AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

Ja, habe ich überprüft. Die sind tatsächlich fest. Lose Stifte hatte ich aber bei den 11" Mintexbacken für die Duplex- Bremse des 109er's.

Die rote Feder gehört hinter den Excenter. Nur dann sitzt das Federende in der Nut des Excenter- Stiftes.
Scharf hingesehen, heppsen! Vielen Dank dafür!

Ich habe das korrigiert. Und früher (post #28) schon besser gekonnt:




Inzwischen ging es mit den Radnaben weiter.

Die Lageraußenringe wurden eingesetzt:




Hierbei wurden diesmal die Radnaben im Ofen erwärmt und die Lagerringe im Gefrierschrank gekühlt.





Anschließend wurde das innere Lager gefettet und eingesetzt. Danach konnte der Simmerring (diesmal Corteco) problemlos eingesetzt werden.

Die Radnabe wurde auf den Achsstummel aufgesetzt, das äußere Lager (ebenfalls gut gefettet) eingesetzt und die innere Achsmutter leicht angezogen:




Die Einstellung erfolgt später bei aufgesetztem Rad. Sicherungsblech und äußere Achsmutter wurden erst einmal angebracht, um spätere Sucherei zu ersparen.


So, jetzt kamen noch die Bremstrommeln an ihren Platz. Damit sind die Bremsbeläge am besten vor versehentlicher Verschmutzung geschützt.




Das war's erst mal für heute,

bis demnächst.

Sven

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Liebe Mitleser,

bevor das Etappenziel "Rolling Chassis" erreicht werden konnte, habe ich noch einige, absolut wichtige Kleinigkeiten erledigt.



Zunächst habe ich die Bremsleitungen zu den vorderen Radbremszylindern vervollständigt.

Zur deutlichen Darstellung der Leitungsführung habe ich folgende Aufnahmen gemacht:

Rechte Seite





und die linke Seite:





Anschließend wurden die Achsgehäuse und die Differentiale mit Getriebeöl 80W-90 Gl4 befüllt und die Räder aufgesetzt.


Und jetzt kann ich meine Baustelle auch mal aus der Werkstatt rollen, falls es sein muss!





Danach wurde die Kronenmutter des vorderen Differential- Mitnehmers mit dem richtigen Drehmoment (zwischen 95 Nm und 160 Nm) angezogen und mit einem Splint gesichert.
Blockiert wurde wieder mit Hilfe zweier Schrauben und eines Montierhebels.





Jetzt fehlen nur noch die vorderen Mitnehmer, und ein weiterer Abschnitt ist geschafft.

Bis dann

Sven

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Hallo zusammen,

es standen noch einige Restarbeiten auf der Tagesordnung.
Zunächst wurden die vorderen Radlager bei aufgesetzten Rädern eingestellt und die Antriebswellen vorsichtig in das Achsgehäuse eingeschoben.

Danach konnten die Mitnehmer montiert werden. Dazu wurden pro Seite folgende Teile bereitgelegt:




Die Mitnehmerschrauben wurden zusätzlich mit Loctite gesichert und mit 50 Nm angezogen:





Die Filzdichtung wurde mit der Gummierung nach außen in seine Position geschoben und die Unterlegscheibe aufgesetzt...




Die Kronenmutter wurde mit ca. 25 Nm angezogen und mit einem Splint gesichert:




So, dass war's erst einmal für heute. Als nächstes folgt die Montage von Stoßdämpfern und der Spurstange.

Bis dahin grüßt Euch

Sven

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......bitte nicht übelnehmen, aber in den letzten(?) Jahren haben sooo viele Menschen Probleme damit: so, wie das Mädchen seine, und nicht ihre Schuhe anzieht, wird die Filzdichtung in ihre Position geschoben......
danke.....
gruß
thomas
edit: ich möchte ausdrücklich hervorheben, daß ich diese Ausführungen von Dir, Sven, toll und lehrreich finde!!

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Ich wusste, dass mich das Profilbild vom Dinter an wen erinnert. Jetzt weiß ich, es ist mein alter Deutschlehrer.(Der, wo immer ihm seine rote Tinte in mein Heft geschmiert getan hat...)

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.......mein Profilbild soll Dir eigentlich signalisieren, daß ich alles ziemlich entspannt sehe.
Aber manchmal geht es eben mit mir durch.
Freut mich aber trotzdem, daß Du Deinem alten Deutschlehrer vllt. eine Chance gibst......;)
gruß
thoma

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@ thomas: ach, das passiert halt dann, wenn man den Satz schon fertig hat und sich nicht entscheiden kann, ob man Filzdichtung, Filzring oder Filzstern schreiben will...
Nach der letzten Änderung wird der Satz dann nicht noch mal durchgelesen und schon hat man ein wunderschönes Beispiel für die Zwiebelfisch-Kolumne des Sebastian Sick geliefert.

ABER, ich bin auch noch zu ganz anderen Fehlleistungen fähig:



Versehentlich habe ich mir zwei vordere Gelenkwellen gegriffen und überholt.
Einer der beiden fehlte der Faltenbalg, so ist das erst aufgefallen, als ich die beiden nach der Überarbeitung nebeneinander gelegt habe.

Die hintere Welle ist leider unbrauchbar, so dass ich da wohl auf ein Neuteil zurückgreifen muss.

Schönes Wochenende

Sven

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Hi sven, krall dir mal bei paddocks oder ausm tk die nummer für die hintere welle, und gib die bei lrdirect.com ein. Da kann man original hardy spicer wellen kaufen, die auch ziemlich günstig sind.
Zumindestens waren das unsere gedanken, die wellen sind ansich auch echt in ordnung. Irgendwann ist uns dann aufgefallen, dass wir nur versehentlich hardy spicer gelesen haben. In wirklichkeit steht da hard spicer... entweder ein tippfehler und es sind echt hardy spicer wellen, oder das ist ne miese masche für ein after market produkt... vielleicht weiß da jmd was?

Gruß Leon

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@ Leon: guter Tip, Danke!

Fortsetzung:

Es wurden noch die Stoßdämpfer montiert:




Damit der Rahmen nicht nur hin- und herbewegt, sondern auch gelenkt werden kann, wurde schon mal die Spurstange montiert
und die Vorspur zunächst grob mit dem Zollstock eingestellt.

Mit einem Spureinstellgerät wurde anschließend am hinteren Felgenrand (auf Radnabenhöhe) eine Nulljustage vorgenommen:



Um Messfehler zu vermeiden, muss man darauf achten, das Gerät nicht zu verkanten. Die Blattfedern erleichtern aber die Ausrichtung.
Schlag in den Felgen kann natürlich auch die Messung vereiteln, ich habe aber bei der Radlagereinstellung beim Drehen der Räder nichts Verdächtiges feststellen können.


Die erste Messung am vorderen Felgenrand zeigte, dass diese Einstellung mit gemessenen 3 mm Vorspur schon gar nicht so schlecht war:




Die Vorspur wurde leicht verringert und das Vorspurmessgerät am hinteren Felgenrand wieder auf Null gestellt.

Bei 2 mm Vorspur (Sollwert 1,2 bis 2,4 mm) bin ich zufrieden:





Anschließend wurden die Klemmschellen positioniert und mit 15 Nm festgezogen:





So, Freunde, diese Baustelle ist erst einmal abgeschlossen.



Weiter geht es danach mit dem Getriebe.

Beim Ablassen des Öls aus dem Schaltgetriebe kamen die Überreste von 1-2 Detent Springs und anderer Unrat zum Vorschein:




Somit muss das Ganze auseinander....

Ich werde dann bei der Getriebe-OP möglichst in Echtzeit berichten, da ich als "Getriebe-Überhol-Ersttäter" dabei bestimmt auf Rat und Expertise aus dem Forum angewiesen bin....

Bis dahin grüßt euch

der Sven

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

Moin Sven,

schöne Story.

zumindest eine der Detentsprings ist wohl irgendwo duchgegangen, da sind hoffentlich nicht zuviele Zahnräder vergnaddelt.
Die Schaltboxen müssen eh einmal auseinander, damit dann Ruhe ist. Ich bin ein paar Jahre mit einem Raushüpfendem 4. Gang gefahren(Bergab mit Anhänger)

Gruß Reinhard

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"Schlag in den Felgen kann natürlich auch die Messung vereiteln, ich habe aber bei der Radlagereinstellung beim Drehen der Räder nichts Verdächtiges feststellen können."

Damit das nicht passieren kann, sollte man die Lehre vorne unter der Blattfeder montieren, messen und dann das Chassis vorschieben, bis die Lehre hinten ist, und nochmals ablesen. Dann wandert die Beule im Felgenhorn mit und verfälscht nicht das Ergebnis.

Gruß Marc

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.....so habe ich das auch gelernt.....
gruß
thomas

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So Freunde,

weiter geht es mit dem Getriebe. Damit mein Bericht einigermaßen überschaubar bleibt, teile ich diesen in einigermaßen logische Abschnitte ein.


Teil 1: Einleitung und Getriebebremse

Da mein Projektfahrzeug nicht mehr fahrbereit war, gibt es keine Aussagen zur Funktionsfähigkeit des Getriebes.
Bekannt ist nur:
Es lässt sich im Stand schalten und beim Ablassen des Öles traten diverse Fundstücke zu Tage (siehe Post #129 letztes Bild).

Es wurde Anfang letzten Jahres bereits ausgebaut...




und erst einmal beiseite gelegt:





Damit wir alle wissen worüber hier berichtet wird:





Zuerst wurden die Schalthebel demontiert und Ausrückhebel und -lager der Kupplung ausgebaut.

Vor dem Abbau der Getriebebremse habe ich die Bremse erst einmal mit der Einstellschraube blockiert und die
Antriebswellenmuttern, die Vorgelegewellenschraube und die Hauptwellenmutter gelöst.



Blick auf die Hauptwelle durch den Deckel des Transfergetriebes: Das Sicherungsblech und die Hauptwellenmutter sahen noch unberührt aus.




Damit das auch unvermackt bleibt, wurde vernünftiges Werkzeug zum Öffnen der Mutter verwendet:




Anschließend wurde die Getriebebremse demontiert.

Trommel und Mitnehmer wurden abgenommen...




... und die Bremsankerplatte gelöst.




Die Einzelteile wurden ausgebaut und gereinigt. Federn und Bremsbacken werden später durch Neuteile ersetzt.




Die zerlegte Getriebebremse wurde bis zur Aufbereitung erst einmal verpackt und wanderte ins Teilelager.


Fortsetzung folgt....

Gruß Sven

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung



Teil 2: Gangschaltwellen und Kupplungsglocke


Zunächst wurde der Getriebedeckel abgenommen, die Federn und Kugeln der Schaltwellenverriegelung wurden geborgen und ihre Zuordnung dokumentiert.




Die Gangschaltwellen wurden herausgenommen...




... und gereinigt. Später werden die Schaltgabeln von den Wellen getrennt, um die neuen Dichtringe aufzusetzen. Bis dahin werden sie verpackt und eingelagert.




Die Verschraubung der Vorgelegewelle wurde entfernt...




Die Kupplungsglocke wurde vom Hauptgetriebegehäuse gelöst und zusammen mit dem Antriebsrad (primary pinion) und dem "ständig im Eingriff befindlichem Zahnrad" (constant gear)
abgenommen.


Nach der Entfernung des Sprengringes konnte die Antriebswelle aus dem Lager herausgedrückt werden:




Danach wurden beide Lager aus der Kupplungsglocke ausgebaut:




Die Lager wurden zur Befundung gereinigt. Sie lassen beim Drehen ein leichtes Hakeln spüren und werden deshalb durch Neuteile ersetzt.


Gleich geht es weiter...

AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

Schön sauber.

Auch die kleinen Schritte der Doku passen zu meiner sonntäglichen Aufmerksamkeitsspanne. Bitte weiter so.
Da bleibe ich dran. Habe auch noch so´ne S3-Box rumliegen...

Auf Youtube geistert das Videos eines Amerikaners rum, der extra Nuten in Deckel und Gehäuse gefräst hat, um nochmal extra O-Ringe um die Schaltstangen zu setzen.* Da sifft es ja von Haus aus schon beim hinsehen.

*Eine Idee, die hier im Forum auch schon mal durchgesprochen wurde. In irgendeinem Thread, in dem neuere O-Ring-Versionen ausprobiert werden wollten (SuFu: "X-ring" o.ä.). Kennst du aber sicher schon....

Weiter viel Freude bei der Arbeit.

(Ich gehe neidvoll davon aus, dein OP-Bereich ist beheizt...)