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Turbolader-Wastegate ohne Funktion?

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    Turbolader-Wastegate ohne Funktion?

    Guten Morgen Forum,

    hach ja, meine Freely (2.0 DI, Bj.: 2000) und ich. Kurz zum Hintergrund:

    Für einen TD ist er m. E. ein bisschen schwach auf der Brust. Im Zuge eines defekten IRD, eines defekten Hauptgetriebes und Aluspänen im Saugrüsselsieb habe ich eine Motorkomplettrevision (KW-/Pleuellager, Ventile, Kolbenringe, ZK-Dichtung, Zahnriemen..) durchgeführt und auch sämtliche Verbrauchseinheiten (Dieselfilter) gewechselt. Der Motor läuft rund, aber der Turbo/Ladedruck kommt nach meinem Gefühl sehr spät (2.500-3.000 U/min) und auch dann eher zaghaft. Die Endgeschwindigkeit von 155 km/h erreicht der Wagen - wenn überhaupt - nur bergab mit Rückenwind (Ich weiß, es ist kein Rennwagen ;)). Das war allerdings schon vor den Arbeiten am Motor so als ich ihn im Nov. 2015 gekauft habe.
    Ich habe gestern meine Frau gebeten, bei geöffneter Motorhaube einmal mit dem Gas zu spielen - bei anderen TD's (allerdings mit elektronischer Einspritzung) hat sich beim Gasgeben immer das Gestänge der Druckdose des Turbo's (Wastegate) bewegt und damit die Klappe geöffnet/geschlossen. Bei meinem Freelander passiert gar nichts. Ich habe die Dose ausgebaut. Der Schieber am Turbogehäuse lässt sich frei bewegen. Auch das Gestänge der Druckdose lässt sich (mit deutlichem Kraftaufwand) herausziehen. Der Turbolader ist im Motorbetrieb deutlich zu hören, insofern gehe ich davon aus, dass er auch dreht und Druck aufbaut. Der Schlauch von Turbogehäuse zu Druckdose ist auch in Ordnung und die Schlauchverbindungen zum und vom Ladeluftkühler auch. Der Fehlerspeicher zeigt auch keinen Fehler i. R. des Ladedrucks an.

    Da der Freelander insbesondere nach langen Strecken im Standgas die Drehzahl nicht sauber hält (Wechsel zw. 900 und 1100 U/min), werde ich "auf Verdacht" den Luftmassenmesser tauschen.

    In einem YouTube-Tutorial habe ich gesehen, dass die Druckdose bei TDI's auf Funktion getestet werden kann, indem man den Druckschlauch abzieht und dann fährt. Wenn dann der Turbo mit voller Leistung "kommt" ist nach deren Aussage die Dose defekt.

    Frage 1: Muss sich das Druckdosengestänge bei Gasgeben/Gaswegnehmen im ausgekuppelten Zustand (also im Stand) bewegen?
    Frage 2: Wenn ja, muss es m. E. das Gestänge durch Überdruck aus der Dose herausdrücken. Wenn ich den Schlauch abziehe, dürfte sich am Ursprungszustand der jetzigen Turboleistung also nichts ändern?
    Frage 3: Hängen Luftmassenmesser und Turboleistung in einem direkten Zusammenhang? Ich meine wenn der LMM defekt wäre, dann würde der Wagen erheblich Ruckeln und gar keine Leistung bringen.
    Frage 4: Erwarte ich vielleicht einfach zu viel von einem 16 Jahre alten Geländewagen?

    Beste Grüße

    Mariner

    #2
    AW: Turbolader-Wastegate ohne Funktion?

    Frage 5: Angenommen der LLK ist defekt (hat einen Riss), sodass der Ladedruck dort abpfeifft (und die geringe Motorleistung erklären würde) - würde sich dann auch das Gestänge der Wastegate-Dose nicht bewegen (weil ein Überdruck gar nicht abgeregelt werden muss)? Das würde natürlich auch das "Rauschen" im Motorraum erklären, obgleich alle Schlauchverbindungen fest und dicht sind..
    Frage 6: Gibt es einen raschen Weg, den LLK auf Undichtigkeit zu prüfen?

    Oh man :(

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      #3
      AW: Turbolader-Wastegate ohne Funktion?

      Hallo

      Den LLk kannst du Testen.
      Lüfter demontieren (wenn du einen Elektrolüfter hast, reicht es die Sicherung zu ziehen).
      Dann mit Seifenlauge (Wasser mit etwas Spüli) den LLK einsprühen.
      Motor starten und etwas Gas geben.
      Ist der LLK undicht entstehen Seifenblasen an der Leckage.

      Gruß Ralf.
      Nachher ist man immer Schlauer......

      Kommentar


        #4
        AW: Turbolader-Wastegate ohne Funktion?

        Zitat von marsulandy Beitrag anzeigen
        Hallo

        Den LLk kannst du Testen.
        Lüfter demontieren (wenn du einen Elektrolüfter hast, reicht es die Sicherung zu ziehen).
        Dann mit Seifenlauge (Wasser mit etwas Spüli) den LLK einsprühen.
        Motor starten und etwas Gas geben.
        Ist der LLK undicht entstehen Seifenblasen an der Leckage.

        Gruß Ralf.
        Danke! First Thing I'll try at the Weekend!

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          #5
          AW: Turbolader-Wastegate ohne Funktion?

          zu 1. Die Turboverstellung ist lastabhängig. Im Stand fehlt der Fahrwiderstand und der Motor jubelt sofort hoch. Es kann, muss aber nicht, zu einem kleinen Zucken an der Turboverstellstange im unteren Drehzahlbereich kommen.
          zu 2. Das musst Du im WHB nachlesen. Es gibt Überdrucksysteme, die die Bypassklappe durch Überdruck öffnen und welche, die die Klappe schliessen.
          Zu 3. Der LMM bestimmt primär die Einspritzmenge. Das Gaspedal die Last(anforderung). Die Stellung der Bypassklappe wird durch Drehzahl und Lastanforderung bestimmt. Da der LMM vor dem Turboeinlass angeordnet ist, meldet er immer die Luftmasse, die tatsächlich angesaugt und verdichtet wird.
          Wenn der LMM verschmutzt ist, meldet er zuwenig Luftmasse und der Motor läuft (noch) magerer.
          Zu 4. Nein, alle Luftführungsleitungen und Schläuche müssen dicht sein. Die Geber dürfen altersbeding nicht allzusehr "driften" und das Axialspiel der ESP muss noch innerhalb der Verschleissgrenze liegen.
          Zu 5. Das elektrische Taktventil der Bypassregelung wird nicht vom Überdrucksensor in der Ansaugbrücke geregelt, sondern von Lastanforderung (Gaspedalstellung) und Drehzahl.
          Zu 6. Wenn der Motor unter Volllast stärker raucht, ist irgendwo etwas undicht, v.A. wenn man ein Pfeifen schon hört.


          Servus! pCelly
          Do not open Windows ;)

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            #6
            AW: Turbolader-Wastegate ohne Funktion?

            Servus pCelly!

            Erneut herzlichen Dank für fundierten Rat!
            Der Wagen raucht übrigens gar nicht.

            Grüße

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              #7
              AW: Turbolader-Wastegate ohne Funktion?

              Hallo Mariner !

              Wenn der Motor überhaupt nie raucht, ist die Luftführung ab Turbolader - auch der LLK - höchstwahrscheinlich dicht.

              Pfeiffen könnte da aber noch angesaugte Falschluft am Laderanschluss, oder bis zum Luftfilter. Wenn nach dem LMM noch Falschluft angesaugt wird, meldet der LMM natürlich zuwenig und der Motor läuft noch magerer.

              Jetzt habe ich selbst ins WHB (EDC) geschaut: Der Turbodruck wird rein pneumatisch auf 1,2 bar gehalten. Bei einem höheren Druck öffnet das Regelventil die Bypassklappe.
              Wenn die Bypassklappe aber durch Abgasverkrustungen in Stellung offen, oder halboffen klemmt, also durch Federkraft nicht mehr ganz geschlpssen werden kann, steht die ganze Turboleistung bei niedrigeren Drehzahlen nicht zur Verfügung. Durch händisches Bewegen der Turboklappe lässt sich eine Verkrustung meistens abkratzen.

              Bei Dir könnte aber auch der Ansaugdrucksensor (schon immer) ausgefallen sein. Auch ein Kabel-/Steckerfehler, eine aufgescheuerte Druckleitung wäre möglich. Dann wird die Einspritzmenge auf 22mg/Hub begrenzt (normal sind 1 mg, Leerlauf, bis 45 mg Volllast).

              Bei Leistungsminderung unter Volllast wäre auch ein hängendes AGR Ventil denkbar.

              Beim L-Motor lässt sich der Fehlerspeicher des ECM auch ohne TestBook auslesen. Das Diagnoseprogramm wird eingeleiet, wenn vor Einschalten der Zündung die Diagnoseleitung (K-Line) mit Masse verbunden wird. Die MIL gibt nach Einschalten der Zündung dann Blinkcodes aus.
              Am OBD Stecker z.B. wäre Pin 7 (gelb-rosa) mit Pin 4 (schwarz) zu verbinden.


              Servus! pCelly
              Do not open Windows ;)

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