Bremsen. Die Werkstatt war Anfangs auch der Meinung das dieses "schütteln" von der festgegammelten Handbremse kam. Also Bremsen hinten komplett neu (Scheiben und Beläge waren sowieso fällig) und dann gleich noch die beiden Bremszylinder neu gemacht.
Danach war es auch etwas besser aber nicht wirklich so gut das man sagen konnte "DAS war die Ursache".

AW: Schütteldisco...

Hallo.

Ich habe inzwischen (zuammen mit der Meldung von Toxicovery) von drei Discos mit genau diesen Symptomen "pulsierendes Klemmen der Bremse durch nicht gängigen Bremszylinder" gehört. Ich vermute, es kommt öfter vor und bleibt wohl unerkannt bzw. es verstellt den Blick bei der Suche nach den Vibrationen...

Meine Empfehlung ist, bei Gelegenheit die Gängigkeit der Bremszylider (hinten 2, vorne 2x2) zu prüfen und profilaktisch unter die Gummibälge der Bermszylider fetten (Spezial-Hydraulik/Bremsenfett, eine Tube kostet 15-20 EUR). Im Unterschied zu allen meinen vorherigen Autos gammeln mir am D3 nicht die Schwimmbolzen des Schwimmsattels, sondern offenbar eher die Bremszylider fest. Als die Symptome bei meinem das erste Mal auftraten, hatte er ca. 150Mm auf dem Tacho.

Eine simple Prüfung der Gängigkeit der Bremsen: man beobachtet, ob das Auto an einer minimalen Steigung nach dem Lösen der Bremsen zurückrollt. Oder aber, wenn man geschickt die Bremse sofort nach dem Anhalten (etwa an der Ampel) löst, dann muss das Auto ein wenig zurückrollen und nicht "klemmen". Man kann es spüren, ob es klemmt, oder frei rollt.

Natürlich wird eine klemmende Bremse auch überdurchnittlich warm, also bei Verdacht nach dem Anhalten die Temperatur der Bremsscheiben vergleichend durch Berühren der Bremsscheiben prüfen. Idealerweise, ohne vorher starkt gembrems zu haben, also etwa ein paar km Landstrasse, dann möglichst ohne Bremsen auf den Praklplatz ausrollen und nur zum Schluss den Rest abbremsen. So bleiben die Bremsscheiben recht kalt und eine auffällige wird deutlich wärmer sein.

Übrigens - natürlich kann man die Bremszylinder, wenn sie klemmen, erneuern bzw. erneuern lassen. Ich halte das (in den mir bekannten Fällen) jedoch für übertrieben; wenn man sich selber, wie oben beschrieben, helfen kann, so gibt es keinen Anlaß für neue Bremzylinder (Kosten, Aufwand). Evetuell kann man auch die Werkstatt bitten/fragen, diese Option zu prüfen. Denn es war nicht wirklich was defekt, durchgerostet odgl., sondern nur etwas "Gammel" bzw. leichter Rost auf den Zylindern, was sich nach meinen Erfahrungen mit Fetten gut beheben lässt. Vermutlich sollte man ohnehin als Korrosionsschutz gelegentlich die Zylinder durchfetten (Gummibälge), mit den Schwimmbolzen mache ich das schon länger, beim Wechsel der Bremsbelege etwa.

Noch ein Hinweis, wollte jemand die Zylinder fetten - ich gehe folgendermaßen vor:
Rad ab, Schwimmsattel lösen und abkippen wie zum Wechseln der Bremsbelege (eine Schraube, dann Fixierung mit Draht), durch Pumpen am Bremspedal (Helfer-Person) den Bremszylinder weit ausfahren (aber nicht so, dass er rausfällt ;-) ), Gummibalg anheben (vorsichtig mit einem Flachschraubenzieher), Fett aus der Tube oder noch besser mit Hilfe einer Spritze reichlich unter den Gummibalg bringen. Dann den Bremszylinder zurückdrücken (dafür ist Spezialwerkzeug hilfreich oder man behilft sich mit Schraubzwingen oder was selbst gebasteltem), Bremsbelege wieder drauf usw. Vorne sind es zwei Zylinder pro Bremssattel, da muss man dann evtl. etwas nachhelfen, damit man beide herausdrückt (also den "willigeren" blockieren, wenn er schon weiter raus ist).

HTH und Gruß - XOR

AW: Schütteldisco...

Danke für die kleine praktische Anleitung zur Instandhaltung.