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Wasser im Motor

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    Wasser im Motor

    Liebe Mitenthusiasten

    Ich entschuldige mich gleich mal vorab für den kommenden Roman.

    Mein 88er mit 5-Fach gelagertem 2,25 Benzinmotor hat beim letzten Geländeausritt wegen einem wirklich blöden Glückstreffer richtig viel Wasser angesaugt.
    Der Wagen ist eine Weile mit laufendem Motor im Stosstangenhohem Wasser festgesessen, dabei hat der Lüfter einen Nieselregen über den Motor erzeugt, der genau an die Luftschlitze vom Luftfilter geregnet hat.
    Glücklicherweise ist so zwar recht viel Wasser aber eben in sehr kleinen Portionen in den Motor gelangt.

    Der Motor lief übrigens mehr oder weniger normal, bis ich bemerkte, dass die Mayo berits via Entlüftung wieder in den Vergaser sabberte.

    Da diese Schweinerei kaum aus dem Motor zu bringen war habe ich zuerst den Motor 2x mit Dieselöl gespühlt und ihn dabei von Hand, ohne Kerzen gedreht.
    Anschliessend habe ich ihn mit 15w40 und einem Reinigungszusatz befüllt und ihn kurz warmlaufen lassen um gleich nochmals das Öl mitsamt Filter zu wechseln.

    Nun läuft der Motor wieder , macht aber bei wenig Last und etwas höherer Drehzahl Geräusche, die mich an einen 2CV erinnern, der Öldruck brauchte nun etwas mehr Drehzahl um auf die üblichen 3+ bar zu kommen und sank mit steigender Temperatur auf 2 bar.

    Nun habe ich zum sichergehen, dass keine weitere Emulsion mehr im Motor verbleibt nochmals Öl abgelassen, Ölwanne und Ventildeckel demontiert und gereinigt und das Lagerspiel der Pleuel per Plastigauge gemessen. Die Lagerschalen sind ohne Riefen, aber komplett matt, die Kurbelwellenzapfen glänzen und haben keine Spuren.
    Das gemessene Lagerspiel an den Pleueln ist bei +0,08mm zu gross, das abgelassene Öl war weder trüb noch sonst verschmutzt.

    Nun habe ich neue Lagerschalen für Pleuel und Kurbelwelle besorgt und werde diese in den nächsten Tagen tauschen. Ebenfalls habe ich mir einen kompletten Zylinderkopf Dichtungssatz besorgt um im Zweifelsfall einen Kolben ziehen zu können.

    Ich fühle mich zwar noch nicht wirklich sicher genug um einen Motor komplett zu überholen, doch plagt mich die Unsicherheit, ob noch weitere Schäden zu verbuchen sind, welche sich in Kürze rächen würden.

    Nun stellt sich die Frage, ob es Sinn macht die Gelegenheit zu nutzen um den Kopf gleich auch zu überholen, oder ob derartiges nur weiteren Stress für den Motor, der ja sonst ganz passabel läuft bedeutet.

    Falls jemand von euch ähnliches schon hatte und neuralgische Problemstellen wegen der kurzzeitig schlechten Schmierung kennt bin ich über Tipps und Anregungen nicht unglücklich.


    Danke für eure Hilfe, viele Grüsse Nicolas


    PS Als Sofortmassnahme um so etwas in Zukunft zu vermeiden habe ich mir nun einen alten Ölbadfilder mit einem Stück Auspuffrohr so umgeschweisst, dass ich einen Schnorchel montieren kann und via Lüftungseinlass mit einem Schlauch direkt die Luft durch den geänderten Ölbad-Luftfilter bekomme. Ich hoffe mal, dass die Mayoproduktion somit beendet ist.

    #2
    AW: Wasser im Motor

    IMG_0717.jpgIMG_0715.jpgIMG_0716.JPG

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      #3
      AW: Wasser im Motor

      Also diese Lagerstelle sieht perfekt aus, wie hast du das Maß ermittelt? Hast du den Pleuelzapfen mal mit einer Bügelmessschraube gemessen?

      Grüße
      Udo

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        #4
        AW: Wasser im Motor

        Hallo Udo

        Nein, ich habe das Spiel mit Plastigauge gemessen, den Zapfen habe ich nicht gemessen.

        Kommentar


          #5
          AW: Wasser im Motor

          Ehrlich gesagt traue ich dem Zeug nicht.:sn

          Grüße
          Udo

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            #6
            AW: Wasser im Motor

            Hmmm??? Ich kann mir zwar vorstellen, dass das nicht die allerpräzieseste Messung ist, doch frage ich mich als Banause wie man sonst das Lagerspiel ohne teuren Kram messen soll?

            Ich bin mal gespannt, was Plastigauge mit den neuen Schalen meint.

            Kennst du einen für mich machbaren, besseren Ansatz?

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              #7
              AW: Wasser im Motor

              Nein, leider nicht. Du kannst das exakte Maß nur mit entsprechendem Meßzeug ermitteln.
              Wie gesagt, bei der Optik kann ich mir nicht vorstellen, dass das Zapfenmaß so weit außerhalb der Toleranz ist. Daher empfehle ich eine echte Messung.

              Grüße
              Udo

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                #8
                AW: Wasser im Motor

                Danke, ich werd mich morgen mal schlau machen, ob ich so was einigermassen erschwinglich bekommen kann.

                Bis jetzt konnte ich mit einer Messuhr überleben.


                Gruss

                Nicolas

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                  #9
                  AW: Wasser im Motor

                  Vielleicht kannst du ja eine ausleihen, für einmal benutzen musst du ja nicht unbedingt eine kaufen. Hast du vielleicht einen Maschinenbaubetrieb in deiner Nähe?
                  Falls du eine kaufen möchtest, kommst du mit ca 35€ aus.

                  Grüße
                  Udo

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                    #10
                    AW: Wasser im Motor

                    Servus

                    Plastigauge ist für diese Art Motor eine sehr genaue Messmethode , sogar genauer als mit dem Micrometerschrauben und dgl. ( Bedienungsfehler !! )
                    Auch wenn dein Motor Wasser abbekommen hat , wird es ihm nicht wirklich viel ausgemacht haben . Schwerere Schäden hast dann schon mit Wasserschlag .
                    Fahr mal 500 km und wechsle dann noch mal Öl und Filter , bevor du da eine Großbaustelle machst .
                    Matt werden deine Lagerschalen geliefert , daher sehe ich auch hier keine besondere Gefahr . Ich vermute eher , dass das Wasser im Motor die Feinstteile ausgewaschen hat.

                    LG Stophei

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                      #11
                      AW: Wasser im Motor

                      Übrigens ist die schlechtere Pleuellagerschale immer die in Richtung Kolben montierte. Nimm die mal raus und mach ein Foto. Wenn diese dann so aussieht, wie auf dem Foto, dann könnte dein Spiel stimmen.


                      Grüße
                      Udo

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                        #12
                        AW: Wasser im Motor

                        Gestern hatte ich endlich Zeit mich nochmals an den Motor zu klemmen.

                        Die Pleuel- und Kurbelwellenlager haben eigentlich durchs Band noch tipp topp ausgesehen.
                        Einzig die Unteren Lagerschalen der Kurbelwelle haben teilweise blanke, silbern glänzende Stellen gehabt (allerdings weit weg von dem, was ich im Internet so an Bildern gesehen habe).

                        Da aber schon alles bereit war habe ich gleich alle Lagerschalen gegen neue getauscht und die Ölpumpe inspiziert.
                        Sicherheitshalber habe ich auch den Ölfilter nochmals ausgebaut und mich versichert,dass er korrekt eingesetzt ist und nicht etwa 2 Dichtungen in der Nut stecken.

                        Alles zusammengebaut und mit neuem 20w50 Castrol Classic Öl aufgefüllt.

                        Bis jetzt habe ich 50km fahren können. Der Öldruck ist nun konstant über 3Bar, speziell im Leerlauf ist er deutlich höher als vorher.
                        Auch die üblen Geräusche scheinen verschwunden zu sein.

                        Die Freude ist gross, vorallem weil ich mich einmal mehr wegen diesem Schlamassel an ein für mich völlig neues Kapitel wagen musste und viel dazu lernen konnte :)

                        danke euch für die Tipps, Grüsse

                        Nicolas

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