Mein Anliegen:
ich hab‘ da nochmal 2-3 Fragen bevor ich mir das Leben nehme kurz bevor mich mein Automobil in den Wahnsinn treibt.
Mein Dank:
Zuvor möchte ich mich hier aber noch bei Allen für die letzten 4 Jahre bedanken, in denen ihr mir hier die ein oder andere Frage beantwortet, mir Eure Hilfe angeboten, selbst Fragen gestellt, welche wiederum Antworten, Hinweise, Tipps und Ratschläge provozierten, die mir oft hilfreich waren und mich auch hin und wieder zum Lachen gebracht habt.
Meine Vorgeschichte:
Bei meinem Automobil, dass momentan mein Nervenkostüm auf‘s Äußerste strapaziert, handelt es sich um einen 109er exMOD Bj.80. Frankenstein wurde 2010 von meinem Arbeitskollegen Jens gekauft, hat dann bis Sommer 2016 in seinem Garten gestanden, wurde dort 3 Mal um geparkt bevor ich Jens , in beschriebenen Sommer, den Vorschlag machte ihn mir zu seinem damaligen Einkaufspreis von 3000,- € zu verkaufen, wenn er denn 2 Jahre TÜV hat. Bis November 2016 hatten wir’s dann geschafft den kompletten hinteren Rahmen von der Hecktraverse bis zur Spritzwand und die beiden vorderen Rahmenausleger (Federaufnahmen ganz vorn) zu reparieren bzw. auszutauschen. Bei dem rechten Rahmenausleger der Spritzwand (wir hatten nur den Linken getauscht) hat der Dekra-Prüfer mit der Frage: „Wann willst’e denn den machen?“, ein Auge zugedrückt und Frankenstein die eigentlich gar nicht erwartete TÜV-Plakette verpasst. – Wir waren sehr überrascht, denn eigentlich wollten wir mit dieser TÜV-Prüfung in Erfahrung bringen was wir noch dafür tun müssten. So ging Frankenstein im Dezember 2016, wie abgemacht mit 2 Jahren TÜV und für 3000,- €, in meinen Besitz über und als mir dann, nun in meiner Garage, beim Rostschützen des Rahmens FluidFilm auf die Birne tropfte, wo ich es nicht erwartete, und zwar im vorderen Bereich des Rahmens, um den wir uns noch nicht gekümmert hatten, entdeckte ich nach sorgfältiger Entfernung der Unterbodenschutzreste dann diverse kleine Löcher auf der Unterseite des rechten Längsträgers im Bereich der Federaufnahme. Kurzum entschloss ich mich nun den vorderen Rahmen im Bereich des Getriebes und des Motors auch zu reparieren. Damit hab‘ ich dann im Januar/Februar 2017 begonnen. Und wie das nun mal so ist, hab‘ ich nun außer dem Rahmen auch den gesamten unteren Bereich der Spritzwand instandgesetzt, beide Achskugeln und deren Bremsen komplett überholt, einen neuen Kabelbaum (ein-)gebaut (nun mit div. Relais und Sicherungen), eine Alternative zur originalen Lüftungsführung durchs untere Dashboard gebaut, Bremsleitungen komplett erneuert, und, und, und …
Mein Problem:
Ich bin nun seit einer geschlagenen Woche (nach Feierabend) dabei Frankensteins Bremse in Betrieb zu nehmen und mittlerweile kurz vor der Verzweiflung. Erst dachte ich dass ich zu blöd sei die Anlage zu entlüften, aber nein, bin ich nicht. Ich hab‘ nur 3 Liter Bremsflüssigkeit lang gebraucht um festzustellen, dass ich keine Luft mehr im Bremssystem habe. Ich verspüre einen knackigen Bremspunkt der auch nicht nachlässt bei längerer Betätigung der Bremse, allerdings: erst nach einmaligem Pumpen! Inakzeptabel! Wenn ich nun Das Bremssystem über den Flüssigkeitsbehälter mit 0,5 bar(g) Druckluft „vorspanne“ trete ich nur beim allerersten Mal in’s Leere, aber dann, ab dem 2. Mal habe ich einen traumhaften Bremsdruck, der auch nach erneuten Betätigen der Bremse sofort wieder da ist, bis ich den „Vordruck“ am Flüssigkeitsbehälter wieder auf 0 bar(g) gesenkt habe. Also ohne „Vordruck“ am Flüssigkeitsbehälter muss ich jedes Mal, wenn mehr als 1-2 Sekunden zwischen den Hüben vergangen sind, 1 Mal pumpen bevor ich dann Bremsdruck verspüre, der dann aber stabil und definiert ist.
Meine Arbeitsumfeld:
Frankenstein ist ein 80’er exMod 109er mit Benzinmotor. Irgendwann ist er von rechts- auf linkslenkend umgebaut worden. Dafür sprechen bzw. sprachen z.B. der merkwürdigst zusammengefriggelte Kabelbaum, die Möglichkeit das Lenkrelais in der vordersten Rahmentraverse links- als auch rechtsseitig einbauen zu können und der fehlende Lufteintritt zum Lüfter-Motor am rechten Kotflügel, als auch die Info’s zur Fahrgestell-Nummer auf folgender Seite http://www.clifton.nl/index.html?calvin.html. Frankenstein ist mit einer Zweikreis-Bremsanlage ausgestattet. Der Hauptbremszylinder ist rein optisch der, der auch in der engl. Fassung der Repa-Anleitung auf Seite 70-11 dargestellt/beschrieben wird. (Die, die ich bei den üblichen Händlern im www finde ähneln aber alle eher dem, der im Teile-Katalog in Grp. G auf Seite 1L 08 abgebildet ist. – Die dort abgebildeten Stifte „AEU1044“ kann ich z.B. an Frankensteins HBZ nirgends finden.). Beide Druckausgänge führen an der Spritzwand entlang auf die rechte Seite und verschwinden dort in der Nähe des Motor-Ölfilters in den beiden oberen Eingängen des am Rahmen befestigten „Differenzdruckschalters“. Dieser scheint mir nach Informationen, die ich hier im Forum sammeln konnte, ein wenig ungewöhnlich zu sein. Er hat 2 Eingänge (vom HBZ) und 3 Ausgänge (1x HA, 1x VAL u. 1x VAR). Der (Schalt-)Kolben im Innern trennt den Bremskreis der HA von dem der VA. Beim Treten der Bremse, wie in der Problembeschreibung beschrieben, schaltet der Ausfallschalter nicht. – Allerdings kann ich auch nicht sagen, ob er überhaupt funktioniert, denn den Differenzdruckschalter als auch den HBZ habe ich bei meinen Repa-Arbeiten nach dem äußeren Reinigen nicht weiter angefasst. Die Bremsleitungen vom Differenzdruckschalter zu den Achsen inkl. der Schläuche, die vorderen Bremsbeläge und der linke RBZ der HA waren schon zum TÜV-Termin im Nov. 2016 gemacht. Beim TÜV war die Bremsleistung der HA i.O. aber vorn zog die linke Seite früher/stärker, was wir aber durch leichtes Rückstellen der linken Bremsbeläge vor Ort ändern konnten. Im Anschluss bin ich dann (mit TÜV-Plakette) ca. 100 km gefahren, als plötzlich dieser Zustand, den ich nun ausgiebig beschrieben habe, eintrat und ich mich aber erst mal mit den ganzen anderen Reparaturen beschäftigt habe. Während diesen Arbeiten hab‘ ich nun auch die Bremsleitungen zw. HBZ und Differenzdruckschalter und alle 4 RBZs für die 11“-Duplexbremsen an der VA ausgetauscht.
Meine Meinung:
Es scheint als würde das Volumen, welches ich mit einem Pedalhub über den HBZ bewege, nicht ausreichen um alle 6 RBZ derart zu „füllen“, als dass sich ein signifikanter Bremsdruck aufbauen würde. Erst ein weiterer Pedalhub in rascher Folge (schneller als „Rückfließgeschwindigkeit“ und Trägheit der Bauteile), also nach zusätzlichem Verschieben von Volumen, lässt den Druck deutlich ansteigen. Da beim Treten der Bremse , in Fahrtrichtung vorn im Bremsbehälter, deutlich Flüssigkeit zurückgepumpt wird, vermute ich nun, dass das Ventil zum in Fahrtrichtung vorderen Bremskreis nicht oder aber zu spät schließt, so dass mir dort das Volumen flöten geht, welches mir an den RBZs fehlt. – Im ersten Hub.
Mein Fragen:
Nun endlich, für all Diejenigen, die schon seit geraumer Zeit denken „Wann kommt die Pfeife endlich auf’n Punkt und stellt seine verdammten Fragen?“:
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Ich habe herausgefunden (Fachbücher) dass für eine Trommel-Bremsanlage mit 2 Bremskreisen, jeweils für VA u. HA in der Regel ein sogenannter „gestufter Tandem-HBZ“ zum Einsatz kommt bzw. kam. Weiß jemand ob es sich bei dem in der engl. Repa-Anleitung (S. 70-11) gezeigten HBZ um einen gestuften HBZ handelt? – Ich kann in der Schnittzeichnung einen (sehr) kleinen Absatz in der Zylinderbohrung erkennen, bilde mir also ein der Durchmesser des Primärkolbens ist größer als der des Sekundärkolbens, was wiederum für einen gestuften HBZ spricht. (Den Zylinder selbst hab‘ ich noch nicht zerlegt/geöffnet.)
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Welcher Bremskreis wird an welchem Ausgang des HBZ angeschlossen? – Bei mir wird momentan der Kreis der HA vom hinteren (BKV-seitigen) HBZ-Ausgang bedruckt und der Kreis der VA vom vorderen HBZ-Ausgang. Die Fachbücher behaupten aber dass beim gestuften HBZ der Kolben mit dem großen Durchmesser für die VA vorgesehen ist.
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Hat jemand von Euch auch so eine Erfahrung gemacht, wie ich sie g’rad mache, und kann mir vielleicht sagen ob ich mich mit meiner Meinung (Vermutung) auf dem Holzweg befinde oder nicht und mir schreiben wohin ich mein Augenmerk richten sollte?
Mein Bitte:
Helft mir bitte schnell, aber nehmt mich nicht immer ganz ernst. ;-)
Gruß aus Lübeck.
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