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Frage Zylinderkopfdichtung

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    Frage Zylinderkopfdichtung

    moin, ich habe vor ca. 1 Jahr nen Traktor (Normag Faktor Bj.56; 1-Zyl., wassergekühlt, 15PS) restauriert.
    Den Zylinderkopf habe ich nicht wie in der Bedienungsanleitung steht nach einem warmlaufen nachgezogen, bei der Motormontage kam mir das angegebene Drehmoment schon hoch vor, daher habe ich es gelassen.
    Jetzt nach ein paar Monaten (der Traktor läuft nur sehr wenig) ist die ZKD hin (Druck im Kühler).

    Wie versteht denn ihr die Angabe in der Bedienungsanleitung:



    Sollen die Zylinderkopfschrauben in warmem Zustand nachgezogen werden oder kalt nachdem der Motor mal warmgefahren wurde??

    #2
    ganz grundsaetzlich werden kopfschrauben immer bei betriebswarmer machine nachgezogen!
    genauso wie auch ventile immer warm eingestellt werden ...

    alles andere ist voelliger quatsch, und fuellt die konten der werkstaetten.
    schliesslich sollen beim loesen und nachziehen der kopfschrauben auch verspannungen durch erwaermung vermindert werden, wie soll das bei kaltem motor funktionieren?

    kannst ja mal bei einem stossstangen-motor ventile einstellen und dann warm nachmesssen - du wirst dich wundern ...

    ... wer z.b. beim 200er tdi die ventile kalt einstellt (wie glaube ich sogar von land-rover vorgegeben) darf sich spaeter ueber verbrannte ventile nicht wundern.
    gruss
    andreas

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      #3
      leider bin ich nicht der kopfdichtungsfanatiker, das muss ich ehrlich zugeben. aber gelernt hab ich es auch mal.
      das nachziehen der kopfschrauben hat den hauptgrund, daß alle bauelemente sich im betrieb aufgrund ihrer elastizität anpassen. sprich: es ist in der tat alles ein bissel verzogen und "scheps". aber das macht nix, es findet sich.
      die technik des motors ist ausreichend robust, um das abzukönnen.
      problem: nach dem ersten Einsatz und dem "sichfinden" der bauteile haben die anzugskräfte der schrauben nachgelassen. kleine verunreinigungen in den gewinden haben sich eingedrückt, die schrauben haben sich gedehnt (ja, das IST so) und vor allem: die kopfdichtung ist verdichtet worden, sprich, sie ist nun nach dem ersten einsatz etwas dünner geworden, die klemmkraft kopf zu block hat nachgelassen.
      ob man die schrauben kalt oder warm nachzieht ist weniger relevant. warm ist VERMUTLICH etwas besser. wichtig ist, DASS man sie nachzieht!
      und genauso ist es wichtig, die montageanzugsmomente einzuhalten. sie sind hoch!
      aus gutem grund. die kopfdichtung muss so stark verpresst sein, dass die standigen verpuffungen der maschine sie nicht durchdrücken können. das sind enorme kräfte!
      die hohen anzugsmomente sind deshalb auch stufenweise auszuführen. Mit 80 Nm zieht man keinen Kopf "krumm", aber mit 240, wenn mans nur an einer schraube macht, solange die anderen noch locker sind!

      der vergleich mit der ventileinstellung ist vom prinzip her richtig, nur darf man nicht vergessen, daß ein ventil ein bauteil ist, welches temperaturen von 400-500 bis zu 600 Grad aushalten muss. gute ventile funktionieren noch im kirschrot-glühenden zustand. der motor drumrum hat 80-100 grad. das sind unterschiede!
      die dehnung der kopfschraube zu motor und kopf darf man in diesem bezug nicht überbewerten.

      der wüstenfuchs

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        #4
        Wichtig beim "Nachziehen" (es ist eigentlich gar kein "Nachziehen" sondern ein "erneut Anziehen") der Kopfschrauben ist, dass Du sie vorher leicht lockerst (viertel Umdrehung) und dann auf das vorgegebene Drehmoment anziehst.

        Ich ziehe meine Motoren immer kalt nach.

        genauso wie auch ventile immer warm eingestellt werden ...
        ?? Das macht doch gar keinen Sinn! Sicher wirst Du dann kein Problem mit verbrannten Ventilen haben, aber dafür Pitting auf dem Ventiltrieb, denn Du hast ein "Hammerwerk" durch zu grosses Spiel drin.

        Das Ventilspiel soll gewährleisten, dass die betriebswarme Maschine durch die thermische Ausdehnung einen formschlüssigen Ventiltrieb hat. D.h. bei warmer Maschine ist im Idealfall (so gut wie) kein Ventilspiel mehr vorhanden und der gesamte Ventiltrieb läuft mit formschlüssiger Bewegung und damit minimiertem Verschleiß.

        Natürlich gibt es auch Hersteller, die eine Einstellung bei warmer Maschine vorschreiben, aber das ist eher selten.

        Sigi

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          #5
          Moin,

          z.B. Land-Rover beim 6-Zylinder...

          Happy rovering - Birger
          Land-Rover Series - serious!

          Kommentar


            #6
            Original von Sigi_H
            Wichtig beim "Nachziehen" (es ist eigentlich gar kein "Nachziehen" sondern ein "erneut Anziehen") der Kopfschrauben ist, dass Du sie vorher leicht lockerst (viertel Umdrehung) und dann auf das vorgegebene Drehmoment anziehst.

            Ich ziehe meine Motoren immer kalt nach.

            genauso wie auch ventile immer warm eingestellt werden ...
            ?? Das macht doch gar keinen Sinn! Sicher wirst Du dann kein Problem mit verbrannten Ventilen haben, aber dafür Pitting auf dem Ventiltrieb, denn Du hast ein "Hammerwerk" durch zu grosses Spiel drin.

            Das Ventilspiel soll gewährleisten, dass die betriebswarme Maschine durch die thermische Ausdehnung einen formschlüssigen Ventiltrieb hat. D.h. bei warmer Maschine ist im Idealfall (so gut wie) kein Ventilspiel mehr vorhanden und der gesamte Ventiltrieb läuft mit formschlüssiger Bewegung und damit minimiertem Verschleiß.

            Natürlich gibt es auch Hersteller, die eine Einstellung bei warmer Maschine vorschreiben, aber das ist eher selten.

            Sigi
            ... tuerlich macht das sinn 8)

            bei meinem 200er tdi habe ich (nach vorschrift) die ventile immer kalt eingestellt (0.25?), die waren warm dann immer stramm bis viel zu stramm (< 0.05!) und das merkte man dem motor auch an ...

            ... warm soll der ein spiel von 0.1 haben, das habe ich dann warm eingestellt und dann war's auch gut.

            (bitte nicht auf die werte festlegen, die habe ich nicht mehr 100% im kopf ;) )
            gruss
            andreas

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              #7
              @krahni

              Also, ich laß mich ja gerne belehren, aber 5/100 mm Spiel bei Betriebstemperatur sind doch genau richtig! Damit bleiben die Ventile dicht und Du hast eine formschlüssige Bewegung, ohne daß irgendwas im Ventiltrieb abhebt und hämmert.

              Wie hast Du das Deinem Motor denn angemerkt?

              Als alte Faustregel gilt übrigens auch, daß bis zu 10% mehr Ventilspiel ein wenig Leistung bringt (weil die Ventilbeschleunigung höher und damit der Füllgrad besser ist) ohne den Ventiltrieb zu beschädigen.

              Nach Deinen Zahlen hätte Dein Motor durch die therm. Ausdehnung ca 2/10 mm "aufgefressen. Das denke ich ist richtig so.

              Wenn Du 1/10 mm Warmspiel haben willst, dann bräuchtest Du doch nur 3/10mm kalt einstellen und schon ginge es ... ohne heisse Finger :D :D

              Aber wir hatten uns wohl falsch verstanden. Ich habe erst gedacht Du wolltest die vorgeschriebenen 0,25mm warm einstellen. Das wäre mit Sicherheit schädlich.

              Sigi

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