AW: dringende Getriebemeinungsumfrage Getriebeeingang

Im direktem Vergleich kann man sehr wohl mit einem gewissen "metallurgischen Verständniss" Rückschlüsse über die Qualität einer Oberflächenbehandlung (Härtung) ziehen
Feilenstrich , Reisnadel, Körnungseinschlag sind durchaus angebrachte Möglichkeiten eine oberflächliche Aussage zu treffen.
Selbst eien optische Bewertung kann unter gewissen Kriterien zur Qualitätseinschätzung hinzugezogen werden

Ich hätte da mal drei Vorgelegewellen .
Von Links nach rechts:
ausgebaute Welle aus einem mill A Getriebe in noch gutem Zustand dürfte noch ne Originale sein
OE Auslieferung aus 2011
OE Auslieferung aus 2014

Feilentest= für mich fühlbarer Unterschied der beiden OE Auslieferungen zur Originalwelle
Einschlagtest am Rand der Zahnung zum Rückwertsgang= alte Welle und 2011er Auslieferung für mich kein Unterschied an der 2014er Welle geht er weicher rein
opt.Oberflächenbewertung= Originalteil geschlossenes Oberflächengefüge - 2011er Welle liederliche Verarbeitung die Grate der Zahnflanken sind noch sichtbar-2014er Welle schaut fast aus wie ein Feingussteil grobe Oberfläche und die schwarze Pampe darauf machts nicht besser kurzum selbst die Engländer bezeichen einen Großteil Ihre Nachfertigungen als Schrott ( that many of the replacement transmission parts are made of "chocolate" rather than the original high quality steel!)

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Metallurgie ist ein sehr großes Fachgebiet, Leute die sich damit Auskennen sind wahre Spezialisten .
Es gibt ein paar Prüfverfahren mit denen man Werkstoffe prüfen kann ohne sie zu zerstören.
Die Farbeindringprüfung : mittels eines Kontrastprüfmittels wird die Oberfläche auf feine Haarrisse geprüft ( Vorteil , recht günstig wird auch in der Luftfahrt z.T. angewand )
Ultraschallprüfung : damit können Risse , Einschlüsse, Materialdopplungen ( vom schmieden , walzen.... ) im Inneren des Werkstoffes geprüft werden.
Röntgen : natürlich das optimale Prüfverfahren aber auch sehr teuer.
Spectralanalyse : damit kann die zusammensetzung ( Legierungsbestandteile, Kohlenstoffgehalt ( wichtig für die Härte ).....) des Werkstoffes geprüft werden .
und natürlich kann auch die Härte einer Getriebewelle gemessen werden.
Die Farbeindringprüfung und die Spectralanalyse kann ich mal an den Wellen machen, die ich hier liegen habe . Sind allerdings alles noch ALT TEILE !
Ultraschall kommt vieleicht dieses Jahr noch dazu , wir brauchen das eh in der Firma .

Gruß Bernd

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Ich bleibe dabei: für jemanden, der in diesem Leben ein bis drei Getriebe schraubt gibt es keine gangbaren Prüfverfahren. Die hier vorgestellten Prüfverfahren stelle ich alle nicht in Abrede, allein es fehlt meistenhalben die zuverlässige Bezugsgrundlage: die Erfahrung mit dem Material. Letztere braucht es um Verunsicherung und mit Fachworten verbrämtes Rätseln in geordenete Handlung umzumünzen. Ich habe gerade eben mit einem befreundeten Berufsschmied gesprochen. Der hat auf meine Frage was es denn braucht, um mit Handwerkzeugen und Kniffs auf der Werkbank abseites von Oberflächenfehlern gute von schlechter Härtung zu unterscheiden geantwortet: Etwa 10 Jahre Berufserfahrung. Vorher stellt man nur etwas fest, was einem unterm Strich aber nichts sagt, weil man es nicht bewerten kann. Und dann hat er mich innerhalb von zwei Sätzen vollständig verloren: Verschiedene Herstellungsarten, Materialien, Fehlerquellen, Prüfverfahren... Klar, konnte ich grob folgen, aber im Grunde weiß ich spätestens jetzt, dass ich so gut wie nichts weiß. Demut ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt zur Erkenntnis.

unerfahrene Grüße

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Hallo Guido,
ich stelle deine Argumente nicht in Abrede.
Wie ich ja schon schrub , ist Metallurgie etwas für absolute Fachleute. Mit der Vorstellung der Prüfverfahren wollte ich nur Bezug nehmen auf Beitrag Nr. 28 , dass es auch Prüfverfahren gibt die nicht Zwangsläufig das Werkstück zerstören.
Für zwei dieser Prüfverfahren bin ich zertifiziert und habe einige Schulungen mitgemacht. Also weiß ich da auch , von was ich rede .
Das diese Verfahren für den " Normal sterblichen " Serienschrauber nicht in der eigenen Werkstatt durchführbar sind , ist klar. Eine solche Prüfung kostet in der realen Arbeitswelt ein heiden Geld und ist damit auch wenig realistisch .

Gruß Bernd

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Ja, nee, war auch eher auf mich gemünzt. Je länger ich schraube, desto mehr stelle ich fest, wie wenig ich doch weiß. Optimisten würden sagen: sie stellen fest, wie weit das Feld doch eigentlich ist. *lach* Was prima ist, wird es also auch in Zukunft nicht langweilig werden.

Und ich habe meine Meinungsbekundung auf die Ausgangsfrage bezogen. Die war ob es irgendeinen DIYE Test für Gelegenheitsschrauber und Hobbyisten gibt. Dass man das mit Erfahrung und Technik bewerten kann steht ja ausser Frage. Jemandem mit dem offensichtlichen Erfahrungsstand wie dem Fragesteller implizit zu raten die Feile in die Hand zu nehmen finde ich dann -vorsichtig ausgedrückt- schon gewagt. Ebenso halte ich das Diskutieren von allgemeinen Semiprofi- und Profiverfahren in diesem Zusammenhang für wenig zielführend, bereiten sie doch Hoffnung. Nicht unspannend, aber an der Frage vorbei und damit erstmal für den Fragesteller bestenfalls interessant, schlimmstenfalls irreführend. Manchmal ist die richtige Antwort auf die Frage nach Hoffnung ein einfaches Nein.

hoffnungslose Grüße

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Hallo Leute

...keine Sorge ich lauf jetzt nicht panik-attackiert wie ein verrücktes Huhn im Kreis und werd mir auch kein Bambi auf der 'rehbank' grillen....
Ich finds äußerst interessant - ein Danke an Roland und Berndle für die Infos , Danke Guido für die Realitätsnähe - wenn ich so überlege, was ich nun
am Getriebe schon alles neu verbaut hab und auch nur von den Händlern über die Qualität (Genuine NOS und co) erfuhr, kann man sich schnell verrückt machen....
Man will alles richtig machen und für die nächsten 100 Jahre reparaturfrei - aber anderseits wärs ja schon ein langweiliges Hobby wenn man nix zum
Schrauben hätte...
Ich werde der Vollständigkeit halber die Eingangswelle+Zahnrad ablichten und posten wenns aufschlägt....

lg

Alex

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Ich fühl mich zum Thema gut aufgehoben da mein Werkstattkumpel aus #34 um die 30 Jahre Berufserfahrung in der Metallerie mitbringt.

Gruss Doc

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....hätte auch zu gern so einen Kumpel in meiner Nähe - aber wenn ich alle 3 Monate (maximal) mal eine vorbeizischende Serie zu sehen bekomm, is es schon
ein Erlebnis... Is bei uns sehr rar

so long

Alex

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...grias Eich

...also heute Päckchen vom LRseries bekommen...
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..also Rolands Nummer RTC2684 konnte ich nicht entdecken - auch am Zahnrad keine Nummer - sieht für mich jetzt
nicht nur wegen der alterstümlichen Verpackung und dem Wachsklibber ziemlich nach Altbestand aus....

..wenn mir jetzt niemand ein offensichtliches Merkmal für 'Schokolade' sagen kann, sag ich mal das Ding is

alt und gut

lg

Alex