Hallo Thomas

zu dem Thema gibts von mir ein ganz klares JEIN :D

Wegen dieser Frage schlagen sich auch bei uns in der Firma immer alle gegenseitig die Köpfe ein, jeder hat etliche gute Argumente dafür und dagegen...objektiv betrachtet herrscht Patt.

Wenn für den Motor das dicke Öl auch empfohlen ist, dann sollte man das auch weiterhin fahren, schaden wirds nicht, erst recht nicht wenn der Motor schon älter ist und die Lager schon etwas verschlissen sind. Da könnte bei extrem dünnem Öl sonst der Öldruck leiden. Mit extrem dünn meine ich 0W-40 / 5W-30.

Wenn das dicke Öl allerdings nicht empfohlen ist, kann man ruhig auf die empfohlene Sorte wechseln, auch wenn es dünner ist.
Dass sobald man auf ein dünneres Öl wechselt der Motor zu tropfen anfängt ist Blödsinn. Das tut er nur wenn er ohnehin nicht mehr in Ordnung ist...


Wie gesagt, ich werde mich hüten hier eine klare Antwort zu geben ;)

Ist echt Ansichtssache...für beide Standpunkte gibt es wie oben schon erwähnt gute Argumente, muss jeder für sich selbst wissen.

Ich würde einfach sagen, beim nächsten Ölwechsel eine empfohlene Viskosität rein, egal was vorher drin war. Wenn der Motor dafür ausgelegt wurde und nicht großartig verschlissen ist, gibt es keine Probleme, selbst wenn das Öl um einiges dünner ist.

Nur bei ganz ausgelutschten Aggregaten kann es ratsam sein ein sehr dickes Öl entgegen einer Empfehlung zu fahren, um vielleicht noch einen Rest Öldruck aufzubauen...


MfG,
Christian

interessant in diesem Zusammenhang ist (insbesondere füe die neueren LR Motoren) die Ölversorgung des Turboladers. bei einem 15W-XX Öl kann es bei wirklich kalten Temperaturen auch schon mal zu Schmierverlusten des recht empfindlichen Turbolader-Lagers kommen, weil er anfänglich nur schlecht geschmiert wird. Extremfall wäre hier: Knallheissgefahrene Maschine ( Matzker Tuning, 3,5to Anhängelast, von Österreich bis Hamburg in 8Std. ) dann bei Minus 27,5 Grad abgestellt, das lecker warme (und dünnflüssige) Öl wandert flugs in die Ölwanne, um dort in aller Ruhe zu einer Nutella ähnlichen Konsistenz abzukühlen. Am nächsten Morgen ein Kaltstart könnte fatale Folgen haben.

Falls man beim abendlichen Abstellen (ohne Nachlaufen) auch noch ein XXW-15 Öl aus dem Baumarkt verwendet hat, das bei 150° eine Konsistenz wie Waschbenzin hat, ist diese sicher zwischenzeitlich im Turbolader-Lager verbrannt, um in Zukunft jedem Tropfen weiterem Öl den Durchfluß zu verweigern.

Spätestens hier wird jedem Fahrzeughalter klar, das nur hochwertige Mehrbereichsöle den Spagat zwischen hoher und niedriger Temperatur schaffen. Dieser Spagat kostet, wie im richtigen Leben, allerdings auch 2,50 € (oder mehr).

Blöderweise wissen das auch unsere freundlichen LR- Händler, die wohlwissend das alle Manschetten vor dem Rotor-Öl-Filter haben und den Wechsel bei LR-Händlern machen, den Preis für solche Öle frei nach den gesetzen der Marktwirtschaft erheben.

Gruß

Michael


P.S.: Das ist übrigens kein LandRover spezifisches Problem. Mein Bruder hat an seinem Passat TDI WIV (Wartungsintervallverlängerung) 2 Turbo´s geschrottet, weil er nur sehr langsam einsehen konnte, das sein "Qualitäts Motoröl (für alle Dieselmotoren)", vom Lebensmitteldiscounter an der Ecke, für sein Pumpe Düse Motörchen lediglich bedingt geeignet war.

Hallo Michael,

danke nochmal für deine Unterstützung und die eindrucksvolle Schilderung was passieren kann, wenn man weiterhin der Meinung ist, Motoröl sei eine reine Glaubensfrage und daher immer die billigsten Sachen einsetzt!

CU!
Christian

Hallo Christian,

ab in den Downloadbereich mit Deiner Ölbeschreibung, ist doch super so ne Abhandlung.

mgo