Mein Problem ist jedoch fast immer bei solchen Reparaturen dass ich jede Menge darüber lesen bevor ich anfange, aus Sorge die schönen neuen Teile schon beim Einbau zu zerstören. Da ist dann die Rede von Pressen und Spezialwerkzeug und cold shrinking und dann trau ich mich da nicht mehr ran oder versau alles weil ich nicht sicher arbeite.
Das bisher einzige Mal dass ich irgendwo Lager eingepresst habe waren an einem 200 TDI die Nockenwellenlager, das war ne Scheissarbeit wenn mans selber macht ohne Presse, Motorstand, im Freien und nur mit ner Gewindestange aber es hat geklappt und der Motor läuft seit 5 Jahren und 40.000 km einwandfrei. Und da ist man dann schon stolz drauf. (Da musste ich aber auch nirgendwo mit einem Hammer draufhauen.)
Das Schwierige ist für mich immer das Abwägen mit wie viel Aufwand so etwas zu machen ist, auf der einen Seite mag ich die "Buschmethoden" von Guido, auf der anderen Seite bewundere ich eine gut ausgestattete private Werkstatt und jahrzentelange Erfahrung im Umgang mit Werkstück und Werkzeug. (so wie bei Dir) Die nötige Sorgfalt ist bei beiden Methoden Voraussetzung.
Was mir in der Literatur (und auch im Netz) oft fehlt ist so eine Gegenüberstellung einzelner Methoden zu einer Reparatur mit eben genau den von Dir beschriebenen Risiken und Vorteilen bei dieser und jener Methode. Dann könnte man leichter entscheiden wie man vorgeht und das könnte eventuell fehlende Erfahrung ersetzen.
Um mehr Gefühl für die Sache zu bekommen habe ich hinterher die Buchsen, Lagerschalen und Halfshaftlager aus den alten Swivels rausgepresst, das hätte ich besser vorher gemacht, dann hätte ich eher gewusst mit wie viel Kraft ich arbeiten und rechnen muss.
Warum gibt es eigentlich hier im Forum nicht eine ordentliche Sammlung von solchen Standardreparaturen mit verschiedenen Methoden von Busch bis Ideal?
Gruß, Michael
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