Moin Kinners,
also wenn ich eine Gabe zu haben scheine, dann ist es die zu polarisieren. Sogar in Abwesenheit. Auch ein Qualität – nur wofür?
Im Herbst letzten Jahres hat mich ein Vertreter einer Reisegruppe in dieser Eigenschaft gefragt, ob ich einen Aufkleber gestalten könnte. Bin zwar nicht Teil der Gruppe, aber klar, kann ich. Und natürlich gerne.
Unmittelbar danach wussten die Organisatoren, dass ich das mache, was sie selber freimütig zugeben.
Kurz darauf kommt Ihnen die wirklich schöne Idee, diesen Aufkleber in einer Art Ausschreibung unter den Teilnehmern zu machen. Blöd nur: Da ich kein Teilnehmer bin, bekomme ich das nicht mit.
Als ich fertig bin, mich über meine Entwürfe freue laufe ich bei der Truppe auf und stelle fest unötig Zeit und Arbeit eingebracht zu haben. Ab da nahm die Gruppendynamik ihren Verlauf.
Mein Problem hierbei ist deutlich nicht, dass das Missgeschick passierte dass man organisationsseitig schlicht vergas mich zu informieren dass man meinen Part nicht mehr braucht.
Mein Problem ist, dass man das Vergessen zu meinem Problem gemacht hat. Mir meine Hilfsbereitschaft vorwarf und mir obendrein riet an eben jener zu arbeiten und in Zukunft eben auch dafür Sorge zu tragen auf dem Laufenden zu bleiben. Womit meine Hilfsbereitschaft auch noch zu meiner Holschuld wurde.
Mein Problem ist, dass jeder einzelne der Truppe das Problem für nicht ihn betreffend sah, sondern als eine indiviuduelle Absprache zwischen irgendjemandem und mir.
Mein Problem ist, dass in Summe der wirklich unseeligen Diskussion ich mich als der alleinige Störenfried fühlte, der die Gruppe offensichtlich unbotmäßig angeht.
Eine unsselige Diskussion zu deren unglücklichen Verlauf ich naturgemäß beigetragen habe. Immerhin war die Situation die, dass ich dachte als Kumpels unter Kumpels mit einer Reihe schöner Entwürfe einzulaufen. Ich freute mich auf Schulterklopfen und Hallo-Gejohle und rannte stockvoll gegen die Wand eines pschologisch völlig normalen Gruppenabwehrprozesses. Ich bin ja nicht Teil der Truppe. Aber hey, Rechtsfragen bei einem (gedachten) Geschenk abklären zu wollen war und ist nicht nicht mein Thema.
Verschärfend kam hinzu dass in der Truppe ein Gutteil der Leute ist, die ich am Grill kennen und schätzen gelernt habe. Denen war es aber wichtiger sich in epischer Breite über vergangene und kommende Trinkgelage zu unterhalten. Also blieb die gruppenseitige Gesprächsführung bei den lautesten und nicht unbedingt achtsamsten der Truppe. Das Abwehrgeschrei traf auf meinen Frust. Ganz dumme Melange. Und weil ich die Truppe ja kenne hatte ich auch nicht den Ausweg es einfach unter dumm gelaufen zu verbuchen und zu vergessen.
Also war ich neben meiner Entdeckung von der Gruppe angefragt und mit meiner Zuarbeit vergessen worden zu sein, offensichtlich auch noch ansonsten alleine. Zumindest was meine gedachten Kumpels in der Truppe anbelangt.
Und als Sahnehäubchen auf dem bis hierhin angehäuften Berg Mist durfte ich mir dann noch sagen lassen, dass ich mich ja im Erfüllungsfall auch ganz gut bezahlen lassen würde. Das ist für jemanden der aus innerer Überzeugung gerne etwas schenkt dann der Supergau zum Abschluss.
Da ist in mir etwas zerbrochen, was ich seither zu kitten suche.
Ich hätte mir gewünscht, dass da jemand gesagt hätte: „Hey, das ist wirklich mistig gelaufen, aber zeig doch mal, was Du für uns gemacht hast.“ Aber da war nicht einer der sich für das ursprünglich angefragte ionmterssierte. Also war das wofür man mich anfragte offensichtlich nicht die Wertschätzung meine Expertise, sondern meine Zeit. Habe ich ja auch prompt im Klartext um die Ohren geworfen bekommen, warum ich mich wegen eines dusseligen Aufklebers so anstelle. Jungs: Ich habe keine Druckerei, ich bin der Zeichner.
Ja, ich weiß, das menschelt hier gerade ziemlich und ich entschuldige mich dafür meine persönliche Befindlichkeit in dieses Forum zu tragen. Hatte ich nicht vor, deswegen habe ich meine Finger von der Tastatur gelassen. Ich weiß auch, dass nicht wenige hier lieber nur über Teilenummern reden würden. Und ich kann gut verstehen, wenn all das hier nicht lesen will. Aber da es nun mal angeschnitten wurde, halte ich es für besser, wenn ich direkt Auskunft gebe, als dass irgendwelche User sich mit irgendwelchen Usern über meine mögliche Befindlichkeit austauschen.
Auch das ist so eine Sache: Ich würde mich direkt fragen, wenn ich mich vermissen würde. Die, die gefragt haben kann ich bis hierhin an einer halben Hand abzählen. Positiv ist jedoch dass auch die Mails mit den Vorschlägen zur Verhaltensmodifikation und /oder dass das Forum und die Welt eine bessere ohne mich wäre in Großbuchstaben und viel zu vielen Ausrufezeichen spürbar abgeebbt sind. Zumindest dafür bin ich dann doch sehr dankbar.
Wir johlen zwar gerne im Chor und pflegen gerne den Nimbus einer „verschworenen Schraubergemeinschaft“ Es ist und bleibt eben ein Onlineforum, mit der für ein Onlineforum typischen (Un-) verbindlichkeit und Sprachgebrauch. Nein, wir sind nicht Gleiche unter Gleichen. Wir schrauben und trinken uns nur ab und wann gemeinsam. Das ist schön – geniessen wir es, wenn es passiert.
Und nun? Ich für meinen Teil schaue wie ich das für mich gekittet bekomme und wie ich die
Souveränität wieder erlange, die es braucht um hier zu agieren. Jedenfalls nicht als bloßer Vorleser von Service-Handbüchern, wie mir viele meinten anraten zu müssen.
Wir werden sehen.
Lieben Gruß, Guido
P.S. Weil ich selbst betroffen bin überlasse ich es Birger zu entscheiden, wie man mit diesem Thread verfährt. Da fehlt mir die Distanz für eine neutrale Einschätzung.
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