Ein Range Rover ist und bleibt für mich ein luxeriöserer Geländewagen. Und keine Chauffeurlimousine.
Das ein Rnage Rover mit Leder, Klimaanlage und entsprechend hochwertigem Interieur ausgestattet ist, finde ich völlig richtig und stimmig.
Das er aber einen Bentley in seiner Ausstattung zu toppen versucht und dann noch der Radstand so aufgeblasen wird, daß er komplett unhandlich und offroaduntauglich wird, widerspricht seiner Bestimmung bzw. gibt ihm eine neue, sehr unangenehme Bestimmung:
Nämlich zu beeindrucken, einzuschüchtern, über schiere Masse Druck auszuüben.
Wenn Herr Putin sich gerne in AMG-G-Modellen über die Rubeljowska-Chaussee fahren läßt und dabei in faschistischer Art und Weise seinen Auftritt inszeniert und der amerikanische Präsident und sein Gefolge oft in den riesigen Cadillac Escalde unterwegs sind, hat das einen inzenatorischen Hintergrund: "Seht her, hier kommt die schiere Macht in Form eines grotesk überzeichneten, riesigen, schwarzen Monsters, wagt nicht, Euch mir in den Weg zu stellen.
Das ist für mich eine Form der Gewaltästhetik, wie sie Hitler mit seinen überdimensionierten 770K-Mercedessen vorgemacht hat.
Ein wirklich demokratischer Regierungschef läßt sich in einer angemessenen Limousine chauffieren, die ein normales Maß hat. Und ein seriöser Unternehmer oder Manager ebenso.
Wie elegant und gleichzeitig demokratisch wirkte es doch, als Edward Heath einem Jaguar XJ entstieg, Helmut Schmidt in einem 450 SEL chauffiert wurde, mit Porsche 911-Polizeiwagen vorweg, oder Francois Miterrand aus einem Citroen CX Prstige ausstieg. Und sogar Gerhard Schröder wirkte richtig seriös, wenn er im Phaeton chauffiert wurde.
Und genau dieser Punkt stört mich an diesem aufgeblasenen Range Rover.
Er ist undemokratisch, er taugt nur zum Beeindrucken auf billigstem intellektuellen Niveau, durch schiere Größe, er hat nichts mit dem Zweck, den die Väter des Range Rovers im Sinn hatten zu tun. Er ist weder eine seriöse Chauffeurlimousine noch ein luxeriöser Geländewagen. Er ist nur groß und protzig. Und irgendwie doof. Aber er wird sich sicher gut verkaufen. In Moskau, Kiew und Shanghai. Und vielleicht auch in Düsseldorf und Berlin.
Philosophische Grüße, BM.
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