nach einigem anonymen Mitlesen und "Verarbeitung" vieler nützlicher Tipps, habe ich vor ein paar Wochen
zugeschlagen und endlich meinen Landy gefunden. Seit ein paar Tagen parkt der Kollege auf der Hebebühne
und wird Stück für Stück auf die notwendige Vollabnahme und HU vorbereitet.
Es handelt sich um einen LR 88 Serie III Benziner, Baujahr 1979.
Vollabnahme deshalb, weil das Fahrzeug bisher in Deutschland noch nicht zugelassen war. "Erstbesitzer" war
die schweizerische Armee, lt. schweizerischem "Fahrzeugausweis" wurde der Wagen im Jahr 2005 "ausgemustert".
Der Wagen fand dann seinen Weg nach Süddeutschland und wurde von seinem neuen Besitzer im Jahr 2006
dem TÜV vorgeführt. Anscheinend jedoch ohne sich um die Zulassungs- und HU-Bedingungen zu kümmern.
Natürlich erhielt das Fahrzeug keine Betriebserlaubnis und die HU-Plakette wurde wegen "erheblicher Mängel"
verweigert. Es erfolgten kleinere Instandsetzugsarbeiten, so dass im dritten Anlauf die Betriebserlaubnis
erlangt werden konnte und die HU-Plakette erteilt wurde. Ich frage mich zwar, welch blinder Prüfer dort am
Werk war, denn u.a. verfügt das Fahrzeug über keinerlei Warnblinkanlage ... aber sei's drum.
Problem jedoch: Das Fahrzeug wurde nie zugelassen. Der Vorbesitzer fuhr das Fahrzeug mit roter 07'er Nummer
und wich somit zukünftigen Prüfungen aus. Aus dem Jahr 2010 existiert sogar positive Begutachtung nach
§ 23 (Oldtimer) - aber eine Zulassung erfolgte weiterhin nicht.
Zum Zeitpunkt der "Armee-Ausmusterung" wies das Fahrzeuge eine Laufleistung von 66.800 km auf, deren
Originalität ich aufgrund des allgemeinen Zustandes auch glaube, zum Zeitpunkt der o.g. Gutachten stieg der
km-Stand auf 67.900 bis letztlich im Jahre 2010 auf 69.100 km an. Übernommen habe ich das Fahrzeug nun
mit einem km-Stand von 71.300 km.
Man sieht, viel gefahren ist der ehemalige Besitzer mit dem Fahrzeug nicht, hat jedoch (laut vorliegenden
Rechnungen und Inaugenscheinnahme) ein paar kleinere Wartungsarbeiten durchgeführt bzw. durchführen
lassen. So wurde u.a. die gesamten Bremsleitungen und Radbremszylinder ausgetauscht, die Scheibendichtungen
erneuert, der Vergaser (Zenith) erneuert etc. Außerdem wurde der Innenraum "aufgehübscht" mit Sitzkissen und
-lehnen "deluxe", die Türen mit den Seitenverkleidungen versehen, ein kompletter Dämmmattensatz verbaut sowie
ein "maßgefertigter" Teppich im kompletten Innenraum verbaut (inkl. Heckbereich). Letzteres sieht ganz nett aus,
passt aber nicht zum Landy und hat zudem den Nachteil, dass man nun nicht mehr an die "Klappen / Boxen" unter
dem vorderen Sitzbereich herankommt.
Aktuell beschäftigte ich mich mit dem "Üblichen" bei Übernahme eines "neuen" Autos - einem gründlichem Check
des neuen Spielzeugs und Vorbereitung für die TÜV-Abnahme. Bis jetzt alles nur Kleinigkeiten, aber ein paar Dinge
sind mir aufgefallen und ein paar Fragen entstanden. Natürlich habe ich die Suchfunktion des Forums ausgiebig
genutzt und auch viele Antworten gefunden. Ein paar Dinge sind offen geblieben und diese Fragen würde ich
Euch jetzt gerne stellen mit der Bitte um Unterstützung:
1) An der Fahrzeugunterseite, genauer an der Kupplungsglocke, ist ein Gewinde erkennbar wo eine "Auslassschraube"
bzw. ein "Verschlussstopfen" seinen Platz finden soll - keine Ahnung wie die genaue Bezeichnung lautet. Ich weiß,
dass hier ein Verschluss hineingehört, der bei stärkeren Wasserdurchfahrten das Eindringen von Nässe in die
Kupplung verhindern soll. Dem TÜV-Prüfer zu erklären, dass diese Schraube im Normalbetrieb jedoch immer
fehlt könnte einige Schwierigkeiten bereiten. Offene Gewinde im Bereich Getriebe stoßen immer auf Misstrauen,
denn hier könnte ja tatsächlich Öl austreten ... Meine Frage: Woher bekomme ich diese Schraube/diesen Stopfen?
Ich finde einfach keine Teilenummer.
2) Die Rückfahrleuchten am Fahrzeugheck entsprechen in ihrer Form nicht den als Ersatzteil überall erhältlichen.
Meine Rückleuchten sind nicht eckig, sondern mit abgerundeten Ecken und einem Chromring versehen. Problem ist,
dass zwei unterschiedliche Gläser verbaut sind. Eines ist "geriffelt" und weitesgehend "klar" - das andere eher matt
und "gelblich vergammelt" - und zudem gerissen. Auch das mag der TÜV nicht gerne. Hat jemand eine Idee welche
Rückleuchten das sein könnten? (Habe leider gerade kein Foto da - aber vielleicht reicht die Bescheibung)
Die nächsten Fragen betreffen die Zulassung bzw. die Begutachtung:
3) Ist es richtig, dass ein Oldtimergutachten von 2010 auch heute noch seine Gültigkeit hat? Konkreter: Muss
im Rahmen einer Vollabnahme nun kein neues Oldtimergutachten erstellt werden? Irgendwo habe ich gelesen,
dass diese Gutachten 7 Jahre gültig sind ... Korrekt oder Fehlinfo?
4) Frage zur Dachlast:
Hier im Forum habe ich irgendwo gelesen, dass die zulässige Dachlast die üblichen 75kg beträgt.
Damit ist man ja sehr schnell, insbesondere bei Verwendung eines Dachzeltes und zusätzliche
Ausrüstungsgegenstände schnell ausgezählt. In meinem schweizerischem Fahrzeugausweis ist eine
zulässige Dachlast in Höhe von 150 kg aufgeführt. Welche Angabe stimmt?
5) Und letzlich zum (geplanten) Dachträger:
Ich möchte einen Dachträger montieren, jedoch nicht ein paar "moderne" Lastenträger, sondern
etwas "authentisches". Als bezahlbare Variante habe ich jedoch nur eine Version bei "Paddock"
gefunden (Nachbau) mit dem Hinweis "suit sunroof" ... ist mit Sunroof das (bei mir verbaute) Tropendach
gemeint? Und wenn ja - dieser Dachträger hat eine "Reling". Ist der Träger insgesamt so stabil, dass
man im hinteren Teil die Reling kürzen/abflexen kann, um ein Dachzelt zu montieren - gleichzeitig aber
den vorderen Teil der Reling stehen lassen kann um noch Platz für zusätzliche Ausrüstungsgegenstände
zu haben? Oder gibt es alternative (und lieferbare) Dachträger?
6) Im Fahrzeug sollen definitiv die hinteren Sitzbänke ausgebaut werden um den Laderaum voll zu
nutzen. Geplant ist zunächst eine Kompresserkühlbox fest zu verbauen. Dafür notwendig ist ein
Doppelbatterie-System. Gibt es hier im Forum Empfehlungen für ein solches System? Möglicherweise
sogar als "einbaufertigen Komplettsatz"? Wo bringt man im LR 88 die zweite Batterie am besten unter?
Bin für jeden Ausbauhinweis, möglichst mit Bezugsquelle, für einen 88'er dankbar. Für einen 109'er
findet man ja jede Menge - aber '88er eher selten. Ich bin vor vielen Jahren mehrfach für längere
Zeit mit gemieteten 4x4 (leider immer Jap-Crabs) und Dachzelten im Süden Afrikas unterwegs gewesen.
Die Dinger waren perfekt ausgestattet - Kühlbox, Zwischenböden für Gepäck, ausziehbaren "Schubladen" zwischen
den Innenkotflügeln etc. Zusätzlich waren die hinteren Fenster des Aufbaus als "Klappen" ausgeführt
um auch seitlich von außen Zugang zum Laderaum zu haben. So etwas ähnliches schwebt mir vor.
Hat so etwas schon jemand realisiert?
Vorab schon mal "Danke" für Eure Unterstützung
luporun
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