AW: Wegfahrsperre

Hallo Sascha!

Motorsteuergerät, Zentrales Steuergerät, Wegfajrsperre-Steuergerät, HF Sende/Empfänger samt Zündschlosstransponder und ZV-Fernbedienungen haben alle nicht nur einen eigenen Key, der im korresondierenden Steuergerät fest einprogrammiert ist, sondern alle untereinander noch sogenannte Roll-Over Keys, das sind kurzfristig vereinbbarte digitale Schlüssel, die nur bis zum nächsten Keywechsel gültig sind..

Machst Du z.B. mit dem Handsender das Fahrzeug auf, sendet der Handsender nicht nur seinen eigenen digitalen Schlüssel, der auch im CCU fest eingetragen ist, sondern auch den zuletzt ausgehandelten Roll-Over Key. (natürlich auch noch verschlüsselt). 'Stimmt sowohl der feste Schlüssel-Key, als auch der letzte Roll-Over key des Sendesignals mit den Schlüsslen des CCU überein, macht das CCU die Türen auf und schickt dem Schlüssel-Anhänger (FB) einen neuen Roll-Over Key. Der FB-Anhänger schickt den empfangenen Key nochmals an das CCU zurück und wird als richtig vom CCU bestätigt, woraufhin erst der neue Roll-Over Key beiderseits als nächster gültiger Key gespeichert wird. Gelingr der Bestätigungs-Handshake des neuen Keys nicht (weil z.B. die Batterie im Handsender zu schwach ist), bleibt der alte Key gültig und das CCU meldet einen Fehler mit mehrmaligem Piepen (und irgendeinem Lampenblinken).

Solche Roll Over Keys werden (neben den fest eingetragenen Schlüsseln) auch getauscht: zwischen Wegfahrsperresteuergerät und Schlüsseltranponder, zwischen Wegfahrsperresteuergerät und ECU, zwischen CCU und ECU. Die Roll-Over Key bleiben in den Steuergeräten auch gespeichert, wenn die Steuergeräte stromlos werden..

Servus! pCelly

AW: Wegfahrsperre

@Wegfahrsperre:

Das Wegfahrsperrensteuergerät unterbricht nicht nur die Masseleitung zur Starterrelaisspule, bzw. stellt die Masseleitung durch, sondern gibt auch ein ausdrückliches Freigabesignal (neben ECM-Key und Roll-Over-Key) an das ECM ab (auf einer verdrahteten Datenleitung).

Erst wenn das ECM vom Wegfahrsperrensteuergerät "freigeschaltet" ist, wird auch die Treibstoffeinspritzung im ECM aktiviert. Ohne Treibstoff (und beim Benziner wahrscheinlich auch ohne Zündfunken) wird der Motor nicht starten, auch wenn die Masseleitung der Starterrelaisspule manipulativ "überbrückt" wird.


Servus! pCelly

AW: Wegfahrsperre

Hallo pCelly,

danke für die gute Erklärung!

Das würde für meinen Fall bedeuten, das ich folgende Teile unbedingt ausschlachten und zusammen weglegen sollte bevor die Karosse in die Verwertung weggeht.

- Schlüssel inkl. Transponder
- Motorsteuergerät
- Zentrales Steuergerät
- Wegfahrsperre-Steuergerät
- HF Sende/Empfänger (im Fzg)
- Zündschlosstransponder

Wo im F1 sind die Teile verbaut? Ich habe noch nie einen zerlegt. Bis jetzt kenne ich nur den Verbauort des MSGs.

Das mit den austauschen der ECM-Keys / Roll-Over-Keys bedeutet bestimmt, das die entsprechenden Steuergeräte miteinander verheiratet sind. Ein Tausch von z.B. nur dem MSG würde einen Werkstattbesuch nachsichziehen um die Steurgeräte wieder miteinander zu verheiraten (da der Roll-Over-Key in den Steuergeräten nicht mehr übereinstimmt).

Passiert auch nochmal was wenn ich Klemme 50 über das Zündschloss gebe? Redet die Wegfahrsperre dann auch nochmal mit meinem Transponder oder geht das dann über einen RFID Chip, wie bei vielen anderen Wegfahrsperren.

AW: Wegfahrsperre

Beim Gen.1 MY < 2001

ECM im Motorraum hinter der Batterie
CCU hinter dem Innenraumsicherungskasten
HF Sender/Empfänger im Amarturenbrett oben
Wegfahrsperre ist im CCU integriert und mit dem HF Sender/Empfänger (ZV) und der Transponderspule (Antenne am Zündschloss) verkabelt.

"Transponder" ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus Transmitter und Responder.
Der aktive Transponder (=mit Stromversorgung) ist beim Gen.1 grossteils im CCU verbaut und hat als HF Ausgang die Antennenspule (am Zündschloss)
Der passive Transponder ist beim Gen1 nicht im Schlüssel, sondern in der Sendeeinheit der ZV integriert.
Wenn Du RFID vergleichst ist die Einheit im Fahrzeug das RFID Lesegerät und der passive Transponder ein RFID Tag.

Bei Strom an Klemme 50 passiert gar nichts mehr elektronisches., weil Klemme 31b entweder schon an Masse durchgeschaltet ist, oder nicht.
Wenn der Motor einmal läuft bleibt er an, auch wenn das Transpondersignal üngültig (falsche keys, keine Verbindung) wird. Wohl aber findet zufallszeitgesteuert immer wieder ein Schlüsseltausch (Roll-Over-KEY) statt.

Zur Steuergeräteeinheit gehört natürlich auch der Notfallcode (von der Karte). Falls Du einen Innenraumsensor hast, gehört der zum Gesamtpaket auch noch dazu.

Ich hoffe, wir reden hier vom Gen.1, dem berühmten 1,8i Benziner MY1998/1999.

AW: Wegfahrsperre

Hallo pCelly,

jepp, das Schlachtfzg ist EZ 8/99 sollte also GEN1 sein.
Den Notfallcode habe ich leider nicht mit dem Fzg bekommen. :(

Nochmal danke für deine Infos. Jetzt habe ich die Informationen die ich benötigt habe.

Ich hoffe nur, das ich keinen Fehler mache mir ein BJ00 Fzg mit dem K-Serien Motor wieder aufzbauen. :)

AW: Wegfahrsperre

@ Ich hoffe nur, das ich keinen Fehler mache mir ein BJ00 Fzg mit dem K-Serien Motor wieder aufzbauen
Wenn das BJ 2000 kein ...1Axxx in der FIN hat, witd's funktionieren.
Da kann auch Tranponderantenne (am Zündschloss) und HF Sender/Empfänger (Zentralverriegelung) drinnen bleiben.

Ab den Betriebsferien 2000, also rund ab Sptember/Oktober 2000 wurde MY2001, also Gen.2, produziert.


Servus! pCelly

AW: Wegfahrsperre

Da wirfst Du aber ein wenig zuviel in den Topf und vermischst neue Technologien mit dem alten Fleelander Wegfahrsperren System. Der Lucas 17TN Key ist nicht in der Lage Signale zu empfangen und das durchgängig bis Modellende 2006.
Rollcode ja, aber auch kein akustisches Signal wenn die aus der Synchronisation gelaufen sind. Hinzu kommt noch dass das Stilllegungssignal ein 16 Bit (MEMS 1.9) bzw. 17 Bit (DDE2) unidirektionales Signal ist, also nix mit sendet zurück.
Bei SAWDOC und EWS3 sieht das etwas anders aus, aber da ist ja nicht die Rede von...