Ich befuhr heute bei herrlichem Sonnenschein die B51 durch Hattingen, als mich ein Getriebeschaden beim Fortsetzen meiner Fahrt hinderte.
Da stand ich jetzt auf Hattingens vierspuriger Hauptverkehrsader und behinderte nicht minder den Verkehr, da ich auch noch relativ nah vor einer Rechtsabbiegerspur stand.
Naja, das musste ja irgendwann mal kommen, also schön Warnblinklicht angemacht und überlegt was nun zu tun sei.
Meine Frau und Constantin anrufen war das erste an das ich dachte, da ich wusste das ich kein Warndreieck dabei hatte.
Gesagt – getan.
Der nächste Gedanke war, die kleine Serie mal eben an die Seite zuschieben, vielleicht sogar über die Kreuzung hinweg, die ich sonst vor ihr stehend, blockiert hätte.
Nach recht kurzer Zeit war mir klar, das auch die nur ganz leichte Steigung, das Unterfangen für eine Person behindern, wenn nicht gar unmöglich machen sollte.
Sollte aber doch kein Problem sein, bestimmt hält gleich jemand an und hilft dir, dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch.
Vorbei fuhren mehrere SUV, vom Garten und Landschaftsbau oder der Klempnerei um’s Eck, mehrere Krankenwagen, unzählige Pkw, Handwerkerkutschen und sogar ein Defender 90.
Gehalten hat davon kein einziger.
Vielleicht lag es ja an meinem englischem Kennzeichen, welches immer noch an Trinitys Hintern klebt.
Als meine Frau dann eintraf, fiel es mir immer noch nicht richtig leicht meine Trinity zu bewegen, aber es ging mit zwei Händen am Heck deutlich besser als mit einer Hand am Türrahmen und der anderen am Lenkrad.
Und es gesellte sich ein extra herbei geeilter Schüler dazu.
Jetzt war es noch ein bisschen leichter.
Als plötzlich hinter uns die Polizei auftauchte, legte ich mir schon eine Ausrede für die nicht vorhandenen Papiere zu Recht.
Dies brauchte ich dann zum Glück nicht, da der dem Einsatzwagen entstiegene Polizist Anstalten machte beim Schieben zu helfen.
Dann wird’s ja noch ein bisschen leichter und wir sind gleich über die Kreuzung, irrte ich mich.
Es wurde nicht leichter, da der helfende Polizist nur seine linke Hand an den Wagen gelegt hatte (ich will nicht wissen, was der sich gedacht hatte), aber nicht schob.
Wahrscheinlich wollte er nur vermeiden, das Passanten ein schlechtes Bild der Polizei bekommen, wenn sie einfach vorbeifahren.
Dafür liefen dem Helfer und mir der Schweiß in Sturzbächen den Rücken herunter.
Der Polizist zeigt uns dann aber noch die Stelle bis zu der wir schieben müssten, bevor er sich verabschiedete.
Als wir diese erreichten traf auch Constantin ein, um mich und meine Trinity dann abzuschleppen. Vielen Dank nochmal!
Das bei der Aktion, meine Trinity durch das Hattinger Hügeland zu schleppen, der Kühlerschlauch bei Constantins 109er platzte und wir beide Wagen mit dem Trecker zurückbringen mussten, ist allerdings eine andere Geschichte.
Was mich aber bis heute Abend beschäftigt:
Die ganze „Aktion“ dauerte ca. 20 Min. und fast niemand fühlte sich veranlasst zu helfen.
Das ist vielleicht nicht ausländerfeindlich, aber auch bestimmt nicht ausländerfreundlich.
Das stößt mir richtig übel auf.
Liebe Grüße,
christoph
Fotos trotzdem.
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