Hallo,
ich habe Ostern 2013 meinen FL2 SD4 SE geliefert bekommen. Auf Grund der guten
Erfahrungen bei VW habe ich gleich eine AHK vom Kfz-Hersteller mitbestellt.
Die Diskussionen zu den Defekten bei freel2.com und anderswo habe ich gelesen
und notgedrungen abgewartet. LR hat bei den 2 Nachbesserungsversuchen die
Variante "209" geliefert gehabt, für die erste will ich es nicht beschwören müssen,
aber eine "215" war es m.W. auch nicht. Alle 3 Modelle haben denselben Fehler
aufgewiesen: Verschleiss und Spiel in der Aufnahme der abnehmbaren AHK.
Kurzversion:
LR hat die AHKs (3 Stück in 4 Monaten) zurück genommen, die letzte gegen Geld, und
ich habe nun eine abnehmbare Westfalia-AHK dran, mit der ich bei gleichem Einsatz-
bedingungen am Passat in 10 Jahren allerbeste Erfahrungen gemacht habe.
Die Beschaffungspreise LR/Thule vs. Westfalia sind ziemlich gleich.
Bosal ist bauartbedingt aus meiner Auswahl hinausgeflogen.
Langversion:
Ich hatte dieses Jahr das Vergnügen und die Aufträge, 3 Touren mit Pferdeanhänger
nach Südwestfrankreich (Gers) zu fahren. Die Masse betrug jeweils ca. 1500 bis
1800 kg, die Gesamtdistanz waren jeweils ca. 3200 km. Die Strassen waren Autobahnen,
Nationalstrassen (N x) und Landstrassen (D-Strassen). Deren Qualität ist in Frankreich
ähnlich wie hier: glatt bis wellig, durchschnittlich akzeptabel. Und mit 190 PS sind
die Berge des Perigord und der N20 / A20 ziemlich flach :-); die 6-Gang-Aisin-Automatik
ist durch die Anhängelast aber gelegentlich überfordert: sie schaltet nicht hoch; S-Modus
und manuelles Schalten hilft immer weiter.
Nach jeder Tour war die abnehmbare AHK von Land Rover, Bauart/Hersteller Thule,
in der Aufnahme der AHK ausgeschlagen. Das Spiel nach der Rückkehr waren mehrere
Millimeter in horizontaler und vertikaler Richtung. Ein sicherer Betrieb war nicht mehr
möglich: eine AHK, die im montierten Zustand Spiel hat, ist nicht verkehrssicher. Der
Händler in Walsrode, mit dem ich sehr zufrieden bin, hat die Reklamationen
anerkannt, zuletzt war zudem ein LR-Techniker zu gegen, der das Drama Live und vor
Ort begutachtet hat.
Im Gespräch tauchte auch die schon 2010/2011 in UK diskutierte These von der dicken
Farbschicht auf, die sich wegarbeitet und für anfängliches Spiel sorgt, was sich durch
permanente Bewegungen immer mehr verstärkt. Das halte ich für eine Ausrede. Es
sind in meinen Augen Konstruktions-, Material- oder Fertigungsprobleme, alles zusammen
oder Kombinationen davon, die zu den Defekten führen. Durch die 3 Fehler in Folge in
einem Sommer ist das ziemlich klar belegt.
Im Kurzstreckenbetrieb, von Stall zu Stall oder Haus zum Einschlagwald und zurück,
dauert es sicherlich länger, bis die Wackelei beginnt und die Ursachenforschung wird
dann entsprechend schwieriger. Da das ein versteckter Mangel ist, hat man aber
nicht unbedingt kaufrechtliche Nachteile dadurch. Allenfalls die "mentale" Zuordnung
fällt deutlich schwerer.
Fazit: niemals mehr eine AHK von LR/Thule nehmen, sondern gleich das Schwanen-
halsmodell von Westfalia anbauen lassen. Die Belastungswerte, D-Wert, Stütz- und
Anhängelast sind gleich: 11 kN, 150 kg und 2000 kg. Die Konstrution der Aufnahme
der AHK an den Hilfsrahmen ist deutlich massiver, Kräfte werden über großte Flächen
übertragen anstatt bei Thule mit seinem "Marsriegel"-Modell über kleine Kanten.
Soweit mein Erfahrungsbericht zu dem Thema.
Wolfgang
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