Der obere Deckel kann aus Aluminium oder Gusseiesen sein, im Inneren kann die Lenkwelle gleitgelagert oder durch Nadellager geführt sein, die Demontagehilfsöffnung (kleine radiale Bohrung) sitzt mal innen mal außen am Gehäuse und manchmal lassen sich die Einzelteile leicht lösen, oftmals hat jedoch Korrosion an entscheidenden Stellen die Lösbarkeit zum reinen Kraftakt werden lassen!
Egal, hier kommt jetzt die Zusammenfassung der Demontage und Fehleranalyse:
Damit das Getriebe in seine Einzelteile zerlegt werden kann, ...
... damit dieser Dichtungssatz für erneute Dichtheit sorgen kann, ...
... werden ein paar Hilfsmittel benötigt!
Nach der groben Vorreinigung ...
... werden die M12 Aufnahmebohrungen vom Schmodder befreit ...
... und das Getriebe dort mit der Halterungswelle verschraubt.
Eingangsseitig wird ein abgewandelter Kardanflansch aufgesetzt.
Mit einem analogen Drehmomentschlüssel kann das Reibmoment des Getriebes bestimmt werden.
Oder mit der Verlängerung, kraftvoll daran gedreht werden!
Zunächst wird die spezielle Kontermutter (die selbstsichernde Masse übernimmt gleichzeitig die Abdichtung hin zum Gehäuse) abgeschraubt. Rechts im Bild liegt bereits ein solches Exemplar.
Das sichtbare Gewinde dient dem Heben bzw. Senken der Lenkwelle. Dadurch wird das Lenkspiel ein- bzw. nachgestellt. Die Mutter sichert diese Einstellung gegen Verdrehen. Daher sind diese Stellen an Bauteilen farblich markiert!
Mit einem 19er Schlüssel bei gleichzeitigem Gegenhalten der Schraube, wird die Mutter komplett abgeschraubt.
Die vier M10 Flanschschrauben sind auf der Unterseite verrippt. Daher ist das Losdrehmoment wesentlich höher als das Anzugmoment!
Durch Hineindrehen der Schraube, wird der Deckel vom Gehäuse gehoben.
Schon wird die Lagerung deutlich: Nadellager!
Die Lenkwelle kann nun sichtbar durch drehen der Eingangswelle betätigt werden. Dabei wird die Funktion zwischen Schneckenwelle und Rollfinger ersichtlich.
Mit einem 14er Schlüssel wird die Verschraubung der Druckleitung gelöst und diese entfernt.
Durch eine kleine radiale Bohrung wird der Sprengring aus seinem Sitz gedrückt ...
... und ausgehebelt.
Das M14x1,5 wird gereinigt und verschlossen.
Durch kraftvolles Drehen der Eingangswelle drückt der Kolben mit Hilfe des verbliebenen Restölinhalts den Deckel aus: Vorsicht, es ploppt etwas und macht eine Riesensauerei!
Durch das Abdrücken des Deckels vom Gehäuse wurde die Lenkwelle axial bewegt. Dadurch wurde die untere Staubkappe aus ihrer Lage gelöst. Diese kann nun abgenommen werden.
Mit einem Schonhammer kann nun die Lenkwelle aus dem Gehäuse getrieben werden. Die Dichtungen leisten dabei Widerstand.
Mit einem Handgriff, der am Ende ein M12 trägt, lasst sich der Kolben aus dem Zylinder ziehen.
Erster Wermutstropfen:
Der Sicherungsring brach unter der Last des Ausbauversuchs.
Die Dichtung und der Abstreifer ließen sich nur durch brachiale Gewalt demontieren.
Zweiter Niederschlag:
Das innere Nadellager löst sich in seine Bestandteile auf!
Hier die eingesammelten Nadeln und der Rest der Buchse:
Drittes K.O. Kriterium:
Die Dichtfläche an der Lenkwelle sieht nicht mehr so gut aus!
Zylinderfläche und Kolbendichtung sind makellos!
Lösen der Kontermutter der Lagerspieleinstellschraube der Eingangswelle:
Da war nichts zu Lösen! Die Kontermutter kam zusammen mit der Schraube. Jedoch erst nach gewaltigem Kraftakt. Normal ist diese mit 100Nm gekontert.
Einblick ins Innere:
Außenring des Schulterlagers sowie reichlich Rostemulsion.
Durch leichte Schläge mit einem Schonhammer auf die Eingangswelle, lässt sich der äußere Staubschutz von der Welle entfernen.
Ausgebaute Welle auf der Einstellschraube ruhend.
Im Inneren des Gehäuses befindet sich jetzt immer noch der Außenring des zweiten Schrägkugellagers, mitsamt den notwendigen Distanzscheiben, damit die Schnecke korrekt zum Schaltfinger der Lenkwelle positioniert ist.
Normalerweise ist es nun ausreichend mit einem Schonhammer gegen das Gehäuse zu klopfen, also entgegen der angestrebten Ausbaurichtung, damit der Außenring aus dem Sitz wandert.
In diesem Fall verhinderte etwas Korrosion diesen Versuch.
Auch daran zu wischen half nix!
Eine alte Reissnadel, mit einem Hauch von Hammerunterstützung, trieb den Ring samt Passscheiben aus dem Sitz!
Welle komplett demontiert:
Ein Gewindestift mit 1/4" UNC und einer Kunststoffzwischenlage verhindert zuverlässig die Verdrehung der Kolbenstangeneinstellschraube.
Der deformierte Kunststoffteil verbleibt meistens im Gewinde. Daher ist auch diese Schraube Bestandteil des Reparaturkits.
Das Gewinde der Schraube lässt sich bisweilen nur durch ein Impulsausdrehwerkzeug bewegen!
Tschüß
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