AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

Hallo Freunde,


Vor etwas über einem Jahr begann dann die Demontage.

Zuerst wurden Türen, Motorhaube, Kotflügel und Kühlerblech abgebaut:



Danach wurde alles, was an die Spritzwand gehört sorgfältig aus verschiedenen Blickwinkeln fotografiert. Diese Aufnahmen sollen mir den späteren Zusammenbau erleichtern.


Dann wurden Scheibenrahmen, Armaturenbrettverkleidungen, Heizung, Lüfter, Lenkgetriebe, Gasgestänge und Pedalböcke entfernt:




Alle demontierten Teile wurden nach Baugruppen sortiert verpackt.
Damit ich auch über einen längeren Zeitraum den Überblick behalte, habe ich die einzelnen Kartons nummeriert und die Inhalte in einer Excel-Tabelle (mit Angabe des Zustandes, genauen Inhalts und Lagerortes) aufgeführt.
Das hört sich erst einmal ziemlich bürokratisch an, aber es erspart später Sucherei.

Anschließend wurde vom Innenraum aus weiter demontiert. Wieder wurden die einzelnen Zwischenschritte fotografiert (hier zeige ich aber nur eine kleine Auswahl):











Nachdem auch der Scheibenwischerantrieb abgeschraubt wurde, konnte es mit dem Ausbau der Spritzwand losgehen.

Davon später mehr.

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

Und es geht weiter,

das Demontieren des Bulkheads ging Dank nachgiebiger Outrigger-Fragmente sehr leicht von der Hand...





Dachschale und Heckwanne mussten aus Platzgründen zunächst an Ort und Stelle verbleiben.





Aber die Sitzkiste konnte schon mal raus:




Motor und Getriebe wurden erst mal vom gröbsten Dreck befreit und warten auf den Ausbau.



Aber zunächst wurde der Ersatzrahmen vorbereitet.

Das Steering Relay wurde mit einem Hydraulikstempel aus dem Rahmen gepresst. Die Führungshülse wurde dabei leider ebenfalls aus dem Rahmen gezogen....









An dieser Stelle gab es aus dem Forum den mehrfachen, berechtigten Rat, von der Aufarbeitung dieses Rahmens abzusehen und mal bei Richard Chassis reinzuschauen...

Und ich habe auch lange darüber nachgedacht.


Als ich bei meinem Projekt an diesen Punkt angelangt bin, an dem ich nicht so recht wusste, wie es weiter gehen soll, half mir Folgendes:

Die Entscheidung nicht übereilen.
Kleine Teilprojekte bearbeiten, die ein schnelles Erfolgserlebnis ermöglichen.
In der Zwischenzeit in Ruhe nachdenken, im Forum stöbern, usw.

Dadurch kommt man trotzdem weiter voran und die Motivation (ganz wichtig) bleibt erhalten.

Also habe ich mich in der Zwischenzeit mit der Aufbereitung kleinerer Baugruppen beschäftigt.


Doch davon später mehr...

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

sehr schlüssige Vorgehensweise, Danke für die Tipps!

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

So Freunde,

es ging dann also weiter mit kleinen, harmlosen Sachen.

Zuerst die Anzeigeinstrumente:




Das ist der typische Anblick, den der Fahrer einer leidlich erhaltenen Serie 3 vor Augen hat.

Und wohl auch der Grund dafür, dass für viele Serie 2- Besitzer ein Serie 3- Land Rover nicht in Frage kommt....

Ich habe mir dieses elendigliche Ding dann mal vor genommen. Den Tachometer habe ich erst einmal nur gesäubert, ohne seinen Antrieb zu zerlegen.
Später wird man sehen, ob er funktioniert.
Tank- und Temperaturanzeige und die Schalter wurden überprüft und erwiesen sich zwar als schmutzig, aber gesund.

Alles wurde gründlich mit Wasser und Spülmittel gereinigt.

Anschließend wurden noch die Blendenringe entrostet, grundiert und lackiert.


Hier das Ergebnis (das meinte ich mit "schnellen Erfolgserlebnissen"):




Das Teil wurde dann verpackt. Der Karton, beschriftet und katalogisiert, wanderte dann erst mal ins Teilelager.


Nach dieser Aktion wieder einigermaßen beschwingt, machte ich mich über das Frischluftgebläse her.




Das Lüftergehäuse war zwar ver- aber nicht durchgerostet. Die Motorwelle ließ sich drehen.

Der Aufkleber war tatsächlich noch gut erhalten und wurde vorsichtig abgelöst und sanft gereinigt.

Der Motor wurde zerlegt, die Gehäuseteile entrostet, grundiert und lackiert, der Kollektor mit Schleifleinen abgezogen.
Die Lager, die Welle, die Ankerwicklung und die Kohlebürsten waren in Ordnung.






Das Lüftergehäuse und die beiden Halterungen wurden gestrahlt, grundiert und lackiert.

Der gerettete Aufkleber kam wieder an seinen ursprünglichen Platz.
Sieht zwar nachher unter dem Kotflügel kein Mensch, aber ich weiß, dass er da ist...



Das ganze wurde dann getestet. Der Motor läuft ruhig, das Lüfterrad hat keine Unwucht und das Gebläse liefert einen ganz passablen Luftstrom.


Bis demnächst

Sven

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

Hallo Allerseits,

mir ist zufällig aufgefallen, dass mir in meinem ersten Beitrag ein Fehler unterlaufen ist:

Der Beginn meines Projektes war Juni 2016 und nicht Juni 2017!
Mir geht es also auch nicht anders, als den meisten anderen. So eine Aktion zieht sich halt über Jahre dahin und läuft eben neben Familie, Beruf und dem, was das Leben sonst noch so zu bieten hat.


Jetzt zum eigentlichen Thema:

Als nächstes wurde dann der Heizungskasten überholt.

Die beiden Gehäusehälften wurden entrostet, grundiert und lackiert.
Der Wärmeübertrager wurde gründlich durchgespült und anschließend
von Dichtband umschlossen wieder in das Gehäuse eingebaut.





Wir bleiben bei den Serie 3-typischen Teilen:

Der Scheibenwischerantrieb benötigte lediglich eine Reinigung und wurde mit frischem Fett versorgt.

Bilder:



Die Ausgangssituation












Weg mit dem verharzten Fett und wieder zusammengesetzt:





Auch der Antrieb wurde zerlegt und gereinigt:





Der Motor läuft unauffällig:





Die Schubstange kam auch wieder an ihren Platz:





Und nach Aufsetzen des Deckels wurde der Wischerantrieb verpackt und eingelagert.





Als nächstes ging es mit dem Lenkgetriebe weiter.

Doch davon später mehr.


Schönes Wochenende

Sven

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Super, dass du es nochmals machst...

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Finde ich auch. Bisher nur stiller Mitleser und Bewunderer, da muss ich mich irgendwann mal selbst einladen, um das Live vor Ort zu sehen. Ist ja umme Ecke.


Gruß Björn

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Hallo Freunde.

@ blackberg und Tiescher:
ich habe dieses Forum zuerst auch nur als Mitleser genutzt und solche Projekt- Themen mit Spannung verfolgt.
Und deshalb hatte ich mir vorgenommen, über mein erstes eigenes Projekt auch hier zu berichten.



Weiter ging es mit dem Lenkgetriebe.

Zuerst zerlegt und alles genau angeschaut:





Die untere Lagerschale hat eine Beschädigung in der Lauffläche:




Also werden sowohl die untere, als auch die obere Schale mitsamt den Kugeln durch die Teile aus dem Reparatursatz ersetzt.


Die Lauffläche der Lenkspindel sieht ringsherum so gut aus, wie auf dem Foto:





Die Laufflächen der beiden Spindellager waren ebenfalls in Ordnung. Hier ein Bild der unteren Lauffläche:







Der Einbau des hier so unschuldig aus dem Lenkrohr lugenden Lenkkopflagers hat mich einen ganzen Nachmittag gekostet.




Es sitzt relativ stramm im Lenkrohr, passte zunächst jedoch überhaupt nicht auf die Lenkspindel. Hier war stundenlanges, geduldiges
Abschmirgeln nötig, bis auch hier eine saubere Übergangspassung zustande kam.

Erst nach dieser Arbeit habe ich das Lager ins Lenkrohr gedrückt. Anschließend wurde die Spindel durch das Lenkrohr und das Lager gesteckt.



Hier sieht man noch mal die vor dem Zusammenbau zurecht gelegten Einzelteile des Lenkgetriebes:





Der eigentliche Zusammenbau des Getriebes ist in Landypedia und auch hier im Forum gut beschrieben.

Hier das Ergebnis:





Es wird also verpackt und wandert ins Teilelager:





Das war's für heute. Bis demnächst!

Sven

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

Werte Mitleser,

nachdem ich sowohl den Kupplungspedalbock mit Geber- und Nehmerzylinder instandgestellt habe (leider keine Fotos), war die Entscheidung gefallen,
den Rahmen zu retten. Ein sowohl hilfsbereiter, als auch zertifizierter (nach DIN EN ISO 9606....) Kollege war gerne bereit, mich durch fachkundige Schweißarbeiten zu unterstützen.

Am Rahmen war ca. 1/3 zu ersetzen (Hecktraverse, Bulkhead-Outrigger, zwei weitere Querträger und große Teile der vorderen Rahmenköpfe).




Also wurde der Rahmen gestrahlt, schadhafte Stellen herausgetrennt und durch neue Bleche ersetzt. Anschließend wurde der Rahmen grundiert und lackiert
und wanderte ins Teilelager...

5 Wochen, 50 Arbeitsstunden und ca. 1000,-€ später:




Über die schmutzigen Details dieser Aktion werde ich später noch ausführlicher berichten.

Aber jetzt gehts erst mal in den Urlaub!

Bis demnächst.

Euer Sven

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Rahmenreparatur:

Vor Beginn der Schweißarbeiten wurde der Rahmen gestrahlt. Dadurch ist es wesentlich einfacher, die Bereiche zu erkennen denen der Rost schon zugesetzt hat.



Der hintere Bereich wurde gar nicht erst gestrahlt, da hier eine neue Hecktraverse eingeschweißt werden soll.






Hier erkennt man schon ganz deutlich, welche Bereiche des Rahmens durchgerostet sind.

Es müssen ersetzt, bzw. repariert werden (Aufzählung von vorne nach hinten):

- Rahmenköpfe
- Front Steering Crossmember
- Flywheel Crossmember
- beide Bulkhead Outrigger
- Hecktraverse
- diverse Bereiche des Rahmenlängsträgers




Also ran an die Arbeit!


Nach gründlichem Vermessen wurde die alte Hecktraverse abgetrennt.



Auch die schadhaften unteren Rahmengurte wurden großzügig herausgetrennt.




Die neue Hecktraverse wurde über die Rahmenstümpfe geschoben, ausgerichtet und zunächst angeheftet.




Nachdem die Ausrichtung sorgfältig geprüft wurde, konnte die Hecktraverse entgültig eingeschweißt werden.

Auch die unteren Rahmengurte wurden durch neues 3mm- Blech ersetzt.






Das Ergebnis des ersten Reparaturabschnittes seht ihr hier:





Fortsetzung folgt....

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

Weiter ging es mit den Spritzwand- Auslegern:


Zunächst wurde der rechte Ausleger herausgetrennt und das Bulkhead mit dem linken Ausleger und den beiden Stützblechen montiert, ausgerichtet und festgeschraubt.








Anschließend wurde der neu einzuschweißende Ausleger mit dem Bulkhead locker verschraubt und zum Rahmen hin geschwenkt:



Der Ausleger passte so bündig an die Rahmenaußenseite. Deshalb wurde er stumpf eingesetzt und muss später durch ein Blech an der Rahmeninnenseite verstärkt werden.


Der Ausleger wurde so zunächst angeheftet:





Der linke Ausleger wird herausgetrennt und auf die gleiche Weise durch ein Neuteil ersetzt.

Auch hier wird zunächst geheftet:




Beide Ausleger wurden dann jeweils seitlich und an der Rahmenoberseite verschweißt.

Damit der durch den Wärmeeintrag verursachte Verzug gering bleibt, wurden diese Schweißarbeiten stückweise und wechselseitig durchgeführt.

Anschließend wurden die Schweißnähte glatt geschliffen.





Auf dem nächsten Bild sieht man den Zwischenstand.




Beide Spritzwandausleger müssen noch auf der Rahmenunterseite verschweißt und in der Rahmeninnenseite verstärkt werden.

Die mit Kreuzen und Nummern markierten Rahmenbereiche sollen noch herausgetrennt und erneuert werden.

Links im Bild erkennt man den schon bereit liegenden "Front Steering Crossmember".


Zu diesem Zeitpunkt lag der Großteil der Arbeit am Rahmen noch vor uns....


Davon demnächst mehr.

Euer Sven

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

Und weiter ging es.

Die Traverse zwischen den Bulkhead- Auslegern ("Flywheel Crossmember") und die schadhaften Stellen am Rahmenlängsträger wurden herausgetrennt.

Danach konnten die neuen Ausleger bequem von innen verstärkt werden. Auch wurden an der Rahmeninnenseite neue Blechstücke eingeschweißt.





Die Reste der alten Schweißnaht und die Überstände der eingesetzten Blechstücke wurden entfernt, um eine saubere Auflage für das neu einzuschweißende Gurtblech zu schaffen.





Das neue Gurtblech wurde Stück für Stück angeheftet und dabei in Form gebracht.





Das Gurtblech wurde dann abwechselnd rechts und links verschweißt, und zwar so, dass wieder der Wärmeeintrag nicht größer als nötig war.





Zum Schluss dieses Arbeitsabschnittes wurden die Schweißnähte verschliffen.




Als nächstes ging es mit den Rahmenköpfen weiter.

Doch davon später mehr....

bis dahin

Sven

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Moin Sven
sieht gut aus.
bis zum Serien Treffen in Wrohe hast den ja locker wieder auf der Straße.

Gruß Rolf

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Feine Bilder, alle Achtung. Bei mir steht als nächstes auch der Tausch des Front Crossmember´s an. Was macht mehr Sinn, Crossmember und Rahmenköpfe einzeln kaufen und tauschen oder lieber gleich das ganze Teil in einem ?

Gruß,
Marc