AW: Getriebeölwechsel oder ggf. Spülung am Automatikgetriebe

Hallo Petzi,
ich habe das Gleiche gerade auch hinter mir: D3 2005 198000km.
Hatte seit einiger zeit Drehzahlschwankungen (durchrutschende Wandlerüberbrückungskupplung) und als erste Maßnahme dann mal das Öl einfach ohne Wanne und Filter gewechselt - leider keine Veränderungen.
Danach bin ich dann mal zu einem ZF Servicestützpunkt bei mir um die ecke gegangen und habe die Problematik am Telefon geschildert - erste Reaktion: da ist wohl der Wandler defekt...
Trotzdem Termin und Probefahrt mit angeschlossenem PC gemacht, worauf mir der Werkstattleiter dann weismachen wollte, dass die Drehzahlschwankungen vom Motor kommen müssten, am Getriebe sei alles in Ordnung. Daraufhin habe ich dann das Weite gesucht und mir gedacht: Mist musst du wohl doch selber machen.
Also die Stahl Wanne + Filter bei Island4x4 (DA2142G / LR 007474 DA2) besorgt und das Öl bei Ravenol ATF 6HP (hat inzwischen alle Freigaben und auch diverse Langzeittests zeigen keine Auffälligkeiten). Das Öl habe ich auch genommen, da ich ja nicht wusste, ob das Ganze noch zum Erfolg führt. 8L kosten 64€.

Nun zum Umbau:

Die beiden Rahmenholme unter der Ölwanne stören schon ganz schön – ich brauchte erst noch eine Knarre mit direkter Bitaufnahme, da die normalen Adapterstücke + Bit zu lang sind. Damit geht es so einigermaßen, gibt aber lange Arme...
Vor der ganzen Aktion am besten den Unterboden sehr gründlich saubermachen – das hilft nachher extrem.
Und vor dem Ablassen unbedingt testen, ob die Einfüllschraube aufgeht, sonst kann man das Ganze erst mal vergessen.
Wenn die Wanne lose ist erst mal den alten Filter mit einem Fuchsschwanz abschneiden (ist Plastik) und dann die Wanne drunter weg pfriemeln – Achtung ist noch eine Menge Öl drin, die man vorher nicht herausbekommt, auch im Filter ist natürlich noch Öl.
Da die alte Wanne mit einem O-Ring gedichtet ist, ist die Dichtfläche auch dem Getriebe bis zur Mitte total verdreckt, also sehr penibel sauber machen und alles glatt schleifen. Ich hatte das Pech, dass ich die Wanne zwei mal nicht dicht bekommen habe. Daraufhin habe ich noch mal einen neue Dichtung bestellt und diese dann erst mal mit Dirko auf der Ölwanne festgeklebt. Das hat den großen Vorteil, dass sie einem nicht dauernd bei der Montage verrutscht, da sie nicht fixiert ist. Danach habe ich noch Dirko auf der Getriebedichtfläche aufgetragen, so dass jetzt alles dicht ist.

Ich würde die Wanne nicht mehr ohne zus. Dichtmasse einbauen.



Zum Einfüllen des Öls habe ich mir eine Bohrmaschinenpumpe mit 2 kurzen Schlauchenden fertig gemacht, das funzt super.



Nun zum Ergebnis:

nach dem ersten Ölwechsel: nicht getestet

nach dem zweiten Ölwechsel: praktisch keine Veränderungen (war schon sehr frustriert)

nach dem dritten Ölwechsel: alles in Ordnung – keine Drehzahlschwankungen mehr, Schalten super



Ich hatte insgesamt 12l neues ÖL und habe bei Wechsel 2 und 3 jeweils wieder etwas von dem aufgefangenem Öl mit eingefüllt (1-2l).



Der ganze Spaß hat mich also ungefähr 270€ (+ eine 2. Dichtung) und etwas Werkzeug / Pumpe also alles in allem etwas über 300€ gekostet.

Bei ZF kostet der Wechsel min. 750€ und in diesem Fall wären noch einmal etwa 2000€ für einen neuen Wandler mit Einbau dazugekommen, da sie den mit Sicherheit sofort getauscht hätten.

Für die Aktion (ohne Dichtigkeitsprobleme) musst du allerdings schon einen Tag Arbeit einplanen.
So nun viel Spaß beim Wechseln.
Grüße Townsend

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Alle Wege führen nach Dortmund. Oben ist zwar ein alter Bericht, aber wohl immer noch zutreffend. Konnte bisher in Deinem Bereich keinen ZF Partner finden. Vielleicht lohnen sich die 550 km. Hier im Forum sind einige Berichte über ZF Dortmund. Ich muss auch demnächst mal dahin.

Viel Erfolg wünscht

Wilhelm

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Man kann auch ohne Filterwechsel ganze Öl wechseln (am Kühler anzapfen). Hier gibt es viele Bilder und Videos dazu:

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für die, die dem Russisch nicht mächtig sind aber Englisch verstehen gibt es unter www.disco3.co.uk eine Beschreibung.



Prinzip ist das gleiche. Am Kühler abzapfen und wieder einfüllen.

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Moin,

Du hast aber eine Null zuviel in den Kilometern, oder hat dein D3 wirklich 1,9Mio km drauf - Quatsch, ist in 11 Jahren nicht zu schaffen...


:]

Danke für den Dirko Tip. Dirko Grau?

Det

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Ja ne Null zu viel.
Dirko grau hatte ich.
Townsend

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ich habe jetzt rund 100.000km mit dem ravenol fluid hinter mir.
ich kann nur sagen, es funktioniert. ob das orig. öl besser oder schlechter ist, keine Ahnung.
ich wechsel inzwischen regelmäßig alle 25 tkm über ablassen an der Ölwanne. es bleibt zwar grob die
hälfte an altem öl drin, dafür ist halt das wechselintervall entsprechend kurz. bei mir kein
Problem, mach ich beim normalen Ölwechsel einfach mit. dauert ja nur ein paar Minuten.

den kompletten kit gibt's übrigens auch bei advanced factors.

AW: Getriebeölwechsel oder ggf. Spülung am Automatikgetriebe

Was mir noch eingefallen ist: die Undichtigkeit könnte auch von den Schrauben gekommen sein. Es sind bei dem Kit neue, kürzere dabei, allerdings habe ich nach dem zweiten mal Abnehmen festgestellt, dass alle Gewindelöcher jetzt oben offen sind (im Gehäuse), also keine Sacklöcher. Ob das vorher auch schon so war, weiß ich allerdings nicht.
Auf jeden Fall vor der Montage mit einem Gewindeschneider nachschneiden.

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Hab ich mal angepasst im Post oben. ;)

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Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Hilfe....man bekommt doch immer wieder gute Ratschläge und Adressen etc.
Meine Recherchen bezüglich der Wanne zeigen auf, dass es wohl Kunststoffwannen und Metallwannen für das Automatikgetriebe gibt? Spielt das bei Landy eine große Rolle? Oder muss es eine Metasllwanne sein?
Auch sind die Dichtungen entweder eine eingearbeitete Gummidichtung oder eine vollflächige Dichtung!
Ich tendiere eigentlich auf die vollflächige Dichtung....siehe auch den Beitrag von towsend mit der Dirkodichtung.
Nun werde ich ich mal die Ersatzteile besorgen und euch dann berichten, welche Malheurs mir denn alles passieren.:)
Vielen Dank für eure Unterstützung!:vD

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Es geht nur die Metallwanne, da man sonst den Filter (bei der Kunststoffwanne integriert) nicht an den Unterzügen vorbeibekommt. Dann muss man den gesamten Motor + Getriebe anheben, was extrem sche.. ist. Daher musst du den alten Filter ja auch absägen.

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Peter hat alles im Programm. Vielleicht gibt's günstigere Quellen, aber dort bekommt man immer auch die wichtigen Zusatzinfos. ;)

AW: Getriebeölwechsel oder ggf. Spülung am Automatikgetriebe

Ha, kann ich nur bestätigen und er bietet auch die Spülung an. Ich habe es machen lassen und habe jetzt ne stahlwanne und bin mit allem zufrieden.

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Hallo zusammen,

nun erstmal vielen Dank an alle für eure Infos und Tips.

Nun will ich Euch natürlich auch noch, nach getaner Arbeit, von meinen gestrigen Erfahrungen berichten.

1. Getriebeölwechsel plus Filter im Getriebedeckel klingt irgendwie herausfordernd, ist es aber de facto nicht.
2. Arbeit ist zwar ein doofes Gefummel, wenn man die Rahmenteile/Querträger drinlässt und die 21 Schrauben des Getriebedeckels abschrauben will. Hier gibt es nun am vorderen Rand und am hinteren Rand des Getriebedeckels jeweils ca. 4 Schrauben mit einem 40 Torx, die von den Rahmenquerträger ziemlich eingeengt werden.
Mein Tip hier: Besorgt Euch hier im Billigbaumarkt eine entsprechende 40 Torxnüsse. Ich habe einfach nur die Torxnuss ohne Ratsche in die Schraube gesteckt und mit einer Wasserpumpenzange kurz aufgerissen. Die restlichen Schrauben sind dann einfach zu lösen. Konnte alle dann mit den Finger herausdrehen. (War im früheren Leben wahrscheinlich mal eine Hebamme:)). Natürlich kann man auch die Querträger entfernen, aber das erschien mir dann zu aufwändig. Also lieber an den Schrauben fummeln und mit viel Ruhe und entsprechender Geduld herausdrehen.

Ich habe mir den Getriebedeckel aus Metall und Filter als jeweilges Einzelteil gekauft. Hier "Vielen Dank" für den Tip. Also ja nicht eine Wanne kaufen, in der der Filter eingeschweist ist.
Diese Vorgehensweise ist genial und kann ich auch nur so weitermpfehlen. Ihr könnt dann ganz einfach den Stutzen an der alten Wanne mit einem losen Eisensägeblatt durchtrennen, und somit die alte Wanne entfernen. Also alte Wanne Schrauben lösen, dann soweit ablassen wie möglich, von hinten mit einem guten Licht den Stutzen suchen und schliesslich simpel abschneiden.
Die neue Metallwanne ist flachdichtend, Hochtemperatursilikon (rot) drauf, Dichtung drauf, einkleben und wieder mit den 21 Schrauben festschrauben. Jetzt habt ihr allerdings bessere Schrauben, M6 mit einer 10er Nuss. Sind mir sowieso viel lieber als die Torx.

Zum Öleinfüllen:

Ich habe mir 20 Liter von Ravenol besorgt.
Mit einer Getriebeölpumpe habe ich nun zunächst einmal 3 Liter eingepumpt. Meine Frau hat dann den Motor gestartet und alle Gänge/Positionen durchgeschaltet. Dauert vielleicht 20-30 Sekunden. dann Motor wieder aus und das Öl wieder ablagelassen. Erneut war die Brühe wieder braun bis schwarz, also weg in die Tonne damit. Jetzt haben wir zwar drei Liter zum Spülen verbraucht, konnten aber damit einen Großteil aus den Schlauchen und dem Wandler herausbekommen.
Jetzt wieder Auslaufschraube verschließen und erneut einfüllen bis Öl aus dem Einfüllstutzen ausläuft, alles natürlich bei laufenden Motor, Fahrzeug abgebremst und gesichert!!!

Also nun war ich gespannt auf das Resutat. Mit dem Landy alsdann eine Probefahrt gemacht und siehe da, er läuft wieder rund, schaltet deutlich besser, irgendwie alles harmonischer.
Da die Sache einer Spülung tatsächlich so einfach ist, werde ich diese in ca. 80000 km wieder durchführen. Ich hoffe so, mein Automatikgetriebe so lange wie möglich fahren zu können.

Ein kleines Wort zu den Beiträgen zu den Temperaturen des Getriebes und des Öls beim Einfüllen. Also ehrlich bei mir hat das alles überhaupt keine Rolle gespielt, da das Getriebe kalt war, ich relativ schnell eingefüllt hatte und den Motor auch nicht unnötig lange laufen habe lassen. Somit war der Motor und das eingefüllte Öl nie mehr als handwarm bis ich fertig war. Also hier kann ich nur anmerken, dass das mit dem Temperaturmessen "ja nicht zu heiß gegessen" werden sollte.
Alles in allem
Vielen Dank für eure Hilfe und eure Tips...