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Hallo,
Wie lautet die richtige Einstellung für die Unterdruckdose am Zündverteiler?? Also wie oft muss man die kleine Rändelschraube und in welche Richtung drehen!?
Und was sind die Auswirkungen wenn diese Rändelschraube verstellt ist???
Danke schonmal!:)
ich gehe mal davon aus, dass Du ob der Rändelschraube einen Lucas-Verteiler verbaut hast. Lucas45D und Ducellier unterscheiden sich in den Einstellwerten aber nur durch den einzustellenden Schließwinkel (46 - 56 für Lucas, 57 für Ducellier).
Dein Verteiler soll mit zunehmender Drehzahl immer früher zünden, weil das Entflammen Deines Gemisches im Brennraum immer gleich lange dauert, aber mit zunehmender Drehzahl weniger Zeit zur Verfügung steht bis die Kolben den oberen Totpunkt erreichen ab dem das Entzünden des Gemisches seine volle Kraft entfalten soll. Ergo wird bei höherer Drehzahl früher gezündet und diese Frühverstellung erfolgt durch eine Fliehkraftregelung im Inneren des Verteilers.
Drehzahl ist das Eine, Beschleunigung das Andere.
Der Verteiler soll unabhängig von der Drehzahl für eine bessere Beschleunigung aggresiver (früher) zünden. Dies geschieht durch Deine Unterdruckverstellung.
Willst Du Beschleunigen, tritts Du Dein Gaspedal, damit öffnest Du die Drosselklappe im Vergaser und an dem Schlauchanschluß für die Unterdruckdose erhöht sich de Unterdruck.
Deine Unterdruckverstellung sollte bei 89 mmHg beginnen und bei 635 mmHg enden.
Einstellen kannst Du das approx. mit Deiner Rändelschraube.
Die Rändelschraube sollte in Mittelstellung sein und dient eigentlich nur dazu um kurzzeitig (beispielsweise Höhenfahrten) den Zündzeitpunkt geringfügig zu verstellen.
Quasi eine Art Feinverstellung ohne gleich den Verteiler zu verdrehen.
Warum Mittelstellung ? Weil man ansonsten der Unterdruckdose die Möglichkeit zur Verstellung nimmt wenn man die Rändelschraube schon auf Anschlag hat.
Ich denke, die Rändelmutter ist nur dafür da, um eine Feinverstellung des Zündzeitpunkts vorzunehmen.
Thomas, ich kann aber auch nicht erkennen, wo da ein Anschlag sein soll. Die Ankerplatte hat einen Verstellbereich, welcher weit über die Amplitude der Unterdruckdose geht.
Die Unterdruckdose, bzw. der Durchmesser der Membrane und die Fliehgewichte samt Federn sind auf den Motor abgestimmt. Das passt beim 25D, wie beim 45D oder Ducilier.
Ich vermute, dass die Rändelmutter dazu diente, den Zündzeitpunkt bei verschleißendem Unterbrecherkontakt einfach werkzeuglos nachzujustieren.
Gruß Marc
Zuletzt geändert von ninetylandy; 19.06.2014, 15:37.
Die Unerdruckdose dient der zusätzlichen Frühverstellung auschließlich im Teillastbereich. Die Rändelmutter gehört nicht in Mittelstellung. Über diese wird der Verteiler an den Kraftstoff angepasst. Bei 90 Oktan waren dies zu Auslieferungszeiten vier Teilstriche, wobei der vierte dann mit dem Verteilergehäuse fluchtet. Die Striche finden sich zwischen Dose und Verteilergehäuse auf dem Dosenrohr. Bei heutigem Sprit entsprechend mehr Teilstriche = höhere Federvorspannung = schnelleres Einwirken der Unterdruckdose auf den Zündzeitpunkt = mehr Frühverstellung im Teillastbereich.
So, jetzt bin ich zum zweiten Mal in runter die Werkstatt, um in einen einen Lucas 25D zu schauen.
Da wird nix vorgespannt. Wenn ich die Druckdose aus dem Schacht herausschiebe, dann verdreht sich innen die Ankerplatte mit. Der Verstellbereich von 4 Strichen macht gefühlte 5 Grad aus.
Aber die werden grundsätzlich verstellt, und nicht etwa eine Feder vorgespannt. Das kann man am besten sehen, wenn man die Rändelmutter entfernt, und das Teil mal hin und her schiebt.
Wenn die Dose komplett eingeschoben ist und ich die Feder aushänge, kann ich die Ankerplatte noch weiter gegen den Uhrzeigersinn drehen.(gemessen von Pin zum Federauge etwa 4mm)
Wenn die Dose am vierten Teilstrich steht, kann ich die Ankerplatte noch reichlich im Uhrzeigersinn verdrehen, mehr, als ich für den Weg bei maximalem Unterdruck benötige.(gemessen vom Pin zum Federauge etwa 18mm)
Rätselnde Grüße
Zuletzt geändert von ninetylandy; 19.06.2014, 16:45.
Ahhhh jetzt kommt's mir wieder!
Marc hat recht, mit der Unterdruckverstellung hat die Rändelmutter in der Tat nichts zu tun. Sie dient nur der einfachen Möglichkeit den Zündzeitpunkt zu verstellen (wie Guido bereits sagte) und zwar ABSOLUT, indem gegen die Unterdruckdose die Grundplatte verstellt wird.
Auf die Wirkung der Unterdruckdose (im Tellastbereich oder wo auch immer) nimmt diese Verstellung allerdings keinen Einfluß oder wie siehst Du das Guido?
ich habe bisher immer die Rändelschraube auf 4 Striche eingestellt. Danach die Zündung 6 Grad vor OT (Motor 7:1). Muss ich nun nach dieser Grundeinstellung, aufgrund der höheren Oktanzahl (lt. Guido) z.B. auf 5 Striche einstellen? Wie mach ich´s richtig?
bei 95 Oktan ist bei dem 7:1 vedichteten Deine Einstellung 6 vor OT richtig.
Fährst Du jetzt beispielsweise nach Timbuktu oder wohin auch immer, wo es beispielsweise nur 85 Oktan gibt, kannst Du einfach mithilfe dieser Rändelschraube Deine Zündung spät verstellen (nach rechts in Richtung Markierung R), also auf vielleicht OT.
Hast Du wieder 95 Oktan drehst Du um den gleichen Betrag zurück (nach links in Richtung Markierung A) und zündest wieder auf 6 vor OT.
Diese Rändelschraube dient nur dem allereinzigen Zweck die Zündung um ein bekanntes Maß (Markierungen) zu verstellen OHNE den Verteiler drehen zu müssen und zu messen.
Du könntest diese Schraube also auch zur Zündeonstellung benutzen.
Wenn Du also Deine Zündung auf den richtigen Wert eingestellt hast und hinterher nix an der Rändelschraube machst UND weiterhin die entsprechende Oktanzahl fährst stimmt Deine Zündung weiterhin!!!
Verstelltest Du jetzt Deine Rändelschraube von 4 auf 5 Striche verstelltest Du somit Deine Zündung auf einen falschen Wert bei weiterhin gleicher Benzinquali.
Ich bin übrigens davon überzeugt, dass sich an der unterdruckgesteuerten Frühverstellung durch die Rändelschraube nix ändert.
Nö, lt. Handbuch, steht da im Kapitel zur Einstellung der Unterdruckdose. Also hat irgendwer mal wieder nicht vorm Schrauben gelesen. *lach* Ansonsten wie beschrieben. Ich glaube ich schreib mal dieser Tage einen Artikel zu den Dosen auf meinem Blog. Da habe ich in letzter Zeit noch etwas dazugelernt und ne Menge Lucas-Details zusammengetragen. Das man bei den Serien an jeder unerwarteten Ecke ein Tor zu einem wissenschaftsunversum hat - toll.
Habe nach längerem Suchen das "Defender-90-110-workshop-maunual" gefunden, indem tatsächlich auch die Werte für Schließwinkel sowohl für Lucas, als auch für den Ducellier angegeben werden. Wenn man im Netz nach Unterbrecherabständen für die unterschiedlichen Verteiler sucht, findet man für den Ducellier häufig 0,42 mm oder auch 0,35 mm - 0,55 mm, hier jedoch wird der Abstand für Beide gleich angebeben, was ich verläßlicher finde als die Schrauberangaben aus den Foren.
...und endlich mal verbriefte Angaben zum Schließwinkel!
Wahrscheinlich hast Du das Manual ja schon, sonst kann ich es Dir gerne als PDF schicken:
wenn ich das recht im Kopf habe bewirkt das drehen am Rädchen nur eine zusätzliche Frühverstellung im oberen Drehzahlbereich (irgendwie durch Veränderung der Spannkraft der Feder)
Sprich es verändert ein wenig die Kennlinie des Verteilers. Die Verstellung diente zum entkoken des Motors bei unterschiedlichen Spritqualitäten. Danach wurde wieder zurück gestellt.
Heute natürlich zur Anpassung an höhere Oktanzahl.
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