ich brauche Euren Hirnschmalz.
Ich hatte ja vor einiger Zeit einen Schaden an der Zylinderkopfdichtung. Bei der Inspektion des Zylinderkopfes war ich der Meinung, dass zwei feine Risse zu entdecken waren. Beim Stammtisch haben wir lange hin und her diskutiert, ob das Risse oder Kratzer sind, aber meine Entscheidung ist gefallen dem Zylinderkopf nach 230tkm nicht noch das Geld für eine Druckprüfung hinterherzuwerfen.
Stattdessen habe ich einen neuen Zylinderkopf von Turner eingebaut. Die Firma hat ja allgemein einen guten Ruf. Nach einigem überlegen habe ich mich für den Performance-Kopf entschieden. Weil ich ja sowieso dabei war habe ich auch noch die Ölpumpe gemacht und die Pleuellager angesehen und gewechselt, weil der Öldruck bei der letzten Reise deutlich abgenommen hatte. Jetzt ist er wieder prima.
Soweit so gut, alles lief schön, aber nur ca. 1 km! Dann wurde die Kiste furchtbar laut. Es hörte sich an wie Zündungen bei kaputtem Krümmer oder Kompression im Ansaugtrakt. Also zurück zur Werkstatt, dort habe ich den Ventildeckel heruntergenommen und sofort gesehen, dass sich die Kontermutter vom Ventil eins gelöst hatte. Schöner Mist! Die Einstellschraube muss beim Lösen auf die Kante der Stößelstange aufgesetzt sein, was die Stößelstange verbogen hat. Die neue Ventilkappe "Valve cap. Original equipment. (NOT current Land Rover caps as they are incorrect material specificaiton). Exclusive to Turner Engineering" lag natürlich daneben.
Ich bin beim Ventile einstellen eigentlich sehr sorgfältig, alles wird doppelt gecheckt, eine gute Erklärung fiel mir nicht ein.
Das einzige, was ich bemerkt hatte, war eine leichte Schwergängigkeit der Kontermuttern auf den Einstellschrauben. Meine Erklärung war, dass das ganze dadurch möglicherweise nicht ausreichend gekontert war. Bei den Schrauben war das Gewinde bei allen nicht völlig jungfräulich. Den Schieber für die Stößelstange habe ich von oben mit dem Endoskop angesehen ohne Schäden zu entdecken. Also 8 neue Stößelstangen, Kontermuttern und Einstellschrauben eingebaut. Alles doppelt gecheckt. Kontermuttern mit Drehmomentschlüssel angezogen (was ich sonst gewöhnlich nicht mache). Und über den schönen Motorlauf gefreut.
Aber was soll ich sagen, nach ca. 15 km plötzlich wieder das gleiche Geräusch. Am Straßenrand den Ventildeckel runter. Dabei konnte ich schon vorher sehen, dass die Ventileinstellschraube von dem gleichen Ventil eins diesmal sogar ein Loch in den Ventildeckel gehauen hat. Das gleiche Trauerspiel: Einstellschraube völlig lose, Stößelstange krumm, Ventilkappe abgefallen. Provisorisch Ventilspiel mit krummer Stößelstange eingestellt und wieder zum Zerlegen in die Scheune gefahren. Hier habe ich noch das Gewinde im Kipphebel kontrolliert ohne Schäden zu entdecken.
Die Suchfunktion hat nichts Ähnliches ergeben. Zweimal das gleiche ist schon rätselhaft. Wer hat eine schlaue Idee zum weiteren Vorgehen?
Ungekonterte Grüße, Ulrich
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