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Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

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    Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

    Wertes Kompetenzteam,

    ich hätte es wohl ahnen können. Seit ein paar Tagen musste ich bei warmem Motor das Handgas meines 2,25D (Motor#E46029210) einzwei Rasten höher stellen, um im Leerlauf Öldruck zu haben.

    Heute stellte sich nach kurzer strammer Fahrt (ca 3-5km @ 70-80km/h) ein dumpftiefes, presslufthammerartiges, drehzahlabhängiges Klonkern untenrum ein. Öldruck seitdem erst ab geschätzten +1500U/min vorhanden.

    Meine Suche hier im Forum und mein knappes Halbwissen führen mich zu der dunklen Ahnung, dass hier ein kapitaler Lagerschaden an Pleuel und/oder Kurbelwelle vorliegen könnte. Liege ich da richtig oder sehr daneben? (Klar, Ferndiagnose is immer mau…)

    Die WHB-Kapitel A2-34 bis A2-36 habe ich überflogen und komme zu der Frage: Wie das entsprechende Maß der neuen Lagerschalen ermitteln? Bei den Pleuel spricht das WHB von "wahlweisem Einbau" der in "unterschiedlichen Stärken verfügbaren" Teile. Also alle parat haben und ausprobieren und immer wieder mit plastigauge messen?

    Die SuFu bringt mich hier nach mehreren Stunden Suche nicht weiter… Ich stehe wohl grade auch etwas auf dem Schlauch.

    Eben so wenig klärt sich bislang für mich die Frage, ob das ganze bei eingebautem Motor erfolgreich zu bewerkstelligen ist - von jmd., der so was zwar gerne lernen, es aber halt doch zum ersten mal machen würde. Ab und an liest man hier sowas wie "Ölwanne runter, Lager machen". Das WHB will den Motor aber draußen haben.

    Es nimmt kein Ende...

    Besten Dank & Gruß
    Amigo

    #2
    Pleuellager kannst Du prinzipiell auch bei eingebautem Motor tauschen.
    In Deinem Fall aber würde ich den Motor ausbauen. Das Ganze hört sich wirklich nach einem Lagerschaden an. In diesem Fall wird die Kurbelwelle sicherlich vom Instandsetzer geschliffen werden müssen. Der entscheidet dann auch wieviel Material er abnimmt und dann damit welches Maß Du brauchst.
    Dafür muss dann halt die Kurbelwelle raus.

    Zum Begutachten kann Du aber natürlich einfach mal die Ölwanne abnehmen und Dir den Zustand der Lager anschauen bevor Du den Motor ausbaust um dann anschließend festzustellen das es ja doch was anderes war ....
    Gruesse, Thomas
    http://landygarage.de/

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      #3
      AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

      Hallo

      Wie du das beschreibst ist es nicht nur gemacht mit dem wechseln von lagern. Wenn die Pleuel oder Hauptlager fressen muss meistens die Kurbelwelle geschliffen werden.
      Ohne ausbauen des Motor lassen sich nur die Pleuellager ersetzen. Aber um den Schaden zu begutachten kann die Ölwanne abgebaut werden.
      Das Mass der Lagerschalen richtet sich nach den Durchmesser an der Kurbelwelle also wenn sie noch nie geschliffen wurde hast du Standartmass ansonsten -0.25 oder was LR als untermass angibt für die KW. Die KW kann meistens 3 x geschliffen werden.

      Meine Erfahrung mit Motoren, in deinem Fall würde ich den Motor ausbauen und ihn komplett überholen dann hast du nachher wider für eine lange Zeit ruhe.

      Kilu

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        #4
        AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

        Kein Stochern mit der Stange im Nebel, keine vorauseilenden Therapievorschläge ohne Befund.

        Check den kompletten Motor. Wenn es wirklich die Lager sind, ist das in der Regel nicht die einzige Baustelle.

        1. Nimm die Ölwanne ab.

        2. Miss mit Plastigauge das Lagerspiel.

        Ich würde zudem den Kopf abnehmen und mind. einen Kolben ziehen. Zylinder, Kolben, Bolzen, Ölpumpe kontrollieren und bei der Gelegenheit auch den Dreck aus der Ölwanne putzen.

        Jetzt kannst Du eine Entscheidung auf Basis eines Gesamtbildes treffen. Bis hierhin kann der Block ruhig im Auto bleiben.

        analysierte Grüße

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          #5
          AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

          Danke für´s Feedback, die Herren.

          Ohne Motorständer ist der eingebaute Zustand für mich der einzige Weg, freie Sicht hinter die Ölwanne zu bekommen. Ich werfe da mal nen Blick rein. Raus kommt der Motor wohl aber eh.

          Es scheint wohl bei mir Tradition zu werden, am 1. Mai den Motor zu zupfen. Vor zwei Jahren war´s schonmal so weit.

          Meine Fragen zum weiteren Procedere:

          Was sind faire Preise beim Motorinstandsetzer für die anstehenden Arbeiten?:
          (Ich weiß, über Geld wird hier ungern geredet, aber ich hätte gerne ne grobe Richtung gewusst… Wenn das in die Richtung der von Turner aufgerufenen 4.7K€ geht, muss ich mir diesen Sommer ein anderes Hobby suchen... )
          1. KW schleifen.
          2. KW- & Pleuellager tauschen.
          3. KW einbauen und vermessen.
          4. Simmeringe vo./hi. neu
          u.U. steht in dem Zuge dann auch an
          5. Ventilschaftdichtungen neu
          6. Kolbenringe neu

          Welcher Motoreninstandsetzer in/um Dortmund genießt das Vertrauen des Forums?

          So was muss natürlich passieren, nachdem ich den Landyschoner grade verkauft habe...

          Besten Gruß, zu Fuß
          Amigo

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            #6
            AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

            Moin,
            wenn du bis 1500rpm keinen Öldruck hast und es dumpf wummert( Und du damit noch gefahren bist), ist es für die kleine Variante eh zu spät. Nimm ruhig die Wanne ab, aber du wirst eine Kurbelwelle mit beschädigten Lagerzapfen finden. Ausserdem haben sich mittlerweile die Späne im Ganzen Motor verteilt und alle Passungen gefressen. Das wird wohl eine Komplettüberholung: Sorry.

            Wenn du den Motor selbst Aufbaust musst du für Maschinenarbeiten ungefähr einkalkulieren: KW Schleifen 250.- - Zylinder Bohren 200-250.- - Kopf planen 50.- - Ventilsitze fräsen und Führungen tauschen ? ( Mach ich immer selbst)

            Du musst auf "Jeden Fall" sämtliche Ölkanäle ( Denke an den Ölkühler falls Vorhanden)Spülen sowie alle Innereien Penibelst Säubern. Die Ölpumpe " MUSS" zerlegt-begutachtet und vermessen werden, ansonsten geht das in die Hose.


            Gruß Reinhard

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              #7
              AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

              Grundsätzlich verschleissen die Pleuellager vor den Hauptlagern und am Pleuel verschleißen die Mehrschichtlager eher, als die Kurbelzapfen. Allerdings weiß ja niemand, wielange Du mit dem Gerappel noch gefahren bist. Ich würde erstmal die Ölwanne anbauen, die Pleuels losschießen und mit einer Bügelmessschraube die Lagerzapfen auf Rundheit überprüfen.
              Wenn die Zapfen riefig sind, dann kanst Du Dir das Messen ersparen. Dann muss die KW raus. Die Ölpumpe sollte auch direkt auf Verschleiß geprüft werden.

              Gruß Marc

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                #8
                AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

                hola Amigo

                ...ich bin gerade mitten drin in der Instandsetzung meines Diesels - und kann Dir daher ein paar Messdaten geben bez Kurbelwelle:
                Ich habe auch den 2,25Diesel 3-fach gelagert- die Kurbelwelle war bez Schlag und Lagerlaufflächen im Standartmaß - konnte daher wieder Standart-Lagerschalen
                für Hauptlager und Pleuellager einbauen. Die Lagerlaufflächen der Kurbelwelle wurden nur poliert und nicht geschliffen (nicht messbarer Unterschied des Durchmessers)
                von vorher zu nachher (Preis dafür beim Instandsetzer inclusive Wuchten 150€)
                Ich hab gemessen mit Bügelmicrometer und plasticGauge
                hier die Zahlen:

                Hauptlager 1 bis 3 Durchmesser 63,48 mm , Spaltmaß mit neuen Standart-Lagerschalen 0,050mm
                Pleuellager 58,72 mm , Spaltmaß mit neuen Standart-Lagerschalen 0,050mm
                Anlauf der Kurbelwelle - hier hatte ich zuvor 0,14mm axialSpiel - mit neuen Anlaufscheiben 0,08mm

                Bez Ölpumpe - an meiner waren keine Schraubensicherungsbleche(!) - sie war zwar fest, aber da gehören welchedran - könnte
                mir vorstellen dass diese Schrauben evtl locker werden können und dann die Pumpe wackelt.....
                Aber, wie Guido sagt - Diagnosen geht nicht - Ölwanne ab und kontrollieren was da scheppert

                Noch was : - laut whb darf beim Diesel die HauptlagerLaufflächen der Kurbelwelle nicht geschliffen (nicht zu verwechseln mit polieren) werden

                Alles gute
                Alex

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                  #9
                  AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

                  Danke für die Erläuterungen im Detail.

                  Auf die Gefahr hin, der Exkommunikation durchs Selbstschrauberforum entgegen zu sehen, aber: Das werde ich wohl machen lassen…
                  Das alles hinterher anständig neu einzumessen ist meine Berufung und Begabung sicher nicht.

                  Jetzt muss ich erstmal zusehen, wie ich den Trumm in seine Garage bekomme. Ist nicht gleich um´s Eck...

                  Würde mich freuen, die demnächst eintrudelnden Angebote der Instandsetzer mit euch unter die Lupe nehmen zu dürfen...

                  Euch einen besseren Start in die Woche.

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

                    Moin,

                    nur zur Info falls die Nacharbeit der Kurbelwelle warum auch immer wenig reizvoll erscheinen sollte:

                    Bei Turner gibt es die spanische Nachbauwelle für 175,- Pfund + VAT in neu.

                    Hatte ich ins Auge gefass, allerdings jetzt erstmal eine (hoffentlich) taugliche, gebrauchte eingebaut. Daher keine Erfahrung mit der Turnerwelle.

                    Gruß

                    Martin

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

                      Moin Amigo,
                      dürfte ich Dich rein aus privatem Interesse um ein paar Informationen bitten?
                      - Welche Laufleistung hat der Motor
                      - Welches Ölwechselintervall hast du üblicherweise gemacht
                      - Welches Öl wurde verwendet

                      wie gesagt, will damit keine Diskussion anregen, rein Interesse. Gern auch per PN.

                      Ansonsten ehrlich gesagt, schau erst mal rein und entscheide dann was zu tun ist, meistens ist es nicht so schlimm wie man denkt. Wenn die Kurbelwelle heil geblieben ist, ist das Ganze locker selbst zu schaffen. Im abgelassenen Öl und aufgeschnittenen Filter kannst Du auch schon mal grob abschätzen ob das Spänechaos herrscht oder feinster Flitter, wenn dieser Flitter goldfarben ist, stammt das aus den Lagern. Ich hab die Prozedur damals mit meinem Ninety gemacht, ok einen Winter lang den ganzen Motor gemütlich aufgebaut, das war kein Hexenwerk und Einzelgewerke, die man nicht selbst kann, vergibt man dann einzeln. Aber so ne Motorüberholung macht Spaß und man lernt ne Menge daraus

                      Gruß Michael
                      Es gibt solche und solche Tage, heute ist so einer!

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

                        Ich würde das an deiner Stelle auch erstmal zerlegen. Dann siehst du wo es klemmt. Meine Warnung war mehr darauf ausgelegt zu verhindern, das du mit einem Satz neuer Lagerschalen in der Hand eine Enttäuschung erlebst.

                        Gruß Reinhard

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

                          Danke für´s Feedback, Leute.

                          @emmess
                          Den Preis für die KW bei Turner kenne ich und finde das sehr erleichternd.

                          @zebra
                          - Vorgeschichte des Motors unbekannt, gekauft vor 2 Jahren mit ca 85TKm auf dem Tacho - da gehört sicher ne "1", wenn nicht sogar ne "2" davor
                          - dann stand er bis Herbst 2012 neben der Baustelle und wurde nach Wiedereinbau mit 20W50 von Ravenol befüllt. Nach knapp 300km hielt ich den 1. Spülvorgang unter meiner Obhut für beendet und habe mit selbem Öl gewechselt, inkl. Filter. Vor ca 200km stellte ich steigenden Ölstand fest. Diesel im Öl? Diesel-Vorförderpumpe und Öl samt Filter gewechselt, Ölstand verhielt sich seitdem konstant bis abnehmend (also ok).
                          - der Wagen hat unter mir in den 1,5 Jahren bislang nur als rollende Hundehütte und Wald-Shuttle gedient, max. 6-8km innerorts, 1x kleine Tour nach NL (ca 800km)
                          - heute stehen 87763km auf der Uhr, also gemessen an den bisherigen InstandsetzungsKosten/gefahrenen Km eine ziemlich bescheidene Bilanz.

                          Ich wollt´s mir ansehen. (Sorry für die schlechte Fotoquali, evtl. lässt sich ja doch was erahnen..)

                          Also erstmal Wanne runter. Öl habe ich noch nicht gefilter, aber in der Wanne blieb diese Späne zurück:
                          Scheinbar Weichmetall/Lagerschalen-Material
                          spaene9zqaw.jpg

                          Die Wanne sieht von innen so aus:
                          deutliche Spuren vom Peilstab und vom Sieb der Ölpumpe. Soll das so? Sicher nicht. Wie kommt so was?

                          (Edit: kommt im nächsten Post, da max 5 Bilder pro Post…)

                          1. Pleuellager
                          p1bfqp7.jpg

                          2. Pleuellager
                          p2hupuh.jpg

                          3. Pleuellager
                          p3gkqse.jpg

                          4. Pleuellager
                          p40zpag.jpg

                          Die sehen für mich als Laien zwar alle benutzt, aber nicht verbraucht aus. Keine Riefen, keine fehlenden Teile. Nichts, was die Späne in der Ölwanne erklärt.
                          Muss die wohl woanders her kommen…

                          Beim losrütteln viel mir das deutliche Spiel in den Verbindungen von Pleuel und Kolben auf.

                          Die Kurbelwelle zeigt auch nirgends Riefen oder besondere Spuren, scheint zumindest an den Pleullagern heil geblieben zu sein.

                          Der Motor ließ sich sehr leicht mit der WaPuZange am Starterdig durchdrehen, trotz verbauter Glühkerzen. Deutliche Luftseufzer kamen beim drehen aus Zyl. 1 und 4.

                          Was empfehlen die Experten?

                          Besten Gruß, zu Fuß.
                          Amigo

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

                            Nachgeliefertes Bild der Ölwanne von innen:
                            oelwannemlrtx.jpg

                            Die Spuren des Ölsiebs erkläre ich mir ja noch durch die Beule in der Wanne aber der Peilstab muss wohl aus nem anderen Motor stammen, dass der da unten anschlägt. Von außen sah es immer so aus, als säße der ordentlich drin...

                            Edit: die Ölpumpe sitzt bombenfest, samt Schraubensicherung und wird auch erstmal nicht angerührt Des Ölsieb sieht sehr sauber aus. Kaum schlammiges Zeugs in der Wanne.

                            Schönen Abend noch.

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Pleuel- u/o Kurbelwellen-Lagerschaden. Diagnose und OP

                              Schade, daß Du schon zerlegt hast. Die Kompression wäre vorab noch interessant gewesen.
                              Viele Grüße von Pascal aus der Geschlossenen
                              كنت غبية

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