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Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

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    AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

    Zitat von pernod Beitrag anzeigen
    Echt, das ist Tufnol?
    Na ob es das heute noch im herkömmlichen Sinn ist, weis ich nicht. In jedem Fall ist es ein Laminat aus Harzen und Träger - Papier oder gewebtes Zeug.
    In den Originalen RAILKO Buchsen aus den 60ern war es jedenfalls Tufnol.
    Das hat ja genau die gewünschten Eigenschaften als Lager - nicht einstellbar, abriebfest, Öl und Chemieresistent.

    Aber es hat eben manchmal auch ein paar "unrunde" Stellen, an denen der obere Lenkbolzen hakeln kann.
    Und insbesondere neue Paarungen arbeiten sich frei.

    Machst Du jetzt die Lenkung fertig und zu, und fährst ein aar Kilometer, dann kann das mit dem Nachstellbedarf sehr schell gehen.

    Hat man das zusammengebaut und noch "offen" im Sinne von "beweglich, ohne Lenkung etc". kann man sich den Gefallen tun,
    und die Achsschenkel einfach ein paar Mal (also ne Viertelstunde) hin und her bewegen.
    Schön ist, wenn man dabei spürt, wie das "freier" dreht.
    Dann einmal einstellen und hoffen, dass es etwas länger eingestellt bleibt.

    Aus genau diesem Grund habe ich bei meiner Serie 2 die Konus/Feder Kontruktion wieder hergestellt.
    Die setzt sich nicht und ist besser einzustellen, weil man den Konus sauber vorspannen kann.

    In den letzten Jahren las man von reichlich unpassenden Railkos die nicht in die Chromkugeln passten, nich tief genug reingingen,
    verkanteten und einfach vom Durchmesser nicht passten.
    Auch die Anlaufscheiben die man unten rein legen soll waren ein steter Quell der Freude, von zu dick und passt nicht bis hin zu viel zu dünn war alles dabei.

    Mit dem Thema kann man sich nächtelang durch die S2 und S3 Forenabschnitte in GB lesen.

    Grüße
    heppsen

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      AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

      Tufnol scheint ein Hartgewebe ähnlich dem Pertinax zu sein. Früher wurde das Material(Glasfaser oder Papierfasern) mit Phenolharz gebunden, heutzutage mit Epoxdharz.

      Gruß Marc

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        AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

        So, Freunde,

        ich habe jetzt die Achsschenkelgehäuse jeweils 300 mal hin- und herbewegt. Der Drehwiderstand hat sich jedoch nicht geändert....

        Nun ja, dann wird er sich wohl auch nicht gleich im Fahrbetrieb verringern. Vielleicht ist die Fertigungsgenauigkeit der Railko-Buchsen inzwischen verbessert worden?


        Hier mal ein Foto der Railko- Buchse und Druckscheibe aus dem Swivel- Kit:




        Zur Passgenauigkeit der Teile:

        - Der Stahlkörper der Railko- Buchsen ließen sich sauber, ohne zu verkanten, bis zum Anschlag in die Achskugel einpressen.

        - Die Druckscheiben passten ebenfalls genau in den Boden der Buchse. Die Dicke dieser Scheiben ist gleichmäßig.



        Gruß Sven

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          AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

          Das ist doch schön! Ja, die sehen tauglich aus.
          Haben die oberen Bolzen da spielfrei reingepasst ohne Nacharbeit?

          Dann scheint sich in der Tat etwas getan zu haben. SInd die Buchsen aus dem Britpart Satz?

          Auch bei den Lenkrelais steht ja der Verdacht im Raum, dass sich die deutliche Preiserhöhung letztes Jahr in der neuen, besseren Qualität wiederspiegelt.
          Es weis nur niemand ob das Wunschdenken ist, oder ob sich wirklich was getan hat.

          Grüße
          heppsen

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            AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

            Ja, die oberen Achsschenkelbolzen passen ganz genau ohne Spiel in die Buchsen.

            Und die Railko- Buchsen sind tatsächlich aus dem Britpart-Satz.
            Die Achskugelsimmerringe aus diesem Kit sind von BJS.

            Ich habe die Simmerringe vorsichtshalber noch mal in Original- Qualität geordert.

            Sind heute angekommen:




            Und der Hersteller dieser Simmerringe ist:




            Also scheint sich bei Britpart tatsächlich etwas hinsichtlich Qualitätssteigerung getan zu haben...


            Gruß Sven

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              AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

              Andersrum - leider. Die "Originalausrüstung" bei LR kommt inzwischen von Britpart.
              Nicht immer in der gleichen Qualität wie das von BP unter eigenem Label angebotene, aber leider eben doch über die gleiche EInkaufs- und Vertriebsstruktur.
              Will sagen: LR bezieht seine Teile inzwischen über Brtpart. Das ist deren ET Logistiker.

              Gruß
              heppsen

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                AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

                Und weiter geht's:


                Zur Montage des Achskugelsimmerrings wurde die eingestellte Achskugel-Achsgehäuse- Kombination wieder vom Achsrohr gelöst.

                Die benötigten Teile wurden bereit gelegt:






                Der Achskugelsimmerring wurde im Bereich der Dichtlippe eingefettet. Der Haltering wurde nicht sofort fest geschraubt, die Achskugel wurde zunächst hin- und her gedreht,

                um den Simmerring zu zentrieren.





                Der Simmerring liegt gleichmäßig an der Kugeloberfläche an:





                Als nächstes wandert die komplette Einheit wieder ans Achsrohr. Die Teile für dei Montage werden bereit gelegt:



                Im obigen Bild sieht man den Lenkanschlag mit der an dieser Position einzusetzenden, längeren Schraube.

                Für die rechte Einbauseite ist ebenfalls der Wagenheber-Anschlag vorgesehen.

                Der Achsrohrsimmerring wird jetzt gefettet, so gut kommt man später nicht mehr ran...




                Die nach Teilenummer bestellte Schrauben- Mutter- Kombination ist sehr knapp bemessen.

                Für die unteren beiden Positionen (mit dem Wagenheberanschlag) greife ich auf längere Schrauben aus dem Fundus zurück.





                Die rechte Seite ist fertiggestellt:



                Der Lenkanschlag wird später eingestellt.

                Übrigens: der Drehwiderstand des Achsschenkelgehäuses hat sich durch den eingebauten Achskugelsimmerring von 4 kg auf 5,5 kg erhöht.



                Fortsetzung folgt....

                Grüße Sven

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                  AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

                  Moin,

                  Räusper.
                  Der Wagenheberanschlag gehört auf die Außenseite des Flansches montiert, nicht an der Innenseite. Er soll verhindern, daß ein abrutschender Wagenheber in die Chromkugel einschlägt.

                  Happy rovering - Birger
                  Land-Rover Series - serious!

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                    AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

                    So ist es richtig:




                    Lieber Birger: vielen Dank fürs Aufpassen!

                    Gruß Sven

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                      AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

                      noch was, die Bolzen aus dem Bestand - haben die den richtigen Duchmesser am Flansch unter dem Kopf? Damit schliessen die nämlich Bewegung zwischen Kugel und Flansch aus.
                      Also nicht einfach nur durchgehende Gewindebolzen nehmen. Und schon gar nix metrisches!

                      Hast Du unter dem Haltring des Chromkugel Siris etwas Hylomar oder änliches verwendet und die unteren Lenkhebelbolzen eingedichtet?

                      Grüße
                      heppsen

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                        AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

                        Nein, keine Sorge.

                        Es sind die ursprünglich in meiner Achse verwendeten Schrauben (3/8" BSF mit Schaft). Die erwiesen sich nach einer gründlichen Reinigung als nahezu neuwertig.

                        Zu Deiner zweiten Frage: ja.


                        Inzwischen ist auch die linke Seite fertiggestellt:




                        Gruß Sven

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                          AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

                          Hallo Freunde,

                          es geht weiter mit den Antriebswellen.

                          In Post #61 habe ich gezeigt, wie die verschlissenen Laufringe für das Lager und den Achsrohrsimmerring herunter genommen wurden.


                          Nun mussten als nächstes die neuen Teile aufgeschrumpft werden. Dazu wurden die Laufringe zunächst im Backofen auf 250°C erwärmt.

                          Zwischenzeitlich wurde die linke Antriebswelle schon mal in den Schraubstock gespannt.
                          Der Distanzring gleitet ohne Erwärmung locker an seinen Platz:




                          Um die im Ofen wartenden Ringe aufzusetzen, wurden ein dickwandiges Alu- Rohr und ein 1000g- Hammer bereitgehalten.

                          Mit dem erwärmten Lagerinnenring hatte ich aber ein leichtes Spiel. Er rutschte sofort in seine Position und musste nur mit einem Schlag gegen den Distanzring gedrückt werden.




                          Der Laufring für den Simmerring musste mit kräftigen Hammerschlägen in seine Endposition getrieben werden:



                          Im Bild oben sieht man noch Aluminiumspäne als stumme Zeugen dieses kurzen, aber heftigen Schlagabtausches...


                          Die Antriebswellen mussten danach erst einmal abkühlen, um für den Einbau der neuen Kreuzgelenke vorbereitet zu werden.

                          Doch davon später mehr.


                          Bis dann Sven

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                            AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

                            Vor dem Einbau der neuen Kreuzgelenke wurden die Aufnahmebohrungen in den Gabeln
                            mit 320er Schleifleinen geglättet und die Nuten für die Sprengringe sorgfältig gereinigt.

                            Vor der Montage wurden die benötigten Teile bereitgelegt:





                            Nach dem Einbau der Kreuzgelenke...




                            ... wurden die Antriebswellen vorsichtig ins Achsrohr eingeführt.

                            Anschließend wurde überprüft, ob die Gabeln der Antriebswellen genügend Freiraum im Achsschenkelgehäuse haben.
                            Die Vorgehensweise ist im WHB gut beschrieben, der Mindestfreiraum beträgt 1,2 mm.

                            Folgendes Foto soll nur beispielhaft die Platzverhältnisse im Achsschenkelgehäuse zeigen:




                            Tatsächlich sind die Britpart- Achskugeln etwas dünnwandiger als die Originale ausgeführt. Deshalb ist hier bei jeder Gelenkstellung genug Freiraum vorhanden.


                            Grüße

                            Sven

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                              AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

                              Weiter geht es mit den vorderen Bremsen.

                              Zur Erinnerung: es handelt sich dabei um die 10"-Bremse für den 88er bis 1979.


                              Die neuen Radbremszylinder wurden vorher wieder auseinander genommen, gereinigt und mit ATE- Topfmanschetten versehen.

                              Die Bremsbeläge wurden an den Enden angeschrägt.


                              Die benötigten Teile für die rechte Bremse werden bereitgelegt...




                              ... und auf die Ankerplatte montiert:




                              Für den nächsten Montageschritt liegen bereits der Achsschenkel, Dichtung, Schrauben und Sicherungsbleche bereit.

                              Auf das Achschenkelrohr wurde vorher ein neuer Laufring für den Radnabensimmerring aufgeschrumpft.


                              Da neue Radlager eingebaut werden sollen, habe ich vorher den Sitz der Lagerinnenringe auf dem Achsschenkel überprüft.

                              Heppsen hatte da schon mal schlechte Erfahrungen gemacht.
                              (http://www.blacklandy.eu/blboard/for...light=schnauze)





                              So, rechte Bremse ist mit Achsschenkel montiert:




                              Da die 6 Gewindebohrungen im Achsschenkelgehäuse Durchgangsbohrungen sind, müssen die Schrauben mit Gewindedichtung (Loctite o.ä.) eingesetzt werden.

                              Der Bohrungsabstand der Sicherungsbleche ist etwas zu groß, so dass die Bleche etwas aufgebogen werden müssen, damit es passt.

                              Beim Umbiegen der Sicherungsbleche wurde die Lackierung beschädigt. Vielleicht hätte ich die Ankerplatten mit POR15 lackieren sollen...


                              Apropos Umbiegen, die Sicherung der Halteschrauben an der Bremsbacke wurde auch nicht vergessen:




                              Die linke Vorderradbremse wurde danach auf gleiche Weise montiert:





                              So, das war's erst einmal für heute.

                              Grüße Sven

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                                AW: Projekt 88er Serie 3, Szenen einer Instandsetzung

                                Hast Du gecheckt, ob die Stifte für den Excenter in den Mintexbacken wirklich fest sind?

                                Da gibt es reichlich schlechte Erfahrungen.

                                Sonst sehr schöner Bericht.

                                Die rote Feder habe ich immer hinter dem Excenter durchgeführt.

                                Gruss
                                heppsen

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