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Hallo,
bei unserem Freelander TD4 von 01/04 scheint das Thermostat defekt zu sein. Das Auto erreicht die 90° im Normalbetrieb nicht. Die Nadel klettert höchstens bei stärkerer Belastung ein wenig und steht sonst in etwa bei 75 bis 80°.
Meine Frage ist nun, wo beim Motor das Thermostat zu finden ist, wie man dieses am besten ausbaut, dazu benötigt, und wo ich das Thermostat am besten günstig kaufe?
Vielen Dank für Hilfe.
Die Temperaturanzeige ist, wie beiden meisten Fahrzeugherstellern weltweit, "gedämpft", sonst würde die Nadel dauernd hin- und herwandern.
Es gibt nur drei Positionen neben min. und max.
40 ° kalt
75 - 115 ° normal (Mitte)
120 ° heiß
Der Thermostat befindet sich beim TD4 an der Wasserpumpe rechts hinten und die Wasserpumpe wird zusammen mit der Lima und der Hydraulikpumpe der Servolenkung vom (äusseren) Keilrippenriemen angetrieben.
Es muss aber nicht unbedingt der Thermostat defekt sein. Es kann auch am ECM ein falscher Kühlmittelgeberwert ankommen. Kabeldefekt, Steckerdefekt, Geberdefekt wäre auch möglich. Hier die Widerstandswerte, die am Geber selbst und am ECM Pin 28,32 des 52-poligen Stecker, vorhanden sein sollten:
0 ° - 4584 Ohm
20 ° - 4046 Ohm
70 ° - 1862 Ohm
100 ° - 938 Ohm
110 ° - 738 Ohm
Wenn der Temperaturgeber ausfällt (gar keinen gültigen Wert liefert, wie zB beim Abstecken des Kabels), nimmt das ECM ersatzweise 80 ° Kühlmitteltemperatur an und schaltet die Lüfter ein (die aber nicht gleich nach dem Ausschalten der Zündung stehen bleiben, sondern erst nach zeitverzögertem Abfallen des Hauptrelais, damit die Steuergeräte in den Schlafmodus runterfahren können).
Vielen Dank für die Info, da werde ich mich bald mal ans Prüfen machen! Inzwischen ist heute leider ein ganz anderes, schwerwiegendes Problem entstanden :-( Servoölverlust.
Servus,
Servoölverlust kann was banales wie bei mir sein, kugg mal die pressschellen an, welche den Schlauch festklemmen. Die lassen gerne mal nach. Einfach austauschen gegen Schraubschellen.
Hallo,
zwar hat es etwas gedauert, aber gestern habe ich mich an die Thermostat OP getraut. Ich habe mir das LR respektive BMW Originalteil besorgt, sowie Torx E8 Nuss und Schlüssel. Weiters bin ich nach einer Anleitung aus einem englischsprachigen Forum vorgegangen:
Untere Motorabdeckung, radhausseitige Abdeckung des Riementriebs und Bauteil Luftführung/Ladeluftstrecke vor der Zylinderkopfhaube/Luftfilter werden demontiert. Dann habe ich das Kühlmittel abgelassen und anschließend das Kühlmittelrohr zwischen Thermostatgehäuse und Kühler entfernt. Danach habe ich den Motor mit Holzzwischenstück und Wagenheber an der Ölwanne abgestützt, um das rechte Motorlager, va. den Träger mit 4 Schrauben am Motorblock zu lösen bzw. zu entfernen. Durch diese Maßnahme kann man den Motor anheben und bekommt Platz zum einfacheren Entfernen der 4 Torxschrauben und eines weiteren Flansches am Thermostatgehäuse. Schließlich geht es sich gerade so aus, dass das Thermostatgehäuse rausgeht und das neue wieder rein. Sicherlich gibt es Drehmomente zu beachten, aber leider habe ich keinen Schlüssel für die niedrigen Drehmomente, also wurden alle Schrauben "mit Gefühl" gleichmäßig angezogen. Das schwierigste war wirklich alle Klemmen der Kühlmittelleitung mit gewöhnlichen Zangen wieder in Position zu bringen. Letztendlich habe ich das alte Kühlmittel mit einem Strumpf gefiltert und wieder eingefüllt, weil es kaum 1 Jahr alt ist. Natürlich braucht man etwas Ersatz, weil eine gewissen Menge beim Ausbau verloren geht. Entlüften war nicht schwer. Der Kühlmittelbehälter hängt sehr hoch und zusätzlich habe ich eine Kunststoffschraube an einer der Leitungen zum Wärmetauscher (Spritzwand fahrerseitig) entdeckt und einmal beim Einfüllen geöffnet, damit Luft entweichen kann. Zur Kontrolle habe ich diese Schraube bei betriebswarmen Motor im Leerlauf noch einmal geöffnet und prompt kam Kühlmittel entgegen, aber keine Luft mehr. Die Heizleistung ist übrigens wieder super und die Nadel klettert in die Mitte und bleibt dort, yess!
Desweiteren habe ich den Ladeluftschlauch in dem sich das Bauteil für den Ladedruckgeber(?) befindet, getauscht, weil er im Sommer leck geschlagen hat und ich der provisorischen Abdichtung auf Dauer nicht trauen wollte. Die Schelle ober dem Kühler war ein Geduldsspiel.
Bei der Reparatur ist mir aufgefallen, dass das Getriebe wohl leicht undicht ist -> Schwitzen/wenige kleine Tropfen! Ich vermute, dass Getriebeöl aus dem Bereich Kupplungsgehäuse entweicht, evtl. verschlissener Simmerring? Hinterachsdiff ist aber dicht (vor 2 Jahren undicht).
Ansonsten fährt sich der Freelander momentan wirklich gut. 108.000km stark beansprucht am Bauernhof. Das Auto gehört zwar meinem Vater, aber ich warte es gerne. Gruß ans Forum!
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