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Typische Schäden am LT230

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    Typische Schäden am LT230

    Moin,

    die scheinbar ewige Leckstelle am VTG, sollte bekannt sein.



    In eher seltenen Fällen leckt es aber auch an dieser Stelle:



    Beide Undichtigkeiten befinden sich in der Frontseite des Hauptgehäuses.
    Wobei bei beiden Undichtigkeiten sich Tropfen an den unteren Schraubenköpfen des Revisionsdeckels bilden.



    Den Weg dorthin findet das Öl durch die kleine Helferin.

    Allerdings kann Öl auch an den Flanschen vorn oder hinten austreten.
    Hinten ist es oftmals eine sich im Betrieb gelöste Mutter. Oder, vorn wie hinten gleich zu viel Radialspiel im Kugellager der Austrittwellenlagerung.

    In diesem Fall wurden jedoch falsche Dichtungen verbaut und auf den dort normalerweise ansässigen mechanischen Spritzschutz verzichtet, weil der alte nicht mit dem neuen Flansch passen wollte.



    Das Differential, bzw. die Gleitlagerscheiben, waren unauffällig.



    Die Achse der Vorgelegewelle eher nicht!



    Die Eingangswelle ist nicht quergebohrt und hat das kurze Keilnabenprofil:





    Daher wurde hier die verbesserte Version nachgerüstet.





    Sowohl die Verzahnung des Straßengangrades ...





    ... als auch die Verzahnung zwischen Schaltring und Nabe waren verschlissen!



    Die Teile wurden ersetzt und mit einem ATB Differential vereinigt.



    Da ich der Stauchhülse und der Lagerung der Vorgelegewelle grundsätzlich misstraue, wird die Stauchhülse durch eine feste Distanz ersetzt.
    Mit einer zu langen Distanz wird zunächst das Axialspiel bestimmt, ...





    ... danach um eine entsprechend gekürzte Distanz ersetzt



    und nochmals verbaut



    Danach wird das Schleppmoment überprüft.



    Der Stift für die radiale Ausrichtung des Differentialgehäuses ist oftmals nicht korrekt ausgerichtet. Bei dem Versuch diesen zu drehen oder zu entfernen, zerbricht dieser unter der Last.
    Ein M6 Innengewinde zusammen mit einer Schraube, lässt diesen zerstörungsfrei ais der Passbohrung herauswandern!



    Zusammenbau:

    Eingepresster Außenring der Eingangswellenlagerung:



    Im Flansch des Gegenlagers wurde der 3,35mm dicke Distanzring der urspünglichen Lagerung verbaut.



    Dass das sich dadurch ergebende perfekte Reibmoment innerhalb der Lagerung ergab, ist Zufall.
    Jedoch gern erwünscht.



    Nach der Demontage werden die Dichtflächen entfettet und mit flüssiger Dichtmasse versehen erneut gefügt.







    Der Außenring der Lagerung der Differentialwelle wird ca. 1mm tiefer zur Oberfläche des Gehäuses eingetrieben.



    Danach kann das hintere Gehäuse gefügt werden.





    Der hintere O-Ring kann gefügt werden.



    Ich montiere jetzt eine Hilfskonstruktion.



    Danach kann das Fügen weiterer Teile von oben erfolgen.



    Leuchtweitenregulierung ist ein Thema für später geborene.

    #2
    AW: Typische Schäden am LT230

    Schöne Dokumentation!
    Wieviele KM hatte das Getriebe denn runter?


    Gruß,
    Chris

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      #3
      AW: Typische Schäden am LT230

      Zitat von Ente68 Beitrag anzeigen
      Wieviele KM hatte das Getriebe denn runter?
      Das Getriebegehäuse wurde 1994 gegossen. Mehr kann ich zu den absolvierten Kilometern nicht sagen.
      Leuchtweitenregulierung ist ein Thema für später geborene.

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        #4
        AW: Typische Schäden am LT230

        Bei der Verwendung neuer Lager kann manchmal die vorhandene Distanzierung weiter verwendet werden. Weil in diesem Fall mehrere Neuteile verbaut wurden, wurde zunächst der Außenring des vorderen Kegelrollenlagers mit einer 2,05mm dicken Distanz verbaut.





        Mit fest verschraubtem vorderen Differentialgehäuse kann jetzt das Axialspiel der Lagerung bestimmt werden. Nach dieser Messung beträgt das Spiel 0,07mm. 0,05mm sollen zusätzlich für die axiale Vorspannung sorgen.





        Daher wurden die Teile zunächst mit einer fast 2,2mm dicken Distanz verbaut.



        Da das Schleppmoment zu gering war, wurde die Distanz auf 2,25mm vergrößert.



        Dadurch liegt das Schleppmoment knapp unterhalb von 1Nm.
        So soll es sein!





        Nachdem die vorgenannten Teile wieder zurückgebaut wurden, können nun die mit neuen Lagern versehenen Ausgangswellen durch Querpressen montiert werden. Dafür ist es notwendig, die Gehäuseteile auf ca. 100°C zu erwärmen. Sicherungsringzangen erleichtern die Montage von Sicherungsringen dabei ungemein!









        Der Sperrenschaltring wird auf die Wellenverzahnung geschoben.



        Jetzt kann die Schaltgabel mit vormontierter Druckfeder seitlich eingeschoben werden. Die Schaltstangenmontage erfolgt axial.



        Das Aufschieben der Federteller wird durch die Verwendung eines 10er Gabelschlüssels erleichtert:





        In die beiden Ausdrehungen der Schaltstange greift diese durch eine Feder vorgespannte Kugel als Arretierung ein.
        Anstatt das Gewinde zu verstemmen, wird Klebstoff empfohlen!
        In jedem Fall ist der Gewindestift, nachdem die Feder auf Blocklänge gestaucht wurde, um 2 volle Umdrehungen zurück zu drehen!



        Nun kann die Endmontage beginnen.
        Differentialwelle zusammen mit Schaltstange und -Gabel im Hauptgehäuse montiert.
        Hilfreich ist es dabei, die Schaltmuffe/-Stange in der Geländegangstellung festzuhalten und beim Fügen gleichzeitig durch Drehen an der hinteren Abtriebwelle (Kardanflansch dafür benutzen), die Verzahnung einzufädeln. Hört sich komplizierter an, als es ist.



        Leuchtweitenregulierung ist ein Thema für später geborene.

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          #5
          AW: Typische Schäden am LT230

          Moinsen Arlo,

          wieder eine spitzen Dokumentation danke dir dafür! Weiter so. Danke!

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            #6
            AW: Typische Schäden am LT230

            Saubere Arbeit! :kl
            Wenn Du noch eine Doku für ein R380 machen willst, stelle ich meines mit rundgedrehter Ausgangswelle gern zur Verfügung ;)


            Gruß
            Karsten
            Rostschutz? Da gibt's wohl keine englische Übersetzung...

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              #7
              AW: Typische Schäden am LT230

              Zitat von Landy-Paule Beitrag anzeigen
              Wenn Du noch eine Doku für ein R380 machen willst, stelle ich meines mit rundgedrehter Ausgangswelle gern zur Verfügung ;)
              Das sollte ausführlicher zwischen uns besprochen werden. :)
              Leuchtweitenregulierung ist ein Thema für später geborene.

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                #8
                AW: Typische Schäden am LT230

                Der vormals schon erwähnte Passstift, muss wie abgebildet ausgerichtet sein.



                Mit der aufgetragenen Dichtmasse kann nun das vordere Gehäuse zusammen mit den verbauten Innereien mit dem Hauptgehäuse gefügt werden.



                Normalerweise geht das problemlos.
                In diesem Fall wollte das Sperrenrad nicht in das Keilwellenprofil des ATBs einfädeln.

                Das Gehäuse wurde leergeräumt, das Sperrenrad auf das ATB gesetzt und dann gings ganz einfach!





                Die Montage der Sperrenbetätigung kann natürlich auch später erfolgen. Dafür muss nur mit Hilfe der Schaltstange die Verschlussscheibe aus dem Gehäuse getrieben werden. Dann erfolgt die folgerichtige Montage der Schaltstange von außen.



                Über einen dünnen Blechstreifen wird die Vorgelegewelle zusammen mit den Lagern und der festen Distanz in das Gehäuse geschoben.





                Mit einem Dorn werden die Teile zueinander und zu den Passbohrungen ausgerichtet.



                Danach kann die Achse gefügt werden.



                Durch die Montage dieser Zusatzeinrichtung, ...



                ... kann das VTG drehbar gelagert werden. Die für die weitere Montage ergänzender Teile notwendigen Rotationsbewegungen lassen sich dadurch ohne Kraftaufwand meistern.









                Leuchtweitenregulierung ist ein Thema für später geborene.

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                  #9
                  AW: Typische Schäden am LT230

                  Respekt, professionelle Doku, Du hast wirklich was auf dem Kasten!
                  Gruß Oelinger

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                    #10
                    AW: Typische Schäden am LT230

                    Endlich mal ein LT230 mit einem verbauten Öl-an-die-wichtige-Stelle-Hilfsmittel!



                    Obwohl die Zulauföffnung fast vollständig mit flüssigem Dichtstoff verstopft ist, ...



                    ... wurde das Eingangsrad ohne Querbohrungen ...



                    ... ordentlich am Keilnabenprofil geschmiert!



                    Leider ist die Flächenpressung hinter einem 300 Tdi bei der Kürze des Profils für das Keilwellenprofil an der Ausgangswelle des R380 zu hoch!



                    Diese Kombination lief in einem 130er.
                    Die Ausbrüche an den Mitnehmern des Geländegangrads sind mir unerklärlich.
                    Also bislang.





                    Ein anderes LT230 wurde mit einer längeren Übersetzung neu zusammengestellt.



                    Der Modul der Antriebsseite als auch des Straßengangs ist kleiner als bei den verhergehenden Ausführungen. Der Modul für die Geländeübersetzung ist dabei nicht verändert.



                    Äußerlich erkennbar wird das durch ein kleines Alublech.



                    Neu ist für mich die Erkenntnis, dass das Antriebsrad für den Tachoantrieb ausschließlich vom Raddurchmesser abhängig ist!



                    7,50R16 bis 255/85R16 laufen mit dem blauen Rad im Tachoantrieb im Anzeigebereich ausreichend genau.



                    Der Td5 Defender benötigt dann den grünen Signalgeber.



                    Den Clip für die Tachowellen- Tacholeitungshalterung verbaue ich immer hinter dem Halteblech, da dann auch die Richtung schon mal stimmt!





                    Die High/Low Abfrage setze ich vorn auf das Schaltgehäuse.
                    Man kann diese Position besser erreichen, finde ich.
                    Dann bekommt man den Steckkontakt fast ohne zu fluchen auch auseinander!

                    Leuchtweitenregulierung ist ein Thema für später geborene.

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                      #11
                      AW: Typische Schäden am LT230

                      Zitat von Arlo Beitrag anzeigen
                      Das Differential, bzw. die Gleitlagerscheiben, waren unauffällig.

                      Und das in einem alten Getriebe! Obwohl die Scheiben doch innerhalb von Sekunden verbraucht sein sollen, wie in einem anderen Thread zu lesen war :v
                      Gruß Rainer
                      https://www.ecosia.org/ Die Suchmaschine die Bäume pflanzt!

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                        #12
                        AW: Typische Schäden am LT230

                        ...gibt auch Fahrzeugeigner die mit der Technik umzugehen wissen....8o

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                          #13
                          AW: Typische Schäden am LT230

                          Zitat von Zebulon Beitrag anzeigen
                          Und das in einem alten Getriebe! Obwohl die Scheiben doch innerhalb von Sekunden verbraucht sein sollen, wie in einem anderen Thread zu lesen war :v
                          Dir wird mittlerweile aufgefallen sein, dass du einen 10 Monate alten Beitrag hernimmst, um etwas in Zweifel zu stellen, um das es hier überhaupt nicht geht?
                          Hier geht es um die Funktion der Oil Feed Plate und um die Auswirkung der größeren Flächenpressung am Keilwellenprofil hervorgerufen durch ein größeres Drehmoment als beim Saugdiesel.
                          Diesen Schaden können Defender grundsätzlich aufweisen, wenn das für die Anwendung falsche Eingangsrad im LT230 verbaut wurde!
                          Leuchtweitenregulierung ist ein Thema für später geborene.

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                            #14
                            AW: Typische Schäden am LT230

                            Zitat von Arlo Beitrag anzeigen
                            Dir wird mittlerweile aufgefallen sein, dass du einen 10 Monate alten Beitrag hernimmst, um etwas in Zweifel zu stellen, um das es hier überhaupt nicht geht?
                            Als ich zufällig dieses Bild mit Deinem Kommentar dazu fand, erinnerte ich mich an diesen Thread: https://www.blacklandy.eu/blboard/fo...Ashcroft-sagen
                            Richtig, ist also reiner Zufall, und hat mit diesem Thread überhaupt nix zu tun. Ich hätte das Zitat besser in den anderen Thred kopieren sollen, stimmt.
                            Gruß Rainer
                            https://www.ecosia.org/ Die Suchmaschine die Bäume pflanzt!

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