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Luftfederung -der gemachte Tod-

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    Luftfederung -der gemachte Tod-

    Moin,

    bereits vor rund 6 Jahren war meine Luftfederung schon mal defekt.
    Aufgrund einer defekten Windschutzscheibe schickte mich meine damalige Versicherung zur LR-Werkstatt beim Flughafen / Hamburg, wo ich eben neben der Scheibe auch die ständig auftretende Störung der Luftfederung reparieren lassen wollte.
    Sehr schnell bekam ich den Anruf, dass ein neuer Kompressor notwendig wäre, was ich zähneknirschend akzeptieren musste. Kamen die Ausfallmeldungen doch nun schon täglich.
    Als ich den Wagen dann abholte, war neben dem Kompressor auch ein Stecker berechnet worden. Auf meine Frage hin, wo der defekte Kompressor wäre (als Elektroniker wollte gerne selbst einmal ein Auge darauf werfen) war dieser leider schon entsorgt. Die Luftfederung lief aber.
    Als es mich nun erneut traf und ich diesmal selbst auf Fehlersuche ging, war ich doch ein wenig verwundert, was damals gemacht wurde.

    Da der Kompressor gar nicht mehr anlief, überprüfte ich erst einmal Sicherungen und Relais um dann in den Motorstromkreis rein zu messen.
    Dies ging ganz einfach nach dem Entfernen des Relais im Motorraum und siehe da: der Motor hatte einen Widerstrand von etwa 15 Kiloohm gegen Masse.
    Etwas viel für ein Motor, der einige zig Ampere ziehen soll und somit einen Widerstand unter einem Ohm haben sollte.
    Also ging es zur Verfolgung des Kabelweges.
    Der bekannte blaue Stecker hinter der linken Radverkleidung wurde von der damaligen Werkstatt durch Schrupfmuffen (berechnet wurde neuer Stecker) ersetzt.
    image001.jpgimage002.jpg

    Also ging es zum Kompressor selbst.
    Gute Demontageanleitungen hierfür findet man bei Youtube (https://www.youtube.com/watch?v=3-ko20Larro und https://www.youtube.com/watch?v=R1wAcSLznnA).
    Die Demontage selbst war fast wie erwartet: Schrauben sind festgegammelt, ließen sich aber mit einer großen Knarre doch noch lösen.
    Da bei mir noch der alte Kompressor montiert war (ich möchte mal annehmen, dass der AMK erst später auf dem Markt kam) ist es hilfreich, den Kompressor aus seiner oberen Zapfenlagerung rauszuhebeln, wenn man an die dahinterliegende, obere Befestigungsschraube des Kompressorhalters ran kommen möchte (siehe auch erstes Video).
    Als ich dann alles draußen hatte und mir den Spaß genauer angesehen hatte, fragte ich mich ernsthaft, ob die Werkstatt den Kompressor wirklich gewechselt hatte.
    Alles gammelig und der Halter selbst hat sich nach der Demontage teilweise selbst in Staub aufgelöst.
    Aluguß direkt an Stahl ist zusammen mit Wasser keine gute Idee!
    image005.jpg
    Dann ging es weiter zum Motor und was ich da sah, hat mich zum Titel dieses Posts verleiten lassen.
    Auf der (leider billigen Pertinax-)Platine mit den Kohlebürsten ist ein Folienkondensator so dicht am Kollektor des Motors montiert, dass dieser vermutlich aufgrund der Erwärmung und minderer Qualität platzte und sein "Inhalt" auf der Kontaktfläche verteilte. Wer sowas so baut, sollte sich lieber einen neuen Job suchen.
    Da die Platine so billig ist, kommt eine Reparatur leider nicht in Frage . Die Halter der Kohlebürsten brachen beim Zerlegen sofort raus.
    Doch seht selbst:
    image004.jpgimage007.jpg

    Fazit:
    Eigentlicher Schaden: wenige Cent.
    Weil die bei der Produktion 10 Cent an einer besseren Epoxydharz-Platine gespart haben und dadurch dennoch der Kompressor getauscht werden muss, Schadenssumme: min. 250,- EUR.

    Viele Grüße,
    Thorsten

    #2
    AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

    Seas Thorsten,

    danke für den Bericht.
    Ich denke die haben bei der entwicklung einfach entschieden, das für die zu erwartende Lebensdauer es wirtschaftlich ausreichend genug ist es eben nicht auf Haltbarkeit zu konstruieren.

    Da bei den Kompressoren die ich hier habe immer die Kolben die Ursache waren, hatte ich den Motor nie näher betrachtet.
    Bin da nun motiviert genauer nachzusehen, da einer schon wieder probleme macht den Referenzdruck zu erreichen.

    Wobei da der Disco richtig robust ist, der Mercedes ML mit seinem "filigran" wirkendem Luftfahrwerk, hat mir bisher mehr ärger beschert.

    Gruß

    Patrick

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      #3
      AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

      ich denke etwa 20% sterben auf diese Art....ich mach aber schon lange keine mehr auf weil sich die Reparatur nicht lohnt oder nicht möglich ist.
      Ertrinkt der Bauer, hat immer die Badehose schuld.

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        #4
        AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

        Moin. Eigentlich ist eine sog. Pertinax-Platine für diese Anwendung vollkommen ausreichend. Da wäre wohl auch jeder andere Bauteilträger zerstört worden. Ich vermute eher, dass der Motor ausserhalb seiner Betriebsgrenzen betrieben wurde.

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          #5
          AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

          Hi!

          Ausreichend ja, aber eben minderwertig und in diesem Fall nicht reparabel.
          Der Aufbau der Platinenmaterialien ist erheblich unterschiedlich.
          Epoxyd ist wesentlich belastbarer, da das Material bei weitem nicht so zum Brechen neigt, wie es bei Pertinax der Fall ist.
          Dies hängt schon im Aufbau des Basismaterials zusammen: Pertinax hat einen Schichtenaufbau, während Epoxyd eine verklebte feine Glasfasermatte ist.

          Der Motor ist übrigens normal betrieben worden (kein Leck im System).
          Allerdings kann natürlich sein, dass der Motorhersteller sein Produkt nur für eine endliche Zeit konstruiert hat.

          Viele Grüße,
          Thorsten

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            #6
            AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

            Zitat von thgroth Beitrag anzeigen
            Hi!

            Ausreichend ja, aber eben minderwertig und in diesem Fall nicht reparabel.
            Der Aufbau der Platinenmaterialien ist erheblich unterschiedlich.
            Epoxyd ist wesentlich belastbarer, da das Material bei weitem nicht so zum Brechen neigt, wie es bei Pertinax der Fall ist.
            Dies hängt schon im Aufbau des Basismaterials zusammen: Pertinax hat einen Schichtenaufbau, während Epoxyd eine verklebte feine Glasfasermatte ist.

            Der Motor ist übrigens normal betrieben worden (kein Leck im System).

            Allerdings kann natürlich sein, dass der Motorhersteller sein Produkt nur für eine endliche Zeit konstruiert hat.

            Viele Grüße,
            Thorsten
            Wenn dem so wäre, hätte es ja ein großes Massensterben des Motors geben müssen. Und selbst dann, hätte der Motorenhersteller kein neues Geschäft gemacht, sondern seinen guten Ruf verloren. Letzteres kann tödlich sein. Sorry, aber der Rest deiner Aussage halte ich ebenso, in Bezug auf den Thermoschaden, für falsch.

            Grüße

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              #7
              AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

              Sorry, aber das ist Quatsch.

              Mit meiner Aussage ist gemeint, dass das Teil so konstruiert wurde, dass eine Reparatur der Platine quasi nicht möglich ist.
              Das sollte auch beim Betrachten der Fotos klar sein.

              Im Übrigen ist bekannt, dass viele Teile nur für Endliche Zeit konstruiert werden. Das fängt von A wie Auto an und geht sicherlich bis Z so weiter.
              Bei jedem Auto, gleich welcher Marke, gibt es Bereiche, wo die Konstrukteure einfach wissentlich gespart haben und damit ein frühzeitigeres Ende in Kauf nehmen.
              Einfachstes Beispiel: Verbindungstechnik - da werden Materialien miteinander zusammengeschraubt, was nur rosten kann.
              Selbstverständlich gilt das nicht nur für die Autoindustrie, sondern ist überall so.
              Bei diversen Tintenstrahldruckern ist ein Lebenszeitende schon in der Firmware mit einprogrammiert, unabhängig, ob das Gerät noch funktionieren würde.
              Das alles könnte man immer so weiterführen.

              Mit meiner Annahme ist eben gemeint, dass beim Kompressormotor vielleicht auch so gedacht wurde.
              Zusammenbauen, läuft n Jahre, dann Wegwerfteil.
              Dass es besser (ressourcensparender) ginge, hatte ich bereits in meinem vorherigen Post ausgeführt.
              Hier sprechen auch meine Erfahrungen von über 30 Jahre als Elektroniker für sich.

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                #8
                AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

                Sei mir bitte nicht böse, aber ich bezweifle sehr, dass du das nötige Wissen hast, die Dinge objektiv und qualitativ zu beurteilen. Jetzt wirfst du alles durcheinander und produzierst nur noch Blödsinn. In der Automobilfertigung werden höchste Ansprüche an die Zulieferer gestellt. Zu den geforderten Features gehört u.a. auch eine zugesicherte MTBF ( meantime between failures ). Diese sogenannte Badewannenkurve definiert genau die wirtschaftliche Einsatzbereitschaft des Bauteils, bzw. der Baugruppe. Es ist für beide Seiten völlig überzogen, bei derartigen Überlastungen, eine Kostengünstige Reparaturmöglichkeit einzuplanen.
                Um mit deiner Rhetorik zu antworten: ich habe weit über 30 Jahre Apparate konstruiert und gebaut, in denen mehrere Elektromotoren pro Gerät verbaut sind.

                BTW: wenn im obigen Beispiel ( Fotos ) anstelle von Pertinax eine Epoxy-Leiterplatte zum Einsatz gekommen wäre, wäre eine Reparatur auch nicht möglich/sinnvoll gewesen.

                Wir sollten diesen Thread beenden.

                Grüsse

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                  #9
                  AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

                  Wäre schön, wenn wir uns auf das wesentliche beschränken könnten!
                  Kommt einfach wieder runter!

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                    #10
                    AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

                    Mod: Ich bitte hier jetzt zum eigentlich Thema - Reparaturmöglichkeiten des Kompressors - ohne Philosophieren zurückzukommen. Danke!

                    @thgroth: Du hast ja vor 6 Jahren einen neuen Kompressor bekommen. Wenn ich deinen Eingangspost korrekt lese, war damals das Fehlerbild allerdings ein anderes (wiederkehrende Störung Luftfederung). Leider steht da nicht, ob dort der Kompressor auch nicht lief bei den Störungen - denn nur dann, wäre es (vielleicht!) der gleiche Defekt der Platine.

                    Nun beschreibst du hier einen Defekt durch den kaputten Kondensator - sicher ärgerlich - der Motor des Kompressors läuft nicht mehr. Allerdings habe ich bisher im Bereich der Luftfederung nicht gehäuft von komplett ausfallenden Motoren gelesen. Auch im englischen Forum habe ich gerade noch mal quergelesen und kaum was gefunden.

                    Wir müssten daher erst mal schauen, ob der Motordefekt hier nicht ein Einzelfall ist oder doch häufiger vorkommt:
                    Wer hatte bereits einen ähnlichen Defekt des Kompressor-Motors?

                    Schönen Gruß
                    Jürgen
                    Disco4/LR4 V8 MY2010 + Volvo C40 Recharge Twin Ultimate + Volvo XC40 Recharge Single Core + Bürstner Travel Van T 620 G

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                      #11
                      AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

                      Hallo Jürgen,

                      ich wollte mit diesem Thema auch nur ein bei mir aufgetretenes Szenario mitsamt dessen (unglücklicher) Konstruktion aufzeigen.
                      Inwieweit es weitere Motoren einen ebenso gleichen Fehler gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Wer schaut auch schon so genau nach?
                      Ich behauptete auch nie, dass alle Motoren so kaputt gehen, sondern dass die Platzierung des Kondensators zu dicht am Kollektor ist und zusätzlich am besseren Material gespart wurde, was eine Reparatur unmöglich macht.

                      Vom Fehlerbild war es so, dass diesmal der Kompressor innerhalb von 2 Tagen nach der ersten Meldung "Luftfederung gestört" komplett ausfiel.
                      Damals war der Zeitraum länger und kam mit "Langsames Anheben" einher.

                      Ob der damalige Kompressor -wenn er denn tatsächlich getauscht wurde- den gleichen Fehler hatte, kann ich nicht sagen, da dieser angeblich schon beim Abholen des Wagens entsorgt wurde.
                      Als ich die in meinen Augen missglückte Konstruktion darstellte und bessere Alternativen vorschlug, hätte ich nicht im entferntesten daran gedacht, dass sich jemand damit beleidigt fühlen könnte.
                      Was übrigens dies hier mit der MTBF zu tun hat ist mir zwar schleierhaft, aber ich werde das nicht weiter kommentieren.
                      Er hat seine Meinung, ich die die meine und damit wollen wir es sein lassen. Weitere Diskussionen lohnen sich erfahrungsgemäß nicht.

                      Herzliche Grüße,
                      Thorsten

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                        #12
                        AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

                        Ist es mir erlaubt, auf eine Fehleinschätzung von thgroth zu antworten?

                        Grüße

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                          #13
                          AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

                          Lass es einfach.

                          Wie ich schon schrieb: Du hast Deine Meinung, ich die meine und gut ist!
                          Der werte Leser wird sich seine eigene Meinung bilden.

                          Dieses Forum ist nicht dafür da, andere zu ärgern, sondern zu informieren und Meinungen zu teilen.
                          Wenn jemand anderer Meinung ist, ist das vollkommen okay, aber etwas "aufdrücken" zu wollen ist meiner Meinung nach falsch.
                          Genau das scheint mir hier aus dem Ruder zu laufen.
                          Deshalb: Lassen wir es dabei bewenden.

                          Grüße,
                          Thorsten

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

                            Jepp, wir diskutieren jetzt hier nicht weiter die Bauteilbeschaffenheit aus. ;)

                            Ich lasse auf, weil ich Hoffnung habe, dass noch jemand passende Ersatzteile findet, die man einsetzen könnte?
                            Disco4/LR4 V8 MY2010 + Volvo C40 Recharge Twin Ultimate + Volvo XC40 Recharge Single Core + Bürstner Travel Van T 620 G

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                              #15
                              AW: Luftfederung -der gemachte Tod-

                              Da mein kompressor nach kurzer Zeit defekt war, meine < 1 Jahr, würde es mich interessieren, ob es sinnvoll ist, ab und zu den Wagen hoch und runter zu fahren, wie bei der Handbremse, einfach regelmäßig zu benutzen, oder wie beim Getriebe, erst Handbremse anziehen, dann auf p....um spontanschäden vorzubeugen.

                              oder ist das bei dem Bauteil egal....

                              es gibt ja bei landrover keine Heavy Duty Lösungen, bei denen ein bekannt fragiles Bauteil an eine fachwerkstatt geschickt wird, dort optimiert wird, und wieder zurück geht, wie im Motorrad Sektor z.b...

                              ich persönlich glaube nicht, dass teile im automobilbeteidh bewusst so konzipiert werden, dass sie nach Zeitraum x den Geist aufgeben. Partiell schon, aber eher bei Toastern...ich seh das Problem bei der Konstruktion, respektive bei den Ingenieuren.
                              Jemand, der einen kernfusionsreaktor plant geht eventuell anders vor, als jemand, der Kompressoren entwickelt. Sein Leben lang. Plus das nervige pm...

                              so ein kompressor ist doch Commodity. Es darf doch nicht sein, dass die so schnell kaputt gehen. Und wenn ich als Conrad dödel schon sehe, dass eine Expoxy Platte einen besseren eindruck macht, als das andere Ding, dann ist es doch schade, wenn ihr eure Kompetenz in details und somit unnötigen Reibungsverlusten aussetzt.
                              das hat man doch in der Ehe schon genug...

                              also:

                              -kann man den Kompressor „schonen“?
                              -gibt es Optimierungen bei funktionierenden Kompressoren , Wartungen...?
                              -was spricht gegen ein konventionelles Fahrwerk....;-) öhlins oder so....
                              Spielkind ohne technischen Sachverstand

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