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Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

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    Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

    Volvo hat (als erster Hersteller) angekündigt, zukünftig nur noch auf Elektromotoren zu setzen ... Und man hört jetzt verstärkt von (nach diversen Skandalen und zunehmender Luftverschmutzung durchaus berechtigten) Bestrebungen, Verbrennungsmotoren generell zu verbieten. Norwegen, Frankreich, Großbritannien ... weitere Länder werden folgen ... Das soll zwar erst ab 2025 bzw. 2040 der Fall sein, viele von uns werden da schon "biologisch abgebaut" sein und sich keine Gedanken mehr darüber machen, aber die Verunsicherung über die Zukunft des Verbrennungsmotors dürfte bei der Industrie genauso wie bei den Autofahrern zunehmen ...

    Was von diesen Bestrebungen ist sinnvoll? Die Herstellung von Unmengen von Batterien ist für die Umwelt genauso problematisch, besonders wenn im Schnitt weiterhin ein bis zwei Personen in einem Fünfsitzer sitzen. Da müsste die Mobilität generell, der öffentliche (umweltfreundliche) Verkehr, besonders auch im ländlichen Gebiet, völlig neu definiert werden ...

    Was bedeutet das erstens für vorhandene und schon in Betrieb befindliche Fahrzeuge? Soll das nur für neuzugelassene Fahrzeuge gelten? Was ist mit LKWs? Woher kommt der Strom für nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge?

    Und was heißt das zweitens für Oldtimer? Die gelten ja nicht als Fortbewegungsmittel, sondern als erhaltenswertes Kulturgut, als technischer Zeitzeuge der jeweiligen Epoche ...

    Daraus folgend stelle ich mir die Frage, wie die Chancen stehen, Oldtimer auch in Zukunft noch auf den Straßen bewegen zu dürfen. Das hat ja auch einen großen Einfluss auf den Wert dieser technischen Wunderwerke oder einfach nur schön geformten Karossen ...

    Sollte man sich darauf verlassen, dass nicht so heiß gegessen wie gekocht wird? Oder dass es noch lange keine weitreichenden Übereinstimmungen zwischen den Ländern geben wird? Luftverschmutzung macht ja nicht vor Landesgrenzen halt ... Wie schätzt Ihr diese Unsicherheiten für die Zukunft so ein?

    Einen schönen Gruß, Dietmar

    #2
    AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

    Ich versuch es mal:
    - Elektrisch fahren ist sinnvoll, denn der Elektromotor ist der bessere Motor.
    - Strom und Akkus dafür werden nicht sofort zur Verfügung stehen, darum wird es noch lange einen Mix geben.
    - Fahrverbote und auch eine Verlagerung der Schmutzproduktion machen Sinn an neuralgischen Stellen (Beispiel Stuttgart), auch wenn dadurch erst mal in Summe gleich viel Schmutz (lediglich an anderer Stelle) erzeugt wird.
    - Solange ein gewisser "Bestandsschutz" gilt, werden auch alte Fahrzeuge auf die Strasse dürfen. Die Erfahrung zeigt, dass das eher durch schlechte Ersatzteilversorgung geregelt (also von den Produzenten) wird, denn durch Gesetzeslage (also vom Staat).
    - Ein "Verbot" von Verbrennungsmotoren wird nicht gemacht, sondern eher ein "Auslaufen". Ein Verbot würde auch nicht funktionieren, denn die ganze Industrie braucht und fährt Verbrenner.
    - Über ein "Auslaufen" bestimmter Technologien muss der vernünftige Menschenverstand nachdenken, sobald er eine Schädlichkeit erkannt hat. Alleine das Nachdenken kann und soll zu Veränderungen führen, die wahrscheinlich gedachte "Verbote" sowieso obsolet machen.
    - Über Mobilität generell muss nachgedacht werden. Reisen ist aber was anderes als Mobilität. Keiner mag einen Zwang sich zu bewegen, den übt aber dieses System natürlich auch aus, weil man zu den Arbeitsplätzen kommen muss. Man muss also über "erzwungene" Mobilität nachdenken. Die freiwillige ist dann möglicherweise mit neuen Methoden schon kein Problem mehr.
    - Ich restauriere meinen LR110 mit 200Tdi auch gerade ;)

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      #3
      AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

      Hallo Dietmar,

      vorweg: Auch ich hänge an meinen Fahrzeugen und möchte sie gerne lange betreiben. Ich stehe aber der Elekromobilität nicht ganz so kritisch gegenüber und es gibt einige Dinge, der sich die Menschen annehmen mussen, wollen sie so weiter machen, wie bisher.

      1) Fossile Brennstoffe sind endlich - eigentlich ist es schon heute eine Verschwendung, einen solchen Rohstoff einfach zu verbrennen oder als Plastik ins Meer zu werfen.
      2) Der Straßenverkehr nimmt immer weiter zu und damit auch die von ihm erzeugte Verschmutzung der Luft (gilt natürlich auch für andere Luftverschmutzungsquellen wie Landwirtschaft sowie Schiff- und Luftfahrt - da muss man die momentane Herangehensweise auch überdenken).

      Allein aus diesen beiden Gründen brauchen wir in meinen Augen neue Technologien, um diese Probleme anzugehen. Ob die Elekromobilität dabei eine Lösung darstellt, kann ich natürlich nicht wirklich beurteilen, aber ich sehe ein paar Vorteile:

      1) Ein Elekrofahrzeug vor jeder Tür bedeutet, dass es eine große Anzahl dezentraler Energiespeicher gibt, um Solar- oder Windstrom zu speichern.
      2) Die seltenen Erden, die für einen Akku benötigt werden, werden nicht verbraucht - wenn es erstmal genügend defekte Akkus gibt, wird sich eine rentable recycling Industrie entwickeln.
      3) Im KFZ werden Akkus abgeschrieben, wenn sie noch einen Restkapazität von 70-80 % haben, weshalb sie andersorts noch lange weiter verwendet werden können, um einfach Energie zwischen zu speichern, bis sie entgültig recycelt werden.
      4) Ein Elekrofahrzeug gewinnt Energie zurück, wenn es verzögert - ein Verbrenner wandelt sie in Wärme um und erzeugt - wenn's dumm läuft - auch noch Feinstaub.
      5) Energie wird woanders erzeugt: Der Strom, selbst wenn es kein Solar- oder Windstrom ist, kann effizienter hergestellt werden und Abgase in stationären Anlagen besser aufbereitet werden als in möglichst kleinen mobilen Anlagen wie im PKW.
      6) Die wenigen beweglichen Teile und die modulare Bauweise von Elektrofahrzeugen sind geroße Vorteile gegenüber dem Verbrenner.

      Selbstverständlich muss die Entwicklung weiter gehen:
      1) Robuste Solarzellen: Solarzellen, die keine neuen Flächen in unserer Landschaft versiegeln, sondern sich als Fahrbahnbelag eignen - in Frankreich gibt es, glaube ich, eine solche Straße bereits zu Forschungszwecken.
      2) Kapazität von Akkumulatoren: Wenn ich mir die Entwicklung der letzten Jahre anschaue, habe ich kaum Zweifel, dass sich dort noch einiges tun wird.
      3) Kompatibilität: Es mussen Standarts zur Ladetechnik geschaffen werden - besser noch zur Entladetechnik, sowie zu Form und Einbau von Akkumulatoren. Wunschenswert wäre ein Schnellwechselsystem im Fahrzeugboden, dass an Tankstellen der leere Akkumulator von unten einfach gegen einen frischen aus einem unterirdischen Lager getauscht wird - ein Tankvorgang wäre dann ähnlich schnell, wie bei einem Verbrenner.

      Ob Oldtimer weiter auf den Straßen fahren werden dürfen, hängt nicht zuletzt von ihrer Anzahl im Straßenbild ab - Leisten sie einen hohen Beitrag zur Luftverschmutzung, wird man sie in den Städten nur noch zu Veranstaltungen sehen. Eine weitere Frage ist, werden Oldtimer noch auf Straßen erlaubt sein, auf denen die Fahrzeuge autonom und vollvernetzt fahren - dort sind sie sicherlich ein Störfaktor, den der eine oder andere loswerden möchte. Die nächste Frage ist, wohin sich die Kraftstoffpreise entwickeln, wenn die Mehrheit der Fahrzeuge erst mal elektrisch fahren. Fakt ist: Oldtimer haben keine Lobby und weder die Wirtschaft noch weite Teile der Bevölkerung und damit die Politik haben ein Interesse daran, viele alte Fahrzeuge auf den Straßen zu halten.

      Soweit meine Gedanken/Meinung zu dem weiten Thema ... ich sehe die Entwicklung duraus positiv, auch wenn mein Herz für den Verbrenner schlägt.

      Gruß

      Highlandy
      Anybody who loves whisky can't be all bad.

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        #4
        AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

        2040 als voraussichtlicher Endpunkt der Verbrennerneuzulassungen finde ich ziemlich realistisch.
        Bis dahin vergeht noch fast ein Vierteljahrhundert, und die Technologien der Elektromobilität und Energiegewinnung werden bis dahin sehr ausgereift sein.
        Ich sehe lebensalterbedingt der Thematik gelassen entgegen.

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          #5
          AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

          Zitat von Zigeuner Beitrag anzeigen
          Ich sehe lebensalterbedingt der Thematik gelassen entgegen.
          soll heissen "wir sind sowieso alte Säcke" =)

          Kommentar


            #6
            AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

            Zitat von bininkognito Beitrag anzeigen
            soll heissen "wir sind sowieso alte Säcke" =)
            Sehe ich auch so. Deshalb ist es Zeit , fahrzeugmässig sich noch mal auszuleben,die Bedingungen werden nicht besser die spritpreise werden nie wieder besser
            -
            Andy aus Teltow/ Fläming
            zu tode gefürchtet ist auch gestorben...

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              #7
              AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

              Zitat von lightandy Beitrag anzeigen
              Sehe ich auch so. Deshalb ist es Zeit , fahrzeugmässig sich noch mal auszuleben,die Bedingungen werden nicht besser die spritpreise werden nie wieder besser
              -
              Genau!
              Bin ebenfalls optimistisch, dass ich mich in meiner Lebenszeit nicht mehr groß mit der E-Motorentechnik und dem ganzen für und wider beschäftigen muss.
              Ein Rudolf kommt mir noch ins Haus und das war's dann!

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                #8
                AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

                Zitat von Nordenfan Beitrag anzeigen
                Genau!
                Bin ebenfalls optimistisch, dass ich mich in meiner Lebenszeit nicht mehr groß mit der E-Motorentechnik und dem ganzen für und wider beschäftigen muss.
                Ein Rudolf kommt mir noch ins Haus und das war's dann!
                Denk mal über einen Otto nach....;-)
                Andy aus Teltow/ Fläming
                zu tode gefürchtet ist auch gestorben...

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                  #9
                  AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

                  Zitat von lightandy Beitrag anzeigen
                  Denk mal über einen Otto nach....;-)
                  Im Zweifel lieber den Otto, den ich vor 22 Jahren zugunsten mehrerer Rudolfs verlassen habe - übrigens ohne das jemals zu bereuen - als den Elektrischen!

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                    #10
                    AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

                    Zitat von Highlandy Beitrag anzeigen

                    1) Ein Elekrofahrzeug vor jeder Tür ...
                    Mit den uns derzeit zur Verfügung stehenden Rohstoffen,
                    reicht es nichtmal für ein E-Mobil vor jeder achten Tür.
                    Einmaligen Sonnenaufgang beobachtet
                    Kein Foto gemacht,Nichts gepostet

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                      #11
                      AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

                      Da sind wohl ab 2030 Defenderfahrer wieder im Vorteil. Vor allem, wenn sie ihren Dicken mit ausreichend Zusatztanks versehen haben. Denn wenn die Zahl der Autos mit Verbrennungsmotor abnimmt, dann sind die Tankstellen die nächsten Opfer. Da ist dann der im Vorteil der zwischen Tankstops locker mehr wie 1.000km, oder besser noch 1.500km, runterspulen kann.
                      Ein ex-MOD (und auch einen 300Tdi?) könnte man ja auch beim Aldi mit Salatöl betanken. Das wird sich dann wohl bald lohnen, da mit abnehmender Tankstellendichte garantiert die Spritpreise steigen werden.
                      Ob ich mit dem Argument bei meiner Besten das OK für einen zweiten Landy bekomme?
                      :D "Hierdie bakkie vattie kakkie"

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                        #12
                        AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

                        Zitat von bininkognito Beitrag anzeigen
                        - Über Mobilität generell muss nachgedacht werden. Reisen ist aber was anderes als Mobilität. Keiner mag einen Zwang sich zu bewegen, den übt aber dieses System natürlich auch aus, weil man zu den Arbeitsplätzen kommen muss. Man muss also über "erzwungene" Mobilität nachdenken. Die freiwillige ist dann möglicherweise mit neuen Methoden schon kein Problem mehr.
                        Das ist genau der Ansatzpunkt, über den nicht nachgedacht wird und dem sich keiner aus der Politik annimmt!
                        Fortschritt ist nicht immer gut und sinnvoll, manche Schritte nach vorne führen auch in eine Sackgasse. Bei manchen Technologien / Entwicklungen hat man das spät erkannt und korrigiert. Die Entwicklung des Individualverkehrs dank persönlichem Automobils seit den 1960er finde ich in Bezug auf die Gesellschaft, ihr Wohnen, Leben und Arbeiten sehr interessant. Wenn man sich nämlich die Dörfer und Kleinstädte der 1950er Jahre anschaut, herrscht dort reges Treiben mit kurzen Wegen. Die Frage ist, was war zuerst, Henne oder Ei, Möglichkeit zur Mobilität (Auto) oder Zwang zur Mobilität (Arbeitsplatz etc.)? Ich könnte mich hier jetzt seitenlang dazu auslassen... :)

                        Meiner Meinung werden die E-Autos erst ökologisch erfolgreich, wenn sie auf das Wesentliche, den Transport von Personen und Gütern reduziert werden. Ich halte es für Unsinn, den Komfort eines modernen Pkw 1:1 auf ein E-Auto zu übertragen.

                        Ich persönlich habe noch zwo Gäule als Nahverkehrstrumpf in der Hand, ansonsten gibt es Salatöl oder den bewährten Holzvergaser. Geht natürlich nur mit rustikalen Fahrzeugen, für 99% der Verkehrsteilnehmer sehe ich schwarz! :)

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                          #13
                          AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

                          Meine Meinung: egal ob 2025 oder 2040 - bei der derzeitigen Entwicklung in Deutschland und der EU werden wir zu dieser Zeit ganz andere Probleme haben als Elektromobilität... ;)

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                            #14
                            AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

                            Zitat von Caruso Beitrag anzeigen
                            Mit den uns derzeit zur Verfügung stehenden Rohstoffen,
                            reicht es nichtmal für ein E-Mobil vor jeder achten Tür.
                            Dann hatten wir ja saumässiges Glück, dass die Leute um 1900 nicht so gedacht haben, sonst würden wir heute noch in unserer Freizeit Pferde füttern, anstatt tanken zu fahren. Für Fahrzeuge vor wievielen Haushalten hat das Öl wohl um 1900 "gereicht"?.

                            Aber wie gesagt, wenn Probleme bezüglich der erzwungenen Mobilität gelöst werden, dann reicht vielleicht sogar das für unsere Freizeitbedürfnisse, obwohl speziell bei den Akkus die Entwicklung rasend ist und lange nicht alle ausbeutbaren Vorkommen entdeckt. Beim Öl hofft ja auch jeder, dass man schon noch was entdeckt.

                            Ich verweise selten zum Manager Magazin, aber dieser Artikel ist nicht dumm:

                            Die Autonation Deutschland ist in Aufruhr: Der Bundesrat fordert faktisch einen Verkaufsstopp für herkömmliche Autos ab dem Jahr 2030. In einer Stellungnahme an die EU-Kommission verlangt die Länderkammer Vorschläge für ein Steuer- und Abgabenkonzept…

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                              #15
                              AW: Verbot Verbrennungsmotoren vs. Oldtimer-Betrieb?

                              Es könnte sich ja auch durchaus noch etwas im Bereich Brennstoffzellen/Wasserstoffmotoren bewegen.

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