AW: Radbremszylinder Versuche

Was ist die Quelle für deine Schlussfolgerung? Sie scheint mir nicht logisch. Bei mir kam es zu Fressen/Rost zwischen dem Kolben aus Stahl und der Lauffläche, weschalb ich die Zylinder getauscht habe. Das Alter der getauschten Zylinder konnte ich nicht bestimmen, aber vermutlich hielten sie jahrzehntelang. Der Gummi ist ja eher weich, der wird doch eher undicht, als dass er abgeschabt wird?!

Zur Not könnte man an der Stelle sicher was basteln, aber wozu, wenn ein Repsatz 1.70 € kostet? 10€ pro Manschette sind sicher übertrieben, gute Qualität muss nicht so viel kosten. Die Dinge richtig zu tun kostet oft nicht viel, aber man muss es können. Ein hoher Preis ist a priori kein Qualitätsmerkmal.

AW: Radbremszylinder Versuche

Auf meinen im Frühjahr 13 eingebauten RBZ befindet sich kein Rost, sondern nur Gummiabrieb, der letztlich zum Klemmer führte.

Der Preis sagt natürlich nichts über Qualität aus, sondern macht die Entscheidung wirtschaftlich eher schwierig, wie Du schreibst. Daher habe ich erstmal nur ein Testobjekt bestellt. Vielleicht tut sich auch noch eine bessere Quelle auf.

Ich wäre nur froh, die Lebensdauer zu verlängern, denn die Arbeit nervt und der Ausfall kommt meistens zur Unzeit.

AW: Radbremszylinder Versuche

Moin,


Räusper.
Bremszylinder vor der Montage zerlegt und mit Bremszylinderpaste wieder montiert?


Happy rovering - Birger

AW: Radbremszylinder Versuche

N'Abend Birger :).

Ja, alles bedingungsgemäß ausgeführt. Ein paar Wochen zuviel gestanden, als ich die alte Vespa überholt habe, sonst kann ich mir nicht viel vorwerfen. Vielleicht habe ich jetzt auch die "Weichteilallergie". Ich habe noch nie so einen Schund an nachgefertigten Weichteilen gesehen, wie bei unseren Autos (Beispiel Gummimanschette Untersetzungshebel). Vielleicht irre ich mich auch komplett, aber daher der Versuch eines Vergleichs der Komponenten.

Ergänzung: Der Preis ist schon mal auf € 3.58/Stück gefallen :-)

AW: Radbremszylinder Versuche

Bosch schreibt auf seiner RBZ Webseite, dass die Lebensdauer von RBZ in etwa gleich mit der Lebensdauer der (Trommel)-Bremsbeläge sei (!).

Hier noch ein interessantes Fundstück zur Lebensdauer von RBZ:

Der Sachverständige stellte im Ergebnis seiner Begutachtung fest, dass Radbremszylinder auch herstellerübergreifend regelmäßig defekt gehen. Der hier vorliegende streitgegenständliche Pkw VW Polo sei dabei bezüglich dieses Defekts nicht auffällig. Der Hersteller Volkswagen gäbe für die Radbremszylinder keine regelmäßigen Wartungsintervalle oder Austauschintervalle vor. Der Zustand von Radbremszylinder werde auch nicht bei den regelmäßigen Inspektionen geprüft. Insofern meinte der Sachverständige, dass nach seiner Ansicht bezüglich des Radbremszylinders zumindest zu erwarten sei, dass dieser eine Lebensdauer von 10 Jahren und eine Laufleistung von wenigstens 150.000 km ohne Defekt erzielen könne. Der Sachverständige bezieht sich hierbei auf die Ausführung der juristischen Zentrale des ADAC Nr. 52/2011 wonach auszuschließen sei, dass Radbremszylinder bei einer Lebensdauer von mindestens 10 Jahren oder einer Laufleistung von wenigsten 150.000 km defekt gehen könnten.

Quelle: Beitrag aus Deutsches Anwalt Office Premiumzfs 8/2016, Kein Schluss auf Vorliegen eines Sachmangels ... / 2 Aus den Gründen:

AW: Radbremszylinder Versuche

Ob der rbz x Jahre oder y km halten sollte, wird dir beim Kracher gegen die Mauer wenig helfen.
De facto sind sie auffällig geworden und es ist gut, dass es bemerkt wurde.
Kann der Abrieb nicht entfernt werden? Solange keine rostbeulen vorhanden sind, der den Gummi aufraspelt?

Wenn
- der rbz vor Einbau gereinigt
- das dot 1x jhrl. gewechselt
- das Gummi Gedöns alle 3
- beim evtl. Nachfüllen das gleiche oel verwendet wird-
ist es sehr schwer vorzustellen, dass der rbz nicht halten sollte.

Rbz sind auf keinen Fall Plug & Play Ersatzteile

AW: Radbremszylinder Versuche

Das werde ich versuchen und es sieht grds. gut aus. Als qualitätsaffines Wesen interessiert es mich aber weiterhin, wieso das Gros der RBZ weit über 100.000 km halten soll und einige "unserer" Zulieferteile bei gleicher Konstruktion bei ganz normaler Beanspruchung so schnell ausfallen.

Vielleicht waren es ja doch zwei Ausreißer. Grundsätzlich macht der Delphi ja einen sehr gut verarbeiteten Eindruck im Neuzustand.

AW: Radbremszylinder Versuche

Nun, ich "durfte" Neuteile (RBZ hinten) auch schon ein Jahr und keine 15.000km später erneuern...
Und ich war beim Einbau auch von der Verarbeitung angetan.
Die vorderen hatte ich schlechter bewertet, die sind immer noch in Ordnung.

... do stecksch ned drin...

regelmässig kontrollierende und reparierende Grüsse,
Bob

AW: Radbremszylinder Versuche

Interessante Diskussion!

Gummi kann grundsätzlich mit Kreide gestreckt werden, das verschlechtert praktisch alle Eigenschaften ausser dem Preis, den die Kreide sehr positiv im Sinne von günstiger beeinflusst. Keine Ahnung, ob in den früh verschlissenen Teilen Kreide vorhanden war, meine hielten ja lange.

Eine weitere Theorie wäre, dass unsachgemässe Topfmanschetten aus gewöhnlichem NBR bestehen. NBR ist gut geeignet für Motoröl, aber nicht für Bremsflüssigkeit. NBR ist aber viel günstiger als die Bremsflüssigkeitsbeständigen Gummis Viton/FKM oder EPDM. Gegen diese Theorie spricht, dass sich NBR in Bremsflüssigkeit mehr oder weniger auflöst, nicht abreibt. An die Besitzer von früh versagenden Bremszylindern: Ist euer "Abrieb" hart und pulverig, oder eher pastös?

Grundsätzlich finde ich eine Lebensdauer von 10 Jahren von Gummi realistisch. Unter optimalen Bedingungen wie gute Gummniqualität, wenig UV und Sauerstoff können es mehr sein. Unter schlechten Bedingungen allerdings auch weniger. Weiche Gummis (Bremsmanschetten) scheinen schneller zu altern als harte (Reifen). Ein guter Gummi wie EPDM kann 30 Jahre lang täglichen Temperaturschocks ausgesetzt sein, ein lausiger wie Silikon versagt bei gleicher Belastung nach zwei Wochen.

Das Versagen findet bei UV beaufschlagten Teilen durch Rissigkeit statt. Beispiel: Fensterdichtungen etc. werden rissig und dichten dann nicht mehr. In Flüssigkeit getauchte Gummis wie O-Ringe oder Bremstopfmanschetten versagen durch Verhärtung, sprich dem Verlust ihrer elastischen Eigenschaft. Wasserdampf ist wieder eine Kategorie für sich.

Ein Versagen durch Abrieb konnte ich in meiner Laufbahn bei bestimmungsgemässem Gebrauch noch nicht beobachten.

Grüsse

Kompressor

AW: Radbremszylinder Versuche

Moin, vielen dank für Deinen Beitrag, der "nach vorne" - in Richtung möglicher Verbesserungen weist. Mein Wissen ist noch sehr begrenzt:
- Der Abrieb ist pastös und sehr dicht, so dass er auf dem Kolben unregelmäßige Ablagerungen bildet, die Klemmer begünstigen.
- Die potenziellen Ersatzmanschetten sind definitiv aus EPDM und für den Einsatz mit Bremsflüssigkeit getestet.
- Auch namhafte Hersteller aus Deutschland sollen vor einigen Jahren temporäre Qualitätsprobleme gehabt haben, die aber längst behoben sind.

Vielleicht ist die Testmanschette am Wochenende bereits da - ich denke eine Kau- und Geschmacksprobe könnte auch weiter helfen :-)

AW: Radbremszylinder Versuche

Morgen zusammen,

na dann halte mal die da parat, beim kauen der Bremsmanschetten ;-)

Bin gespannt!

Liebe Grüsse Christopher

AW: Radbremszylinder Versuche

Ich dachte eher daran, das Töpfchen mit Marmite auszugiessen. MMMMH lecker. Sollte zeitgleich in der Post sein.

AW: Radbremszylinder Versuche

Moin

Silikon ist nicht gleich Silikon.
Es gibt ja auch mehr als eine Gummisorte ;-)

Gruß Ralf.

AW: Radbremszylinder Versuche

Stimmt, das macht es ja so undurchsichtig. Es gibt sogar aufwendigste ISO-Testverfahren für EPDM.

Heute morgen kam das Marmite und das Hohnwerkzeug. Die Testmanschette soll am Nachmittag kommen. Hier noch eine Info, die mich ohnehin demnächst noch einmal an die Bremsen schickt - aktuelle Delphi Homepage:

Springs and Clips must be replaced as within two years they lose up to 50% of their tension. Delphi recommends changing the accessories with every brake service.

Wie es Birger mir kürzlich empfahl!