AW: fragen über fragen

Vergaser:

Rein statistisch betrachtet machen die Halter bei den Vergasern mehr Probleme als die Technik. Vergaser werden einmal eingestellt und dann vergessen. Nach zig Jahren stolpert man halt mal wieder drüber, weil ein Symptom auftritt zu dessen Checkliste Verunreinigung oder Störung des gemisches gehört. Mit etwas Gefühl und Erfahrung gibt es keine Probleme mit den Vergasern. Wichtig ist bei den Vergasern, wie bei allen technischen Systemen, dass man die Prüfreihenfolgen einhält, um sich nicht durchs Prüfen Fehler zu den Fehlern zu schrauben und hinterher den Fehler vor lauter Fehlern nicht mehr zu sehen. Aus mir vollkommen unverständlichen Gründen steht der Vergaser unangefochten auf Platz eins der Fehlermagnete. Wann immer der Motor nicht rund läuft sehen wir, wie Menschen die vom Funktionsprinzip eines Vergasers wenig mehr wissen, also wo sich dieser sich grob im Motorraum befindet anfangen diesen neu justieren zu wollen. Als erstes, gefühlt gleich nachdem sie gelernt haben, wie man die Haube öffnet. Ab da sind sie halt in einer Art Omaha-Beach Version einer Lernkurve. Ist in etwa so, wie wenn man bei der Frau gleich an Blinddarmdurchbruch denkt und schon mal den Küchentisch für die Not-OP freiräumt, wenn die mal wieder ihre Tage hat. Der Vergaser ist das letzte Element der Prüfkette. Beherzige dies und Du hast kaum Vergaserprobleme, weil die meisten Vergaserprobleme Spritversorgungs- oder Zündungsprobleme sind.

B40
keine Probleme, gelegentlich Dreck oder Undichtigkeiten (meist nachdem jemand die geöffnet hat) keine Leistung, keine Spritspareinrichtungen. Sehr robustes Gerät, welches noch deutlich den Geist der Zeit atmet, da man Dinge auf Haltbarkeit hin konstruierte.

36IV
gelegentlich thermischer Verzug des Deckels. Versionen bis 1982 haben tendenziell irgendwann ausgeschlagene Drosselklappenwellen. Ab 1983 ist die gebuchst und kein Problem mehr.
Hat als Feature eine Leerlaufgemischabmagerung, ist ansonsten ein ausgesprochener Billigheimer, was die Produktionsqualität anbelangt.

Trommelbremsen setzen sich schneller zu als Scheibenbremsen. Ist aber ein artifizielles Problem, da man im Schlamm nicht bremst. Es reicht im tiefen Schlamm vom Gas zu gehen, um augenblicklich zu stehen und im selben Moment zu lernen, warum man im schlamm nie ohne wirklich wichtigen Grund den Vortrieb aufgibt. Und auf abschüssigem Schlamm bremst man nur, wenn man den letzten Rest von kontrollierter Vorwärtsbewegung in willenloses Gleiten überführen will. Nach Schlamm gehört die Anlage, wie das Fahrzeug gründlich gereinigt. Das bedeutet Teilzerlegen. Grobe Daumenpeilung: 1 Tag Schlamm = 1 Tag Wartungsschrauben.

Grüße, Guido

AW: fragen über fragen

vielen danke Guido für deine ausführliche antwort.
hat mir echt geholfen.
grüße neofex

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glaube nicht, dass du an einem 90/110 oder defender nach einem schlammbad nichts tun mußt, wenn du das unterläßt wirst du recht bald die folgen zu spüren bekommen. schlamm an diversen stellen mögen defender auch nicht.

gruß rainer

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Schlamm und Trommelbremsen bedeuten auch wenn du nicht bremst eine gründliche Reinigung danach. Die Trommeln ab und alles schön sauber machen.
Trommelbremsen sind gleich nach der Schlammstrecke nicht sehr bis kaum wirksam. Also wenn du danach noch weiter fahren musst "vorsicht". Ich hatte einen 5 Liter Gartensprüher mit Wasser dabei um durch den Ritz wehnigstens das gröbste erst mal rauszuspühlen.
Aber dann wirklich einmal zerlegen sonst gammelt alles weg und die Sicherheit leidet .

Rovy