Da ich jetzt mal bis Mai warte und hoffe, dass der 56A Input Shaft dann wieder lieferbar ist, geht momentan nicht viel voran. Ärgert mich, habe alle Teile hier liegen und würde das Getriebe am liebsten direkt zusammen bauen, dass diese Baustelle abgeschlossen ist. Aber das muss jetzt warten. Habe den Mainshaft aber mal angefangen zusammen zu bauen. Da das hintere Hauptwellenlager einen sehr straffen sitz hat, wird eine Presse benötigt. Bisher hatte ich Lager immer mit einem passenden Rohr und einem Hammer auf die Wellen aufgetrieben. Ich will bei diesem Getriebe aber keinen Murks fabrizieren, deshalb habe ich mir kurzerhand eine kleine Presse gebaut, um alle Lager Materialschonend und korrekt aufzubringen.
Das Ausgangsmaterial:
Zunächst wird aus den Profilen der Grundkörper gebaut, die Teile werden entsprechen zugesägt, rechtwinklig zueinander ausgerichtet und mit zwingen gesichert, damit sich beim schweißen nichts verzieht:
Dann wird gebrutzelt.
Hier ist der fertige Grundkörper. Die Rohre sind nur gesteckt, so kann man längere reinbauen, falls das mal nötig sein sollte ;)
Das Endprodukt. Betrieben wird das ganze mit einem Teleskop Wagenheber aus einem Discovery 1. Der drückt maximal 5 Tonnen denke ich.
Hier haben wir die Teile, die benötigt werden. Von links nach rechts: 2. Gangrad mit Nadellager und Syncronring, Syncronnabe 1./2. Gang, 1. Gangrad mit Buchse, Nadellager und Syncronring und schließlich das hintere Hauptwellenlager. Darüber die neue Hauptwelle (kommt von Bearmach und wurde in Italien hergestellt, macht nen guten Eindruck und ist maßhaltig), Neue Sprengringe (Sicherung und Anschlag für das Lager) und schließlich für die Syncronnabe neue Federringe und Clips.
Zur Syncronnabe:
Die Verzahnungen sehen noch relativ gut aus, die Gänge haben auch gehalten. Einzig die beiden Federringe sind etwas eingelaufen und die Clips haben minimale Spuren von Abnützung. da beides nicht teuer ist und die Neuteile eine augenscheinlich gute Qualität haben, werden diese Bauteile erneuert.
Die Gangräder bekommen neue Syncronringe, da das LT77 dazu neigt schaltprobleme im 1. und 2. Gang zu haben, was an unterdimensioniert ausgelegten Syncronringen liegt. Die neuen Ringe bremsen das Rad deutlich besser ein, das kann man Händisch fühlen. Die alten sind nach über 200tkm wohl doch schon abgenützt, auch wenn die Beschichtung soweit okay aussieht.
Die Nadellager erneuere ich nicht, da diese unauffällig sind und keiner hohen Belastung ausgesetzt sind.
Vor dem Einbau werden alle Komponenten geschmiert.
Die Gangräder werden wie im Manual beschrieben auf die Welle montiert, dazwischen die Syncronnabe. Dann muss das Lager aufgepresst werden.
Dazu hat mir ein Kollege aus Alu Buchsen gedreht, diese sind unverzichtbar bei 3 der insgesamt 5 Kegelrollenlager, da sonst der äußere Lagerkäfig beschädigt wird:
Die Presse funktioniert einwandfrei, man muss den Wagenheber lediglich möglichst mittig ausrichten :D
Das Lager muss soweit aufgepresst werden, dass der neue Sprengring darüber montiert werden kann. Dann ist es aber zu weit aufgepresst und behindert die Buchse des 1. Ganges. Um der Buchse ihr axialspiel wieder zurückzugeben, muss das Lager wieder zurück, an den Sprengring gepresst werden. Dazu wird das 1. Gangrad auf Klötzen aufgelegt...
...und die Hauptwelle wieder zurück gepresst, bis das Lager am Sprengring anliegt:
Somit wären der 1. und der 2. Gang wieder an der Hauptwelle montiert.
Bis die eingangswelle endlich da ist, kann ich noch die neuen Lager auf die Vorgelege Welle aufpressen und an der Hauptwelle das 3. Gangrad, die Syncronnabe 3./4. Gang und das darüber sitzende Lager montieren. Alles Andere muss dann wohl noch einige Wochen warten...
Bis dahin werde ich mich dem lt230 VTG widmen. Es gibt immerhin was zu tun =)
Falls jemand etwas von einem 56A LT77 hört, bitte an mich weiterleiten :D
Bis dahin, Leon
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