AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

Ich würde ihn wenn möglich bei den Themperaturen nicht draussen einstellen und vor allem nicht nur handwarm, sondern richtig warm gefahren. Hot steht auf dem Label nicht Lau.

AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

Hat was:

AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

ist schon merkwürdig, daß man das Ventilspiel in betriebswarmem Zustand checken soll. Schließlich stellt man üblicherweise ein Spiel ein, um die Ausdehnung der Komponenten bei höherer Temperatur zu kompensieren.

Man stelle sich die Montage der 6-cyl Motoren damals im Werk vor. Auf der Werkbank wurden die Ventilspiele ja zwangläufig bei kaltem Motor eingestellt. Und ob die dann bei fertig montiertem Fahrzeug alle auf Betriebstemperatur gebracht wurden, um das Einlaßventilspiel noch mal nachzustellen...? Das wage ich zu bezweifeln.

Ich persönlich würde die Einlaßventilspiele kalt auf 0,2mm einstellen. Dann warmfahren und fix prüfen, ob ein 0,15er Blatt dazwischenpasst. Wenn ja, würde ich zukünftig immer kalt 0,2mm einstellen.

Bei heißem Motor die Ventile so schnell einzustellen, daß die Temperatur heiß bleibt, scheint mir völlig unpraktikabel. Außer vielleicht in der Sahara-Mittagssonne...

However, das WHB sagt

AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

Moin,
auch hier eine kurze Rückmeldung. Nachdem der Wetterbericht für den 24.12. mit 12 Grad den vorerst wärmsten Tag angesagt hatte, habe ich Big Blue ein Weihnachtsgeschenk gemacht und ihn richtig warm gefahren, um hinterher nochmal das Einlaßventilspiel zu überprüfen und ihn hinterher ein ganz klein wenig nachzukorrigieren. Ein nach nochmaligem Fahren durchgeführter Kompressionstest ergab nun Werte von 9,5 bis 10,0. Schaftdichtungen habe ich noch nicht gewechselt. Bei dem allgemeinen Wartungszustand, den ich vorgefunden habe und immer noch finde, werden es nicht die neusten sein. Bei Hinzugabe von etwas Öl waren die Werte alle um 0,5 bar erhöht, so dass die Schaftdichtungen vielleicht auch nicht das Einzige sind. Aber step by step.

VG

AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

Mojn,

Was für ein Problem hat dein Motor? Zu wenig Kompression? Falsch eingestellte Ventile?

Also... Wenn der gute lange Zeit mit zu wenig Ventilspiel gefahren wurde, sind die Dinger u.U. Verbrannt. so etwas läuft sich auch nicht einfach mal wieder ein. Die Ventilschaftdichtungen haben üblicherweise nix mit der Kompression zu tun. wenn du das Gefühl hast, er verliert Druck über die Ventile, dann musst Du den Kopf runter nehmen und die ganze Sache mal begutachten. Am besten saugst Du die Ventile ab. Einzeln. Nun kann man beim sixpott nicht einfach den Kopf nehmen und alle Ventile absaugen lassen... Kennst Du jemanden mit einer Vakuumpumpe, der zu dir kommen kann?

Achso... Wenn sich das Ventilspiel schnell wieder verkleinert solltest Du Dir auf jeden Fall die Sitze anschauen.

Gruß

Screen

AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

Ist auch so ein Punkt den ich den ganzen Anleitungen sehr fraglich finde.
Ein Bekannter von mir der bei meinem Landy das Ventilspiel einstellte, und der Motorentechnik unterrichtete, meinte nur, er verbrenne sich nicht gerne die Finger am Motorblock und stellte das Spiel beim Landy kalt ein. Er sagte mir auch noch, das sich mit der Zeit verkleinere.
Ich glaub ich werd ihn nächstes Mal auch kalt relativ grosszügig einstellen, und im warmen Zustand mal rasch kontrollieren.

Vielleicht liegt die Idee zugrunde das sich im warmen Zustand die Motorenteile des Zylinders 1 mehr ausdehnen als z.Bsp. von Zylinder 2?

Erscheint mir aber doch arg weit hergeholt.....

Und, wie jemand anders gesagt, bei der Produktion im Werk haben die das sicher auch kalt eingestellt!
Ist ein Motorenteil verbogen, ist es das auch im kalten Zustand.

AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

Ich gehöre auch zu der Fraktion, die manchmal mit Begeisterung etwas ausprobieren müssen.
Allerdings hat hier die Empfehlung des Motorenbauers durchaus Sinn, auch wenn mancher Zeitgenosse Bedienungsanleitungen gern frei interpretiert, wenn er sie denn liest.
Trotzdem, wie weiter oben schon geschrieben wurde, auf der Plakette am Ventildeckel steht "hot".
Das bedeutet wenig frei übersetzt "Betriebswarm".
Und nicht, "Ich lass den eben mal kurz laufen".
Erst recht nicht, "Ich wills kuschelig, aber kein Bock auf Finger verbrennen".
(Was macht der Typ am Motorblock wenn er Ventile einstellen will? Und macht der auch Öl/Filter-wechsel am kalten Motor? )
Tut mir leid, aber manches in dem Fred sorgt für Bauchschmerzen. Besonders weil hier eben auch unbedarfte Geister und Anfänger mit lesen.

Nicht nur im Ventiltrieb haben die Teile warm/heiß bekanntermaßen andere Maße und Bewegungstoleranzen als kalt. Am deutlichsten wird das bei den Stößelstangen und den Ventilen selber.
Na gut, wir haben keine hochdrehenden Motoren und die wenigsten würden ein falsches Spiel merken, außer wenn es klappert.
Wobei klappern noch besser wäre als zu wenig Spiel. Was im peinlichsten Fall nämlich heißen würde, dass ein Ventil nicht mehr korrekt schließen kann und irgendwann "verbrennt".
Beim sixpot werden die Einlassventile u. a. betriebswarm eingestellt weil sie über Stößelstangen gesteuert werden, was bei den Auslassventilen nicht der Fall ist.
Allein die Stösselstangen tragen mit am meisten zum unterschiedlichen Spiel bei. Natürlich kommen andere Faktoren wie Kipphebel/Welle,Verschleiß und die Aufnahmen der Stößel dazu.
Man kann es natürlich auch übertreiben, Ich habe mir einmal die Zeit genommen und auch mehrmals nach kurzem erneuten laufen lassen gemessen.
Wie erwartet war das Spiel immer minimal unterschiedlich. Es ist nämlich ob man es glaubt oder nicht -unmöglich- bei dieser Art von Steuerung wirklich genau einzustellen.
Natürlich kann man das nicht mit einer handelsüblichen Lehre feststellen und es ist auch ziemlich sinnfrei.
Nebenbei, es gibt auch Fühlerlehren deren Blätter ca. 45° abgewinkelte Enden haben. Erleichtert das "fühlen" speziell bei den Einlassventilen enorm.
Und wenn der Motor zwischendurch mal "kalt" wird bei den Temperaturen, ihr könnt ihn auch bei abgebautem (Einlass) Ventildeckel laufen lassen.
Eventuell Lappen legen falls es doch spritzt, natürlich sollte der Deckel der Auslassventile angebaut sein.
Das ist kein hochwissenschaftliches Gedöns, Ich höre mir auch manchmal an zu kompliziert zu denken.
Die Technik stammt aus den 60ern, also versucht nicht sie in unsere Zeit zu katapultieren.
Und wahrscheinlich gab es auch damals schon für fabrikneue nicht betriebswarme Motoren Einstellwerte.
Ebenso wie eine Abnahmekontrolle und die erste Inspektion bei 1500Km.
Stellt die Teile ein wie es in der Betriebsanleitung steht, dann habt ihr zumindest in dem Bereich keine Probleme.

AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

Noch eine Anmerkung zum Ventileinstellen. Ich muss an einem 6pot die Ventile einstellen. "Hot", sagt eine im web gefundene Anleitung. Ist das evtl. falsch?

Oder wie demontiert man den heißen Auslaßkrümmer so schnell, daß die Auslaßventile dann immer noch "hot" sind?

Oder hat ein 6cyl-Eigner alternative "warm"- oder gar "cold"-Werte an der Hand?

Gruß,
Jürgen

AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

"Hot" bezieht sich auf die Einlassventile. Da bekommst du den Deckel schnell herunter, das Einstellmaß ist 0,15mm.
Die Auslassventile werden auf 0,25mm im kalten Zustand eingestellt.

Grüße
Udo

PS. Steht auch auf dem Ventildeckelschild!

Stimmt. Und wenn man sich die Konstruktion anschaut versteht man auch warum die Einlassventile im warmen Zustand eingestellt werden müssen
Hier kommt die Ausdehnung der Stösselstangen zum Tragen ...

AW: Ventilspiel überprüfen in der kälteren Jahreszeit

Vielen Dank für die Aufklärung. Auslaßventileinstellung "hot" kam mir gleich seltsam vor. Hab Motor und WHB grad nicht vor mir, daher die Fragen.

Gruß,
Jürgen