da ja der 2,5TD etwas dafür berüchtigt ist, temperaturempfindlich zu sein, habe ich mir zur Beobachtung der Abgastemperatur eine günstige EGT-Anzeige eingebaut. Fühler mit eingeschweißter Mutter im Krümmerrohr. Ergebnis: Bei längeren Steigungen oder sonstigen Vollgasorgien deutlich über 700°C. Und das jetzt mit der kühlen "winterlichen" Ansaugluft. Von verschiedenen Seiten habe ich den Rat vernommen, ein Ladeluftkühler wäre sehr angeraten. Allerdings ist der 90/110- oder TDI-LLK im Kühlerbereich doch schwierig mit der ganzen Verschlauchung zu realisieren. Daher bin ich in Busch-Mechanik-Manier auf die Suche eines beliebigen, kompakten Luftkühlers gegangen. Über die Bucht habe ich einen Audi-TDI-Kühler erstanden, der von den Rohrdurchmessern recht gut passt. Mit-ausschlaggebend für den Audi-Kühler war aber auch, dass eine ganze Kiste Schläuche, Bögen, Rohre etc. dabei war. Da sollte sich doch was basteln lassen!
So sah mein SII-Hybrid vorher aus:
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So der Audi-LLK (einen der Kästen habe ich demontiert und um 180° verdreht wieder aufgebaut der günstigeren Leitungsführung wegen)
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Dann zwei Halte-Ausleger-Blechwinkel geschweißt, die an die Spritzwand geschraubt werden und den LLK mit den originalen Befestigungen dran festgemacht. Vom Kotflügel musste ich an der Innenseite ein klein wenig wegsägen, damit der LLK Platz hat. Die Schlauchführung geht nahe am Krümmer vorbei. Nach etlichen km ist aber nichts zu erkennen, dass da was angesengt würde. Wahrscheinlich mache ich mir hier aber noch ein Abschirmblech.
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Den Innenkotflügel habe ich aus 2mm-Alublech nachgebaut. Statt nach oben ist der jetzt nach unten gekantet. Dadurch rund 5cm Abstand zwischen dem Blech und dem LLK. Und im Radkasten ist genug Platz dafür. Soweit federt die Achse ja nicht ein. Der Innenkotflügel ist unten auf Abstand montiert. Spalt hier knapp 1cm. Und seitlich zum Kotflügel ist er ja auch nicht press dicht. Also sollte kühle Radkastenluft nachströmen können. Die Montage auf Abstand hatte ich vorher schon, weil der Ausbau mit Schrauben und Kontermuttern, die fest an der Spritzwand sind, alleine doch viel einfacher ist. Trotz Geländeeinsatz kommt hier erstaunlich wenig Schmutz hoch.
Hier Original- und Nachbau-Innen-Kotflügel-Blech (vorne ist oben):
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Ergebnis: 50km Autobahn mit Tempo 115 (SIII-Serien-Getriebe, Overdrive, Defender-Diffs; 88er mit Hardtop, Eigenbau-Hubdach und Dachgepäckträger; ansonsten leer; -> nicht Dauer-Vollgas - aber viel mehr geht dann auch nicht mehr ...): Abgastemperatur in der Ebene rund 550°C - bei Steigungen auch mal bis 650°C. Auf dem LLK habe ich den Außenfühler eines Digital-Innen-Außen-Thermometers festgemacht, um zu beobachten, ob der LLK durch vielleicht zu wenig Frischluft und Hitzestau zu warm werden könnte (dann wäre die große Lösung mit wassergekühltem LLK in Frage gekommen ...): Temperatur der LLK-Gehäuses außen normal ca. 35°C. Steigt bis auf max. 45°C. Scheint also zu funktionieren und bleibt in der Konstellation drin. Abgastemperatur geschätzte 60-70°C niedriger als zuvor. Mal sehen, wie die Werte sich im Sommer entwickeln.
Kosten: Abgastemperaturanzeige Smiths NOS Ebay: 80 Euro. Audi-TDI-LLK: 40 Euro. Ein Tag Bastelarbeit.
Fazit: Bringt was. LLK mit Anschlüssen nur auf einer Seite statt gegenüberliegend wäre noch etwas einfacher zu realisieren.
gekühlte Grüße
Christian
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