AW: Zylinderkopf Sixpot abnehmen

So, Kopf ist wieder drauf. Hab wie empfohlen mehrere Durchgänge mit dem Festziehen gemacht.
Allerdings hoffe ich, dass alle Schrauben korrekt festgezogen sind. Denn vielleicht ist mir doch ein Fehler unterlaufen: Ich hatte vor dem Auflegen der neuen ZKD den Block mit Motoröl eingepinselt (was lt. WHB eigentlich für die Dichtung empfohlen wird, aber sollte ja egal sein). Dabei ist (wahrscheinlich) in einige der Schraubenlöcher erwas Öl geraten, in andere (wahrscheinlich) nicht.

Wie beurteilt Ihr das, kann das zu fehlerhaften Anzugsfestigkeiten führen? Und wenn ja, kann ich das noch irgendwie korrigieren?

Gruß
Jörg

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nein, die Schrauben gehören geölt

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Guuut :)
Danke
Jörg

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Naja, wenn die Schrauben unten im Loch jetzt gegen Öl gelaufen sind, dann stimmt der Anpressdruck natürlich trotz korrektem Drehmoment nicht, weil das Drehmoment erreicht war, bevor die Schraube wirklich zieht.
Löcher von Zylinderkopfschrauben müssen sauber, leer und frei von allem sein.......

Gruss
heppsen

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Zylinderkopfschrauben und Gänge gehören schön gereinigt. Die Schrauben vor der Montage durch einen öligen Lappen gezogen, NICHT tunkend geölt. Die Gänge müssen trocken und sauber sein. Neben dem von Boris beschriebenen Fehler kann man sich auch Risse einfangen, weil sich Öl und Metall thermisch anders verhalten. Für Physik-Laien: denkt an eine Flasche Bier im Gefrierfach. Das gefangene Öl kann nicht raus, dehnt sich bei Erwärmung aus und ist dabei schon bei Raumtemperatur schlecht komprimierbar. Da können veritable Kräfte entstehen, die auch einen Motorblock reißen lassen können. Gerade beim Sixpott, der hinten eh ein Wärmeproblem hat, wäre ich da etwas sensibler.

Wenn man auf die Zylinderkopfdichtung soviel Öl aufgebracht hat, dass es in die Sacklöcher läuft ist es zwar zunächst formal handbuchrichtig, aber praktisch unbedarft bis falsch ausgeführt. Ölen meint an dieser Stelle leicht ölig einreiben. Man zieht einen dünnen Ölfilm auf. Da reicht es mit einem frisch eingeölten Lappen über die sauberen Flächen zu ziehen. Wenn es tropfen kann ist es definitiv zu viel. Dann lässt man die Dichtung abseits vom Block abtropfen, man legt sie keinesfalls schwimmend auf.

Ich persönlich halte das Einölen der einfachen Metalldichtungen für unnützen Aberglauben. Zumindest habe ich noch keine andere Antwort aus berufenenem Mund gehört, als im Kern die, dass man das früher immer so gemacht habe. Heutige Kopfdichtungen (Ferroflex, Metall-Elastomer, Metalllagen-Dichtungen) dürfen nicht mehr geölt werden, weil diese dadurch beschädigt werden. Die müssen trocken verbaut werden. Die Sixpottdichtung gehört m.W. nicht zu diesen Typen, daher wird das Befolgen alter Rituale möglicherweise nicht schaden.

Allgmein: Wenn ich an meinem Motor den Verdacht hätte, dass ich an der Stelle geschlurt habe, ich würde in den sauren Apfel beißen und den Kopf nochmal runternehmen. Kontrolle und wissen ist jedenfalls besser als hoffen und glauben. Bei einem Sechsender zigfach mehr als bei einem 2,25er.

ungehoffte Grüße

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Mist. Dann mach ich ihn nochmal runter und verbrate meine zweite und letzte Kopfdichtung...
Aber danke, sicher ist sicher, das sehe ich auch so.
Gruß
Jörg

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Moin,

ich muss doch mal dumm fragen. Wie ist denn das eigentlich mit den Schrauben beim Zylinderkopf des 6 Zylinders ? Gehören die nicht auch getauscht ?

VG,

Boris

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Nein, das sind keine Dehnschrauben.

Grüße
Udo

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OK, Danke. ich hatte aufgrund des Kopfes Gegenteiliges angenommen.

VG,

Boris

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Also ich würde den nicht mehr runter machen, wenn Öl im Sackloch steht drückt sich das durch den Gewindegang hoch zum Schaft (ist ja keine H Passung) und da schadet es nicht.
(aber Aussage ohne Gewähr)

Gruß
CGO

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Das kommt darauf an, ob man die Gewindelöcher putzt. Wenn die sauber sind, kann sich das Öl an den Trapezen vorbeischmuggeln. Sind die Gewinde zugekleistert, ergibt sich ein hydraulischer Effekt, bishin zum Wegplatzen vom Guss. Selbst, wenn das Öl raus kann, sollte man langsam drehen, damit das Öl auch genügend Zeit hat, sich zu verdrängen.

Ich weiß nicht, wie das der Kopf vom Sixpott ab kann. Bei älteren LKW ist es üblich, eine nach der anderen Schraube auszutauschen, wenn s mal Probleme gibt.

Gruß Marc

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Naja Bremsenreimiger, Lappen und Druckluft versteht sich wohl von selbst........

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Ob man damit die Gewindegänge richtig sauber bekommt, ist fraglich.
Ich spüle auch mit dem Zeugs durch und drehe die Kopfschrauben einmal bis zum Grund rein. Danach spüle ich noch einmal.
Richtig sauber bekommt man die nur mit einem Gewindebohrer. Hab ich auch schon gemacht.
Aber die jenigen, welche der Meinung sind, dass sich die Zahnflanken schon beim Anziehen deformiert haben und daher beim Nachschneiden ein gefährlicher Materialabtrag stattfindet, werden eher zur Bremsenreinigervariante greifen.
Ob da wirklich Material abgetragen wird, sieht man aber schon an den Spänen, wenn man nachschneidet.

Gruß Marc

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Ich meinte auch nur saubere Sacklöcher vorausgesetzt, auf welche Art auch immer. Vor der Montage natürlich jedes einzelne Gewinde auf freigänigkeit prüfen........und wenn diese allgemeinen Grundvoraussetzungen hoffentlich alle erfüllt sind sollte sich das bisschen Öl durch den Gewindegang Richtung Schaft drücken.

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Gut, dass ich den Kopf nochmal runter gemacht hab: Bei einigen der Schraubenlöcher haben mich aus der Tiefe die Ölpfützen angefunkelt, andere Löcher waren ganz trocken. Ich habe nun alle Löcher sowie alle Schrauben mit Bremsenreiniger entfettet und gesäubert, und die Schrauben danach in einem öligen Lappen wieder etwas geschmeidig gemacht.
Hatte jetzt beim festziehen ein sehr gutes Gefühl :)

Ich hoffe nur, dass die ZKD in Ordnung ist. Auf der vorherigen stand "Made in England", und "This side up" war gekennzeichnet, auf der neuen steht überhaupt nichts... Hoffentlich kein Billigschrott...

Sobald nächste Woche der Kühler aus der Reparatur zurück ist, werden alle Anbauteile wieder drangeschraubt, und dann getestet.

Grüße
Jörg