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Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

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    Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

    Guten Morgen an die Experten,

    Gestern trug sich gar verwunderliches zu. Eigentlich wollten wir nur "mal eben" eine Fuhre Holz holen. In letzter Zeit öfters praktiziert, immer problemlos.
    Da ich mir im Moment noch nicht erklären kann was da los ist, schreibe ich mal alle meine Beobachtungen zusammen.

    Nicht so gestern abend: Ich fahr den Berg hoch um den Hänger zu holen, der oben auffem Grundstück steht. Zurück gibt's dann erstmal eine amtliche Steigung zu überwinden, die war mit leerem Hänger noch nie ein Problem. Ich hab ganz schön gestaunt als der Wagen mir fast ausging, und ich es nur mit Müh und Ach da hoch geschafft habe.

    Habe ich mich in letzter Zeit öfters beschwert, dass der Motor nicht recht warm wird, so war nun genau das Gegenteil der Fall. Selbst nach der kurzen Strecke war eine deutliche Wärme zu spüren, auch die Kotflügel waren schön warm.

    Noch ein bisschen Testfahrt - die Kiste ist echt lahm, kleinere Steigungen zwingen den Motor schon fast in die Knie. Bei einem Zwischenstopp hab ich dann bemerkt dass es massiv Kühlwasser aus dem Überlauf drückt.
    Das Thermometer stand bei 70°, ich habe aber keine Ahnung ob das Instrument noch richtig anzeigt. Mehr wie 75 habe ich noch nie gesehen. Für den Rückweg hab ich dann das Mützchen vorm Kühler entfernt und zusätzlich sind wir noch ohne Motorhaube weitergefahren. Zumindest das Thermometer zeigte deutlich weniger an, der Motor ist aber immer noch nicht glücklich. Lass ich ihn im Leerlauf vor sich hin tuckern, dann stirbt er nach 'ner Weile ab, wenn ich nicht vorher einen Stoß Gas gebe. Leerlaufdrehzahl habe ich schon nachgestellt, aber eigentlich dreht er eh schon viel zu hoch...
    Ich habe den Hänger dann wieder oben abgestellt, die Steigung war immer diesmal mit Anlauf ohne Untersetzung zu schaffen.

    Was mir noch aufgefallen ist, dass er aus dem Einfülldeckel für's Motoröl zum Teil recht deutlich raucht. Da drückt's auch Öl raus, genau wie am Messstab für den Ölstand. Öl ist noch genügend drin.
    Die Wasserpumpe ist wohl in Ordnung, denn es hat die bräunliche Brühe schön rumgewirbelt.
    Beim Öldruck stellt sich im Leerlauf etwas um die 40 lb/sq.in (wenn ich das Rechtecksymbol mit hochgestelltem "irgendwas" dahinter als "square"-inch richtig deute), bei höherer Drehzahl um die 80. Wobei es beim Beschleunigen schonmal einen kurze Ausschlag Richtung 100 gibt.
    Letzte Spielereien waren:
    Dichtungstausch am Vergaser, obwohl ich das fast ausschließen möchte, da das noch vorm SSWU war, und wir problemlos hin und zurück gefahren sind.
    Freitags, unter Aufsicht vom versammelten Kompetenzteam, habe ich dann die Zündung eingestellt.
    Samstags vor der Ausfahrt SiRi am HA-Diff getauscht ... Sonntags nochmal, aber das ist eine andere Geschichte... (Hierzu nochmal vielen Dank an Berndle für die spontane Therapiestunde ;-))

    Ich hoffe das ich alles verständlich schildern konnte.

    Bin ich nur überempfindlich oder liegt das was im Argen?

    Rätselnde Grüße,
    Bob
    ist eine Dichtung die nicht mehr dicht macht noch eine Dichtung??

    #2
    AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

    Ich fass mal zusammen: Motor zu warm, keine Leistung, schmeißt mit Öl um sich.

    Läuft er auf allen vier Zylindern? (Kalt anlassen und mit der Hand am Auslasskrümmer testen, ob alle Zylinder gleichmäßig warm werden)
    Ist Öl im Kühlwasser? (->ZKD durch)
    Sind bei Betrieb Blasen im Kühlwasser zu beobachten? (->ZKD durch)
    Wie alt sind Öle und Filter? (-> Serien hassen altes Öl)

    Dass es das Öl zum Messstab rausdrückt lässt mich spontan in drei Richtungen denken: a.) Blowby, b.) verstopfte Steigleitung, c.) zu viel Öl

    a.) Papier auf offenen Öleinfüllstutzten legen. Idealerweise bewegt es sich kaum. Flattert es, dann geht die suche in Richtung Ringe/verschlissene Zylinder.
    b.) Öl ablassen und sieben. Fremdteile wie Reste von Daves Silikondichtungen machen sowas. Ventildeckel abnehmen und schauen, ob im Betrieb an allen kipphebeln ausreichend Öl ankommt.
    c.) Ursachen: Ölmessstabkragen verschoben/Falscher Ölmessstab. Ablassen und auslitern.

    Sonstiges:
    Lass ich ihn im Leerlauf vor sich hin tuckern, dann stirbt er nach 'ner Weile ab, wenn ich nicht vorher einen Stoß Gas gebe.
    Unterdruckleitung abgefallen, Membrane der Unterdruckleitung defekt, Verteilerwelle ausgeschlagen, Zündung verstellt, Vergaser verdreckt oder defekt. die Buschlösung hast Du ja schon gemacht (fetter und schneller), sollte Unterdrucksystem nicht zutreffen und die welle fest sein (beides lässt ishc ja schnell testen ohne was auszubauen oder zu verstellen) dann musst Du nochmal den Vergaser zerlegen.

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      #3
      AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

      Danke Guido,

      Das meiste kann ich erst heute Abend beantworten wenn ich wieder am Auto bin.
      Nur soviel: das Öl ist ziemlich frisch, wurde auch immer wieder nachgefüllt. Filter? Hatte ich noch nicht auf, im Zweifelsfall also steinalt :/

      Was mir noch einfällt: seitdem ich an der Zündung rumgespielt habe gibt es im Schiebebetrieb immer ein deutliches Spotzen.

      Grüßlis,
      Bob
      ist eine Dichtung die nicht mehr dicht macht noch eine Dichtung??

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        #4
        AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

        Wenn der Filter steinalt und zu ist bekommst Du Probleme mit dem Öldruck. Leistungsverlust und Wärme und Ölrauch sprechen für diese Richtung. Öl kühlt und schmiert. Ohne ausreichenden Druck reisst der Schmierfilm und Metall reibt auf Metall. Kurz danach frisst der Motor. In Deiner Serie ist (glaube ich) ein Nebenstromfilter, bei dem kann sich das Öl am verstopften Filter vorbeimogeln. Nachteil es geht unfiltriert und mit zu geringem Durchfluss zurück in den Kreislauf. Zusätzliche Folge Partikeleintrag, was der Motor ebenfalls hasst. Fazit: Egal ob das die Quelle ist, bei unbekanntem Alter unbedingt als erstes wechseln. Wechselintervall einmal jährlich.

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          #5
          AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

          Bob, nichts für ungut, aber wenn ich mich recht erinnere ist der Motor ein ganz früher 2 1/4 mit bedenklicher Ersatzteillage in einigen kritischen Teilen.
          Es ist Dein Gefährt und Geld, aber einen solch "exotischen" Motor ohne kompetente Komplettdurchsicht aber mit deutlichen Indikatoren für Probleme weiter laufen zu lassen ist weder gut für den Motor noch für's Portemonaie und kann aufgrund der Exotik zu ungewollt langen Standzeiten führen.

          Wieviel Öl pro Fahrtstunde/km hast du denn schon nachgefüllt?

          Rumspielen an der Zündung gibt es nicht, dafür sind Einstellwerte da, abgesehen von der Funktion und Zustand der Zündanlage.
          Dito am Vergaser, auch der braucht eine Grundeinstellung. Aber erst wenn die Mechanik des Ventiltriebs und die Kompression für gut befunden wurde. Und nach der Zündungsgeschichte.

          Das alles kann ein erfahrener Schrauber an maximal einem halben Tag begutachten und richtig einstellen.

          Man kann aber auch so weiterwurschteln und den Motor in wenigen Betriebsstunden in Klump und Asche fahren.

          Gruß
          Frank
          If voting would change anything, they wouldn't let us vote.
          Quoting Mark Twain

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            #6
            AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

            Moin Holzkopf,

            langsam habe ich das Gefühl, wir sollten uns unbekannterweise die Hände reichen und das Unterforum "Serien-Hospiz" gründen. Da können sich dann alle anderen Serien-Bändiger outen, die auch versuchen einen total verkorksten Patienten am Leben zu halten. Beim Kauf der Kutschen ist man halt schnell dem morbiden Charme dieser Arbeitsveteranen erlegen und anschließend steht man perplex vor den Spätfolgen.

            Meine Diletanten-Anaylse:

            Da liegt was im Argen.

            Wenn´s das Öl aus dem Einfüller und der Peilstabführung drückt, ist scheinbar ordentlich Überdruck in dem Öl-System. Da gelangen scheinbar Verbrennungsgase ins Kurbelwellengehäuse. Entweder sind´s "bloß" die Kolbenringe oder doch ein durchgebrannter Zylinder. Zu mager eingestellte Vergaser ergeben schon mal eine zu heiße Verbrennung mit entsprechendem Brandloch im Zylinder. Halte mal die Hand über den offen Einfüllldeckel, wenn der Motor läuft. Kommen da spürbare Luftstöße raus? Hat sich der Sound deines Motors deutlich verändert? Sind alle 4 Zyl hörbar ähnlich gut bei der Sache? Sind Bläschen/Schaum am Ölpeilstab erkennbar, sprich, macht der blow-by schon schön Cappucino-Schaum aus deinem 20W50?

            Die Wintermütze vor dem Kühler ist doch nur für die frostige Zeit im Jahr. Die letzten Wochen war´s dafür sicher auch im Schwarzwald zu warm, grade beim Hängerbetrieb im hügeligen Forst. Wie oft siehst du nach dem Kühlwasser? Wenn´s da schon länger das Wasser raus drückt, ständig zu wenig Wasser ergo Luft im System ist, wird der "Motor" (eigentlich ist das ja die Wassertemperaturanzeige) nicht richtig warm, weil das Wasser bei 100ºC halt verdampft. Ein geschlossenes System ohne Luft hält qua Druck das Wasser noch bei über 100ºC flüssig und damit geeignet, die Wärme aus dem Block zu fördern.

            Dass dein Tempanzeige nur bis 75ºC ausschlägt könnte auch an der Anzeige selbst liegen. Masseverbindung ok? Deine S2 hat wohl noch keinen Spannungswandler für die Anzeigen? Meine Tankanzeige zeigt trotz neuem Geber im Tank z.B. auch max 1/4-voll an, egal ob voll getankt oder nicht. Tägliche Wassserstandskontrollen sind eigentlich das bessere Monitoring, ob der Kreislauf ok ist.

            Besten Gruß

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              #7
              AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

              Was mir noch einfällt: seitdem ich an der Zündung rumgespielt habe gibt es im Schiebebetrieb immer ein deutliches Spotzen.
              Das bedeutet in der Ferndiagnose (immer so eine Sache) dass das Gemisch nicht vollständig verbrannt wird. Der Schließwinkel ist ausshalb des Taktbereiches. Unverbrannter Sprit zündet unkointrolliert an heißen Teilen. Man nennt es auch Klingeln. Nach Klingeln kommt Klopfen kommt Motorschaden. Klingeln geht mit Leistungsverslust und Wärmeentwicklung einher. Zündung neu einstellen, zumindest die Frühverstellung deutlich durch drehen am Vertzeilerfuß zurücknehmen.

              Klopfen und Klingeln: Leises Klingeln im Hintergrund (ca. 10% zu früh), Geräusch wie Lagerfeuer (ca. 50% zu früh), Rasseln (=Klopfen) (100% zu früh). Bei Klopfen hat der Motor eine Überlebenschance von 1-5 Sekunden.

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                #8
                AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

                Nebenstromfilter ... glaub ich nicht. Wenn ich den Ölflansch richtig in Erinnerung habe geht der zwangsweise Öldruck und dann Ölflter. Das würde bei einem verstopften / zugebackenen Ölfilter auch den heftigen Anstieg des Öldrucks erklären.
                1. Aufgabe: Ölfilter (Plastiktüte nicht vergessen)
                2. Aufgabe: Die "Gase" aus dem Ölstutzen: Schätze auch Blow-by. Das bedeutet a) Du hast ein Loch im Kolben oder b) einer oder mehrere Deiner Abstreifringe haben den Geist aufgegeben. Was typisch wäre für fehlende Schmierung (siehe 1.) Also Kompressionstest für einen ersten Überblick.

                Good Luck
                Viele Grüße von Pascal aus der Geschlossenen
                كنت غبية

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                  #9
                  AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

                  Kompression wurde beim Massenschraubevent letztes WE ja gemessen:
                  Etwas gering aber ohne Anlass zu akuter Panik, frei aus der Erinnerung nachgedichtet.

                  Hierzu noch eine Verständnisfrage auf die Gefahr hin mich zu blamieren:
                  kommen 7:1 und 8:1 verdichtende Motoren auf den gleichen Druck? Eher nicht, oder?

                  Ölfilter liegt schon bereit, will ich schon länger mal machen. Danke für den Tipp mit der Tüte!

                  ölige Grüße,
                  Bob
                  ist eine Dichtung die nicht mehr dicht macht noch eine Dichtung??

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                    #10
                    AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

                    Der Druck war gleichmäßig aber niedrig. Aber das war beim SSWU. Das ist immer ein situatives Bild. Dass der Wagen technisch betrachtet - vorsichtig ausgedrückt - einen Wartungsstau hat haben wir Dir ja gesagt.

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                      #11
                      AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

                      Nu, als der Kompressionsionstest durchgeführt wurde, war ja noch alles in Ordnung, oder? Den Test würde ich in jedem Fall nochmal machen. Macht ja jede Werkstatt mit dem entspr. Tester in ein paar Minuten.

                      U.U. fühltest du dich so gut gewickelt, auf dem Rückweg vom SSWU, dass du dem Wagen mehr abverlangt hast, als ihm gut tat. 150km sind halt nicht ohne, wenn man voll der Freude gen Heimat rauscht.

                      Mit nem Laserthermometer (gibt´s schon für ganz kleines Geld) kann man gut die Auslässe 1-4 am Auspuffkrümmer auf unterschiedliche Verbrennungsgewohnheiten der einzelnen Zylinder hin testen.

                      Deinen Wagen hast du ja nun auch schon ein paar Tage. Und den Ölfilter hattest du noch nie gewechselt? Immer noch Dave ihm seine Plörre im Motor drinne, inklusive Filter? Bei dem ganzen Holz gehole. Ich sach ma, ganz schön abgebrüht 666. Da klopft man besser 3x auf den Holzkopf, dass das gut geht.

                      Viel Erfolg bei der Fehlersuche oder besser: wenige Fehler bei der erfolgreichen Suche.

                      Besten Gruß

                      Edit: Keine Bange. Serien checken ist doch kinderleicht & kaputte Abstreifringe sind nur beim Diesel gefährlich.
                      Zuletzt geändert von AMIGO109; 16.05.2013, 15:18.

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                        #12
                        AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

                        Öl ist frisch, nur dem Filter habe ich wohl zu wenig Bedeutung zugemessen :/
                        ist eine Dichtung die nicht mehr dicht macht noch eine Dichtung??

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                          #13
                          AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

                          Ölwechsel ohne Filterwechsel macht null Sinn. Beim nächsten mal weißt es ja. Anyway dein Problem hört sich nicht besonders gut an. Vor allem der Part an dem das Öl aus dem Pilz oben und aus dem Messstab kommt. Kompressionsmessung wäre jetzt sehr angebracht. Schau dir das an und berichte dann.

                          Gruß
                          Oli
                          www.auwo.de / Land Rover - proudly turning owners into mechanics since 1948

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                            #14
                            AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

                            Zitat von holzkopf666 Beitrag anzeigen

                            Die Wasserpumpe ist wohl in Ordnung, denn es hat die bräunliche Brühe schön rumgewirbelt.
                            Bob,

                            was habt Ihr denn an dem Wagen gemacht, als Ihr ihn neu bekommen habt?

                            Du hast doch Handbücher und ähnliches - eine grundlegende Inspektion wäre eventuell ratsam gewesen. Z.B. die 20.000er.

                            Vielleicht hat der Dreck in Deinem Kühlsystem irgendwelche Kanäle zu gemacht....ist sicherlich nicht die einzige Ursachen, könnte aber auch einen Teil zu den Thermikproblemen beitragen.

                            Gerade die Motoren mit Ölkühler haben ja eher Probleme nicht richtig warm zu werden.

                            Grüße

                            L.

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                              #15
                              AW: Leistungsverlust und Hitzeentwicklung - Hilfe bei der Diagnose

                              Filterwechsel ist obligat. Obwohl ich gestehe, mangels sofortiger Verfügbarkeit einer Patrone, den letzten Ölwechsel auch ohne Patronenwechsel gemacht zu haben. Allerdings bereits nach knapp 400km, um vom Spüli-15W40 aufs Sommer-20W50 zu wechseln. In 500km kommt nochmal neues mit ner neuen Patrone rein, weil´s Öl grade so billig war, ich mir einbilde, dass spülen was bringt und weil dann endlich Ruhe und Platz für den Ölschlamm der nächsten 5000km ist. Anfangs habe ich den Motor auch mal mit Diesel befüllt und per Hand durchgedreht um den Schlamm mal raus zu spülen.

                              Gegen die braune Pest ist im Wasserkreislauf in dem Fall glücklicherweise ein Kraut gewachsen:
                              - Kühlwasser komplett ablassen (Ablasshahn am Block nicht vergessen)
                              - Thermostat entfernen, Kreislauf wieder schließen
                              - Wasser mit 4-12 Päckchen Kaffemaschinen-Entkalker und/oder 1-2l Zitronen-/Essigsäure auffüllen
                              - Motor 5min laufen lassen (idealerweise mit heilem Motor;-) ansonsten Handkurbel oder gleich kochendes Wasser nehmen)
                              - max 1-2h einwirken lassen
                              - Wasserpumpe und Thermostat vom Kühler trennen
                              - kräftigen Gartenschlauch, evtl runterregelbaren Hochdruckreiniger abwechselnd an die Bulkhead-seitige Heizungswasserleitung (hinten am Ventildeckel) oder das Thermostatgehäuse anschließen (vorderne ab, Heizung ganz trennen) oder alle übrigen zugänglichen Öffnungen des Wasserkreislaufs (Ablasshahn Block, vordere Heizungsleitung Wasserpumpenausgang etc) Dann mit dem Schlauch gut und lange durchspülen
                              -Kühler separat, ohne Hochdruckreiniger.

                              Das ganze u.U. 2-3x machen. Du bist fertig mit dem Job, wenn du das klare Wasser, dass aus allen Öffnungen des Blocks kommt, trinken würdest.

                              Als ich die Prozedur vorgenommen habe, war glücklicherweise der Motor draußen und die Froststopfen waren auch zugänglich (li Kotflügel und Anlasser ab und das geht aus mit Motor drin). Man glaubt garnicht, was da alles raus kommt. Erst steckt der Schlauch an der einen Stelle 15min, bis klares Wasser kommt, wenn man dann die Strömungsrichtung umkehrt/einen anderen Wassereingang nimmt, kommt wieder 15min braune Soße. Hier nicht schludern. Größere gelöste Partikel setzen gerne erstmal die Kanäle im Zyl.Kopf zu. Sorgfalt, möglichst viele Zugänge und Wasserdruck sind dein Freund.

                              Das Ergebnis lohnt die Mühe und zählt am Ende. Bei mir sieht jetzt die Kühlflüssigkeit nach 500km immer noch so grün und frisch aus, wie Kastanienblätter im Mai. Kein Rost, kein Ölfilm, kein Kalk, keine Temperaturprobleme.
                              Zuletzt geändert von AMIGO109; 16.05.2013, 16:46.

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