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Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreischens
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Falls der Discovery 3/4 zum Klassiker/Oldtimer wird, sollte man jetzt schon daran denken, sich die ausgebauten Baugruppen aushändigen zu lassen. Ich gehe davon aus, dass ein sehr großer Anteil der ausgewechselten EPB-Steuermodule nicht defekt waren. Zudem lassen sich diese reparieren.
Ebenso die beiden Bremsseile/Bowdenzüge. Die lassen sich nur äusserst schwer nachbauen. Wenn überhaupt.
Falls der Discovery 3/4 zum Klassiker/Oldtimer wird, sollte man jetzt schon daran denken, sich die ausgebauten Baugruppen aushändigen zu lassen. Ich gehe davon aus, dass ein sehr großer Anteil der ausgewechselten EPB-Steuermodule nicht defekt waren. Zudem lassen sich diese reparieren.
Ebenso die beiden Bremsseile/Bowdenzüge. Die lassen sich nur äusserst schwer nachbauen. Wenn überhaupt.
Grüße
Uwe
Im Normalfall lasse ich mir immer die Bauteile mitgeben oder wenigstens den defekt zeigen.
Dies ist jedoch ein Garantiefall, da hat der Garantiegeber die Hand drauf. :)
Ich glaube auch nicht das die das alte Modul überhaupt geöffnet haben.
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Um sicher zu gehen, dass sich beim Anziehen der Parkbremse (EPB) keine asymmetrischer Kräfte an den Bremsseilen/Bowdenzüge aufbauen, habe ich die Gummihalterungen/Führungen an den Berührungsflächen eingeölt. Auch sonstige mech. Einflussgrößen dürften dadurch reduziert/aufgehoben sein. Die Bremsseile rutschen äusserst geschmeidig in ihren Gummihalterungen/Hülsen.
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Hallo
Ich überlege prophylaktisch die Beläge der EPB zu erneuern. Wenn ich das System richtig verstanden habe dann fährt die Spindel bei zu großem Verschleiß der Bremsbacken zu weit raus und verkantet im Schadensfall. Ich würde einem solchen Event gerne zuvorkommen da ich mich oft im Ausland aufhalte und dann sowas gar brauchen kann.
Allerdings sind Bremsscheibe und Beläge der Scheiben noch recht gut. Theoretisch könnte ich also mit der EPB warten bis die Scheiben sowieso runter müssen. Sie funktioniert aktuell tadellos.
Die Frage ist also: kann ich die Belagstärke der Bremsbacken von außen durch eines der Löcher sehen und daraus schließen das die EPB noch eine Weile mitspielt?
Vielen Dank im Voraus
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Wenn du die inneren Bremsbacken regelmäßig nachstellst am Nachsteller so wie es im Serviceplan vorgesehen ist, dann könnten die Bremsbacken bis aufs Metall runter sein und es verklemmt sich trotzdem nix. Durch das Nachstellen bleibt nämlich der Weg den die Bremsseile ziehen müssen und der Mechanismus im Actuator gehen muss annähernd gleich.
Einfach nach WHB ein bis zweimal im Jahr je nach Laufleistung nachstellen und gut ist. Laut WHB unter schwierigen Bedingungen alle 6000km.
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Super, vielen Dank! Ich schau rein ins WHB. Wundert mich das das selbst in Bodsys Bible nicht angesprochen wird. Noch 2 Fragen: muss ich beim Nachstellen auch diesen Bed-in Prozess der EPB durchführen? Nicht einfach bei dem Verkehr hier
2 te Frage: wenn ich die EPB vor dem losfahren löse, verschleißt sie dann immer noch oder passiert das nur wenn ich mit angezogener EPB losfahre?
Viele Grüße
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Hallo.
zu 1)
Habe ich nicht gemacht. Es ist beim Nachstellen, wenn die Bremsbelege schon länger gelaufen sind, IMHO nicht sinnvoll, da sie ja schon "eingebettet/eingeschliffen" sind.
zu 2)
Ich denke, dass die Belege kaum verschleißen, da sie ja nicht wirklich schleifend (drehend) bremsen müssen. In meinem Fall war alles recht angegammelt/angerostet und mit Schlamm "umhüllt". Dieser Schlamm, der nach einer kernigen Offroadfahrt da hineingelangen kann, führt nach meiner Einschätzung zum (gemäßigten) Abrieb der Belege bei. Oder anders formuliert - ich habe das ganze Gelumpe erneuert, weil es zu stark verrostet war - die Bremsbelänge waren aber kaum abgenutzt.
=======
Wenn du das alles auf Nummer sicher machen möchtest, dann empfehle ich, die Bremstrommel (Bremsscheibe) abzunehmen. So weit ist es ja nicht so viel Arbeit: Die Bremszange muss ab (zwei Schrauben, allerdings mit einem "Spezialkopf" - vorher Werkzeug klar machen. Ich gehe da mit einem normalen Ringschlüssel bei, aber es ist ein Aussenvielzahn odgl.). Die Trommel ist dann nur mit einer kleinen Schraube gesichert (TX 25 oder so) und geht mit etwas klopfen/rütteln gut ab. Die Parkbremse muss dafür natürlich gelöst sein .
Dann siehst du, in welchem Zustand die Komponenten der Parkbremse sind. Wenn alles noch gut - dann Trommel wieder drauf und alles ist klar. Dabei kannst du dir auch klar machen, wie dieses Einstellen des Spiels eigentlich funktioniert. Aber es könnte z.B. sein, dass noch genug Bremsbelag da ist, aber alles sehr angerostet ist. Dann kannst du es ggf. demontieren, reinigen und mit Rostschutz einpinseln (ich nehme hier Owatrol), oder, als "reiche" Reparatur, natürlich alles erneuern.
Grundsätzlich ist das, was wedgev8 geschrieben hat, goldrichtig! Damit die EPB nicht verklemmt, muss das Spiel am Bowdenzug in der Trommelbremse stimmen. Der Rest ist diesbezüglich sekundär. Eventuell könnten auch noch die Bowdenzüge bzw. deren Tüllen, die in die Trommelbremse gehen, gebrochen/durchgerostet sein (so war es bei mir). Relativ sicher sind sie aber festgegammelt und zwar ordentlich. Solltest du die Trommel abnehmen, dann könntest du da nachsehen und es ggf. mit Anti Seize-Paste odgl. einpinseln oder wenigstens von außen WD40 odgl. einsprühen.
Auch könnte es sein, dass sich die Einstellung nicht durchführen lässt, wenn die Trommelbremse angegammelt ist. Dann kann die Mechanik da nicht richtig gleiten, sich um die Achsen drehen etc.
Alle Komponenten der Trommelbremse auseinander zu nehmen und wieder zu montieren ist alleridings schon recht viel Fummelarbeit, finde ich. Aber nachsehen, wie es der Trommelbremse geht, würde ich mindestens empfehlen.
P.S. Ich finde, eine Tromelbremse ist an einem Offroadfahrzeug fehl am Platze, da man sie nicht von außen reinigen kann. Die Scheibenbremsen spüle ich nach Offroadtagen mit dem Schlauch/Kärcher kräftig durch, aber in der Trommel sammelt sich unsichtbarer Gammel. Insofern ist die Parkbremse am Disco Sport besser gelöst - da wird mechanisch, mit dem gleichen EPB-Modul, wie am D3, die Scheibenbremse betätigt (oder so).
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Danke! Hab eben mal im WHB nachgeschaut. Der Bed-in Prozess ist nur bei neuer Scheibe oder Bremsbacken nötig. Also nicht beim Nachstellen. Aber hast recht, einmal reinschauen schadet nicht. Fahre jetzt schon über 20.000 km damit herum ohne sie gewartet zu haben.
Viele Grüße
Fahre jetzt schon über 20.000 km damit herum ohne sie gewartet zu haben.
Also gerade mal ein halbes Jahr ;) ? (SCNR)
Und im Ernst, noch ein Hinweis: Ich hatte den Disco zuvor in einer LR-affinen Werkstatt zur Erneuerung der Bremsbelege. Alles brav gemacht ... außer die Parkbremse. Kommt wohl öfter vor, dass man diese immer wieder ignoriert. Und ich hatte damals auch noch keine Ahnung davon, sonst hätte ich nachgefragt. Dann klemmte das EPB. Ich, weiterhin voller Vertrauen, zu der selben Werkstatt und das EPB-Modul tauschen lassen (das war deren Diagnose bzw. empfohlene Methode, ich hatte immer noch selber keine Ahnung von dieser Materie). Knapp 1000€ bezahlt. Auch hier haben sie die Trommelbremse wohl nicht angerührt (siehe später gefundener jahrealter Gammel/Rost). Die Parkbremse verklemmte dann ein paar Monate später wieder (ich habe sie kaum angerührt, nur wenn es wirklich nötig war) und liess sich irgendwann auch nicht mehr per IIDTool mittels Unjam Procedure* entklemmen. Also ging ich da selber bei ... und fand diese ganzen oben beschriebenen Schäden-durch-Ignoranz vor. Das EPB war hingegen noch sehr gut, nur das Gewinde musste zurückgedreht werden. Wäre ich wieder zu dieser Werkstatt gefahren, hätten sie mir womöglich wieder ein neues EPB spendiert und auf LR geschimpft. Uncool, oder?
* Damit kann man sich in "mittelschweren" Fällen unterwegs behelfen. Es ist aber auch ein klarer Hinweis darauf, dass die Einstellung des Spiels in der Trommel nicht stimmt und eine schwere Verklemmung droht.
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Moin,
ich möchte ebenfalls noch einen Hinweis zur Trommelbremse beisteuern. Aus meiner Sicht ist es, zumindest für den Anwendungszweck im Geländewagen, eine Fehlkonstruktion. Die früher üblichen Trommelbremsen, z. B. am 17M P5 meines Vaters, waren "Simplexbremsen". Die beiden Bremsbacken stützten sich auf einer Seite auf einem fest mit dem Belagträger verbundenen "Lager", z. B. einem angeschweißten oder eingepressten Bolzen ab. Auf der anderen Seite lagerten sie auf dem Bremsnocken oder dem doppelseitig wirkenden Radbremszylinder, von denen sie auseinander gedrückt und an die Trommel gelegt wurden. Es ergab sich dadurch je eine auflaufende und eine ablaufende Backe. Bei der auflaufenden Backe wird durch die Reibung und die Geometrie der Backe gegenüber dem festen Lager eine "Servowirkung" erzielt, die den Belag noch stärker in die Trommel presst. Bei ungünstiger Kombination aus Geometrie und Reibwert des Belags war durch die Servowirkung auch eine sofortige Blockade des Rades möglich. Bei der ablaufenden Backe tritt ein gegenteiliger Effekt ein.
Um bei Motorrädern die benötigte Handkraft zu reduzieren, baute man Duplexbremsen. Diese hatten 2 Bremsnocken und kein Festlager, so dass dadurch beide Backen "aufliefen".
Die D4-Feststellbremse ist nun ebenfalls eine soche Duplexkonstruktion, aber eine windige. Anstatt einen 2. Bremsnocken vorzusehen, hat man dort einfach das Festlager ganz weggelassen. Und zwar an der Einstellvorrichtung. Diese kann man zusammen mit den Backen hin- und herschieben. 2019-10-18_11-40-35.jpg
Im Bild ist die linke Bremse gezeigt. Da ist unten die kleine, verdreckte Rückzugfeder zu sehen, die an der bei nicht aktivierter Bremse potentiell auflaufenden Backe (bei Vorwärtsfahrt) zieht, um sie nach dem Lösen wieder von der Trommel wegzuziehen. Viel? Wenig? 1mm? Niemand weiß dass. Hängt wohl von der Menge an Gammel unter Berücksichtigung der Mondphasen ab ...
Des halb ist es wichtig, wie Uwe schon deutlich gemacht hat, dass die Auflageflächen (kleine Erhöhungen) der Backen auf dem Träger sorgfältig gereinigt und ein wenig gefettet sind.
Und die Feder darf nicht verkehrt herum montiert werden. Sonst würde sie die bei Vorwärtsfahrt in Ruheposition der Bremse potentiell auflaufende Backe an die Trommel ziehen, wodurch leichte Reibung entsteht, damit eine Servowirkung, die die Anpresskraft erhöht, was wiederum mehr Reibung ...
Hier noch die rechte Bremse: 2019-10-18_14-17-51.jpg
Ich habe da so meine Zweifel, ob die immer wieder korrekt montiert werden.
Gruß
Thomas
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
...ich glaube, meine Bremse am D3 hat diese "rostige" Feder gar nicht.
Siehe D3-WHB-Auszug: D3 WHB Ausschnitt DRUM BRAKES.pdf. Danach ist Nr. 6 die "Return Sping". Daneben gibt es die auch in den obigen Bildern sichtbare "silberne" Nr. 3, die "Adjuster Spring". Ist das am D4 demnach anders? Macht auf mich jedenfalls einen komischen Eindruck, diese schräg montierte Feder aus den obigen Bildern...
Insgesamt finde ich, dass diese Konstruktion einem Maschbauer in einem seiner Alpträume eingefallen sein dürfte. Soooo viele Hebelchen, Federchen, Achsen und sogar eine "Zahnstange". Als ob diese Parkbremse mal eine Turmuhr werden wollte ;).
Schimpfe ich da eigentlich auf JLR, oder einen der Automotive-Zulieferer?
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Die Nr. 6 "Return Spring" sieht man hier: 2019-10-18_11-40-21.jpg
Darunter das Spreizelement, in das der Betätigungshebel eingreift, um die Backen auseinander zu drücken. Die "Return Spring" soll die Backen beim Lösen der Bremse wieder bis an das Festlager heranziehen. Damit das gelingen kann, muss dadurch der Betätigungshebel wieder in seine Ursprungsposition zurückgedreht werden. Damit das funktioniert, darf wiederum der Bowdenzug nicht zu fest gegammelt sein.
Bei einer meiner Bremsen war der Betätigungshebel mit der Backe zusammen gerostet. Ich musste die Backe in den Schraubstock spannen und eine Zange zu Hilfe nahmen, um ihn wieder zu lösen.
Die Nr. 3 Adjuster Spring ist die kleine, silberne im vorigen Post. Sie hält die Backen im Einstellmechanismus zusammen und dient gleichzeitig als "Rastung" für das grobe Einstellzahnrad..
Die kleine, "rostige" Feder ist in Deinem WHB tatsächlich nicht erwähnt. Es könnte sein, dass man im Zuge der Modellpflege D3->D4 versucht hat, einen ersten Pfusch durch einen Kompensationspfusch zu beseitigen .
Man sieht, dass der Konstrukteur möglichst viele potentielle Fehlerquellen eingebaut hat, insbesondere, da es sich um ein Geländefahrzeug handelt. Und dann hat er die Bremse auch noch mit einem Steuergerät versehen, dass mit fast allen anderen spricht und bei Ausfall gerne mal die Anderen durcheinander bringt.
Immerhin liefert diese Konstruktion mit vergleichsweise wenig Betätigungskraft große Bremsleistung. Auch dann, wenn man sie nicht benötigt ...
Dass ein Zulieferer dies so im Regal hatte, wage ich zu bezweifeln.
AW: Elektronische Handbremse - Einstellen der Parkbremse inkl. Beseitigen des Kreisch
Doch, das lag bei Zulieferern im Regal. Der Aktuator ist übrigens in vielen europäischen Autos verbaut.
Im BMW X5 sogar mit einer ähnlichen Konstruktion in der Trommel/Scheiben Kombination.
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