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angefressene Kipphebelwelle

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    angefressene Kipphebelwelle

    Moin,
    in Fortführung des Themas unseres kolumbianischen Forumsfreundes "flyhigh" kann ich aus eigenem aktuellen Erleben Bilder beisteuern. So sieht meine Kipphebelwelle (2.25er Benziner) an allen 8 Lagerstellen aus:
    DSCI2265.jpgDSCI2277.jpg
    Es fehlen ca. 0,7 mm auf den unteren 180 °. Die Buchsen im Kipphebel können da mithalten:
    DSCI2270.jpgDSCI2274.jpg
    Im Gegensatz zu Kolumbien sieht die Ersatzteilversorgung hier ja glänzend aus. Die Buchsen im Kipphebel scheint es wohl nicht separat zu geben ... also 8 neue Kipphebel? Ächzzz :(
    Dennoch folgende Fragen: Was ist diese kleine erhabene Stelle in der unteren Buchsenfläche, offenbar härter als das umgebende Material und in allen Kipphebeln zu finden? Und - last not least: Der Motor hat etwa 120.000 km drauf - handelt es sich hier um "normalen" Verschleiß oder akuten Ölmangel? Haupt- und Pleuellager sehen unverdächtig aus.
    In Erwartung euren Trostes

    Georg

    #2
    AW: angefressene Kipphebelwelle

    Nein, das ist kein normaler Verschleiß. Die harten Metallteile auf den Laufflächen sind Reste der abgehobelten Welle. Es muss kein aktueller Schaden sein, das kann auch durchaus auf einen Mängelzeitraum in der Vergangenheit zurückzuführen sein. Aber immerhin, es ist mal wieder ein Beweis für die Klaglosigkeit der 2,25er mit maschinenverachtender Vernachlässigung umzugehen. La Garde meurt mais ne se rend pas.

    Mögliche Ursachen:
    - Zu geringer Öldruck
    -- Blockaden in der Leitung (z.B. Falsche Montage des Geleges und in Folge verquetschte Steigleitungsrohre, Dreck, falsche Montage der Wellen)
    -- Verluste in der Leitung (z.B. Fehlende Dichtungen an der Steigleitung, fehlende Stopfenschrauben, etc.)
    - Zu altes Öl

    Welle und Hebel tauschen, dabei
    - Steigleitung ausblasen
    - Dichtungen tauschen
    - Steigleitungsrohr in Gelegefuß kontrollieren und ausblasen
    - auf korrekte Ausrichtung der Wellen achten.
    - Mit Druckluft kontrollieren, dass der Druck nur an den Löchern der Kipphebel entweicht.

    Grüße

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      #3
      AW: angefressene Kipphebelwelle

      Ich schließe mich Guidos Meinung voll an. Mein Motor hatte nach 400000km weniger Verschleiß. Ich habe den Wagen aus Erstbesitz und er hatte regelmäßig alle 6000km Service bekommen.
      Auf jeden Fall die Ölversorgung und Ausrichtung der Kipphebelwelle gemäß Handbuch checken. Übrigens gibt es die Buchsen einzeln, einfach mal die Verdächtigen abfragen. Ich habe bei John Craddock welche gefunden, ggf. bei Turner fragen.

      Grüße
      Udo

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        #4
        AW: angefressene Kipphebelwelle

        Ausrichtung der Welle war i.O. (Bohrung nach unten). Da der Motor schon 20 Jahre steht, finde ich naturgemäß überall Schlamm. Alle erreichbaren Bohrungen lassen sich jedenfalls durchblasen. Die Ölpumpe hab ich noch nicht gecheckt. Turner bietet ein "Rocker Set" für 120 Pfund an - aber 40 EUR Porto??? Craddock bietet "Bush Valve Rocker" an, aber nur bis Suffix "B 110". Was heißt hier 110? Meine Motornummer endet mit "J".
        Danke für jede Hilfestellung.

        Georg

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          #5
          AW: angefressene Kipphebelwelle

          Suffix B der 5-fach gelagerten Motoren ist gemeint, also passt auch bei dir.
          Eine passende Reibahle brachst du auch noch, sonst klemmen die Buchsen auf der neuen Welle.

          Grüße
          Udo

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            #6
            AW: angefressene Kipphebelwelle

            Da der Motor schon 20 Jahre steht, finde ich naturgemäß überall Schlamm.
            Der Schlamm hat nichts mit dem Nichtbetrieb zu tun. Schlamm bildet sich nicht durch Lagerung. Schlamm bildet sich durch altes Öl, mangelnde Wartung und Serviceintervalle im zeitlichen Abstand t gegen Unendlich.
            Ausrichtung der Welle war i.O. (Bohrung nach unten)
            Die Ausrichtung der Bohrung nach unten sagt wenig aus. Welcher? Die Wellen haben drei Bohrungen: Öl-Austrittsöffnungen (durchgehend oben unten) und Öffnungen für die Justierschrauben (oben) Ölzufuhr (unten). Das wäre nicht die erste welle, mit den Justieröffungen nach unten.
            Abgesehen davon muss der heutige Befund nichts mit der Ursache zu tun haben. Möglicherweise hat ja in der Vergangenheit schon eine kundige Hand da dran gefasst.

            Grüße
            Zuletzt geändert von Gast; 08.03.2015, 12:17.

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              #7
              AW: angefressene Kipphebelwelle

              Gruselig. Als hätte jemand eine Handvoll Sand da rein geschmissen.
              Viele Grüße von Pascal aus der Geschlossenen
              كنت غبية

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                #8
                AW: angefressene Kipphebelwelle

                Ist wie bei der Mafia: Nicht schmieren reicht schon um umgehend ziemlich angefressen auszusehen...

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                  #9
                  AW: angefressene Kipphebelwelle

                  Wie muss ich mir das mit dem Buchsentausch in den Kipphebeln vorstellen (falls ich's mache...): alte Buchse mit passendem Dorn raustreiben/pressen, neue Buchse reindrücken, aufreiben und gut? Gibt es einen erkennbaren Grund, warum die Buchsen kein Einzelteil laut Teilekatalog darstellen?

                  Georg

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                    #10
                    AW: angefressene Kipphebelwelle

                    Den Grund gibt es, die meißten Werkstätten haben nicht die Zeit, oder das Werkzeug dafür und tauschen komplett.
                    Wenn die Druckfläche auch schon eingeschlagen ist, sollte man sowieso überholte oder neue Kipphebel nehmen.

                    Grüße
                    Udo

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                      #11
                      AW: angefressene Kipphebelwelle

                      Dorn raustreiben/pressen, neue Buchse reindrücken, aufreiben und gut?
                      Im Prinzip ja. Die Ausrichtung ist noch wichtig, da die Buchsen ölführend sind. Und beim Aufreiben sollte man wissen, was man tut. Das ist nicht wie wie das übliche Land-Rover-Serie-Lego und wenn man das das erste Mal oder nur gelegentlich macht ist man schnell im Spiel und darf von vorne anfangen.

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                        #12
                        AW: angefressene Kipphebelwelle

                        Ölbohrung bohren nicht vergessen. In Genuine Buchsen sind die "normalerweise" noch nicht drin.

                        Gruß
                        Heppsen

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                          #13
                          AW: angefressene Kipphebelwelle

                          Ich kenne die nur mit Bohrung. Aber so oft hatte ich die auch noch nicht auf dem Tisch. Allerdings ergibt eine kleine Googelei auch nur Neuteilabbildungen mit der Bohrung. Ach ja, was ein kleiner Blick in die Literatur ergab: 247614 ist die Nummer für Petrol. Bestens verfügbar.

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                            #14
                            AW: angefressene Kipphebelwelle

                            Moin,
                            die Bohrungen sind vorhanden, aber der Durchmesser ist noch nicht komplett aufgebohrt, weil man die so genau nicht im Kipphebel positioniert bekommt.
                            Deswegen musste ich meine nach dem EInpressen noch auf den richtigen Lochdruchmesser aufbohren. Jedenfalls errinnere ich das so? Ist schon >10 Jahre her muss ich zugeben....
                            Und es war ein Diesel..... und es war nicht mal mein Motor - (Roehrich: "wie wär datt denn? wär dat so? odda wwär dat so? tüddüdüdüdü"----)

                            Gruß
                            heppsen

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                              #15
                              AW: angefressene Kipphebelwelle

                              Wenn man erstmal die Nummer hat, geht alles wie von selbst: in der Tat bestens verfügbar, sogar in Deutschland. Da das Auspressen problemlos geht, werde ich mal den Weg des Buchsenwechsels gehen. Es gibt so viel zu lernen. Und neue Kipphebel kaufen kann man zur Not immer noch. Danke für eure Unterstützung! :)

                              Georg

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