Das auf einen Lighty ein Softtop gehört ist den meisten von euch sicher geläufig.
Es ist zwar möglich ein Hardtop auf den Lighty zu zerren, allerdings steht dieses dann auch beiden seiten etwa 1.5 CM über und eine Hecktür lässt sich aufgrund der gut 3 CM schmaleren Heckklappe auch nicht einbauen.
Klar kann man die ganze Kiste zerbohren und eine menge basteln, aber irgendwie ist das nichts halbes und nichts ganzes.
Was macht man bei einem normalen 88er wenn man etwas aufs Dach binden möchte ?
Richtig man kauft einen Dachträger, nur kann man das nicht auch für den Softtop möglich machen ?
Ich hab mir da mal ein paar Gedanken gemacht :)
Der Plan an der ganzen Geschichte war es mit einem Dachzelt auch mal ohne Anhänger wegfahren zu können, klar man kann das Zelt auch auf einen Sankey Spannen, doch wer hat schon den Platz sich für die 3-4 Mal im Jahr einen Anhänger in die Ecke zu stellen der für jede andere (Sinvolle) nutzung viel zu klein und zu hoch ist ?
Also musste ein Softtop Kompatibler Dachträger her.Der Träger sollte klar als Ladung erkennbar sein, Selbstragend, Stabil und so gebaut werden das er von Haus aus schonmal nicht verrutschen kann.
Der ganze Träger hat ein Außenmaß von 1,60 Breite X 220 Länge.
Das Fahrzeug ist inklusive montiertem Dachzelt etwa 2,65 Hoch.
Was dafür benötigt wird :
3M Flachstahl 10CM Hoch, 5mm Stark
12M Rechteckstahl 30x40 in 3mm Stärke.
6M Rundstahl(Massiv) 20MM Stärke
4 Rundösen
4 Abende und ein bisschen Farbe :)
Erstmal musste in grundlegender Plan her.
Als erstes müssen Halter geschweißt werden die über die Heckwannencappings greifen.
Dafür haben wir erstmal aus dem Flachstahl ein kleines U Profil mit einem langen Schenkel geschweißt , die im Innendurchmesser etwa 5MM größer sind als die Heckwanne selbst um noch etwas Gummi Unterlegen zu können.
Maße für diesen U- Halter sind :
Langer schenkel : 30 Cm,
Deckelblech 6CM ? Einmal selbst messen !
Kurzer schenkel 5Cm lang.
Von diesen U Haltern müssen 4 Stück angefertigt werden.
Anschließend muss auf den langen Schenkel der fertigen Halter noch ein Abstandshalter aufgeschweißt werden damit die Plane weiterhin sauber zwischen Dachträgergestell und Fahrzeug ihren Platz finden kann. Bescheuert zu erklären aber wenn Ihr euch das in der Praxis anschaut versteht ihr was Ich meine.
Wenn man den Rechteckstahl stumpf auf die langen schenkel schweißen würde hätte die Plane ja keinen Platz mehr und würde nicht mehr über die Heckwanne gehen.
Damit die Plane ihren Platz finden kann werden 2 Stücken Rechteckstahl von 30cm Länge mittig aufgeschnitten und auf die Schenkel geschweißt.
Auf diesen Abstandshalter können nun die Rechteckstahl Eckpfeiler geschweißt werden auf denen der Dachträger ruhen wird.
Wie hoch die "Eckpfeiler" werden sollen hängt ganz von den eigenen Wünschen ab.
Ich habe meine Relativ lang gemacht um mit montiertem Spriegelgestell noch mit dem Gabelstapler unter den Dachträger fahren zu können und das ganze Konstrukt abnehmen zu können.
Wenn die Gewünschte Länge gefunden ist kann es auch schon an den Bau der Bögen gehen.
Die Bögen müssen 1,60 Breit und entsprechend der wunschhöhe "hoch" werden.
Es werden natürlich 2 dieser Bögen benötigt.
Wenn diese fertig sind kann ein erstes Probesitzen erfolgen.
Auf die Bögen müssen nun die 2 Längs-stücke Rechteckstahl von 220CM Länge aufgeschweißt werden.
Wie weit diese vom Rand der "Bögen" aus eingerückt werden müssen hängt von der geplanten verwendung des Dachträgers ab.
Da bei meinem Dachzelt die Befestigungslöcher mitte loch - mitte Loch 150cm auseinander liegen habe Ich natürlich die beiden 2,20cm Langen längsstreben dementsprechend auf 150cm entfernung eingeschweißt.
Die 2,20M Länge ergeben sich bei mir aufgrund der Länge des Dachzetes.
Wer ein kürzeres Zelt hat kann natürlich auch demensprechend kürzere Stücken Rechteckstahl verwerden.
Sieht doch schon mal ganz gut aus, oder ?
Fast fertig, oder ?
Nicht ganz. Nun müssen wir die "Eckpfeiler" noch mit einer Strebe versehen um ein "zusammenrücken" zu verhindern.
Also einfach ein Stück Rundstahl auf passender Länge einschweißen.
Aufgrund von bedenken wird auch noch eine Querstrebe in Form von Rundstahl eingeschweißt.
Nun kann das ganze wieder auf den Kopf gelegt werden um die Stirnstrebe des Trägers einzuschweißen.
Diese muss natürlich die gleiche Länge haben wie die obere Seite der beiden Bögen.
In meinem Fall also 160Cm lang.
Wenn diese fertig geschnitten ist kann sie am vorderen Ende der beiden Längsstreben festgeschweißt werden.
Um dem ganzen halt zu geben werden 2 Stücke von den Flacheisen an den Seiten angeschweißt.
Diese Flacheisen hochkannt eingeschweißt sollten locker das Gewicht welches sich später im vorderen bereich des Trägers befindet aufnehmen können.
Das ganze sollte natürlich etwas Vermittelt eingeschweißt werden, damit das ganze Ende nicht krumm wird.
Ein langes Richtscheid hat sich dafür sehr gut gemacht. Aber Ihr findet schon etwas =)
Sobald die Flacheisen mit der Stirnseite in Position sind kann noch ein kleines Rundstahl-Stützeisen eingeschweißt werden um letzte zweifel zu beseitigen.
Denkt dran, das Ihr dieses nicht zu weit unten am Träger ansetzt, sonst bekommt ihr eure Tür nicht mehr auf :=a
Damit das ganze auch gegen "Seitliches" Verdrehen / Kippen geschützt ist müssen noch Dreiecke in die großen Bögen eingeschweißt werden.
Für diese Dreiecke werden wieder zwei Stücke des guten Flachstahls genommen und auf 10Cm länge geschnitten.
Die 10X10cm große Platte wird nun Diagonal durchgeschnitten. Die entstandenen Dreiecke können nun in die Bögen eingeschweißt werden.
Die Dreiecke könnt Ihr natürlich auch größer machen, wird dann nur mit der Plane deutlich enger.
Fehlt eigentlich nur noch etwas um das ganze zu befestigen, Stimmts ?
Nun dafür habe Ich mir einfach Rundösen aus dem Schaltschrankbau besorgt und in die Enden er "Längsstreben" eingeschweißt.
Fertig ! Das war der Ganze Dachträger.
Dieser kann dann natürlich erst einmal auf dem Fahrzeug platz nehmen.
Wie dafür gebaut, oder nicht ?
In meinem Fall habe Ich nun noch das Dachzelt aufgesetzt. Dafür einfach Löcher in die Längsträger gebohrt und mit M10 schrauben verschraubt.Um das ganze auf dem Fahrzeug zu sichern habe Ich Spanngurte duch die hinteren eingeschweißten Ösen des Dachträgers gezogen und diese an den "Bumpern" des Lighty´s verpannt. Nicht Optimal aber ich denke das sollte Reichen.
Vorne habe Ich mehr oder weniger nur zur Show ein paar kleine Spanngurte von den Ösen des Dachträgers zu den Schrauben des Scheibenrahmens gemacht. Ich weiß das geht deutlich besser, aber was soll passieren ? Wo soll der Dachträger hin ? Hochklappen wird er nicht - Dafür ist es zu Schwer und so schnell das der Wind Ihn hochdrückt fährt die Serie auch nicht. Wenn man mal ganz ehrlich ist. Einen Unfall in der Serie möchte niemand von uns haben. Ein Dachträger ist immer noch wie bei jedem anderen Fahrzeug als Ladung zu betrachten . Wenn man mit einem Ford Transit mit Leiter auf dem Dach mit 50 einen Unfall hat hält das auch kein Geprüfter vom Tüv abgesegneter Thule Dachträger aus. Vielleicht sehe Ich das zu Locker, abe Ich würde sagen das hält auch so.
Hinten habe Ich noch ein zusätzliches Kennzeichen montiert, da man mein eigentliches Kennzeichen durch den Spanngurt relativ schlecht lesen kann. Ob das nötig ist ? Keine Ahnung, aber ich wollte dem Ärger möglichst effektiv aus dem Weg gehen.
Damit habt Ihr es auch schon geschafft.
Der Träger hat sich im Dänemarkurlaub das Effektiv erwiesen.
Mit Parabolics ist das Fahrzverhalten im Lighty sogar noch besser, endlich werden die Schläge der Straße mal gedämpft weil etwas Gewicht auf die Achse kommt.
Eine Kippneigung ist nicht extrem vorhanden, es fährt sich sogar überraschend "normal"
Der Träger an sich ist mit zwei Leuten tragbar, macht aber keinen Spaß.
Hier ist das ganze im Einsatz
Ich Wünsch euch viel Spaß, vielleicht ist ja jemand motiviert das ganze nachzubauen oder hat noch eine Idee wie man das mit der befestigung ein bisschen "Glücklicher" lösen kann.
LG
Pascal
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