AW: Kipphebelwelle ausgebaut und fragen über fragen

Moin Bernd,

wenn ich mich jetzt nicht täusche sehe ich keine Plättchen die normalerweise auf den Ventilschaft gelegt werden und sich somit zwischen Kipphebel und Ventilschaft liegen. Damit drückt der Kipphebel nicht direkt auf das Ventil sondern auf das Plättchen. Sorgt u.a. für eine grössere Auflagefläche.
Die Kipphebel kannst du ohne Gefahr von der Welle nehmen und die eingeschlagenen müssen eh erneuert werden. Einstellschrauben nur erneuern wenn die Gewinde schwergängig oder beschädigt sind, ansonsten sehe ich keinen Grund des erneuerns.
Die Welle schön säubern, und die kleinen Ölbohrungen mit Druckluft durchblasen, das wars dann eigentlich schon.

Gruß
Marc

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die "plättchen" gibt es erst beim späten 2,5liter diesel, könnte man aber nachrüsten um die kipphebel künftig zu schonen. bei den plättchen auf qualität achten, möglichst originalware kaufen, die zubehörteile sind aus viel zu weichem material gefertigt und haben bald ein loch.

gruß rainer

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Hallo Bernd,

zu den Kugelsitzen zwischen Stößelstange und Einstellschraube kann ich nur sagen, daß die sich im Betrieb minimal aufeinander einlaufen. Die Oberflächen sehen wie poliert aus.
Deshalb sollte die Paarung auch möglichst beibehalten werden.
Unterschiedlich große Bohrungen sind egal, defekte Kugel-Oberflächen nicht, weil die Bewegung des Hebels haken kann und das Ventileinstellen nicht mehr zuverlässig funktioniert.
Kleine Kratzer würde ich einläppen, bei Abplatzungen oder sonstigen Oberflächenfehlern eine neue Stößelstange + Einstellschraube verwenden.

Wenn alles schön eingeölt ist, passt das. Ein trockener Ventiltrieb ist gar nicht gut.

Gruß
Frank

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... ja, dann sage ich mal besten dank, fuer euere tips ...

gruss
bernd

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Hallo Leute,

habe die Kipphebelbetrieb komplett demontiert.
Was soll ich sagen:
Alle Schmierbohrloecher, der Kipphebel und Boecke waren dicht.

Folglich

Die Kipphebelwelle
- dort wo die kipphebel sassen, ist sie spuerbar eingelaufen
- anfressstellen, wo die Boecke sassen

Kipphebel:
- Alle haben an der Auflageflaeche Eindruecke des Ventilschaftes
- Die Stellen, an der die Federn sassen, haben sichtbare fressspuren.
- Schrauben lassen sich teilweise nicht herausschrauben. Sieht so aus, als seien
sie gestaucht. Lassen sich einige Umdrehungen drehen, aber dann ist schluss



Kurze Fragen:
Habe ich das richtig verstanden, dass wenn die Stellschraube gewechselt wird, auch
der Kipphebel gewechselt werden muss?

Unterlegscheiben:
Sind diese zum Schutz der Kipphebel oder sind das Abstandscheiben?
Wenn diese fressspuren haben, muessen die ebenfalls getauscht werden

Kipphebelwelle:
-Aufarbeitung moeglich, wenn ich keinen Ersatz finde?

Besten Dank fuer euere Antworten.
Gruss
Bernd

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Wenn die wirklich eingelaufen ist, dann nein. Zum Aufarbeiten müsste man die Welle ja um die Tiefe der eingelaufenen Stellen abdrehen, dann verlierst Du aber die notwendige Passung der Kipphebel. Spontan überlegt halte ich es für möglich eine Welle aus einem Edelstahlrohr selber anzufertigen, wenn man eine Drehbank hat. Edelstahlrohre gibt es als Halbzeuge in allen Dimensionen. Wie gesagt, eine spontane Überlegung für Regionen in denen man so gar nichts bekommt. Gedanklich ebenfalls gangbar wäre abdrehen der alten Welle und neue Sinterlager in die Hebel einziehen. Das ist aber nur ein Weg, wenn man etwas deutlich prezioseres als einen 2,25l Land-Rover Bauernmotor unter den Fingern hat.

Aber vor allen DIY Ansätzen würde ich erstmal die üblichen Händler abgrasen. Zum Glück ist die Welle vom Ur-2,25er Diesel und Benziner bis zum 2,5TD (Nicht TDI) immer die gleiche geblieben. Die Teilenummern 554070, 524839, 524841, 554073, ERC6340 oder ERC6341 beschreiben alle das gleiche Teil, was die Suche vereinfacht. Original LR kommt etwa auf 300 Euro. Und nachdem Du jetzt die Herzpillen verschüttet hast der Nachbau, der kommt auf etwa 25 Euro. Ich hätte erstmal keine Manschetten den Nachbau auszuprobieren. Wenn der irgendwie unkoscher ist Nachdrehen, dann Original LR. Das wäre meine Reihenfolge.

Beliebter Fehler beim Einsetzen ist das falsche Fixieren bei der Remontage: Am Ende der Welle muss die Ölzufuhröffnung nach unten zum Ölkanal zeigen, sonst wird das mit der Schmierung nichts und nach der Revision ist vor der Revision.

Nein so pauschal nicht. Die Stellschraube wird gewechselt, wenn der Schlitz ausgebrochen, das Gewinde vermackt oder die Kugel beschädigt ist. Der Kipphebel wird gewechselt, wenn der Kopf beschädigt, Risse vorhanden oder das Gewinde vermackt ist.

Grüße

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Eigentlich hat Guido schon alles gesagt zum Thema Kipphebelwelle. Aber wie sehen die Kipphebel aus? Wenn die Druckflächen auf dem Ventil stark eingeschlagen ist, also mehr als 2-3 Zehntel, dann nacharbeiten oder erneuern. Wenn die Welle schon eingelaufen war, dann sind auch die Kipphebelbuchsen hinüber. Entweder Buchsen tauschen (dazu benötigst du aber einen Passdorn und ggf. eine passende Reibahle) oder Kipphebel erneuern. Nach deiner Beschreibung tippe ich auf Komplettaustausch.

Grüße
Udo

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oh man, oh man,

und ich wollte nur mal eben das ventilspiel einstellen.

aber auf der anderen seite bin ich mal froh, da ran gegangen zu sein. waere nicht eine einstellschraube gerissen,
haette ich mich nie und nimmer daran gewagt.

ist ja dann auch nicht mehr kriegsentscheidend, ob die unterlegscheiben auch getauscht werden sollten.

weitere ueberlegung ist jetzt:
wenn der kipphebelbetrieb so ausgelutscht ist, wie steht es mit dem rest des motors?

besten dank fuer die rueckmeldungen. schade, dass es noch so frueh ist, koennte einen drink gebrauchen.

gruss
bernd

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Das wäre nur mit der Glaskugel möglich. Wenn aber die Kipphebelwelle falsch montiert war, muss nicht der Rest des Motors hin sein
Wenn er vernünftig läuft, nicht Unmengen an Öl säuft, klappert, etc., dann repariere die Kipphebelwelle und fahr das Ding.

Grüße
Udo

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Verstehe die Frage nicht. Hast Du das Kipphebegelege etwa abgenommen, ohne den Kopf runter zu nehmen? Das wäre etwas zu kurz gearbeitet, da Du bei eingelaufener Kipphebelwelle auf jeden Fall auch die Läufer und Rollen begutachten solltest. Dann hast Du aber den Kopf unten und siehst was mit Deinem Motor los ist (Kreuzschliff, Ventilspiele, Ventildichtigkeit, etc.)

Achtung! Beim Ziehen der Läufer und Rollen die Führung mit der Hand im Block festhalten. Zum Ziehen nimmst Du eine lange Spitz- oder Telefonzange, dabei kann die Führung rauskommen, dann fällt die die Rolle neben die Nockenwelle. Das ist der Moment wo ein Drink nicht mehr hilft. Das ist dann schon eher in der Liga von Bukowsky oder Hemmingway. Deswegen Führung beim Ziehen Festhalten, dann bekommt man Läufer und Rolle mit der Zange gut raus, dann die Führung. Zurück umgekehrt: erst Führung, dann Rolle, dann Läufer. Dann Kopf, dann Stößel, dann Kipphebel, dann händisch Durchdrehen des Blocks und alle Stößel auf Sitz kontrollieren. Sonst kann es passieren, dass man die auf die Pfannenkannte einstellt. Danach kommt Kipphebelbruch, Ventilklemmer, Bukowsky und Hemmingway.

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Moin,

und Edelstahl wäre das falsche Material für die Welle, abgesehen davon das man die Problemlos kaufen kann...

Gruß Reinhard

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Hmm, warum? Das sind doch breite Gleit- und keine Kugellager. Zudem ist das nur eine vergleichsweise langsame Winkelbewegung von wenigen Grad aber keine schnelle umlaufende Rotationsbelastung. Breit, zwangsgeschmiert und langsam, daher ist doch die geringere Härte und damit Tragfähigkeit von Edelstahl egal. Aber ich bin kein Maschinenbauer sondern Autodidakt, kann gut sein, dass ich da was übersehe.

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Naja,
wenn Kolumbien ähnliche Engpässe wie Venzuela hat, muss man auf lokale Quellen zugreifen und kann nicht einfach im web bestellen.
Zur Welle: schieb doch die Hebel mal auf eine andere Stelle, dann merkst Du, ob die auch schon ausgenudelt sind.
Ausbuchsen der Hebel geht immer, Reibahlen gibt es (fast) überall.
Für eine neue Welle bitte kein VA nehmen, sondern lieber irgendein anderes Vollmaterial wobei dann das Tiefbohren spassig wird.
Manchmal kann man auch eine alte Nockenwelle umarbeiten, die sind auch schon mal hohl.
0815 Rohre sind i.d.R. nicht auf Verschleißfestigkeit ausgelegt, ist also auch nicht prickelnd.
VA hat eine sehr geringe Festigkeit und ein ganz blödes Gleitverhalten mit dem Stahl der Schmiedehebel. Beim Umbau auf Bronzebuchsen geht's dann wieder so halbwegs.
Wenn Du einen findest, der Dir die Welle wieder richten kann, geht auch Auftragsschweissen und danach auf Maß runterdrehen. (abziehen mit Schmirgel nicht vergessen) Ist aber tricky, damit Du dann keine Banane in Händen hältst.
Sonst halt maßgenau abdrehen und geteilte Norm-Lagerbuchsen einbauen, Hebel auf Maß aufbohren.
Ölbohrungen ggf. nicht vergessen.
Der einfach gestrickte Motor leidet bei den falschen Steuerzeiten und Ventilspiel zwar auch ein bisschen, sollte das aber ganz gut verkraften.
Kontrollier trotzdem den ganzen Ventiltrieb ab Nockenwelle, wäre sonst ärgerlich.
Und immer dran denken, daß die Ventile auf 5/100 genau eingestellt werden (sollten). Damit das funktioniert, darf dann nichts anderes in dem kinematischen Gebilde des Triebs 1/10 Verschleiß haben.
Viel Erfolg
Frank

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oh man,

gerade nach der schicht mir einen leckeren drink genehmigt und wollte nur mal eben nachsehen,
ob es hier noch meldungen gab.

ok, wie gesagt, ursprungfehlerbild war die abgerissene ventileinstellschraube.
daher habe ich nur das kipphebelgehege abgebaut.
das da noch mehr im argen liegt ist/war einfach eine vermutung von mir, nach dem motto,
wenn ein reifen abgefahren ist koennen die anderen drei auch nicht mehr 100%ig sein.

der motor verbraucht kaum oel und lief gleichmaessig, aber der kraeftigste war er nicht mehr.

besten dank fuer die tipps, werde also den kopf runter nehmen, weiterforschen und berichten.
ebenso vorräte anlegen, falls charles und ernest und sonstwer noch vorbeikommt.

oh man, ich ahne es schon: wegen der abgerissene schraube wird das eine motorueberholung.
naja, irgendwann ist immer das erste mal.

besten dank an alle und schoenes wochenende