AW: Teilenummer der sehr seltenen Korkenzieherpleul ???

wie geht denn so was??

AW: Teilenummer der sehr seltenen Korkenzieherpleul ???

Oh geil. Darf ich das haben für die Katastrophenteilesammlung? Bitte bitte :vD

Sowas passiert, wenn der Kolben final frisst und stehen bleibt, die Kurbelwelle aber noch unbedingt weiter will.
man müsste sich die Kolben anschauen, um zu erkennen warum das passiert ist.

Gruss
heppsen

AW: Teilenummer der sehr seltenen Korkenzieherpleul ???

Moin,

Wasserschlag z.b.

Gerne wird das Pleuel auch krumm, wenn das Pleuellager frisst. Allerdings ist es dann unten meist blau und das Pleuel erblickt in der Regel das Tageslicht....


Gruß Reinhard

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Wasserschlag kann gut sein. Pleuel fressen kann ich mir bei einem so neidrigtourigen Motor wie dem Landrover 2,25 nicht vorstellen. Also das Schadensbild passt hierbei nicht zum Lagerschaden. Das passiert eher bei hochtourigen Motoren und hat dann die bechriebenen Folgen - gerne mal ein Loch im Block.

Gruss
heppsen

AW: Teilenummer der sehr seltenen Korkenzieherpleul ???

Moin,

der Landymotor ist eigentlich garnicht so niedertourig, die Kiste dreht genausohoch wie ein Oppel oder Mercedes.....

Aber das Schadensbild passt wirklich nicht zum Lagerschaden. Das geht auch bei LKW Motoren ganz prima, sobald der Öldruck weg ist.....
Als erstes reibt die Lagerschale - Als nächstes verlötet sich das Lagermaterial an der Kurbelwelle - Jetzt dreht sich die Schale mit der Kurbelwelle im Pleuel - Die Rückseite der Schale ist Stahl und bringt das Pleuel zum Glühen - Jetzt wird das PLeuel weich und verbiegt/reist ab - Das abgerissene PLeuel passt nicht wirklich im Motorgehäuse: Bäng Licht An.


Die andere Nummer mit den hohen Drehzahlen, läßt gern die Pleuelschrauben nachgeben, das gibt auch aua.

Gruß Reinhard

AW: Teilenummer der sehr seltenen Korkenzieherpleul ???

Moin,

ich hab es dann mal komplett ausgebaut......





Vom Kolben ist nicht viel übrig gewesen. War komplett in ganz viele Teile zerbrochen.
Kolbenfläche über den Ringen war erstaunlich gut in Ordnung.
Und er ging leicht hoch und runter. Oder auch raus.

Ich vermute das eine Pleulschraube fliegen gegangen ist. So sah es zumindest aus.

In der Zylinderfläche ist ein 5cm großes Loch zum Wasserkanal. ( Mach ich mal noch ein Bild )

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Moin Husky109,
was muss ich tun, um Dir das Teil abzuschwatzen?

Gruß
heppsen

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Sieht aus, als ob der Kurbelzapfen das abgerissene Pleuel aufgestaucht hätte. Der Ventiltrieb dürfte ähnlich schrottig aussehen. Den Kopf würde ich nicht unbedingt weiterverwenden wollen.

Gruß Marc

AW: Teilenummer der sehr seltenen Korkenzieherpleul ???

Moin Marc,

am Kopf ist nix dran. !! Kolben ist nicht bis oben durch ! ;-)

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Das ist doch ein Benziner, oder? Bei denen ist die Gefahr des Kopfkontaktes eigentlich gering, selbst bei abgerissenem Ventil. Ich sag mal: da hat man beim Setzen der Pleuellagerschrauben gepennt und statt formschlössig zu sitzen lag der Kopf auf dem Schloss. Man sieht au Bild 2 sehr gut, wie das Schloss zerbröselt wurde.



Und Untypisch für das Zerstörungsbild: der Kolben ist noch freigängig im Zylinder. Wie aber kam es dann zu dem Fehlerbild? Also erkläre ich mir den Hergang so:

Die falsch festgesetzte Pleuellagerschraube rutscht im Betrieb ins Schloss und gibt dabei einen halben Zentimeter Spiel ins System. Das ganze bei 3 bis 4000 Touren führt zu zu einem bidirektionalem Schlagen mit hoher kinetischer Energie. Dabei wird die nun nicht mehr festsitzende Schraube zwischen Kopf und Mutter mit großer Geschwindigkeit im Takt abwechselnd rauf und runter durch den Schraubengang geschossen. Mit der entsprechenden kinetischen Energie. Daher das zerbröselte Schloss, denn nichts anderes als der Kopf der Lagerschraube kann das zerkrümeln. Weil da nichts anders im Wege ist. Und wäre der Kopf fest gewesen, hätte bei einem Reißen die Schraube nur einen Weg gekannt: raus aus dem Schraubengang und dem Schloss. Nun Klackert also die eine Schraube den Pleuel einseitig kaputt, verursacht eine schlag unterstützte Unwucht bis zum Horizont und gleichzeitig verliert das Pleuelager die Fassung. In der Fahrgastzelle war indes für ein paar Kilometer der Fahrer damit beschäftigt das laute Klopfen durch Nachsetzen der Ohropaxstöpsel in den Griff zu bekommen. Irgendwann ist das Lager weit genug offen und schon recht bald zu Anfang der Öldruck soweit weg, dass die Schalen beweglich werden und wahlweise punktuell auf auf der Kurbelwelle festschweißen und dabei zerbrechen oder quer durchs Pleuelgehäuse fliegen. Irgendwann vorher hat der Kolben die Mutter auf der offenen Seite verloren. Das ganze wird jetzt undgeschmiert und hart gehämmert schmiedewarm. Dann kommt der Moment an dem Zündenergie von oben, Kurbeltritt von unten plus Zerstörungsgrad und Wärme den Kolben verformen, dabei reisst die untere Lagerschale einseitig ab, als der Kolben nicht mehr willig genug dem Abwärtstrieb der Welle folgen kann. Das sieht man gut daran, dass die bis zum Schluss geschlossene Seite ist vollständig oberhallb abgerissen ist, während die offene Seite unbeschädigt ist (naja fast) und eben nur das nicht mehr gehaltene Gegenlagerstück fehlt.

Also meine 5 ct. Der Motor wurde mutwilig hingerichtet. Das geht weder schnell noch spontan. Tumbes sorgloses Basteln, Ignoranz und Taubheit waren die Mörder.

forensische Grüße, Guido

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Noch ein kleiner Nachtrag zu meiner Theorie:

die lose Schraube entlädt mit jedem Schlag etwa 1/10 der Mündungsenergie einer 45er Magnum. Und bei 3000 Umin sind das 1500 Schläge je Sekunde je Seite. Das dies ergibt sich aus dem Gewicht der Schraube, der Drehzahl, dem Kolbenweg und der daraus resultierenden mittleren Kolbengeschwindigkeit. Da kommt trotz kleiner Schraube ne Menge Energie zustande, der man nicht freiwillig im Weg stehen will. Da dem Impulserhaltungsgesetz folgend die Eindringtiefe in Folge der relativ gleichen Dichtigkeit von Schraube und Pleuel gegen gleich null ist wird die Energie also im wesentlichen in Wärme übersetzt. Die lose Schraube hat also wie ein Hammer auf einem Amboss gewirkt. Dort kann man auch ohne Feuer jedes Eisen durch simples Schlagen rotglühend treiben. Das gleiche ist hier passiert. Unterstützt wurde es durch Reibungswärme.

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Junge Junge, da hat sich aber einer mit meinem Metallschrott auseinandergesetzt... 8o

Vielen Dank Guido, sehr geil !! :kl :vD

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@Guido... ja ist ein Benziner.
Hab den Wagen so gekauft. Im Konvolut... ;-) ;-)

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Das hat nichts mit Benziner oder Diesel zu tun.
Wenn die untere Schale weg ist entgleist das Pleuel und der Kurbelzapfen packt das Pleuel an einem der beiden Seiten. Dadurch wird das Pleuel etwa um den halben Kurbelzapfendurchmesser weiter nach oben befördert.
Nachdem der Kolbenboden die Beiden Ventile durchgedrückt hat und am Kopf anliegt, wird das Pleuel dann aufgestaucht. Das erkennt man daran, dass das Pleuel unten aufgebogen ist.
So meine Theorie.

Gruß Marc