AW: Zündung einstellen - Strobo-Lampe?
Danke Guido,
für den Hinweis auf "wer viel misst misst viel Mist".
M.E. muss ein Hügel auf einem Zündkontakt immer abgefeilt oder abgeschmirgelt werden, wenn kein neuer Kontakt zur Hand ist. Ich würde ohne diese Maßnahme nichts neu einstellen.
Früher soll angeblich noch nicht einmal eine Fühlerlehre notwendig gewesen sein, weil der Kontaktabstand der Dicke eines einmal gefalteten Bier/Cola Dosenverschlusses entsprochen haben soll. Inzwischen sind diese Verschlüsse aber nicht mehr so einfach abzureißen und wahrscheinlich ist auch das Material dort immer dünner geworden.
Ich gebe es ungern zu, aber ich hatte lange Zeit Schwierigkeiten den abstrakten Begriff Schließwinkel überhaupt zu verstehen.
Deswegen will ich es hier mit einer Erklärung versuchen, vielleicht hilft es anderen, aber Ihr wisst es natürlich sowieso schon fast alle:
Die Achse des Zündverteilers hat Nocken, die den Zündkontakt abheben und damit den Stromstoß zur Zündung in der Zündspule induzieren. Beim Vierzylinder sind es eben vier Nocken. Der Zündkontakt ist über einen bestimmten Drehwinkel der Verteilerwelle
geschlossen. Dieser Winkel heißt Schließwinkel. Das ganze passiert beim Vierzylinder pro Verteilerumdrehung eben vier mal. Schließwinkel und der Winkel bei geöffnetem Kontakt sind also hier zusammen 90°. Der Schließwinkel kann also in Grad angegeben werden, manchmal findet sich aber auch eine Prozentangabe. Das ist dann das Verhältnis von geschlossenem zu geöffnetem Zündkontakt. Beim Vierzylinder ist also ein Schließwinkel von 45° gleich 50%.
Während des geschlossenen Kontaktes fließt Strom durch die Zündspule und "lädt diese auf". Die in der Spule gespeicherte Energie steht dann für den Zündfunken zur Verfügung. Wenn also der Schließwinkel zu klein ist, dann ist der Zündfunke schwächer, weil nicht genügend Speicherzeit zur Verfügung stand. Wenn der Schließwinkel zu groß ist, dann fließt der Strom länger als notwendig durch die Zündspule und diese wird unnötig heiß. Eigentlich ist der Schließwinkel also nur ein Maß für die zur Verfügung stehende "Speicherzeit" der Zündspule. Sofort wird uns klar, dass dies umso wichtiger ist, je mehr Zylinder bei einer Verteilerumdrehung versorgt werden müssen und je höher die Motordrehzahl ist. Zum Glück ist das ganze also für einen eher niedrigdrehenden Vierzylinder wie bei vielen von uns nicht besonders kritisch. Der richtige Zündzeitpunkt ist viel, viel wichtiger.
Ja, ich liebe auch die Sendung mit der Maus ;)
Impedantische Grüße, Ulrich
Zitat von gkuehn
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für den Hinweis auf "wer viel misst misst viel Mist".
M.E. muss ein Hügel auf einem Zündkontakt immer abgefeilt oder abgeschmirgelt werden, wenn kein neuer Kontakt zur Hand ist. Ich würde ohne diese Maßnahme nichts neu einstellen.
Früher soll angeblich noch nicht einmal eine Fühlerlehre notwendig gewesen sein, weil der Kontaktabstand der Dicke eines einmal gefalteten Bier/Cola Dosenverschlusses entsprochen haben soll. Inzwischen sind diese Verschlüsse aber nicht mehr so einfach abzureißen und wahrscheinlich ist auch das Material dort immer dünner geworden.
Ich gebe es ungern zu, aber ich hatte lange Zeit Schwierigkeiten den abstrakten Begriff Schließwinkel überhaupt zu verstehen.
Deswegen will ich es hier mit einer Erklärung versuchen, vielleicht hilft es anderen, aber Ihr wisst es natürlich sowieso schon fast alle:
Die Achse des Zündverteilers hat Nocken, die den Zündkontakt abheben und damit den Stromstoß zur Zündung in der Zündspule induzieren. Beim Vierzylinder sind es eben vier Nocken. Der Zündkontakt ist über einen bestimmten Drehwinkel der Verteilerwelle
geschlossen. Dieser Winkel heißt Schließwinkel. Das ganze passiert beim Vierzylinder pro Verteilerumdrehung eben vier mal. Schließwinkel und der Winkel bei geöffnetem Kontakt sind also hier zusammen 90°. Der Schließwinkel kann also in Grad angegeben werden, manchmal findet sich aber auch eine Prozentangabe. Das ist dann das Verhältnis von geschlossenem zu geöffnetem Zündkontakt. Beim Vierzylinder ist also ein Schließwinkel von 45° gleich 50%.
Während des geschlossenen Kontaktes fließt Strom durch die Zündspule und "lädt diese auf". Die in der Spule gespeicherte Energie steht dann für den Zündfunken zur Verfügung. Wenn also der Schließwinkel zu klein ist, dann ist der Zündfunke schwächer, weil nicht genügend Speicherzeit zur Verfügung stand. Wenn der Schließwinkel zu groß ist, dann fließt der Strom länger als notwendig durch die Zündspule und diese wird unnötig heiß. Eigentlich ist der Schließwinkel also nur ein Maß für die zur Verfügung stehende "Speicherzeit" der Zündspule. Sofort wird uns klar, dass dies umso wichtiger ist, je mehr Zylinder bei einer Verteilerumdrehung versorgt werden müssen und je höher die Motordrehzahl ist. Zum Glück ist das ganze also für einen eher niedrigdrehenden Vierzylinder wie bei vielen von uns nicht besonders kritisch. Der richtige Zündzeitpunkt ist viel, viel wichtiger.
Ja, ich liebe auch die Sendung mit der Maus ;)
Impedantische Grüße, Ulrich
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